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Gummikugeln,

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altbewährtes Heil- und Linderungs­mittel gegen Husten, Halskatarrh, Heiserkeit, Brustschmerzen rc. von W. Eichhorn «L Cie.,

Ludwigsburg

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nur acht zu haben in Neuenbürg bei C. Büxenstcin, G. Lustnauer, Chr. Boger in Calmbach.

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haben in Neuenbürg bei C. Helber und C. Büxenstein, Konditor; in Herren alb bei V. Brvsius, Kaufm.

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der Sodener Ge- meinde-Heil-

quellen sind diejenigen Pastillen, die die Bezeich­nung führen: Iiay's ächte Sodener Wineral- pastillen. Diese, in der Brüsseler Internationalen Ausstellung mit der ersten großen Medaille ge­krönt, sind für 85 ^ in allen Apotheken und Droguenhandlungen erhältlich.

Kronik.

Deutschland.

Frankfurt, 9. Dez. Der Kaiser traf mittags in der im vollen Schmuck prangenden Stadt ein und wurde aufs wärmste empfangen. Bei dem Festmahl im Palmengarten erwiederte der Kaiser in Beantwortung des Kaisertoastes des Oberbürgermeisters Dr. Miquel mit kräft­iger Stimme folgendes:

Mein lieber Herr Oberbürgermeister! Ich danke Ihnen herzlich für Ihre freund­lichen Worte, die Sie Mir eben im Namen der gesamten Stadt entgegengebracht haben. Ich befinde Mich in einer gewissen feier­lichen Stimmung, wenn ich bedenke, an welchem Platze ich hier stehe. In diesen vier Wänden, von eben diesem Platze aus hat schon Mein hochseliger Großvater zu Ihnen gesprochen. Mir steht nicht die Erfahrung zu Gebote, wie damals dem gewaltigen ruhmgekrönten Helden. Die Liebe und Begeisterung, welche Mir hier entgegengetragen werden, hier und an manchen Orten, sie werden Mir cutgegen- getragen nicht nur als dem Träger der erneuerten deutschen Kaiserkrone, sondern auch als dem Enkel des Kaisers Wilhelm und dem Sohne des Kaisers Friedrich. Ich werde Mir erst in einem langen Leben zu verdienen haben, was Mir jetzt schon aus treuem Herzen und freiwillig ent­

gegengebracht wird. Ich kann Sie aber versichern, daß Mir nichts wohlthuender ist, als dergleichen Worte zu hören, wie Ich sie soeben vernommen habe. Mein ganzes Streben und meine ganze Arbeit ist darauf gerichtet, Mein Vaterland groß, mächtig und geachtet zu sehen. In dieser Absicht bestieg Ich den Thron, in diesem Gedanken lebe Ich- Wenn Mir auch die Aufgabe zuweilen schwer zu sein scheint und Ich das Bedenken hege, ob Ich der­selben gewachsen bin, so ist es für Mich eine erneute Stärkung und Auffrischung in der Arbeit, dergleichen Anerkennung ausgesprochen zu hören. Ich habe Mich heute davon überzeugt, wozu die langen Jahre des Friedens gedient haben, den zu erhalten auch Mir gelingen wird. Ich freue Mich zu sehen, welchen mächtigen, gewaltigen Aufschwung dieses Gemeinwesen genommen hat, ein Beispiel für manche andere deutsche Stadt.

Der Kaiser schloß mit einem Hoch auf die Stadt Frankfurt und deren Ober­bürgermeister.

Der DampferAdolf Woermann" ist nach derKöln. Ztg." auf der Ausreise nach Kamerun an der Nigermündung ge­strandet. Der Dampfer verließ am 1. Nov. Hamburg mit einer ansehnlichen Anzahl von Passagieren, worunter Hauptmann Zeuner, Lehrer Christaller und eine Anzahl Missionare und Diakonissen.

Aus Königsberg, 7. Dez. wird be­richtet: Die Segelschifffahrt ist geschlossen, die Dampfschifffahrt noch offen, aber schwierig, da das Haff voll Eis ist.

Wie derReichsanzeiger" meldet, sehen die Untersuchungen der Arbeiter- und Be- triebsvcrhältnisse beim Steinkohlenbergbau, welche anläßlich des Frühjahrsausstandes von den zuständigen Ressortministern an­geordnet wurden, ihrem Abschluß entgegen. Das Ergebnis derselben ist in einer um­fassenden Denkschrift niedergelegt, deren Beendigung bevorsteht. Die Denkschrift soll der Oeffentlichkeit übergeben werden.

Dortmund, 7. Dez. Der Kaiser ließ den Hinterbliebenen der bei der Kata­strophe der ZecheKonstantin der Große" bei Bochum verunglückten Bergleute der Rhein. Wests. Ztg." zufolge, durch das hiesige Bergamt sein Beileid ausdrücken.

Die Zechenverwaltungen des Essener Reviers haben sich den Behörden gegen­über bereit erklärt, auf deren Wunsch nach allen Richtungen hin Auskunft über die sogen. Gemaßregelten zu geben.

Leipzig, 8. Dezbr. Am gestrigen abend verschied mit 78 Jahren in Folge eines Herzschlages, der hier wohnende preußische General der Infanterie z. D. v. Beyer, Chef des preußischen Nieder­rheinischen Infanterie-Regiments Nro. 39. Beyer trat in badischen Dienst als Kriegs­minister und erhielt den Auftrag, die badische Division nach preußischem Muster zu organisieren. Im Krieg von 1870/71 führte Beyer das Kommando der badischen Division, welche Straßburg zu zernieren halte, erkrankte aber und konnte erst im Oktober unter General Werder in Burgund wieder in Aktivität treten, wo er am 31. Okt. Dijon einnahm.

Karlsru he, 10. Dez. Die Kammer vertagt sich voraussichtlich am Samstag auf mehrere Wochen.

Pforzheim. Protestanten-Verein. Sonntag den 15. d. Mts. abends 8 Uhr im Saale der Post Vortrag über Oliver Cromwell.

Die Dezemberausgabe des Reichs­kursbuches (bearbeitet im Kursbureau des Reichspostamtes) ist bei Jul. Springer erschienen. Preis 2 oilL.

Württemberg.

Aus Stuttgart wird derPost" gemeldet: Der württembergische Gesandte am Berliner Hofe und Bundesbevoll­mächtigte Graf Zeppelin solle demnächst abberufen werden, um die Führung einer Kavallerie-Brigade zu übernehmen.

Stuttgart, 8. Dez. (Landtag.) Es bestätigt sich, daß der württemb. Landtag zu Anfang Januar zu einer vorläufig auf gegen acht Wochen berechneten Tagung einberufen werden soll. Die baulichen Veränderungen sowohl im Hause der Kammer der Abgeordneten als der Standes- herrcn, deren Ausführung in der letzten Session beschlossen worden, sind im Laufe des Sommers fertiggestellt worden.

Nagold, 6. Dez. Ob Wasserleitung hier eingeführt werden soll oder nicht, wurde diesen Vormittag von den beiden bürgerlichen Kollegien in Anwesenheit des des Hrn. Oberbaurats Ehmann, des Hrn. Oberamtmanns Dr. Gugel und vieler Bürger fast einstimmig mit Ja entschieden.

Ausland.

In Serbien wehen heftige Schnee­stürme. Die Orientzüge stellten am 7. die Weiterfahrt von Konstantinopel nach Wien ein.

Nach einer Warschauer Meldung des Przeglond ist die Influenza auch in Moskau, Kursk, Twer, Kasan, Jekaterinos- law, Nowgorod und in vier anderen Städten Rußlands ausgebrochen. In Moskau sind nahezu 20 000 Personen er­krankt; die Apotheken sind Tag und Nacht in Anspruch genommen und die Aerzte teils selbst von der Epedemie ergriffen, teils von der mühevollen Praxis ganz er­schöpft. Der Mangel an Aerzten macht sich sehr fühlbar, und man befürchtet, die Epidemie werde auch in den übrigen Teilen Rußlands überhandnehmen.

Miszellen.

Aer Word Sei Warville.

Kriminal-Roman von Paul Labarriöre.

Deutsch von Emil Neumann.

(Fortsetzung.)

Hektor Lauziöre riß sich los, und während seine Mutter kraftlos in einen Sessel sank, eilte er an's Fenster, zog die Vorhänge auseinander und blickte hinaus. Anfangs vermochte er nichts zu unter­scheiden, seine Augen waren geblendet und er sah eine dunkle wogende Masse. All­mählich aber erkannte er einzelne Gruppen von Menschen, die alle nach derselben Richtung hinsahen; und als auch er seine Blicke nach jener Richtung wendete, be­merkte er einen Kreis von schwarz ge­kleideten Männern, unter denen er den Prokurator der Republik, den Gerichts­schreiber und den Gefängnisdirektor er­kannte. Der Prokurator schien soeben mit einem Menschen zu reden, dessen Gesich