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Umschlag Mk Ekmeindkralsioahl.
i Bozenhardt, Adolf,
2. Essig, Aug. Bierbrauer,
3 Entzlin, Wilhelm,
4 Seeger, Eugen,
5. Seeger, Emil,
6. Winter, Karl, Hafner.
und Kammgarne für Kerren- und Knaöen- kkeider, reine Wolle u. nadelfertig, ca. 140 em breit L v/L 3.45 per Mtr. versenden direkt an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei ins Haus Buxkin-Fabrik-Döpot Gettinger «. Ho., Aranksurt a M. Muster unserer reichhaltigen Collektionen bereitwilligst franko.
Nr. 374 des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen „Fürs Haus" (vierteljährlich nur 1 -/lL) enthält: l Wochenspruch:
» Mit Ernst, o Menschenkinder
1 Das Herz in Euch bestellt,
i Damit das Heil der Sünder,
Der große Wunderheld,
Den Gott aus Gnad allein Der Welt zum Licht und Leben Gesendet und gegeben,
Bei Euch auch kehre ein.
Advent. (Gedicht.) St. Niclasfest in Holland. Krankenbesuche. Einschlachten. Bon der Freude. Mollenheims Erzieherin. (Erzählung. Schluß.) Adventsfeier. Besuch des Weihnachtsengels mit seinem Knecht Ruprecht. Verantwortlichkeit des Arztes. Das Soxhletsche Verfahren. Wäscheband. Kinderbettdecke. Sofaläufer. Lederblumenverzierungen. Rahmen aus Sammet mit Bronzeblumen. Neue Art von Pastellbildern. Giaco- melli-Malerei. Athen. Gegen Unfälle beim Fensterputzen. Straßburg im Elsaß. Punschessenz. Kartoffelpudding. Pfefferkuchen. Pfeffernüsse. Apfelsinenschalen aufzubewahren. Küchenzettel siir 6 .Personen. Neue Dlchterstimmen. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Rätsel. Auflösung des Rätsels in Nr. 371. Anzeigen^
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 30. Novbr. Der Kaiser hat mittelst Kabinetsordre dem Grafen Moltke als Beweis seiner besonderen Zuneigung die Krone zu dem vor 50 Jahren von ihm erworbenen Orden xour Io morito verliehen. „Mit mir," sagt der Kaiser in der Kabinetsordre, „hofft die Armee und das Vaterland, daß Sie sich der neu verdienten Auszeichnung, so Gott will, noch lange in der bisherigen Frische und Rüstigkeit erfreuen mögen." Auch erwähnt der Kaiser, daß er sich bei seinem letzten Aufenthalt in Konstantinopel habe überzeugen können, in wie gutem Andenken der Name des scharfblickenden und thätigen Generalstabsoffiziers von 1839 noch jetzt am Schauplatze seines ersten kriegerischen Wirkens steht. (F. I.)
Die sozialreformerischen Maßnahmen Deutschlands finden immer weitere Nachahmung. Jetzt hat der schweizerische Bundesrat den Antrag eingcbracht, in die Bundesverfassung die Bestimmung aufzunehmen, daß der Bund befugt ist, auf dem Wege der Gesetzgebung die obligatorische Unfallversicherung einzurichten. Der Bundesrat soll im weiteren ermächtigt sein, über die Krankenversicher-'
ung Bestimmungen zu treffen und für sämtliche Lohnarbeiter den Beitritt zu einem Krankenkassen-Berband für verbindlich zu erklären.
Es verlautet, daß zwischen den Mehrheitsparteien ein Kompromiß bezüglich des Sozialisten gesetzes bereits zustande gekommen sei und die „Börsenztg". will wissen, daß die Zustimmung des Reichskanzlers zu diesem Kompromiß bereits sicher sei.
Essen, 29. Nov. Der Kaiser ließ, der „Rheinisch- wcstfäl. Ztg." zufolge, den geretteten 224 Bergleuten von der Zeche „Schlägel und Eisen" durch Minister Herrfurth seinen Glückwunsch entbieten.
München, 30. Nov. Bei Walpertskirchen, auf der München-Simbacher Eisenbahnlinie, fand heute Morgen eine Zugentgleisung statt. Menschenleben sind nicht zu beklagen. (F. I.)
Wenn der erste Schnee schon so große Ausdehnung annimmt und zu schaffen macht, wie gegenwärtig, so kann der heurige Winter die Großstädte noch etwas wissen lassen. AusFrankfurt wird geschrieben, daß am Samstag der Schnee fußhoch in den Straßen lag. Alsbald zogen die städtischen Arbeiter mit Kehrbesen, Schaufeln und Schippen gegen ihn ins Feld und ca. 300 Hilfsarbeiter waren noch dabei beschäftigt, im Ganzen etwa 500 Mann, den Schnee abzuführen. Als Reinigungsmittel dienten noch 4 Krag- und 4 Kehrmaschinen, zum Transport 4 große Schlitten und 112 sonstige Gespanne.
AusderPfalz, 30. Nov. (Wein- fülschung ) In Frcunsheim wurden dieser Tage durch die Staatsanwaltschaft von Frankenthal nach Entnahme von Proben die Weine eines Weinhändlers versiegelt. Ferner wurden die Geschäftsbücher beschlagnahmt und die Schließung des Weinkellers verfügt. Weiter wurde ein anderer Keller geschlossen, welcher an eine Ungsteiner Firma vermietet ist.
Karlsruhe, 30. Nov. Der Vorstand des allgemeinen badischen Volksschullehrervereins hat im Laufe des Jahres bei den Vereinsmitgliedern auf Grund gedruckter Fragebogen genaue Erhebungen machen lassen über die Einkommens-Verhältnisse u. s. w. ihrer Stellen. Die eingegangenen Antworten wurden zu einer Denkschrift ausgearbeitet, welche nebst einer Bittschrift dem Staatsministerium sowie beiden Kammern überreicht worden ist. Die Lehrer bitten um Aufhebung des jetzigen Ortsklassensystems, welche das feste Einkommen nach der Größe der Gemeinde bestimmt, und wünschen Bezahlung nach dem Dienstalter , wie die Geistlichen und Beamten sie erhalten, ferner Erhöhung der Ruhegehalte und der Bezüge der Lehrerwittwen und Lehrerwaisen. (S. M.)
Württemberg.
(Vor 50 Jahren.) Aus Stuttgart, 26. Novbr. wird dem F. I. geschrieben: Vor 50 Jahren nahm ein Graf Bismarck, der zum ritterschaftlichen Adel Württembergs zählte, in unserem Lande eine der hervorragendsten Stellungen ein, und zwar Graf Friedrich Wilhelm von Bismarck, Excellenz, K. Generallieutenant, lebenslängliches Mitglied der Kammer der Standesherrn, Anteilsbesitzer am Rittergut
Hengstfeld. Erwar „Kommandant" der würt- tembergischen „Reiterey" und gleichzeitig außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister an den Höfen von Preußen, Sachsen und Baden. 1835 nahm ihn König Wilhelm unter die Großkreuze des Ordens der württembergischen Krone auf. Graf Friedrich Wilhelm v. Bismarck verließ später Familienverhältniffe halber den Staatsdienst und lebte zurückgezogen in Konstanz, wo er anfangs der 60er Jahre hochbetagt starb. Wo ein Bismarck sich hervorthat, konnte auch ein Moltke nicht fehlen! Ein solcher nahm vor 50 Jahren als Generalmajor und Landoberstallmeister in Württemberg eine chohe Stellung ein. Das „Württemb. Hof- und Staatshandbuch" von 1839 verzeichnete außerdem noch einen Oberst v. Moltke, einen Unterlieutenant Adolf von Moltke, beide im 2. Reiterregiment in Ulm, und einen Oberförster v. Moltke (Neuenbürg).
Hedelfingen, 29. Novbr. Der hiesigen 1800 Einwohner umfassenden Gemeinde ist durch Beschluß des Stiftungsrats die Wohlthat der Heizbarmachung der Pfarrkirche zu teil geworden. Der Kostenbetrag ist von der Stiftungspflegekaffe übernommen worden.
Stuttgart. (Neues imLandes- Gew crbemuseum.) 66 verschiedene Proben, die Ausstattung feinster Eisengußwaren zeigend; von E. G. Zimmermann in Hanau a. M.
Ausland.
Der lOOste Geburtstag Louis Da- guerrcs fiel auf den 18. November. Daguerre war von Hause aus Steuerbeamter, ein angeborenes Talent wies ihn aber später der Malerei zu. Er hatte bei dieser Beschäftigung vielfach Gelegenheit, die Einwirkung des Lichtes zu studieren. An die Versuche zweier englischer Gelehrter, Davy und Wedgewood, anknüpfend, setzte Daguerre versilberte Kupferplatten, die er vorher zur größeren Empfindlichkeit über Joddämpfe gehalten hatte, in einer Oawera obsoura dem Lichte aus , bei welcher anstatt der heutigen Linse eine einfache Oeff- nung zum Lichtdurchlassen vorhanden war. Allein die Bilder, welche Daguerre erhielt, waren nicht lichtbeständig, sie wurden allmählich immer schwärzer, bis zuletzt von denselben gar nichts mehr zu sehen war. Vergebens hatte sich Daguerre jahrelang bemüht, diesen Mangel des Verfahrens abzustellen. Da lernte er im Jahre 1829 den ehemaligen Offizier Josef Niepce kennen, der seit geraumer Zeit die gleichen Bestrebungen wie er verfolgte. Gemeinschaftlich fanden sie manche Neuerung und Verbesserung, welche sie dem Ziel immer näher führten. Als Niöpce 1833 plötzlich starb, wurde Daguerre der Erbe seiner Ideen und Erfahrungen, die er nach Kräften ausnutzte; einem Zufall aber verdankte D., wie die Post erzählt, schließlich seine große Entdeckung. Er besaß einen alten Küchenschrank, in dem er allerlei Geschirre, Chemikalien, Apparate und dergleichen unterbrachte. In diesen Schrank legte er nun eines Tages eine Anzahl Platten, die zu kurze Zeit belichtet und deshalb noch kein Bild zeigten. Nach einigen Tagen wollte er, da inzwischen wieder Sonnenschein eingetreten war,