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Aronik.

Deutschland.

* Die Gefangennahme und als­bald erfolgte Hinrichtung des Führers des Araberaufstandcs in Deutschoftafrika, Buschiris, durch die Deutschen schließt die Erfolge des Reichskommissars Wißmann bei Bekämpfung der aufständischen Beweg­ung wirkungsvoll ab, denn allseitig wird das Ereignis dahin beurteilt, daß nunmehr die Erhebung im deutschostafrikanischen Schutzgebiete als endgültig niedergeschlagen betrachtet werden können.

DieNat.-Ztg." schreibt: Die Hin­richtung des Araberhäuptlings Buschiri rechtfertigt sich vollkommen durch die zahl­reichen Grausamkeiten, welche er begangen; es sei nur daran erinnert, daß er Negern, welche zu den Deutschen gehalten, die Hände abhacken ließ und sie so zu Wiß­mann schickte, daß er bei dem Üeberfall von Mpwapwa den gefangen genommenen Nielsen abschlachtete, mehrere Missionare ermorden ließ rc. Die Hinrichtung des von den Negern so gefürchteten Arabers wird unter diesen, wie unter seinen arabischen Stammesgenossen weithin einen tiefen Eindruck machen.

Der seinerzeit unter den Aerzten Kaiser Friedrichs oft genannte Assistenzarzt Dr. v. Bergmanns, bisherige Privatdozeut Dr. Bramann, ist zum außerordentlichen Professor an der medizinischen Fakultät der Universität Berlin ernannt worden.

Aus Kelheim (Niederbayern) wird berichtet: Die Bauersfrau Wallner und ihr gjähriger Sohn wurden am Sonntag während des Gottesdienstes in ihrer Be­hausung und zwar im Stalle ermordet. Dem Mörder diente zu seiner That ein Handbeil und ein sog. Futterstößel, welche

Gegenstände neben den Entseelten lagen. Wahrscheinlich wußte der Mörder von dem kürzlichen Verkaufe zweier Ochsen und hoffte Baargeld zu finden, was ihm jedoch trotz der unvorsichtigen Aufbewahrung des Geldes nicht gelang, da kein Pfennig von den vorhandenen 500 fehlte.

N ür n b e rg , 19. Dez. Heute morgen fand auf dem Bahnhof zu Fürth ein Zu­sammenstoß eines Rangierzugs mit dem Würzburg-Nürnberger Psstzug statt. So­weit bekannt, sind Personen nicht verletzt worden.

AusderPfalz, 17. Dez. In der am Sonntag in Kaiserslautern stattge­fundenen Generalversammlung des Pferde­zuchtvereins der Pfalz wurde u. a. be­schlossen. im Jahre 1890 inZweibrücken ein Preishusbeschlagen zu veran­stalten.

In Ludwigshafen a. Rh, sind am abend des 15. Dez. einige Räume der Pfälzischen Preßhefen- und Spritfabrik abgebrannt.

Karlsruhe, 18. Dez. Im neuen Bahnbudget sind große Umbauten auf den Bahnhöfen in Baden-Baden und Pforzheim vorgesehen.

Kehl. In einem nahe gelegenen Orte wurde in letzter Zeit einem Bürger öfters aus seinem Hofe Holz entwendet. Um dem Thäter auf die Spur zu kommen, machte er eine Oeffnung in ein Stück Holz, füllte diese mit Pulver und legte das Holz, nachdem die Oeffnung wieder zugestopft war, wieder an seinen Platz. Nach einigen Tagen hieß es plötzlich, daß in der Nach­barschaft ein Kunsthafen, welcher über dem Herdfeuer hing, unter donnerähnlichem Krach explodiert war: Die Stücke samt Inhalt waren das Kamin hinaufgeflogen das Mittel hatte sich bewährt.

Pforzheim, 17. Dez. Die in der Glashalle des Gasthauses zumRiesen" stattgefundene Geflügel-Aus st ellung erfreute sich seit ihrer Eröffnung eines zahlreichen Besuches. Es waren in der That auch sehr wertvolle Exemplare von Zuchtvögeln, Hühnern, Gänsen, Enten, und Tauben, sowie von Luxusvögeln, Kanarienvögeln, Papageien u. s. w. ver­treten. Die zur Verlosung gelangten Vögel sind sämtlich durchaus wertvoll.

Württemberg.

Stuttgart, 18. Dez. Aus Anlaß des morgigen Jubiläums empfingen Ihre König!. Majestäten heute nachmittags 5 Uhr Deputationen der Regimenter, deren Chef HöchstDieselben vor 25 Jahren ge­worden sind, bestehend aus den Komman­deuren, den etatsmäßigen Stabsoffizieren, den ältesten Offizieren jeder Charge und den Regimentsadjutanten, und zwar Seine Majestät der König die Seines Gre- nadier-Regts. Nr. 123 und Seines Ulanen- Regiments Nr. 19, Ihre Majestät die Königin die Ihres Grenadier-Regiments Nr. 119 und Ihres Dragoner-Regiments Nr. 25. Um 5^/, Uhr fand sodann zur Feier des Erinnerungstages bei Ihren Majestäten große Galatafel in der Spiegelgalerie des K. Schlosses statt.

Stuttgart, 17. Dez. Am 14. ds. Mts. haben die Beratungen der im Kgl. Justizministerium versammelten Kommission für Begutachtung des Entwurfes eines bürgerlichen Gesetzbuches des Deutschen Reichs (erste Lesung) und der dazu ge­hörigen Entwürfe von Nebengesetzen ihr Ende erreicht.

Lud w i gsbu rg , 18. Dez. Gestern abend wurde der Zug, welcher 10.25 in Stuttgart abfährt, als er schon die Station Feuerbach verlassen hatte, infolge Not­signals des Weichenwärters plötzlich ange- haltcn. Alle Insassen des Zugs gerieten in größte Angst, denn das Vaihinger Eisenbahnunglück übt immer noch seine traurige Wirkung auf die Nerven der Eisenbahnfahrenden. Es war jedoch von einem Zusammenstoß keine Rede. Einige Fabrikarbeiterinnen, welche in Feuerbach aussteigen wollten, hatten die hiezu ge­lassene Zeit mit Schwatzen zugebracht und sprangen nun, als der Zug schon im Gang war, nach beiden Seiten der Bahnlinie hinaus, wobei eine derselben eine Strecke weit geschleift worden sein soll; glücklicher­weise kamen aber alle mit dem Schrecken davon. (S. M.)

Die von uns übernommene auch von anderen württbg. Blättern gebrachte Nach­richt vom Tode des Vorstandes der Irren­anstalt Schussenried hat sich als unrichtig erwiesen. Wir erhalten folgendes Tele­gramm: Schussenried, 18. Dezbr. Direktor Dr. A st ist nicht gestorben, er war zwar krank, sein Befinden hat sich aber gebessert. (St.-Anz.)

Eßlingen, 18. Dezbr. Am abend des letzten Sonntags verunglückte ein älterer Familienvater von Hochdorf da­durch, daß er im Begriff des Einsteigens in den schon im Gang befindlichen Abend­zug ausglitschte und mit einem Fuß unter das Rad kam, welches ihm den Vorder- fuß stark anschnitt. Der Verletzte wurde in das neue Krankenhaus verbracht.