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!. Vor der deutschen tern ein an den Bvt- Zaquet gefunden; daS- jtig von der Polizei t unter der Aufschrift Kaiser" 6 Patronen. lS. M.)

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.-s für Inserate.

9 Uhr vorm, noch 9 Uhr vorm. 8'/§ Uhr norm, i 8>,i, Uhr vorm, cheinen je in der Zrüßere Anzeigen übergeben werden, lbedmgt abhängig »es Bezirks, mit ruswärts zu ver-

aqaeber recht sehr, da wir zu B-r-

in der Versendung

rer Beilage.

Beilage M Nr. 162 -es Elythälcrs.

Neuenbürg, Sonntag den 13. Oktober 1889.

Mizellen.

Der Word bei Warville.

Kriminal-Roman von Paul Labarriöre.

Deutsch von Emil Neumann.

(Fortsetzung.)

Die gute Dame nahm sich vor, hier­über am nächstfolgenden Tage mit ihrer Nichte Rücksprache zu nehmen; da sie aber während des Soupers zu bemerken glaubte, daß der Graf mehrmals liebe­volle Blicke auf seine Gattin richtete, so erhob sie sich nach Beendigung des Mahles nd zog sich, ein leichtes Kopfweh vor­schützend, zurück, ohne auf die flehenden Blicke ihrer Nichte zu achten, die sie zum Bleiben aufforderte. Sie hoffte, das Ehe­paar würde sich ohne ihre Einmischung am leichtesten verständigen, auch wußte sie nicht recht, wie sie es anfangen solle, jetzt plötzlich als Verteidigerin des Grafen auf- zutreten, nachdem sie so lauge seine bitterste Gegnerin gewesen. Kaum hatte Madame Daupin den Speisesaal verlassen, so gieng die Gräfin zum Kamin und zog die Schnur der Bedienungsglocke.

Ist das Schlafzimmer des Herrn Grasen hergerichtet?" fragte sie die ein- tretende Kammerfrau.

Joseph legt soeben die letzte Hand an, Frau Gräfin."

Sagen Sie ihm, er solle sich beeilen; der Herr Graf ist von der Reise ermüdet und bedarf der Ruhe."

Zn Befehl!"

Nachdem die Kammerfrau sich entfernt hatte, setzte die Gräfin sich an den Kamin, in welchem ein Helles Feuer brannte, und schaute schweigend in die Flammen. Auch der Graf näherte sich nun dem Kamin, setzte sich seiner Gemahlin gegenüber und sagte mit leichtem Spott:

Wenn ich Sie recht verstehe, meine Teure, so wollen Sie mich auf diese Art verabschieden? Meine Gegenwart ist Ihnen lästig. Ich bitte um Verzeihung, das nicht früher eingesehen zu haben, und werde mich sogleich zurückziehen."

Wenn Sie es wünschen, kann ich Ihnen auch den Platz überlassen", ent- gegnete Martha, ohne ihn anzusehen.Aber ich bin wirklich der Meinung gewesen, Sie wären von der weiten Reise ermüdet."

Ermüdet oder nicht, jedenfalls wäre es mir erwünscht, auch Einiges diesen Ab. mit Ihnen zu besprechen, in einer wichtigen Angelegenheit."

So sprechen Sic!"

Der Graf rückte seiner Gemahlin näher, seufzte und blickte sie mit heuch­lerischer Bewunderung an, indem er sagte:

Gestatten Sie mir zuvörderst, meiner Freude darüber Ausdruck zu geben, daß der Landaufenthalt Ihnen so vortrefflich bekommt. Ich habe Sie nie so frisch, so schön gesehen, wie jetzt!"

Sie haben mich ja überhaupt so wenig gesehen", entgegnete sie kühl.

So weltklug der Graf auch war, so täuschte er sich doch über den Sinn dieser

Worte, denen er einen Anflug von Ko­ketterie unterschob. Er hatte sehr wohl die versöhnlichen Gedanken der Madame Daupin erraten und glaubte, diese habe auf ihre Nichte in dieser Hinsicht einge­wirkt. Die seiner Meinung nach dadurch entstandene günstige Stimmung war für ihn allzu vorteilhaft, als daß er sie unbenutzt lassen sollte. Mit schein­heiliger Miene sagte er deshalb:

Ich räume ein, daß ich bisher kein vorwurfsfreier Gatte gewesen bin; ja, ich beschuldige mich ganz offen, Sie sehr ver­nachlässigt, auch Ihren edlen Charakter nicht nach Gebühr gewürdigt zu haben. Durch meine Schuld entstanden Mißver­ständnisse zwischen uns, die zur Uneinig­keit führten, so daß schließlich Jedes seinen eigenen Weg gieng, und wir uns immer mehr entfremdet wurden. Ein solches Verhältnis ist sehr bedauerlich, besonders wegen der öffentlichen Meinung. Die böse Welt ist so schnell mit allerlei Ver­mutungen bei der Hand. Sie sind jung und schön; man bedauert Sie zwar, giebt Ihnen aber doch nicht unbedingt Recht. Wenn ich mich nun besserte, wenn ich Ihre Verzeihung erbäte, würden Sie un­erbittlich sein? . . . Könnten wir nicht wenigstens den Versuch eines Beisammen­lebens machen?"

Er hielt inne und erwartete eine er­mutigende Antwort. Martha warf ihm jedoch einen so stolzen, verächtlichen Blick zu, daß er einsah, einen falschen Weg eingeschlagen zu haben. Sich mit der Hand über die Stirn fahrend, als müßte er eine trübe Wolke verscheuchen, sagte er seufzend:

Nicht? ... Ist es unmöglich? Wohlan, so will ich Sie nicht weiter mit diesen Hirngespinnsten belästigen. Nicht als Ihr Gatte, sondern nur noch als Ihr Geschäftsträger werde ich jetzt mit Ihnen sprechen."

Die Gräfin machte eine abwehrende Bewegung; er aber fuhr fort:

Sie haben mir die Verwaltung Ihres Vermögens anvertrant, und ich Halle den Augenblick für gekommen, wo ich Ihnen . ."

Ich verlange keine Rechnungslegung", fiel sie ihm in die Rede.

Verzeihen Sie, es ist meine Pflicht, Ihnen Rechenschaft zu geben", erklärte er mit großer Wichtigkeit, indem er ein Packet Papiere aus der Tasche nahm und sich anschickte, dieselben zu entfalten.

Ich bitte Sie, mich mit dergleichen zu verschonen", sagte Martha mit Ent­schiedenheit.Jede weitere Auseinander­setzung wäre ebenso verletzend für mich, wie für Sie."

Wenn Sie es durchaus nicht anders wollen, so füge ich mich", erwiderte er, indem er die Papiere wieder einsteckte, die übrigens nichts weniger als eine Abrech­nung enthielten, sondern vielmehr in mehreren unbezahlten Rechnungen, einer Einladung zu einem Ball und dem Pro­spekt einer finanziellen Unternehmung zweifelhafter Gattung bestanden.

Dennoch", so Hub er von Neuem an, bin ich genötigt, Ihre Aufmerksamkeit noch für einige Minuten in Anspruch zu nehmen. Es handelt sich um Ihre Be­sitzung im Oise-Departement. Die Pächter zahlen ihre Pachlbeträge sehr unpünktlich oder gar nicht, weil der sumpfige Boden nicht ertragsfähig ist; die Pachtverträge laufen in nächster Zeit ab, und es wird fast ganz unmöglich, andere, zuverlässigere Pächter zu finden. Deshalb ist es rat­sam, die Besitzung sobald als thunlich zu verkaufen, bevor sie gänzlich wertlos wird. In diesem Augenblick können wir noch den verhältnismäßig hohen Kaufpreis von Einhundert und fünfzig Tausend Francs dafür erhalten. Ich würde diese Summe alsdann zu einem hohen Zinssatz in Obligationen des türöckit cke Ilome an- legen, eines durchaus sicheren Unter­nehmens, dessen Berwaltungsrat viele hochstehende Männer angehören, unter Anderen: ein Fürst, zwei Herzoge, ein Senator, drei Deputierte und mehrere Chefs berühmter Bankhäuser. Uebrigens ist ja bereits ein Teil Ihres baaren Ver­mögens in Obligationen des Oröüit äv Uome angelegt, und Sie können aus der Höhe der Dividenden, welche ich Ihnen dafür alljährlich zustelle, ersehen, wie günstig das Geld dort angelegt ist. Der Kürze wegen habe ich hier eine auf meinen Namen ausgestellte Vollmacht zum Verkauf jener Besitzung ausstellen lassen. Bitte, nehmen Sie die Schrift, Sie werden sich überzeugen, daß Alles in der gehörigen Form darin angegeben ist; es fehlt nur noch das Datum und Ihre Namensunterschrift."

Die Gräfin hatte diese ganze Aus­einandersetzung, ohne eine Miene zu ver­ziehen, mit angehört. Sie war schon seit längerer Zeit über das geschäftliche Ver­fahren ihres Gatten aufgeklärt, sie wußte, was sie von der angeblich so vorteilhaften Anlage der Gelder zu halten hatte, und daß die hohen Dividenden ihr aus dem Kapital selbst bezahlt wurden; sie erriet auch, daß der beabsichtigte Verkauf jener Besitzung nur den Zweck habe, ihrem würdigen Gemahl die Mittel zu ver­schaffen, um sein liederliches Leben fort­zusetzen. Dennoch hatte sie bisher zu Allem geschwiegen, teils ans Schwäche, teils aus Furcht vor Mißhelligkeiten und aus Widerwillen vor kleinlichen Aus­einandersetzungen. Und ebenso wie sie sonst stets den geschäftlichen Vorschlägen des Grafen zugestimmt hatte, so auch diesmal. Sie stand auf, gieng zum Tisch, auf welchem ihr Gemahl dies Schriftstück ausgebreitet hatte, und Unterzeichnete das­selbe, ohne auch nur den Inhalt gelesen zu haben. Sodann kehrte sie zum Kamin zurück und nahm ihren früheren Platz wieder ein.

Der Graf atmete erleichtert auf, denn durch diese Unterschrift ward ihm die Möglichkeit gegeben, seine dringendsten Verlegenheiten zu beseitigen. Nicht l50 000 Francs, wie er sagte, sondern 300 000