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Der Vetter vom Rhein, Kalender

sür 1890. Preis Pf. Verlag von Chr. Schömperlen in Lahr.

Die Abende werden länger und die Feld­arbeiten sind zum größten Terle beendigt; der Geschäftsmann wie der Landmann sehen sich um, wo sie etwas Unterhaltendes zum Lesen finden. Was um diese Zeit am meisten begehrt wird, ist ein guter Kalender. Als solcher gilt schon längstDer Wetter vom Rhein." Er hat auch dieses Jahr wieder ernste und heitere Erzählungen mit schönen Bildern, dazu viel Belehrendes und Gemeinnütziges. Ein schönes Bild stellt den Kaiserhaiast in Straßburg dar. Die Begebenheiten des vergangenen Jahres sind lurz und bündig erzählt und mit Bildern ge­schmückt. Alles auszuzählcn, was der Vetter vom Rhein seinen Lesern bietet, würde zu weit führen; unsere Meinung ist, daß dieser Kalender in keinem Hause fehlen sollte.

Kumik.

Deutschland.

Berlin. Der Zar ließ den Berliner Stadtarmen 10 000 Mark überweisen und unter die Mannschaften des Alexander- Regiments reiche Geldgeschenke verteilen. - Fürst Bismarck erhielt vor seiner Ab- mse nach Friedrichsruh einen einstündigen Besuch des russischen Botschafters Schuwa- low.

Lübeck, 17. Oktober. Das große BM'sche Holzschneidewerk brennt mit seinem ganzen Inhalt an edlen Hölzern; bis jetzt betrügt der Schaden ungefähr 500000 ^

Ein gewiß seltener Fall er­eignete sich, laut demWests. Merkur", kürzlich in Münster. Bei einer armen Witwe erschien ein fechtender Handwerks­bursche, um zu betteln. Auf die Antwort der Witwe, daß sie selbst für sich und ihre Kinder kein Brot habe, meinte der Handwerksbursche, die Frau scheine frei­lich ärmer als er zu sein, griff in seine Tasche, legte 1 c^L auf den Tisch und entfernte sich, in den Nachbarhäusern weiter bettelnd.

Neu-Ulm, 17. Okt. Die Gattin des württemb. Regierungsregistrators Heinrich reichte ihrem Ehemanne aus Versehen Chloroform statt Chinin, was den Tod des Mannes zur Folge hatte. Untersuchung ist eingeleitet.

Württemberg.

(Ei s e n b a h n s a ch e.) Verschiedene Blätter enthielten in den letzten Tagen die Nachricht, es sei ein Vertreter der Westing- Housebremsen-Gesellschaft telegraphisch nach Stuttgart berufen worden, um die Ein­richtung der württembergischen Personen­züge mit der Luftdruckbremse zu ermög­lichen. Wir sind in der Lage, mitteilen zu können, daß die Nachricht jener Be­rufung unrichtig ist.

Die Ausstattung des gesamten württ. Lokomotiven- u. Wagen-Parkes für Schnell- und Personenzüge mit der Luftdruckbremse, System Westinghouse, ist, wie die ständi­

schen Verhandlungen darthun, schon seit

längerer Zeit beschlossen, die Mittel hiefür mit zusammen 724 786 sind durch die Stände bewilligt, die Apparate sind in Bestellung gegeben und es erfolgt deren Ablieferung innerhalb bestimmter Fristen. Mit der Ablieferung der Apparate hält deren Anbringung an den Fahrzeugen durch die Eisenbahnwerkstätten gleichen Schritt.

Die Anwendung der Luftdruckbremse ist in allen jchnellfahrenden Zügen der württ. Staatsbahn bereits durchgeführt Auch in einigen Personenzügen ist die neue Bremse im Gebrauch. In den übrigen Personenzügen wird das verbesserte Brems- stystem nach und nach in Benützung ge­nommen, wie es der Fortgang der Arbeiten für die neue Einrichtung gestattet. Vor­aussichtlich wird bis Ende des Jahres 1890 das gesamte württ. Betriebsmaterial für Schnell- und Personenzüge mit dieser Bremse versehen sein. (St.-Anz.)

Neuenbürg, 18. Okt. Ergebnis der Reichstagswahl. Stimmen erhielten:

im Bezirk Neuenbürg:

Hr. Landgerichtsrat Hr. Rechtsanwalt v. Gültlingen: K. Schickler:

2222 906

im Bezirk Calw: "

1838 1673

im Bezirk Herrenberg:

1760 1158

im Bezirk Nagold:

2147 935

zus. 7967 4672

Hr. v. l t l i n g e n hat hienach ein Mehr in Neuenbürg von 1316, in Calw von 165, in Herrenberg von 602, in Nagold von 1212, zus. von 3295 Stimmen.

Unser neugewählter Reichstags-Abge­ordneter sandte heute vormittag folgendes Telegramm:

Hrn. Verwalter Loos!

Ihnen, dem Wahlkomite und dem wackern Neuenbürger Bezirk patriotischen Dank! Gültlingen."

Neuenbürg, 18. Oktober. Heute abend bald nach 7 Uhr wurde ein Teil der Einwohnerschaft durch den Ruf Feuer aufgeschrcckt. In einer Parterrewohnung in der Mühlstraße (hinter dem Bären) machte sich plötzlich starker Qualm bemerk- lich, der sich im ganzen Haus verbreitete. Wie sich alsbald herausstellte, entstand die Feuersgefahr dadurch, daß einiges Holz, welches zum Trocknen in die Nähe des Zimmerofens gelegt war, während der Abwesenheit der Bewohnerin, einer Witwe, angebrannt ist. Haus- und Nachbarsleute waren gleich zur Stelle und verhüteten weitere Besorgnis.

Engelsbrand. Die seltene Feier der goldenen Hochzeit dürfen die Eheleute

Christian Barth und seine Ehefrau Anna Marie Barth geb. Burghard nächsten Sonntag den 20. Oktober im Kreise ihrer Familie erleben. Dieselben durften sich meistens einer ordentlichen Gesundheit erfreuen, in letzter Zeit aber ist der Jubilar ins Bett gehalten, was allgemein bedauert wird. Wir wünschen von Herzen, daß dem Ehepaar noch ein angenehmer Lebensabend beschieden sei.

Ausland.

Brüssel, 18. Okt. Liller Blätter zuzolge steht ein allgemeiner Bergmanns­streik in Nordfrankreich bevor.

Rom, 17. Oktbr. Crispi kam nach­mittags von Palermo hier an und reiste abends nach Monza weiter, um bei dem Empfange des deutschen Kaiserpaares zu­gegen zu sein.

Kronik.

Die Frösche und die Spazen ge­nießen in China mehr Mitleid und Schutz als bei uns oder in Nordamerika, (wie kürzlich berichtet worden.) Der Gou­verneur von Ning-po erließ folgende Pro­klamation an die Landwirte in seinem Kreis. Das Schriftstück ist in sechssilbigen Zeilen abgefaßt, wie die väterlichen Dekrete der chinesischen Administration im Allge­meinen :Frösche kommen vor auf Eueren Feldern. Obwohl sie kleine Dinge sind, so sind sic ihrer Form nach doch mensch­liche Wesen. Sie hegen eine lebensläng­liche Liebe für ihren Geburtsboden und in der Nacht singen sie mit klaren Stimmen in melodischem Konzert. Ueber- dies beschützen sie Euere Ernte, indem sie die Heuschrecken vertilgen, und so machen sie sich Euerer Dankbarkeit würdig. Warum geht Ihr also hinaus in die finstere Nacht mit Laternen, um diese un­schuldigen und nützlichen Dinge zu fangen? Sie mögen mit Euerem Reis wohl schmecken, aber es ist herzlos, sie zu schinden. Von nun an ist es verboten, solche zu kaufen oder zu verkaufen, und Diejenigen, welche unserem Befehl nicht gehorchen, werden strenge bestraft werden. Da sind ferner die Sperlinge, welche in ihrer Jahreszeit so süß auf ihren Bäumen singen. Sie sind nicht wie die Wölfe, Tiger oder Leoparden, welche, sobald sie groß werden, sich die Gewohnheit aneig­nen, die Menschen zu verletzen. Also warum geht Ihr mit Eueren Netzen auf die Hügel und in die Wälder, um sie zu fangen? Wisset, daß es tierisch ist, die Geringeren zu töten und zu verzehren. Widerstehet der Wohllust Eueres Mundes und Eueres Bauches für schmackhafte Fleischgerichte und handelt im Einklang mit dem Himmel, welcher es liebt, das Leben zu erhalten. Es ist von nun an verboten, diese zwei Gattungen von Ge­schöpfen zu fangen. Aber gebt Euch nicht der Hoffnung hin, daß, wenn Ihr meiner Warnung zuwider handelt, Euere Strafe eine geringe sein wird."

(Das Gewicht von getrocknetem Bau­holz.) In nachstehenden Ziffern wird das Gewicht von einem Kubikfuß getrockneten Zimmerholzes in Pfunden angegeben: Apfelbaum 49; Esche 50; Lorbeerbaum 50; Buche 51; Birke 48; Buchsbaum