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170« Mark
werden gegen doppelte unterpfändliche Sicherheit auszunehmen gesucht.
Von wem sagt die Redaktion.
Gaumschützer
gegen Hasenfraß,
aus verzinktem Geflecht, fertigzmn Gebrauch:
a) auf zwei Holzstäbe montiert, 65 per Stück,
b) gerollt, ohne Holz, 28 «Z per Stück.
Kallenberg L Feyerabend,
_ Ludwig sburg.
Mehrere tausend Mark
werden gegen gesetzliche Sicherheit möglichst zur Hälfte in Gütern, voraussichtlich auf längere Zeit zu mäßigem Zinsfuß ausgeliehen.
Jnformativscheine abzugeben bei der Redaktion des Enzthälers.
verbleibenden Ueberjchustes emgeführt werden soll.
Aus Sonneberg bei Coburg, dem Mittelpunkt der Thüringer Spielwarenindustrie, schreibt das dortige Tagblatt: „Wohl in keinem der letzten 20 Jahre sind ohne Ausnahme alle hiesigen Geschäfte, vom größten Engros-Geschäft bis herunter zum kleinsten Detailisten, derartig mit Aufträgen überhäuft gewesen, wie gegenwärtig für das bevorstehende Weihnachtsfest.
Frankfurt,«. Nov. Gestern gegen abend waren hoch in den Lüften ganze Züge von Schneegänsen bemerkbar, weithin ertönte ihr Geschnatter, sie verkündeten, daß der Schnee nicht mehr lange auf sich warten lassen will.
Rosenheim, 8. November. Das in reizendster Gebirgslandschaft gelegene Kaiserbad bei Rosenheim (zwischen München-Salzburg und Kufstein), welches seinen Namen dem oftmaligen Besuche des verewigten deutschen Kaisers Wilhelm I. verdankt, ist durch seinen dermaligen Besitzer, Herrn Zivilingenieur Heilmann aus München, in eine allen Anforderungen der Neuzeit entsprechende Heilanstalt, insbesondere komfortabel eingerichtete Winterstation (Dampfheizung), umgewandelt worden. Neben seiner eisenhaltigen Mineralquelle, den Sool-, Mutterlauge-, Moorschlamm-, Fichtennadel- und Dampfbädern ist das Kneipp'sche Kaltwasserheilverfahren dortselbst zur Anwendung gebracht und für diese bewährte Kurmethode eine Stätte geschaffen worden, wie eine ähnliche bisher nirgends in dieser Vollkommenheit besteht.
Mainz, 8. Novbr. Amerikanische Schlachtochsen. In diesen Tagen wird die vierte Schiffsladung Weideochsen aus Amerika in Hamburg eintreffen, während heute der dritte Transport von Hamburg aus nach den größeren Viehmärkten ver- schickt wird. Der letztere mußte in Hamburg 12 Tage Quarantaine halten, während bei den beiden früheren Transporten eine erheblich kürzere Liegezeit, bei der ersten Sendung z. B. nur fünf Tage, gestattet wurde. Wie es heißt, soll diese Verlängerung auf Antrag der schleswig- holstein'schen Regierung verfügt und für weiterhin kommende Sendungen eine noch längere Liegcfrist — bis zu 30 Tagen — in Aussicht gestellt worden sein. Bei der großen Wildheit dieser von den Weideplätzen weg eingefangenen Ochsen hat das Personal der Viehhöfe, wie der Metzger mit denselben große Schwierigkeiten. Hier sucht man sich in der Weise einigermaßen zu helfen, daß man auf den Wegen zwischen Biehhos, Stall und Schlachthaus je einen amerikanischen Ochsen mit einem einheimischen verkoppelt. (F. I.)
Aus der Pfalz, 6. Nov. (Hütet die Kleinen.) Eine Familie in Pirmasens wurde von einem schrecklichen Unglücksfall betroffen, der wohl zur Warnung und Vorsicht dienen kann. Vor einiger Zeit begaben sich die Eheleute außer dem Hause und ließen längere Zeit ihr 1 Jahr altes Kind im Bettchen schlafend zurück. Während dieser Zeit wurde das arme Kind, das ohnehin schwächlich und leidend war, von einer Ratte Überfällen und angefressen. Das Kind ist infolgedessen gestern gestorben. '
VomMain, 7. Nov. Im Holz- großhandel herrscht neuerdings bedeutender Aufschwung. Die Firmen in Würzburg, Aschaffenburg, welche wie jene in Heilbronn, Mannheim und Kastel im Mainzer Floßhafen ihre eigenen Niederlagen besitzen, vermögen kaum die an sie ergehenden Bestellungen zu bewältigen. Täglich verlassen größere Flöße den Aschaffenburger Hafen zur Beförderung nach dem Niederrhein. Besonders begehrt ist unbehauenes Stammholz, welches bei der rheinischen Bergwerksindustrie vorzugsweise Verwendung findet. (F. J.s
K a r l s r u h e, 8. Nov. Der Landtag wurde auf Donnerstag, den 21. November, einberufen. Geheimrat Serger wurde zum Präsidenten ernannt. Staatsminister Turban wird den Landtag eröffnen.
Der Schnelldampfer „Augusta Victoria" traf am 12. Okt. abends 10 Uhr 45 Minuten wohlbehalten in Newyork ein. Der Dampfer hatte schweres Wetter zu bestehen, legte aber trotzdem die Reise in 7 Tagen 10 Stunden zurück.
„Columbia." Das Modell des Hamburger Schnelldampfers „Columbia" ist in der Pariser Welt-Ausstellung mit der Goldenen Medaille prämiirt worden.
Dr. Peters stand, so schreibt die K. Z., trotz seines jugendlichen Alters im Mittelpunkt unserer Kolonialbewegung. Unermüdlich war der schlanke, kleine Mann mit den blitzenden Augen und dem schneidigen Auftreten thätig, der Kolonialbewegung zu dienen, sie zu beleben und zu praktischen Ergebnissen zu führen. Zahlreich waren die Freunde, die unverbrüchlich an ihm hielten, namentlich unter dm preußischen Offizieren hat er warme Bewunderer und Anhänger gehabt. Noch weit zahlreicher waren seine Gegner und Feinde, wenn man auch nicht sagen kann, daß sich Peters darob sehr gegrämt hätte. Noch zuletzt, als ihm böswillige Verläumd- ung offen vorwarf, daß er in der Leitung der Emin Pascha-Expedition eigenen Geldvorteil suche, bereitete es ihm Freude, seine Angreifer dadurch lächerlich zu machen, daß er auf das ihm zukommende Gehalt zu Gunsten der Expedition selbst verzichtete. Einst war es Sitte geworden (Eugen Richter hatte die Bezeichnung aufgebracht), ihn einen Abenteurer zu nennen, aber gern rühmte er sich dieser Bezeichnung, nachdem Prof. Dr. Schweinfurth in der großen Naturforscher-Versammlung vor einigen Jahren darauf hingewiesen hatte, wie gerade Abenteurer, z. B. Christof Columbus, Vasco de Gama und Ferdinand Cortez, neue Weltteile entdeckt und erobert hätten, während der ehrsame Philister zu Hause hübsch die Nase über sie rümpfte und die Hände am Ofen wärmte. Dr. Peters hat nicht das geleistet, was er hätte leisten können, aber der Grund lag weniger in ihm als außer ihm. Er lag vor allem darin, daß sein Wollen mit den Geldmitteln nicht im Einklang stand , die in Deutschland für solche Ziele flüssig zu machen waren. Es ist ja selbstverständlich, daß für neue Aufgaben, deren Erträge erst nach Jahrzehnten, in einem Lande ohne großen alten Reichtum nur sehr allmählich und spärlich Mittel gezeichnet wer-
Der Kalender des evangel. Airndes, her- ausgegebcn von Pfarrer H. Fanlhaber in Schw. Hall, hat so rasche Verbreitung gefunden, daß seine erste große Auflage nahezu vergriffen ist und sofort eine zweite hergestellt werden muß. Um seines trefflichen und vielseitigen Inhalts, wie auch der Sache und des Zweckes willen ist dies nur erfreulich. Er wird sich auch ferner gute Freunde erwerben.
Zu haben bei Jak. Wech.
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Kronik.
Berlin, 9. Nov. Der Reichskanzler erhielt heute abend das nachstehende Telegramm vom Kaiser aus Co rfu: Vorzügliche Fahrt von Stambul bis hierher, Wetter prachtvoll, Farbeneffekt und Beleuchtungen an Land und auf See in ungekannter Schönheit gesehen. Klarheit gestern so stark, daß sämtliche drei Spitzen und das dazwischen liegende Festland des Peloponnes auf einmal zu übersehen, was sonst noch nie der Fall. Alle wohl. Wilhelm. (F. I.)
Berlin, 9. Nov. Ans Sansibar wird dem Berl. Tagbl. telegraphiert, die Nachricht von Peters' Tode sei unsicher, der Heranmarsch Stanlcys und Emins bestätige sich.
* Die viertägigen Sozialistendebatten des Reichstages wurden am Freitag durch die erste Lesung des neuen Bankgesetzes abgelöst. Dasselbe schlägt die Abänderung des deutschen Bankgesetzes vom 14. März 1875 in Bezug auf die Reichsbank dahin vor, daß die ordentliche Dividende der Nnteileigner von 4'/- auf 3'/- Prozent herabgesetzt und daß ferner ein anderweitiger Modus in der Verwendung des nach Absetzung des Reservefonds