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Kronik.
Deutschland.
Berlin, 4. Dez. Die Bergarbeiter im Saargebiet haben an den Kaiser eine Petition gerichtet, worin sie über niedrige Löhne und schlechte Behandlung klagen. Sie bitten um Einschreiten zu ihren Gunsten und um Wiederanstellung der entlassenen Kameraden. (F. I.)
Hamburg, 4. Dez. Dem „Hamburg. Korrespondenten"zufolgerichteteder Kaiser an Emin Pascha und an Stanley Telegramme, worin er den beiden Forschern seine Teilnahme an ihren Schicksalen ausspricht, sie zur Beendigung ihrer gefährlichen Reise beglückwünscht und ihnen ein Willkommen in der zivilisierten Heimat bietet. (F. I.)
Baden-Baden, 5. Dezbr. Der großherzogliche Hof ist heute wieder nach Karlsruhe übergesiedelt.
Mosbach, 3. Dez. Der Schnellzug 7 Uhr 5 Min. Frankfurt-Stuttgart entgleiste nach der Franks. Z. bei Neckarelz. Sämtliche Passagiere sind mit dem bloßen Schrecken davongekommen.
Durlach. 26. Nov. Ein gräßliches Unglück hat sich heute in dem benachbarten Grötzingen ereignet. Der dortige Einwohner Ernst Fischer fuhr mit seinem Sohne nach der Lehmgrube, um daselbst Lehm zu holen. Während er am Arbeiten war, löste sich eine Lehmmasse los und verschüttete den Mann vollständig, so daß er alsbald eine Leiche war. Seinem Sohne wurden beide Füße abgeschlagen. Fischer hinterläßt eine Witwe mit zwölf lebenden Kindern.
Württemberg.
Stuttgart, 2. Dezbr. Das heute erschienene Militärverordnungsblatt enthält folgende Allerhöchste Ordre Seiner MajestätdesKönigs: Nachdem aus den, anläßlich Meines 25jährigen Regier
ungsjubiläums stattgehabten Sammlungen — König Karl Jubiläums-Stiftung — mit Meiner Ermächtigung eine den Beiträgen aus Meinem Armeekorps entsprechende Summe von sechs Tausend Mark zum Zweck einer Stiftung zum Besten der Witwen und Waisen von Unteroffizieren des Württembergischen Armeekorps ausgeschieden worden ist, habe Ich heute, an einem ruhmreichen Gedenktage Meiner Truppen die nachstehende Entschließung getroffen: Die vorstehende Summe von sechs Tausend Mark will Ich durch einen anderweitigen, dem Kriegsministerium sonst besonders zugewiesenen Betrag auf zwanzig Tausend Mark erhöht und solche hiermit dem Verein zur Unterstützung der Witwen und Waisen der Unteroffiziere Meines Armeekorps zugewendet haben mit der Bestimmung, daß dieses Kapital unangreifbar als König Karl Stiftung erhalten bleibt, nach Maßgabe der Vereinsstatuten vom 25. Dezember 1883 zinsbar angelegt wird und daß die Zinsen hieraus alljährlich zu den Zwecken des Vereins mitverwendet werden. Sollte der Fall eintreten, daß der Verein sich auflöst, so bleibt der Bestimmung des Königs eine anderweitige, dem Sinne Meiner Stiftung entsprechende Verwendung Vorbehalten. Das Kriegsministerium hat diese Meine Entschließung bekannt zu geben und das Weitere zu veranlassen.
Stuttgart, den 2. Dezember 1889.
Karl.
Stuttgart. 5. Dezbr. (Schwarzwaldverein.) In der gestrigen Hauptversammlung des Bezirksvereins Stuttgart führte Fhr. v. Moltke, der Bereinsvorstand, den Vorsitz. Anwesend war u. a. auch Präsident v. Bätzner, das eifrigste Mitglied des Vereins. Aus der Versammlung des Hauptvereins, welche in Calw stattfand, wurde mitgeteilt, daß die Schwarzwaldkarten auf dem Laufenden erhalten und Personen aufgestellt werden sollen, welche die Korrekturen zu machen haben. Der hiesige Bezirksverein hat jetzt die letzte Schwarzwaldkarte herausgegeben: Schramberg, Alpirsbach. Im württembergischen Schwarzwald fehlen großenteils Wegweiser, welche anzubringen sind. Getadelt wird, daß die Bewohner einzelner Dörfer geflissentlich die Wegweiser wegreißen, damit man sie als Führer nehmen muß. Der Bezirksverein Calw wird als nachahmungswertes Muster aufgestellt in Errichtung der Wegweiser u. s. w. Um verschiedene Aufgaben an der Landesgrenze auszuführen, wurde eine Einladung an die daselbst liegenden Bezirksvereine zu einer Zusammenkunft in Freudenstadt für nächstes Frühjahr erlassen, wo zur gleichen Zeit alsdann auch die Hauptversammlung des württembergischen Schwarzwald - Vereins stattfinden wird. 1891 soll dieselbe in Altensteig gehalten werden, wohin voraussichtlich bis dahin die Eisenbahn führen wird.
Stuttgart, 3. Dezember. Vor einem zahlreichen Hörerkreis eröffnete gestern abend Dr. Albert Zeller im Polytechnikum die ihm vom Knltministerium übertragene Vorlesung über die erste Hilfe bei Unglücksfälen. Er begann mit dem Hinweis, daß die erste Anregung dazu die Erfahrungen im Kriege gegeben