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Schmied- u. Wagner-Gesuch.

Ein tüchtiger H»f- und Wagenschmied, der selbständig gut arbeiten kann und die Hufbeschlag-Prüfung bestanden hat und ein tüchtiger zweiter als Beihilfe, sowie ein tüchtiger Wagner können im Anfang Dezember bei guter Bezahlung nach Karls­ruhe eintreten. Näheres erteilt

Fr. Genthner, Wagner Rüppurr bei Karlsruhe.

Auf Veranlassung einiger w. Familien hat sich Unterzeichneter entschlossen in Neuenbürg und zwar in der Gartenwirt­schaft zum Munster

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r.

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jeder Art zu machen. Gest. Bestellungen hierauf wollen bei dem Besitzer der Garten­wirtschaft Hrn. Fix zur Rose oder bei der Exped. d. Bl. gemacht werden.

E. Blumenthal,

Photograph in Wildbad.

Unterzeichneter setzt 4 Morgen

Waldung

ans Markung Waldung Oberlengenhardt am Montag den 25. November vormittags lO Uhr

in der Müller'schen Wirtschaft in Schwarzenberg dem Verkauf aus. Fritz Burghard, Pforzheim.

Neuenbürg.

Vsrlors».

gieng am Sonntag früh in der alten Pforzheimer Straße eine

schwarze Pelzmütze.

Der redliche Finder wolle dieselbe gegen Belohnung abgeben bei der Red. d. Bl.

Wcilderstadt.

Einen Fnrren,

gelbrot, 10 Monate alt, Original-Simmen- thaler Abstammung, verkauft

Eble zum Engel.

Pfarrer Kneipp's

W asserkur"

und

So sollt ihr leben,"

wieder zu haben bei

Jak. WeeH.

Neuenbürg.

Heute Dienstag

wozu freundl. einladet

Fr. Fix z. Rose.

Mehelsuppe

Neuenbürg.

Mittwoch,. November. Wrieföogen und Wostkarten

mit der Ansicht von Neuenbürg empfiehlt

I. Meeh.

Wetour

und Kammgarne für Kerren- und Knaken- kkeider, reine Wolle u. nadelfertig, ca. 140 cm breit ü -ckL 3.45 per Mtr. versenden direkt an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei ins Haus Buxkin-Fabrik-Düpüt Hetlinger u. Ho., Arankfurt a W. Muster unserer reichhaltigen Collektionen bereitwilligst franko.

Zu den in diesem Jahre der Deutschen Schaumweinsabrik Wochenheim Mieinpfalz) zu Teil gewordenen vielen Auszeichnungen, nämlich: Köln 1889 Goldene Medaille, Karls­ruhe 1889 Regierungsdiplom, Gent 1889 Höchste Auszeichnung ist nun noch das Diploms ck'bonnsur" von der Pariser Welt­ausstellung gekommen, welches in Berücksichtig­ung des Umstandes, daß diese Auszeichnung von Frankreich, der Wiege des Champagners, herrührt, von besonderem Gewicht ist. Solche Anerkennung des Wochenheimen Champagners von französischer Seite muß gewiß dazu bei­tragen, demselben immer mehr Freunde zuzu­führen.

Vor einigerZeit schon ist der 189ür Schwavcn- kakeuder herausgekommen, den wir unfern Lesern warm empfehlen können. Er bringt diesmal das wohl getroffene Bild Seiner Königs. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Württemberg samt Namens­unterschrift, das wie die früheren Bilder auf starkem Karton gedruckt und zum Einrahmen bestimmt ist. Auch an sonstigen guten Bildern ist kein Mangel; wir erwähnen hier nur: Kapi­tulationsverhandlungen von Sedan, Untergang der deutschen Kriegsschiffe vor Samoa, Kaiserin Augusta Viktoria mit ihren Söhnen, die Stadt Jsnh vor und nach dem großen Brand im Jahr 1631. Heitere Sachen als Geschichilein, Scherze, Gedichte sind in großer Zahl vorhanden, besonders gut hat uns davon das Gedicht Schmäkzfe Sei Wontereau gefallen; es ist der­selbe Schmälzte, der schon im 89r Schwaben- kalendcr anfgetreten ist und auch diesmallügt wie 'druckt." Ferner fehlt es an Rätseln, Sprüchen, praktischen Ratschlägen, Tabellen und ähnlichem nicht. Die Haupterzählung Künstlers tzstern von Paul Lang führt den Leser nach Ludwigsburg an den Hof des Herzogs Karl und verdient allen Beifall. Die Ucberstcht über die Weltbegebenheiten ist gut deutsch und gut württembergisch geschrieben. Was sonst von einem guten Kalender verlangt wird, ist alles auch darin namentlich sind die Märkte vorn bei den Monaten und später nach dem Alphabet nochmals angegeben so daß wir überzeugt sind, der Schwabenkalender wird auch Heuer fast in jedem Haus sich ein Plätzlein erobern. !

Kicmik.

Deutschland.

Kaiser Wilhelm ist nunmehr von seiner jüngsten großen Auslandsreise wie­der nach der Heimat zurückgekchrt, aber voraussichtlich wird diese Kaiserreise nach ihrer politischen Seite hin noch längere Zeit auf die öffentliche Meinung Europas zurückwirken. Vor allem beschäftigt die Begegnung, welche der deutsche Kaiser noch kurz vor Beendigung seiner Orient­fahrt in Innsbruck mit dem Kaiser Franz Josef gehabt, die Tagcspreffe, da es heißt, daß zwischen den beiden Monarchen verschiedene spezielle Fragen der europäischen Politik zur eingehenden Erörterung gelangt seien und daß hierbei namentlich die bulgarischen Angelegenheiten eine Rolle gespielt hätten. Da der Inns­brucker Unterredung der beiden kaiserlichen Freunde keine dritte Persönlichkeit beige­wohnt hat, so kann man die Mitteilungen über den angeblichen Inhalt dieser Be­sprechungen vorerst nur als Vermutungen

bezeichnen, dieselben dürften aber aller­dings der Wahrheit nahe kommen.

Die Reichstags komMission für das neue Sozialistengesetz hat das­selbe bis jetzt im Allgemeinen nach den Regierungsvorschlägen genehmigt, indessen steht die Erörterung der wichtigsten Be­stimmungen der Vorlage, namentlich der vvrgeschlagenen unbegrenzten Geltungs­dauer des neuen Gesetzes erst noch bevor und da wird es schwerlich bei den Regier­ungsvorschlägen verbleiben. Bon Seiten des Zentrums sind Abänderungen bean­tragt worden, die einer Verwerfung der Regierungsvorlage gleichkommen.

In den Etatsverhandlungen des Reichstages vorigen Donnerstag und Frei­tag ist beim Spezialetat des Reichsamtes des Innern wieder einmal die Frage des Arbeiterschutzes gründlichste erörtert wor­den. Die bezüglichen Erörterungen knüpften an den vom freisinnigen Abgeordneten Baumbach gestellten Antrag, betreffend die Ausbildung der Arbeiterschutzgesetzgebung unter Berücksichtigung der Frauen- und Kinderarbeit, an und füllten nicht nur die zweite Hälfte der Donnerstagsitzung, son­dern auch fast vollständig die nächste Sitz­ung ans. Bereits in der Donnerstags­sitzung hatten sich die Redner der ver­schiedensten Parteien übereinstimmend dahin geäußert, daß die vollständige reichsgesetz­liche Regelung des Arbeiterschutzes uner­läßlich sei und in der gleichen Richtung bewegte sich auch die Freitagsdebatte, während Staatsministcr v. Bötticher sich dem gegenüber auf die Erklärung be­schränkte, die verbündeten Regierungen hätten noch keinen Anlaß, ihre bisherige Haltung in Sachen des Arbeiterschntzes zu ändern. In den zweitägigen ausgedehnten Verhandlungen hierüber kamen auch noch andere Fragen sozialpolitischen Charakters zur Sprache, so die großen Strikebeweg- ungen dieses Jahres, die Thütigkeit der Fabrikinspektoren, die Errichtung gewerb­licher Schiedsgerichte, die gesetzliche Regel­ung der Trunksucht und der Bau von Arbeiterwohnungen. Es wurden hierbei zahlreiche Wünsche laut, deren teilweise Erfüllung Staatssekretär v. Bötticher in Aussicht stellte, speziell verhieß er Gesetz­entwürfe über die Errichtung von gewerb­lichen Schiedsgerichten und über die Be­kämpfung der Trunksucht. Zu einem po­sitiven Beschluß führten indessen diese ge­samten Erörterungen nicht; über den erwähnten Antrag Vaumbach, sowie über einen hiermit in Verbindung stehenden An­trag des Abg. v. Stumm hinsichtlich Be­schränkung der Sonntagsarbeit wird in der dritten Etatslesung abgestimmt werden. Nachdem der Reichstag am Schluß der Freitagssitzung noch eine Anzahl Titel des Etats des Reichsamtes des Innern be­willigte, vertagte er sich bis Montag.

Berlin, 15. Novbr. Von vierzig Schweinehöfen zu Steinbruch in Ungarn sind vier behördlich für verseucht erklärt. Die Desinfektion wird in strengster Weise vorgenommen, doch verhehlen die Tier­ärzte nicht, daß die peinlichsten Vorsichts­maßregeln keine Gewähr gegen die Aus­breitung der Seuche bieten. Morgen sollen große Verladungen nach Deutschland über Oderberg erfolgen. Die Schweine werden