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Gärten und Weinberge, die Weinbau- schule zu Weinsberg, die Weingärrner- vereine von Stuttgart, Heilbronn, Neckar­sulm rc. haben wahrhaft glänzende Kollek­tionen geschickt. Besondere Beachtung verdient auch die Beerenobstkollektion von Rottweil, die eine hohe Stufe in der Kunst der Konservierung frischer Früchte anzeigt.

Das Regierungsblatt Nr. 26 vom 23. Sept. enthält eine Verfügung des Justizministeriums vom 14. Sept. betr. den Vollzug des Reichsgesetzes vom 1. Mai über die Erwerbs- und Wirtschafts­genossenschaften.

Von den nach Ulm und Wein­garten aus dem Manöverterrain zürück- gekehrten Regimentern werden gegenwärtig die ausgedienten Mannschaften in die Reserven beurlaubt.

Tübingen, 23. Sept. Sicherem Vernehmen nach wird Prof. Dr. Schleich, welcher seit vielen Jahren an der hies. Augenklinik wirkt und seit mehreren Jahren mit großem Erfolg eine Privat­klinik für Augenkranke unterhält, in nächster Zeit nach Stuttgart übersiedeln, um an der Stelle des nach Rostock be­rufenen Prof. Dr. Berlin die Praxis für Augenkranke auszuübcn.

Lauffen, 20. Septbr. Veranlaßt durch eine Wette hat heute der beim hie­sigen Zementwerk angestellte Herr Ton­leiter das 62 in (217 Fuß) hohe, frei­stehende Fabrikkamin in der kurzen Zeit von 2'/- Minuten erstiegen. Eine ganz respektable Leistung, wenn man berück­sichtigt, daß der kühne Kletterer im 53. Lebensjahre steht.

Leonberg. Der auf 2. Oktober fallende Vieh markt wird nicht abge­halten.

Maulbronn, 23. Septbr. In Schmie wurden von einem Weinstock an der Kirche etwa 1600 Stück Trauben ge­erntet, welche etwa 5 Jmi Wein lieferten.

Simmersfeld. Sonntag den 29. Sept. wird die hiesige Kirche eingeweiht werden. Die alte ca. 700 Jahre alte Kirche mußte 1885 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Sie genoß wegen ihres romanischen Stils, besonders wegen des bemerkenswerten Grundrisses einiges Ansehen. Diese Anordnung, besonders die eigenartige Choranlage ist für die neue Kirche beibehalten worden. Die neue Kirche ist wie die alte in romanischem Stil erbaut. Der Plan ist entworfen von Oberbaurat Sauter in Stuttgart, unter dessen Oberleitung der Bau aus­geführt worden ist durch Bezirksbau­inspektor Gekeler von Calw und Bau­führer Kull. Die Anlage des geräumigen Baus (727 Sitzplätze) ist harmonisch und schön, die äußere und innere Ausstattung stilvoll und würdig und jedermann ist erfreut über den ruhigen und edlen Ge­samteindruck, welchen die Kirche auf den Beschauer macht. Die Kirchen-Gemeinde hat in den Chor farbige Fenster gestiftet. Uhr, Orgel und Oesen sind Eigentum des Kirchspiels, alles andere gehört dem Staat. Auch die Umgebung der Kirche ist dank der Opferwilligkeit des Staats und der Gemeinde durch Ankauf und Abbruch eines älteren benachbarten Hauses eine

des Baus würdige geworden und so ein schöner, freier Platz um die Kirche her­gestellt.

Schweiz.

Bern, 23. Sept. Der Bundesrat verbot mit Rücksicht auf die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Böhmen bis auf weiteres die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh. Schafen, Schweinen und Ziegen aus Böhmen.

Ausland

In Antwerpen sind der Urheber der schrecklichen Pulverexplosion Corvillain und ein Ingenieur in das dortige Zellen­gefängnis gebracht worden.

Paris, 22. Septbr. Augenblicklich kann es als zweifellos gelten, daß die Republikaner der verschiedenen Fraktionen mindestens dieselbe Majorität wie in der letzten Kammer erhalten werden. Die ver­einigten Monarchisten und Boulangisten werden es auf 200 bis 210 Stimmen bringen. Die Boulangisten haben in der Provinz ein beinahe vollständiges Fiasco gemacht. In Paris haben dieselben zwar in den meisten Bezirken die Mehrzahl der Stimmen, aber bei den Stichwahlen ist der Sieg den Republikanern meistens sicher. Die Republikaner haben einige schwere Verluste zu verzeichnen, so Jules Ferry und Goblet, welche durch Bou­langisten geschlagen wurden. (F. I.)

Paris, 24. Septbr. Die republi­kanischen Zeitungen erblicken in dem Wahl­

ergebnis einen Sieg der Republikaner und hoffen, die neue Majorität werde nicht wieder in Uneinigkeiten verfallen DasJourn. des Dsbats" drückt seine Genugthuung über den Niedergang des Boulangismus aus, hat aber kein Ver­trauen zur Weisheit der neuen Majorität,

Es steht nach dem gestrigen Votum der Nation, das eben nur eine Vertagung des letzten Ringens nicht eine endgiltige Entscheidung bedeutet, fest, daß das Wirr- sal der öffentlichen Zustände zunächst weiter dauert. In den Adern der Repu­blikaner von heute ist kein Tropfen von jenem strengen sittlichen Ernste, der einst die klassischen Vorbilder für Bekenner freier Staatsformen beseelte. Sobald die Kraft der Obrigkeiten nachläßt, regt sich nirgends das Bewußtsein der Pflicht, überall nur die schamlose Begehrlichkeit des sozialen Eigennutzes. Vielleicht ist die Lehre des gestrigen Tages, die Ueber- zeugung, daß die Gegner des Regimes zwar nicht zum Siege gelangten abei doch von dem ganzen Aufgebot der Kräft! der Machthaber nicht weggefegt werde» konnten, für die Republikaner eine letzte Mahnung, die kleinen Gegensätze ver­schwinden zu lassen und was an Umfang verloren gieng, durch die Macht einer einhelligen Stimmung und Gesinnung zu ersetzen. (Ob diese aber eintritt? das ist die Frage.)

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.