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Zerletzungen. Heute seinen Verletzungen

Novbr. Die älteste neinde. Frau Rosine urde heute nach 90- zu Grabe getragen. 26. Novbr. Unsere verdienten Lehrer, von Jahren wirkte, atzten Ruhestätte ge- ab hinaus bleibt dem n. Lehrer Conzel- keit der Eltern und eler seiner Schüler, schweren Berus mit ewissenhaftigkeit und Rechtschaffen und Thun und Wandel, -rkehr, ein biederer deutscher Gesinnung, allgemein geachtet längeres Leiden, so itiger Heimgang all- einer Hinterbliebenen lusrichtige Teilnahme e bekundete sich heute igung, auch von aus- d Freunden, an dem welchem Hr. Pfarr- und Hr. Aufsichts- der ausgezeichneten hlafenen mit warmen ung gedachten.

>. November. Beim t wurden heute bei egende Maikäfer

. 26. Novbr. Heute gefallen. Erscheint den Nachfolger zu t einige Zentimeter nuiach wird Schnee-

!7. Novbr. Aus den ierbrauer hatte sich ui tag einige Zenti- gesetzt und konnten s ihnen sehr will-

i Montag eingeheimst r hatten wir heute egestöber; dasselbe instand zu haben. eldrennach rc. wird allen berichtet.

ütziges.

Die Wanderratte ist ein ieflügelstiillen oft recht anrichten kann. Viele n sind zur Bertilgrmg ,t mit dem nötigen Er- rch Giftlegen vergiftet Niere, weil die Ratten en, wenig davon fressen, en, die gestellten Fallen d fangen sich nur selten, m Gift und Fallen ihr Katzen helfen oft auch nmal Ratten angehen, arfehlbares Mittel, das ein sog. Rattenbeißer, er scharfer Dachshund, eine sehr feine Nase, -nheit einer Ratte und den Bau, gräbt sogar I die Ratte erwischt und iss tötet.

Beilage.

Beilage ;u Nr. 188 -es EnMlcrs.

Neuenbürg, Donnerstag den 28. November 1889.

MisMen.

Jer Word bei Marville.

Kriminal-Roman von Paul Labarrisre.

Deutsch von Emil Neumann. (Fortsetzung.)

Martha an Jean.

Paris, 2. Dezember.

Tausendfachen Dank, mein lieber Jean, für die freudige Nachricht, die Sie mir mitteilten, und für die Hoffnungen, die Sie in mir für die Zukunft erwecken! Seitdem ich Ihren beglückenden Brief er­hielt, bin ich ganz außer mir vor Freude; abwechselnd lachend und weinend, wenn nicht gar beides zugleich, sage ich mir immerfort:Er ist gerettet! er ist ge­rettet!"

Meine Tante, die höchst erstaunt ist ! über meine plötzliche Veränderung, deren Grund sie nicht kennt, wagt es auch nicht, mich darnach zu fragen, denn wir stehen gewissermaßen auf gespanntem Fuß, weil ich sie ebensowenig wie irgend Jemand in der letzten für mich so entsetzlichen Zeit bei mir zu Besuch empfieng.

O lieber Freund, wie fühle ich mein Herz jetzt so erleichtert, wo ich nicht mehr, wie bisher, bei jedem Anschlägen der Thürglocke, aus Furcht vor einer schlechten Nachricht zu erschrecken brauche.

Sie wissen gar nicht, wie grausam Sie , handelten, als Sie mich hinderten, mit Ihnen zugleich nach Maroille zu reisen; oft war ich in Versuchung, trotz des mir von Ihnen entlockten Versprechens dorthin zu eilen, wo ich ihn, den ich über Alles in der Welt liebe, in Lebensgefahr wußte. Bedenken Sie doch, welche Schuld ich auf mich geladen Hätte, wenn er gestorben wäre ohne daß er mich noch einmal ge­sehen und aus meinem Munde als letzte Tröstung die Versicherung ewiger, un­wandelbarer Liebe vernommen hätte!

Und jetzt, da er gerettet ist, wird es mir noch viel schwerer, hier zu bleiben, als zuvor. Mir scheint, daß meine Nähe seine Genesung beschleunigen müßte, und ich fürchte im Gegensatz zu Ihrer Meinung, daß er mir mein Fernbleiben zum Bor­wurf machen wird.

Fast beneide ich seine gute würdige Mutter, ungeachtet ihrer ausgestandenen Besorgnis, um das Glück, den teuren Kranken pflegen und das erste Lächeln des Genesenden begrüßen zu können. Wie ehre und liebe ich diese edle Frau, der ich mich zu Füßen werfen möchte, um ihr die ganze Fülle meiner Dankbarkeit und Hoch­achtung zu beweisen.

Wie aber soll ich Ihnen, teurer Freund, jemals nach Gebühr danken? Sie haben sich in meinem Herzen für alle Zeit den zweiten Platz erworben, den ersten nächst Ihm! . . und ich nenne mich

Ihre dankbare Schwester Martha."

Jean Trescou an die Gräfin von Vidione.

Marville, 15. Dezember.

Triumph! ... er spricht wieder!

Ich sehe jetzt ein, daß die Arzneikunde doch keine so unvollkommene Wissenschaft ist, wie man zuweilen behauptet. Die Krankheit hat genau den vom Doktor Roquy vorhergesagten Verlauf genommen, und nun ist jede Gefahr beseitigt.

Heute früh erkannte Hektar zuerst seine Mutter, und dann auch mich. Er drückte meine Hand mit allen seinen Kräften, aber diese Kräfte sind noch nicht groß, so daß ich den Druck kaum fühlte.

Lieber Himmel, wie bleich und abge­magert ist der Aermste, man erkennt ihn kaum noch. Sie würden erschrecken, wenn Sie ihn jetzt sähen. Wir aber, die wir immer in seiner Nähe weilten, können ihn gar nicht genug ansehen, aus Freude darüber, daß er dem Tode glücklich ent­ronnen ist!

Jetzt lebt er doch wieder auf und be­ginnt schon zu sprechen. Obgleich sein Sprechen eigentlich nur ein Lallen ist, so versteht er doch wenigstens, was man ihm sagt, und seine Augen haben ihre bisherige Starrheit verloren.

Als ich heute Nachmittags in der Nähe seines Bettes saß und zeichnete, er­hob er seinen Kopf ein wenig, sah mich an und lispelte in ängstlich fragendem Tone den NamenGauliot!"

Darauf hatte der Arzt uns schon vor­bereitet; er war überzeugt, daß Hektars erster Gedanke auf den Ausgang des ver­hängnisvollen Prozesses gerichtet sein würde; aber er hatte uns auch streng be­fohlen, dem kaum Genesenden die Wahr­heit zu verschweigen, die er erst erfahren dürfe wenn er vollständig wiederhergestellt wäre.

Ich gehorchte also der Vorschrift des guten Doktors und log gewissenhaft mit einer Dreistigkeit ohne Gleichen. Den Ausspruch der Geschworenen einfach ins Gegenteil umändernd, sprach ich Gauliot von der Ermordung des Grafen von Vidione frei und entließ ihn aus seiner Haft. Hektar war darüber sichtlich hoch­erfreut; mit zufriedenem Lächeln lehnte er sich in sein Kissen zurück und schlief ein.

Eine Unterhaltung, die ich inzwischen mit seiner Mutter hatte, klärte mich über einen Punkt auf, der Ihnen seiner Zeit großen Schmerz und mir gewaltiges Kopf­zerbrechen bereitete, Madame Daupin aber in den höchsten Zorn versetzte.

Der elende Gauliot", so sagte mir Madame Lauzivre,hat ein Töchterchen von etwa zwölf Jahren, ein gutes, braves, liebliches Kind, das seinen unwürdigen Vater, der es unaufhörlich mißhandelte, trotzdem liebte und sich mit rührender Er­gebung in sein trauriges Schicksal fügte. Dieses Kind war nach der Verhaftung Gaullots zu Hektar gekommen und hatte ihn so flehentlich gebeten, ihren Vater zu retten, daß er bei seiner Herzensgüte diese kindliche Bitte nicht abzulehnen vermochte.

Dies war der Grund, der Hektor be­stimmte, die Verteidigung des Mörders des Grafen von Vidione zu übernehmen.

Verzeihen Sie, teure Freundin, wenn ich dieses Schreiben auf kurze Zeit unter­breche. Ein Diener ersucht mich soeben, in den Empfangssalon zu kommen, wo ein Besucher mich erwarte. Man be­trachtet mich hier nämlich als Haus-In­tendanten, der in Vertretung der Dame die lästigen oder doch gleichgiltigen Besucher empfangen und abfertigen muß.

Der jetzt angemeldete Besucher ist Herr Beulette, der Ihnen ja auch nicht unbe­kannt ist."

Nachschrift.

Meine, dem liebenswürdigen Herrn Instruktions-Richter gewidmete Zeit kann ich nicht eine verlorene nennen. Er teilte mir eine Neuigkeit mit, die für uns von höchster Wichtigkeit ist.

Das von Gauliot eingereichte Kassa­tionsgesuch wurde abgelehnt, und da der Verurteilte sich hartnäckig weigert, seine Begnadigung vom Staatsoberhaupt zu er­bitten, so wird seine Hinrichtung voraus­sichtlich in der nächsten Woche stattfinden und zwar hier, in Marville, woselbst das Schaffst, der bestehenden Bestimmung ge­mäß , auf dem Platz vor der Präfektur errichtet werden soll.

Bei dieser Mitteilung glaubte ich in die Erde sinken zu müssen, denn an dem nämlichen Platze liegt ja das Haus der Madame Lauziore, so daß Hektor von seinem Fenster aus die Hinrichtung des von ihm Verteidigten mitansehen könnte.

Zum Glück für ihn und uns werden jedoch mindestens noch zwei Wochen ver­gehen, bevor er das Bett verlassen darf; auch liegt sein Schlafzimmer nach der Rückseite des Hauses, wohin der Straßen­lärm nicht dringt. Auf diese Weise wird er nichts von dem unheimlichen Vorgang erfahren.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr treuer Freund Jean Trescou".

(Fortsetzung folgt.)

(Der Wüstenritt.) Dem Afrikareisen­den Nachtigal stellte sich einst ein junger Mann vor, der angab, der Sohn eines angesehenen Kaufmannes zu sein. Er bat inständig, ihm doch einen Wüstenritt auf einem Kamele zu beschreiben, den er sich so ungemein poetisch vorstelle. Nachtigal entwarf ihm nun folgendes Bild davon: Nehmen Sie gefälligst einen Drehschemel aus dem Kontor Ihres Vaters, drehen Sie den Sitz so hoch wie möglich, setzen Sie denselben auf einen Leiterwagen ohne Ledern und sich selbst auf den Schemel; dann fahren Sie auf diese Weise im Monat Juli oder August bei glühender Mittags­hitze, nachdem Sie 24 Stunden vorher gehungert und gedurstet, über ein unge- pflügtes Kartoffelfeld, so werden Sie einen ziemlich genauen Begriff von dem erlangt haben, was Sie wünschten."