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MarviLe.
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muliots Verurteil- zent Bernard nach e kleine Simione s Kind, dem man Vaters sorgfältig te keine Schwieriger und Beschützer sachte es ihr großen U8868 und ihren :s schien, als verwes Scheidens die was sie hier er- änglichkeit an die
eise auf der Eiscn- ld ihren Kummer.
h, die ungeheure und der immer-
Zegenden, die an abte sie zwar an- ^e und erfreute sie
ich unter Bernards n sie wußte, daß hatte.
üquette, ihre Lieb- mitzunehmen er- mselben Zuge die achte; sie war in
einem Viehwagen untergebracht worden, unweit des Waggons, in welchem Simone und Bernard saßen, so daß man während des Anhaltens des Zuges jedesmal das klägliche Meckern des Tierchens hören konnte.
Mit Vignette glaubte Simone einen Teil der heimatlichen Felder und Wälder s nach dem großen, unbekannten Paris mit- j zunehmen, von dem sie sich eine erschreck- ! lichc Vorstellung machte, in Folge der » Erzählungen des alten Nicoulet, des ^ Kärrners von Tuiles, der immer sagte, i Paris sei eine Hölle für die Pferde!
Unter einer „Hölle" dachte sie sich in ihrer ; kindlichen Einbildung natürlich ein Flammenmeer , worin alle die armen Pferde schmählich verbrennen mußten, nachdem sie von unzähligen Teufeln mit glühenden Peitschen gehetzt worden waren.
! Deshalb wurde sie auch immer ängst- , licher, je mehr man sich Paris näherte und auf jeder Station fragte sie furchtsam:
„Ist das schon Paris?" i „Schon, fragst Du?" entgegnete Ber- ^ nard lachend. Nein, leider ist das noch , nicht Paris! . . . Aber wie es scheint,
! wird Dir die Zeit nicht lang, trotz der f weiten Reise."
Endlich lief der Zug in den Pariser Ostbahnhof ein. Simone klammerte sich ' ängstlich an den Arm ihres Begleiters ! und blickte mit weit aufgerisfenen Augen ! in der ungeheuren Empfangshalle umher.
Ja, das war wirklich eine Hölle, wie ! sie ihr in ihren Träumen erschien; die ^ vielen rollenden schwarzen Ungeheuer mit ' den rotglühenden Augen, welche da fortwährend pfeifend und keuchend umherliefen,
! als würden sie von bösen Geistern ver- , folgt; und endlich die vielen elektrischen Lampen, die ein so blendendes Licht aus- ^ strömten, daß man gar nicht hineinzusehen wagte, ... das Alles bewies ihr, daß der alte Nicoulet wirklich Recht hatte, wenn er sagte, Paris wäre eine Hölle, —
Nach längerem Warten in der Gepäckhalle , wo sie Biquette in Empfang nehmen mußten, bestiegen sie einen jener abgenutzten großen Fiaker, die an den Pariser Bahnhöfen auf unbemitteltere
Reisende fahnden. Bernard wählte absichtlich einen solchen Wagen — den Simone übrigens für sehr schön hielt — damit die Ziege gleichzeitig darin untergebracht werden konnte, wozu sich der Kutscher, gegen ein gutes Trinkgeld, verstand.
Der Wagen fuhr die Boulevards de j Strasbourg und Sebastopol entlang, wo ' die vielen Gaslaternen in schnurgeraden
Linien zu beiden Seiten der Straßen,
sowie der ungeheur lärmende Verkehr der Wagen und der sich überstürzenden
f Menschenmassen Simone so sehr beängstig-
: ten, daß sie sich furchtsam an ihren Be-
i gleiter anschmiegte, während Biquette fort- I während meckerte.
1 Bernard beruhigte die Kleine, indem ! er ihr sagte, daß sie nun bald am Ziele
? ihrer Fahrt wären. In einem kleinen
f Häuschen der Iluo OumxaMv-kromiere, welches in einem Gärtchen stand, bewohnte er im Erdgeschoß zwei Zimmer; das Schlafzimmer sollte Simone bewohnen, während er sich ein Lager im Speisezimmer Herrichten wollte. Die Ziege mußte vorläufig in einem Nachbarhause untergebracht werden,
wo Simone sie aber jederzeit besuchen konnte. Später sollte eine bequemere Wohnung in der Umgegend von Paris gemietet werden, wo auch Biquette einen freundlichen Stall erhalten würde. —
Als Simone das Häuschen betrat, in welchem sie fortan wohnen sollte, war sie wie geblendet, obgleich dasselbe keineswegs als elegant bezeichnet werden konnte.
Die von Bernard bewohnten Gemächer waren nur klein unö sehr einfach möbliert, aber sauber und freundlich. An den Fenstern befanden sich rote baumwollene Vorhänge; das für Simone bestimmte Schlafzimmer enthielt außer einem Bett mit eisernem Gestell und bunten Kattun- Vorhängen, einen großen Schrank, einen Tisch, einige Stühle und Waschgerät; während die Wände mit lithographierten Schlachtenbildern in Goldrahmcn geschmückt waren. Das zweite Gemach, das sogenannte Speisezimmer, enthielt nur einen runden Tisch, vier Rohrstühle, ein Speiseschränkchen und eine Etagere, auf welcher eine Anzahl ziemlich abgegriffener Bücher, Soldaten-Geschichten enthaltend, standen. Ein kleiner eiserner Ofen, auf welchem Bernard zuweilen seine Mahlzeiten zubereitete, vervollständigte die Ausstattung dieses Zimmers.
Kaum in die Wohnung eingetreten, hatte Bernard mit der Gewandtheit, die den alten Soldaten eigen zu sein pflegt, ein lustiges Feuer im Kamin .entzündet, auch bereitete er eigenhändig ein einfaches Abendessen. Simone war jedoch von der weiten Reise so sehr ermüdet, daß sie kaum einige Bissen zu sich nehmen konnte.
„Lege Dich schlafen, mein Kind," sagte Bernard zu ihr; „morgen früh wird Dir's um so besser schmecken!"
Er führte sie in das Schlafzimmer und bettete sie so sorgfältig, wie es die zärtlichste Mutter nicht besser thun konnte. Dann setzte er sich im Speisezimmer an den Tisch, trank sein übliches Gläschen Cognac, zündete sich eine Pfeife an und las dann in seinem Lieblingsbuch: „Geschichte des dritten Armee-Corps," wohl zum hundertsten Male den Bericht über die Schlacht bei Magenta, an welcher er thätigen Anteil genommen hatte. Diese Schilderungen, deren Genauigkeit er aus eigener Erfahrung bestätigen konnte, erregten jedesmal einen wahren Enthusiasmus in ihm, so daß er sich nicht enthalten konnte, einzelne Stellen mit lauter Stimme zu lesen, selbst wenn er ganz allein war. Heute aber fesselten ihn diese Erzählungen nicht in gewohnter Weste, denn er achtete weniger auf das Getümmel der Schlacht, als auf die Atemzüge des schlafenden Kindes, das seiner Obhut anvertraut war, und das alte Soldatenherz schlug höher bei dem Gedanken an seine Vaterpflichten für dieses arme, ihm schon so lieb gewordene Kind, das ohne ihn ganz verlassen gewesen wäre. —
Gleich am nächsten Tage übernahm Simone die Verwaltung des kleinen Hauswesens aus eigenem Antriebe, den Vorschlag ihres Pflegevaters, eine Haushälterin anzunehmen, entschieden ablehnend.
„Ich bin groß und kräftig genug, um Alles allein bewältigen zu können," sagte sie altklug; „habe ich doch daheim in Va1-aux-Nou8868 schwere Arbeiten ver
richten müssen!" — Lassen Sie mir die Freude, Ihnen wenigstens einen Teil dessen zu vergelten, was Sie für mich thun!"
Gerührt durch diese mit kindlichschmeichelnder Stimme gesprochenen Worte, fügte der Alte sich ihrem Willen, behielt sich jedoch vor, ihr bei den schweren Arbeiten zur Hand zu gehen.
Bis zum Eintritt seiner nahe bevorstehenden Pensionierung wurde Bernard, auf sein Ersuchen, von dem äußeren Dienst der Sicherheitspolizei enthoben und nur noch im inneren Dienst beschäftigt. Auf diese Weise war es ihm vergönnt, täglich einige Stunden in Gesellschaft seiner Pflegetochter zuzubringen. Er kam regelmäßig um zwölf Uhr zum Frühstück und um sechs Uhr zur Hauptmahlzeit nach Hause, jedesmal jubelnd empfangen von Simone, die ihn schon an der Thür erwartete. Sic nahm ihm Hut und Stock ab, reichte ihm seinen bequemen Hausrock und führte ihn sodann zum sauber gedeckten Tisch, wo die schmackhaft zubereiteten und verlockend duftenden Speisen schon bereit standen.
Gemeinschaftlich nahmen Beide das Mahl ein, welches die Kleine durch ihr heiteres, naives Geplauder dem alten Manne n»ch ganz besonders angenehm machte.
Er, der alte Junggesell, der niemals eine gemütliche Häuslichkeit gekannt hatte, fühlte sich in diesen neuen Verhältnissen überaus glücklich. Während er früher seine Wohnung, in welcher er sich nie recht heimisch gefühlt hatte, nach Möglichkeit mied, brachte er jetzt die ganzen Abende dort zu. Nach dem Essen setzte sich Simone auf einen niedrigen Stuhl, ihrem Pflegevater gegenüber, und hörte ihm andächtig zu, wenn er ihr mit erhobener Stimme aus der „Geschichte des dritten Armee-Corps" die Schilderung der Schlacht bei Magenta vorlas. —
Mehr als ein Monat verging den beiden genügsamen Leutchen in solchem glücklichen Beisammensein, und Simonens bleiche Wangen färbten sich schon mit einer leichten Röte, zur größten Freude Bernards, der nur den einen Wunsch hegte: es möchte dieses ruhige Leben niemals gestört werden! Mit Besorgnis fragte er sich zuweilen, was geschehen werde, wenn Gouliot nicht hingerichlet, oder wohl gar in der höheren Instanz freigesprochen werden sollte? Herr Beulelte hatte zwar gesagt, als er ihm seine Absicht, Simone zu sich nehmen zu wollen, mitteilte und ihn gleichzeitig fragte, ob Niemand dagegen Einspruch erheben könnte: „Nein! Das Ktnd hat keine Angehörigen mehr. Fürchten Sie nichts; was auch geschehen möge, Sis können es behalten, dafür werde ich schon sorgen, llaee weg. eurg. o8t!"
(Fortsetzung folgt.)
Gedanken späne. Dummheit ist der Weisheit Stütze, Glaubet nicht, es sei nur Schein; Wär' die Dummheit nie gewesen, Würdet Ihr denn weise sein?
Manche Menschen beweisen ihre Toleranz dadurch, daß sie die Feiertage aller Konfessionen mitmachen.