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statt, wozu freundlichst einladet
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Deutschland.
Am letzten Tage ihrer Anwesenheit in Konstantinopel besuchten der Kaiser und die Kaiserin Therapia und stiegen die Höhe hinan, auf der das Moltkedenkmal der deutschen Kolonie in Bau begriffen ist. Die Inschriften sind auf der Vorderseite: »Moltke 1834—39", auf der Rückseite: »Die Deutschen Konstantinopels." Zur Erinnerung an den Kaiserbesuch wird auf I dem Obelisken nun auch der Namenszug Kaiser Wilhelms und auf der gegenüberliegenden Seite die Turga (Handzeichen) des Sultans eiugemeiselt werden. General Kamphövener-Pascha sprach die Bitte aus, der Kaiser möge das im Entstehen begriffene Denkmal durch Handauflegen ge- wissermassen schon jetzt einweiheu, welche Bitte der Kaiser erfüllte. Der Baumeister überreichte dem Kaiser den gezeichneten Entwurf des Denkmals. Der Kaiser äußerte, er werde die Zeichnung mit seiner Unterschrift versehe» und in Berlin dem greisen Feldmarschall übergeben.
In der altberühmten Lagunenstadt Venedig hat am Dienstag die Meeresfahrt des deutschen Kaiser Paares von Konstantinopel her ihren Abschluß gefunden. Den Majestäten ist auch in der „Königin der Adria", wie die Poeten Venedigs zu bezeichnen lieben, ein enthusiastischer und glänzender Empfang zu Teil geworden, nachdem schon in Malamaco, dem Vorhafen von Venedig, die erste Be
grüßung der hohen Reisenden durch die Behörden der Stadt stattgefunden hatte.
I In Deutsch-Ostafrika kann Hauptmann Wißmann auf neue Erfolge blicken. Die von ihm nach den Küstenlandschaften Usegua und Usamara entsandten Streifkorps zerstörten daselbst nach vorhergegangener Erstürmung ein befestigtes Lager der feindlichen Araber und zersprengten die feindlichen Banden. Die Beruhigung der genannten Küstenlandschaften nimmt nach den Berichten Wißmanns einen günstigen Verlauf.
Der Neubau eines deutschen Krankenhauses in Sansibar soll durch Zeichnungen einiger hervorragender Vertreter der deutschen Eisenindustrie gesichert sein.
Die Sozialisten in Hamburg empfingen laut „Münch. N. N." große Geldsendungen aus Holland, Belgien und Dänemark zu Wahlzwecken.
München, 13. Nov. Soeben verbreitet sich hier das Gerücht, daß die Rechte bei dem Prinzregenten um Audienz für eine Deputation aus ihrer Mitte nachsuchte, aber den Bescheid erhielt: der Prinz- Regent habe den Herren nichts zu sagen.
Aus Karlsruhe, 8. Nov. schreibt man: Nachdem kürzlich die Preise für Ochsen- und Rindfleisch nicht unbedeutend zurückgegangen sind, ist jetzt auch das bedeutendste und einflußreichste Geschäft der Metzgerbranche auch mit dem Hammelfleischpreis um ein Bedeutendes zurückge
gangen. Die Firma Gebrüder Hensel geht überhaupt stets mit den zivilen Preisen voran, der Umsatz in diesem Geschäft ist ein ganz kolossaler, so daß dadurch wesentlich Einfluß ausgeübt wird. Voraussichtlich dürften die Preise mit dem 15. d. M. abermals etwas zurückgchen, da die hohen Viehpreise auf allen Märkten verschwunden sind. Es müßte denn sein, daß die leider immer noch sporadisch auftretende Maulund Klauenseuche dies vereitle.
Aus dem Odenwald, 8. Nov. Die Jagd läßt sich gut an, Hasen giebts genug. Auch Reh- und Schwarzwild kommt ziemlich häufig vor. Nicht minder ist die Hühnerjagd ergiebig. An Raubzeug fehlt es aber auch nicht, besonders haben sich die Füchse vermehrt. Recht schlimme Erfahrungen machte der Jagdpächter L. in W. Er hatte, trotzdem der Pelz jetzt nichts wert ist, am vorigen Freitag spät einen Fuchs erlegt, den er, heimgekommen, einstweilen in die Scheunentenne legte, um ihn später abzubalgen. Als er ihn holen wollte, war das Tier verschwunden. Er glaubte erst, ein Hund habe ihn fortge- schlcppt, bis ein Lärmen im offenen Gänsestalle ihn Nachsehen ließ. Mit der Laterne hineilend, lief ihm ein Tier zwischen die Beine, das er für den Fuchs erkannte, der wahrscheinlich nur von einem Prellschuß betäubt, wieder zum Leben erwacht und fünf Gänse totgebissen hatte und dann erst noch entwischt war.
Pforzheim. Der Kunstgewerbeverein giebt seinen Mitgliedern bekannt, daß die Schrift von Hrn. Professor Golhein „Pforzheims Vergangenheit", ein Beitrag zur deutschen Städte- und Gewerbegcschichte erschienen ist. Der Arbeit liegt eine Reihe von Vorträgen zu Grunde, welche Prof. Gothein im Kunstgewerbe-Verein s. Z. gehalten hat. — Der Instrumental- Verein giebt Montag 18. Novbr. ein großes Konzert in der Turnhalle unter Mitwirkung verschiedener hervorragender .auswärtiger und hiesiger Musikkräfte. Das Orchester zählt 60 Musiker. Anfang 7 Uhr.
Pforzheim, 12. Nov. Der In - strumentalverein, dessen Leistungen auch schon durch diese Blätter bekannt sind, hat wieder einen bedeutenden musikalischen Erfolg zu verzeichnen durch seine Mitwirkung in dem Benefiz-Konzert des Hrn. Musikdirektors Baal, das am Montag zur Aufführung kam. Es wird u. A. darüber berichtet, daß dasselbe einen in jeder Hinsicht gelungenen Verlauf genommen und hohe, überaus schöne Kunstgenüsse gebracht habe. Das Orchester habe seine Aufgabe mit großem Fleiß und Hingabe gelöst, der Dirigent habe es verstanden, die Leistungen mit den Jntent- sionen des talentvollen Komponisten (Hrn. E. Ehrismann) im Einklang zu erhalten. Die Leistungsfähigkeit des Instrumental- Vereins habe bei der ansehnlichen Zuhörerschaft den besten Eindruck hinterlasfen; er verdiene wirklich die in Aussicht stehenden zahlreichen Beitrittserklärungen. — Der Verein, bestehend aus etwa 60 aktiven Mitgliedern, bietet seinen Mitgliedern in der Regel 8 Konzerte jährlich. Passive Mitglieder leisten einen Jahresbeitrag von 4 und haben dafür den Genuß des freien Eintritts mit Familieugliedern zu