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leiht Gelder in größeren Beträgen zu billigstem Zins aus an private gegen reichliche unterpfändkiche Sicherheit» an Kerneinden auch auf einfachen Schuldschein.

Die Anlehen werden abzugsfrei ausbezahlt.

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in rauher Jahreszeit eine Pflicht aller Derer, die ihre Gesundheit zur Erfüllung ihrer Berufs­obliegenheiten bedürfen. Durch Gebrauch der Kay'schen ächten Sodener Minerak-Z'astillen, die auch bei schon eingetretenem Katarrh äußerst wirksam sind, wird dieser Schutz sicher erzielt. (Erhältlich in den Apotheken L 85 Psg. per Schachtel.)

Kromk.

Deutschland.

(DieKaisertage am goldenen Horn.) Der Besuch des deutschen Kaisers und seiner Gemahlin in der Hauptstadt des osmanischen Reiches scheint in Bezug auf die den hohen Gästen zu Ehren in die Erscheinung gerufene äußere Pracht­entfaltung nach allen hierher gelangten Berichten den Höhepunkt in dem bisherigen umfassenden Reiseprogramm des jungen deutschen Monarchen darzustellen. Die Vorstellung zauberischen Glanzes und märchenhaften Prunkes, die man gemein­hin mit dem Begriffe vom orientalischen Luxus verbindet, ist thatsächlich begründet; der Beherrscher der Türkei hat seinen erlauchten Besuchern wahre Wunder eines verschwenderischen großherrlichen Prunkes vor die Augen gestellt.

Die unpatriotischen Aeußerungen des Abg. Bebel bei der Etatsberatung über den Fehler der Einverleibung von Elsaß-Lothringen, welche an der ganzen Unsicherheit der Weltlage und der beständigen Kriegsgefahr in erster Linie schuld sei, sind in Frankreich keineswegs unbeachtet geblieben. Die französischen Blätter beschäftigen sich vielmehr lebhaft damit und suchen diese Gesinnung als eine in Deutschland weit verbreitete dar­zustellen. Durch solche Reden wie die des Herrn Bebel wird bei unseren west­lichen Nachbarn die Hoffnung, das ver­lorene Land einmal wieder gewinnen zu können, stets von neuem angefacht und eben damit auch der Beunruhigung und der Kriegsgefahr stets neue Nahrung zu- gesührt. Ob wohl je ein französischer Sozialist sich öffentlich derartige unpatri­otische Aeußerungen erlauben dürfte, ohne selbst bei seinem Publikum die höchste Entrüstung zu erregen? Der gänzliche Mangel an jedem vaterländischen Gefühl und die offene Verhöhnung desselben ist eine traurige Eigentümlichkeit der deutschen Sozialdemokratie, die ihren Genossen anderwärts fremd ist-

Staßfurt. 3. Novbr. In der Herzogs, anhaltischen neuen Schachtanlage Hierselbst wurden die Arbeiter durch An­sammlung von Schwefelwafferstoffgasen überrascht. 7 Arbeiter wurden getötet und 2 schwer verletzt.

München. 31. Okt. Der Schreiner­meister Groß in der Baumstraße siel heute

morgen bei der Arbeit an einer Kreissäge infolge Ausgleitens mit dem Gesichte in die Säge, welche ihm das Gesicht der Länge nach entzwei schnitt.

Karlsruhe, 1. Nov. DieKarlsr. Ztg." schreibt: Die Unsitte, aus Anlaß von Bürgermeister- oder Gemeinderats­wahlen unentgeltlich Getränke zu spenden, in der Absicht, auf die Wähler zu Gunsten eines bestimmten Kandidaten einzuwirken, ist ungeachtet der auf die Unterdrückung derselben gerichteten Bestrebungen der Behörden leider noch immer keine seltene Erscheinung. In jüngster Zeit hatte der Großh. Berwaltungsgerichtshof Veran­lassung. sich mit diesem Gegenstand zu beschäftigen. In zwei zur Verhandlung vor diesen Gerichtshof gelangten Rechts­fällen waren Gemeindewahlen, in dem einen eine Gemeinderatswahl, in dem anderen eine Bürgermeisterwahl, wegen ungesetzlicher Wahlbeeinfluffung durch Spendung von sogenanntem Freibier an- gefochten worden. Der Gerichtshof hat mit Urteilen vom 2. und 16. Okt. d. I. beide Wahlen für ungiltig erklärt und in den Entscheidungs-Gründen den Unfug dieses Getränkespendens scharf mißbilligt. In den Entscheidungsgründen heißt es u. a.:

Der Gerichtshof hat nicht den Beruf, sich über die moralischen und wirtschaftlichen Nach­teile im allgemeinen wie für einzelne auszu­sprechen, welche die obigen Vorgänge notwendig mit sich bringen müssen, wohl aber muß er be­tonen, daß, wenn das Gesetz den Gemeinde­bürgern das wichtige Recht der Selbsterwählung des Gemeindevorstandes ohne Vorbehalt einer späteren staatlichen Genehmigung einräumt, es damit auch unterstellt und voraussetzen muß, daß das Wahlergebnis auf der freien unge­fälschten Willensmeinung der mit sich hierüber ernst zu Rate gegangenen Gemeindebürgerschaft beruhe und nicht das Werk eines mit uner­laubten Mitteln betriebenen Parteiwesens sei."

Baden-Baden, 3. Novbr. Mit dem 1. Nov. wird die Saison offiziell ge­schlossen. Nach der amtlichen Fremden­liste beläuft sich die Gesamtfremdenzahl vom 1. Nov. 1888 bis 31. Okt. 1889 auf 58 399. In der Fremdenliste nicht namentlich aufgeführte Personen, Dienst­boten, Gewerbegehilfen u. s. w. betragen 6649, vom Verein gegen Haus- und Straßenbettel beherbergte Personen 5194.

Konstanz, 4. Nov. Die Schweine­zufuhr aus Italien nach Deutschland dauert immer noch fort und fast täglich gehen mehrere Wagen voll solcher Tiere auf unserem Bahnhofe durch. Gestern waren es dieser etwa 800 Stück. Die Schweine werden hier von dem großh. Bezirkstier­arzt bezüglich ihres Gesundheitszustandes untersucht und derselbe hat, wie wir er­fahren . bis jetzt noch keinen Grund zu einer Beanstandung gefunden. (S. M.)

Württemberg.

Stuttgart, 4. Nov. Ihre Maje­stäten der König und die Königin

wohnten heute vormittag der feierlichen Eröffnung des unter dem Protektorat Ihrer Majestät und unter dem Ehren­präsidium Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen uud der Prinzessin Wilhelm stehenden Bazars zu Gunsten eines evange­lischen Gemeindehauses im Bezirk der Johanneskirche in dem reich geschmückten Saale des Königsbaus an.

Am l. November wurde von der evan­gelischen Oberschulbehörde die Schulstelle in Unterreichenbach, Bezirks Calw dem Schullehrer sing er in Maichingen, Bezirks Böblingen, übertragen.

Vermöge Höchster Entschließung vom l. d. Mts. ist gegen den Bauern Karl Albert Friedrich Kugler von der Schloß­mühle, Gemeinde Kirchenkirnberg.. Welzheim, unterm 8. Okt. d. I. vom K. Schwurgericht hier wegen Mordes erkannte Todesstrafe nach demSt.-Anz." in lebens­längliche Zuchthausstrafe verwandelt wor­den. Der Verurteilte wurde alsbald in die Strafanstalt abgeliefert.

Wie wir vernehmen, wird im Mini­sterium der auswärtigen Angelegenheiten, ^ Abteilung für die Verkehrsanstalten, für den im Winter zusammentretenden Land­tag ein Gesetzentwurf wegen Beschafsunz ;

von Geldmitteln für Eisenbahnzwecke m- bereitet.y Es soll den Ständen die Ver- willigung von Mitteln vorgeschlagen werden für die Erbauung weiterer Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung, für Herstellung von Doppelgeleisen und für die Vermehrung des Fahrbetriebs­materials.

Wenn der Stand der Vorarbeiten es gestattet, wird eine Kreditforderung auch für die zur Entlastung des Stuttgarter ^. Bahnhofs in Aussicht genommenen Ver­bindungsbahnen, über welche in der Presse bereits Mitteilung gemacht ist, eingebracht . werden. (St.-A.)

Für Schmiede, welche die in Artikel 1 des Gesetzes vom 28. April 1885, be­treffend das Hufbeschlaggewerbe, vorge­schriebene Prüfung behufs des Nachweises ihrer Befähigung zum Betrieb dieses Ge­werbes erstehen wollen, finden an nach­stehenden Lehrwerkstätten für Hufschmiede solche Prüfungen statt, und zwar in Reutlingen

am 23. und 24. Dezember d. I., in Heilbronn

am 30. und 31. Dezember d. I., in Hall

am 3. und 4. Januar nächsten Jahrs, in Ulm

am 7. und 8. Januar nächsten Jahrs, in Ravensburg

am 9. und 10. Januar nächsten Jahrs.

Diejenigen Kandidaten, welche d>^e Prüfung erstehen wollen und sich nicht an den zur Zeit an den betreffenden Lehr-