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Kronik.

Deutschland.

Berlin. 17. Okt. Der Besuch des hiesigen russischen Botschafters, Grafen Schuwalow, bei dem Reichskanzler, welcher gestern nachmittag kurz vor der Abreise des Reichskanzlers erfolgte und fast eine Stunde währte, wird in hiesigen politi­schen Kreisen als ein Zeichen dafür an­gesehen, daß der Zarenbesuch, mit welchem die gestrige Unterredung jedenfalls zu- sammenhieng, doch immerhin eine politische Bedeutung gehabt habe. In hiesigen politischen Kreisen schenkt man jedoch den inzwischen auflauchenden geflissentlichen Versicherungen über den ungemein fried­lichen Einfluß des Zarenbesuches auf die europäische Politik keinen rechten Glauben, weil man sehr wohl weiß, eine wie kurze Dauer und einen wie geringen Einfluß auf die russische Politik eine augenblick­liche Stimmung des Zaren hat und daß bei dem Zaren selbst die persönliche Regung von seinen politischen Neigungen durchaus unabhängig ist.

B e r l i n , 21. Oktbr. Der Kaiser hat mit seiner Vertretung bei der Beerdig­ung des Königs von Portugal seinen Generaladjutanten Generallieutenant v. Versen, Kommandeur der Kavallerie­division des 15. Armeekorps, beauftragt; Major v. Brandis vom Militärkabinet wird denselben begleiten. Die Herren sind bereits nach Lissabon abgereist. Der König Ludwig von Portugal war ein be­sonderer Freund des deutschen Volkes und des deutschen Herrscherhauses.

Berlin, 21. Oktober. Nach der starken Zahl der heute schon hier zum Reichstag eingetroffenen Abgeordneten zu urteilen, darf man zu morgen auf ein beschlußfähiges Haus rechnen. Die Wieder­wahl des bisherigen Präsidiums (am Mittwoch) steht fest. Ob durch Zuruf, ist fraglich, da das Zentrum gegen Buhl Widerspruch durch weiße Zettel zu erheben pflegt, weil es die Stelle des ersten Vize­präsidenten für sich beansprucht.

Berlin, 22. Okt. (Reichstags- Eröffnung.) Die Thronrede kündigt ein neues Militärgesetz an, betreffend Bild­ung zweier neuer Armeekorps, sowie Mehr­ausgabe für die Armee und Marine be­hufs Erhöhung der Schlagfertigkeit und im Interesse des Friedens. Angelündigt werden ferner die Erhöhung der Matri- kularbeiträge, ein neues Bankgesetz, ein neues Sozialistengesetz und die Errichtung einer Kolonialabteilung des auswärtigen Amts, sowie ein weiterer Kredit für Ost- Afrika. Die Thronrede betont schließlich die Erhöhung der Sicherung des Friedens durch die jüngsten fürstlichen Besuche, sie erklärt den Frieden auch im bevorstehenden Jahre für gesichert.

Herr v. Schorlemer-Alst, eines der hervorragendster Mitglieder der preuß­ischen Zentrumspartei, hat zur Ueberrasch- ung weiter Kreise sein Landtagsmandat niedergelegt, nachdem er schon früher auf seine Thätigkeit als Reichstags-Abgeord­neter wie damals allgemein behauptet wurde, wegen Differenzen mit Herrn Dr. Windthorst verzichtet hatte. Herr von Schorlemer-Alst ist somit aus dem parla­mentarischen Leben gänzlich ausgeschieden.

Das Reichsversicherungsamt zu Ber­lin wird, wie die ZeitschriftDeutsches Verkehrsgewerbe" mitteilt, demnächst einen Aktenwagen in Fahrt stellen, welcher mit Kimmichs Momentausspanner von Georg Engler in Stuttgart versehen sein wird. Diese Schutzvorrichtung, welche nicht blos beim Durchgehen, sondern auch beim Stürzen der Pferde, wobei schnellstes Absträngen notwendig ist, die besten Dienste leistet, war auf der Ausstellung für Unfallverhütung in Berlin ausgestellt und ist, da sie in Gegenwart vieler Fach­leute geprobt und als vorzüglich funktio­nierend befunden, mit einer Medaille aus­gezeichnet worden.

Halle a. S., 21. Oktbr. Gestern ist bei Hevringen abermals ein Per­sonenzug entgleist. Der Bremser Roth ist schwer, der Zugführer leicht ver­wundet. (F. I.)

Karlsruhe, 21. Oktober. Seine Königliche Hoheit der Großherzog telegraphierte noch gestern an Seine Königliche Hoheit den Prinzen Wilhelm von Württemberg, um Höchstdemselben Seine sowie der Großherzogin Glück­wünsche zu der gnädigen Bewahrung seines Lebens vor der dasselbe bedrohen­den Gefahr auszusprechen.

Karlsruhe, 20. Okt. Die Landes­versammlung des Evang. Bundes wurde am 16. d. Mts. unter großer Beteiligung aus ganz Baden Hierselbst abgehalten. Es gehören demselben jetzt 2700 Mitglieder an (das Doppelte vom vorigen Jahre), welche in 10 Zweigvereinen und 30 Orts­gruppen verteilt sind. Diese große Zahl ist besonders erfreulich, wenn man bedenkt, mit wie ungünstigen Verhältnissen der Bund gerade in Baden zu ringen hat, und gerade jetzt, wo der Ultramontanismus von allen Seiten zum Angriff vorgeht und alle Mittel in Bewegung setzt. Erlasse des Papstes, Hirtenbriefe der Bischöfe über die Wahlen, neue Maßregeln über die Misch­ehen u. s. w. folgen einander ohne Unter­brechung; Wessenberg'sche Duldung gilt als Religionslosigkeit, Staatsfreundschaft wird als Kirchenfeindschaft verschrieen; mit allen Mitteln, von der Kanzel, dem Beichtstuhl aus, durch Wahlversammlungen, durch eine schamlose Presse u. s. w. wird auf Ein­führung der Klöster und Erweiterung des ultramontanen Einflusses hingearbeitet, wobei immer über die arme gedrückte Kirche geklagt wird.

Brötzingen, 21. Okt. Heute nach­mittag ist beim Abladen eines Fasses das Knäbchen des Sägw.-Bes. Renschler hier so schwer am Kopf beschädigt worden, daß es darüber das Leben verlor. Möge Gott die schwer heimgesuchten Eltern trösten!

(Pf. B.)

Württemberg.

Stuttgart, 22. Okt. II. MM. der König und dieKönigin sind, den Auf­enthalt am schönen Gestade des Bodensees verlassend, nach der Hauptstadt zurückge­kehrt und sind, mit Sonderzug reisend, im besten Wohlsein 4 Uhr 45 Min. hier ein­getroffen. Auf Allerhöchsten Wunsch war jeder Empfang unterblieben. (S. M.)

Ludwigsburg, 20. Okt. S. K. H. der Prinz Wilhelm begab sich heute nachmittag in das hiesige Amtsgerichts-

gefängnis und sprach etwa eine Viertel­stunde mit der Person, die morgens einen Rcvolverschuß auf Höchstdenselben abge­geben hatte. Später fuhr Se. Königl. Hoheit mit der Prinzessin Pauline mit der Bahn nach Stuttgart und nahm das Diner bei I. K. H. der Frau Prinzessin Friedrich ein.

Aus einer Reihe von Städten des Landes sind an Seine Königliche Hoheit den Prinzen Wilhelm, Seine hohe Mutter, die Frau Prinzessin Katharina, und an Ihre Königlichen Majestäten seitens der bürgerlichen Kollegien Glückwunschadreffen gerichtet worden.

Stuttgart, 21. Okt. Man schreibt dem Staatsanz. aus Ludwigsburg über das Attentat: Der Schuß war von außen am Zaun auf der Seite des Marienwegs über das unterste Gebüsch weg in den Garten abgefeuert worden, als der Wagen mit S. K. H- dem Prinzen Wilhelm und Prinzessin Pauline am Adjutanturhäuschen vorüberfuhr. Die Kugel hat man nicht gefunden. Der Prinz fuhr weiter zur Kirche. Sein Adjutant, Jäger, Kammer­diener und einer der Posten vor Marien­wahl verhafteten den Verbrecher, der einen Fluchtversuch machte, aber dann, den Revolver mit noch 5 Schüssen in der Tasche, sich ruhig fassen und auf die Schloßwache führen ließ, wo das erste Protokoll ausgenommen und er dann um '/-II Uhr in das Amtsgerichtsgefängnis übergeführt wurde, begleitet von einer entrüsteten Menge. Am Samstag trieb er sich in der Nähe von Marienwahl her­um, erkundigte sich nach dem Prinzen und der Frau Prinzessin, fragte, wann er von der Jagd heimkvmme rc., dann übernachtete er in Eglosheim, um am Sonntag Morgen aus der Lauer zu stehen zu der Stunde, wo der Prinz die Gewohn­heit hat, zur Kirche zu fahren.

Noch am Abend kam ein Telegramm von I. K. H. Frau Prinzessin Charlotte, die tief erschüttert ist; ebenso von den Königlichen Majestäten und Glückwünsche von allen Seiten. Der erste auswärtige Gratulant soll Fürst Bismarck von Fried­richsruh gewesen sein. Auch Seine Maje­stät der Kaiser und die Kaiserin haben von Monza aus ihren herzlichen Glück­wunsch und Dank für die göttliche Be­wahrung ausgesprochen. Möge das traurige Ereignis ein neuer Kitt sein, der die Herzen Württembergs mit seinem Fürstenhaus um so inniger verbindet!

DerSchwäb. Merkur" berichtet aus Ludwigsburg:lieber den Verbrecher, der sich anfänglichHermann Klaiber aus Ulm" nannte, ist des Weiteren nur so viel zu berichten, daß er der Gerichtsbehörde gegenüber entweder in trotzigem Schweigen verharrt oder sich in großthuerischen ge­heimnisvollen Andeutungen und hand­greiflichen plumpen Lügen umtreibt. Im Angeben falscher Namen hat der Mann offenbar schon einige Uebung. Man würde derlei Aussagen zu viel Ehre anthun, wenn man sie öffentlich erwähnen würde."

Nach demSchwäb. Merkur" hielt sich der Thäter, welcher als ein mittelgroßer Mann in gutem Anzug, mit kleinem Schnurrbart und finsterem Gesicht ge­schildert wird, schon seit vorigen Freitag in * Ludwigsburg auf und logierte im Gasthof