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und AmergMM für den Bezirk Halm. 75. Jahrgang.

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Donnerstag, Se« 18. Oktober 1900.

ViertAjährltcher AbonnementSpreir in der Stadt Mk. 1.10 in- Haus gebracht, Mk. 1. durch die Post bezogen im Bezirk. Außer Bezirk ML. 1. S5.

Tagesneuigkeiten.

sAmtlicheS aus dem Staatsanzeiger.) Se. Maj. der König haben am 14. Oktober d. I. allergnädigst geruht, auf die Stelle d«8 Eisen- bahnbauinspektor in Hall den Eisenbahnbauinspektor Schmidt in Pforzheim auf Ansuchen zu versetzen.

Z Haiterbach, 15. Okt. Die Jung- viehweide des landwirtschaftl. Bezirks­vereins Nagold in Unterschwandorf wurde Heuer am Samstag, den 9. Juni, eröffnet. Aufge­trieben wurden: vom Bezirk Nagold 9 Farren, 75 Rinder; vom Bezirk Calw 1 Farren, 16 Rinder; vom Bezirk Neuenbürg 1 Rind; vom Bezirk Herren­berg 1 Rind; zusammen 10 Farren 93 Rinder. Da« Durchschnittsalter betrug beim Auftrieb pro Kopf 13 Monate, das Durchschnittsgewicht 600 Pfund. Der Abtrieb fand am Dienstag, den 9. d«. Mt«, statt, eS betrug somit die Weidezeit 123 Tage, in welcher Zeit sich das Durchschnittsgewicht pro Kopf auf 731 Pfund steigerte, was einer Durchschnitts-Gewichts­zunahme von 131 Pfund pro Stück entspricht. Das höchste Zunahmegewicht betrug 224 Pfund, das niederste 12 Pfund und der tägliche Zuwachs pro Stück und Tag 1,07 Pfund. Da« durchschnittliche Weidegelv betrug» neben 0,5°/« Versicherungsgebühr, pro Stück 36 39 -H, thut auf 1 Tag 29,5 was gewiß

ein billiges Verpflegungsgeld ist, wenn man in Be­tragt zieht, daß der einzelne Viehbesitzer 123 Tage lang gar keine Mühe mit seinem Stück Vieh gehabt hat und demselben nebenbei die Vorteile des Weide- gangs: guter Rücken, bessere Formen und Glied­massen, Abhärtung u. s. w. bei seinem Weidetier zu gute kommt. Der Verein kann auch Heuer wieder mit dem Abschluß seines zw-iten BstriebSjahrs und mit dem Weideergebnis, namentlich im Vergleich mit

bekannten Ergebnissen anderer derartiger Unternehmen, sehr zufrieden sein und ist nur zu hoffen, daß die kommenden Betriebsjahre nicht hinter den beiden ersten Zurückbleiben.

Heilbronn, 15 Okt. Auf eigentümliche Weise hat der heurige gute Herbst hier ein Opfer gefordert. Ein hiesiger Weingärtner hatte den Ertrag seines Wengerts am Stock zu einem ansehnlichen Preis verkauft. Seiner Frau schien aber bei einer Besich­tigung der Preis zu niedrig; sie machte hierüber ihrem Mann Vorhaltungen, der in seinem Aerger hierüber nicht« besseres zu thun wußte als sich zu erhängen.

Tuttlingen, 14. Okt. Mit dem Neubau unserer abgebrannten Erziehungsanstalt, welche in erweitertem Umfang wieder erstehen soll, wird, wie man dem St.-Anz. schreibt, in diesen Tagen begonnen. Da der Bau ohne die inner« Einrichtung auf ca. 70000 zu stehen kommen wird, während die Brandentschädigung nur 11,560 ^ beträgt und die Anstalt an Aktivkapitalien 12,700 besitzt, so muß vom AnstaltSkomite (Vorstand Dekan Fischer) eine sehr beträchtliche Schuld ausgenommen werden. Die Anstalt hat eL daher dringend nötig, daß ihrer in werkthätiger Liebe im Land gedacht werde. In Tuttlingen ist ihr eine Hauskollekte verwilligt.

Gmünd, 15. Okt. Der erste Schnee fi l, nach der RemSztg,, heute Mittag auf kurze Zeit. In den letzten Tagen war die Temperatur sehr tief gesunken und gestern Nachmittag fegten Sturm und Regen den letzten Rest des Sommers fort.

Vom Allgäu, 15. Okt. Infolge starken S 5 neefalls hat sich plötzlich empfindliche Kälte eing stellt. Die ganze Gebirgskette von der Zugspitze bis zum SäntiS zeigt sich im Winterkleid. Alle Staufener Berge sind seit gestern ganz herab beschneit; auch der Schwarzgrat trägt auf seinem Gipfel Schnee.

Friedrichshafen, 15. Okt. Vom Luft­schi f f des Grafen Zeppelin schreibt dasSeebl.": Alle Vorbereitungen zum Aufstieg sind getroffen. Viele Interessenten und Korrespondenten sind anwesend. Leider ist «S stürmisch, so daß vom Land auS nicht einmal das Grs zur Ballonhalle geführt werden kann. Sofort bei Eintritt von ruhigem Wetter beginnt die Füllung, welche einige Stunden in Anspruch nimmt.

Friedrichshafen, 16.Okt. DirHofjagden im Seewald haben gestern ihren Anfang genommen. Das Ergebnis war am ersten Tag ein gute«. 25 Rehe und 11 Hasen wurden erlegt. An Jagdgästen sind eingetroffen: Herzog Albrecht, Herzog Ulrich, Graf v. Beroldingen-Ratzenried, Baron v. Putlitz, Baron Seutter. Die Jagd leitete Oberjägermeister v. Plato.

Mengen, 10. Okt. Der heute abgehalten« M o n a t« v i e h mn r k t sowie der VerbandL- markt der Oberschwäbischen Zuchtgenoffenschaft war mit 625 Stück Rindvieh befahren. Der Handel ging sehr lebhaft, namentlich in schönem jungem und trächtigem Vieh. Ein Prei«-Auf- oder Abschlag war nicht bemerkbar. Der Schweinemarkt war mit 370 Stück befahren. Der Handel ging etwas flau bei gedrückten Preisen. Für das Paar Milch- schweinr wurden bezahlt 2236

Metz, 16. Okt. Heute Morgen 7 Uhr wurde im Hofe des hiesigen Untersuchungsgefängnisses durch den Scharfrichter Siller auS Stuttgart mittelst Fall­beiles zwei Arbeiter hingerichtet. Dieselben waren vom hiesigen Schwurgericht wegen Raubmords, be­gangen am 30. Juni 1899 an zwei alten Damen zu Reichersberg bei Diedenhofen, zum Tode verurteilt worden.

ckrrikkckt^ »»chdnut »erböte».

Iack's Brautwerbung.

Seeroman von Clark Russell.

(Fortsetzung.)

Meine Cousine Sophie versuchte, mir mein Vorhaben auSzureden, indem sie mir versicherte, daß ihre Mutter gar nicht so großen Wert auf Mr. Hawke lege, wie eS nach ihren Reden schiene. Dieselbe hege den aufrichtigen Wunsch, daß ich bei Miß Florenc« reüssieren möchte.Dazu aber hast du, wenn ich mich flicht sehr täusche," sagt« sie, verschmitzt zu mir aufblickend,die beste Aussicht. Gelegentliche Aeußerungen, die sie mir gegenüber machte, lassen mich das vermuten."

Was waren das für Aeußerungen?" fragte ich ganz atemlos vor Span­nung.Bitte, sprich."

Nun, gestern abend z. B., ehe wir fortgingen, sagte ich zu ihr: .Weißt du, Florence, mein Vetter Jack hat dir heute abend aber ordentlich die Cour ge­macht, der scheint ja ganz furchtbar in dich verliebt zu sein'. Sie lachte und ant­wortete: ,Ja, ich glaube e« beinah selbst'. Ich lacht« nun auch, und schlug gleich auf den Busch: .Freust du dich darüber?' .Ist da« aber eine Frage', entgegnete sie, .ich müßte doch zu dumm sein dir darauf zu antworten, da ich genau weiß, daß du ihm alle« gleich wieder sagst'. .Aber Kind', erwiderte ich vorwurfsvoll, .wie kannst du nur so etwas von mir denken, er ist zwar mein Vetter, aber . . .' ,Ja eben deshalb', unterbrach sie mich, .und jetzt bist du still', fügt« sie hinzu, indem sie auf Mama deutete, die sich, nicht weit von uns, von Amalie den Mantel zuhaken ließ. .Hast du mir nicht« für ihn aufzutrageu?' flüstert« ich ihr

noch schnell beim Abschied zu. Eine Antwort hierauf gab sie mir nicht, sie legte mir nur die Hand auf den Mund, und bat mich, keine Dummheiten zu machen. Ist dir das genug, Jack?"

Ich mag wohl ein schrecklich einfältiges Gesicht gemacht haben, während sie dies in echt mädchenhafter Art heraussprudelte, denn mein Herz hüpfte mir kom­plett vor Entzücken.

O Sophie!" rief ich.Du bist ein wahres Goldkind, der reine Engel bist du ja. Keine bessere Vertraute konnte ich mir wählen! Wie sollte ich hiernach noch Clifton verlassen! Nein ich thu's nicht, und wenn jede Wohnung in der Stadt besetzt wäre und ich zum Schlafen nichts als eine Bade­wanne fände."

Aber wie denkst du dich nun zu verhalten? Mr. Hawke wird dich schwer­lich ermutigen."

Wenn nur Florence treu zu mir hält."

Da« wird sie schon, wenn sie erst richtig Feuer gefangen hat, und sie dahin zu bringen, das bleibt jetzt die Hauptsache für dich."

Ja, gewiß, das bleibt die Hauptsache, aber du mußt mir dabei helfen. ES wird die Zeit kommen, wo ich sie nur verstohlen werde sehen können, wenn sie überhaupt einwilligt mich heimlich zu treffen. Dazu aber bedarf ich deiner Hilfe oder die deiner Schwester."

Die sollst du auch habe«, schlimm wäre e« nur, wenn Mr. Hawke, au« Angst vor dir, den Umgang mit un« abbräche, und Florence verböte mit un« zu verkehren."

Da« ist ,s ja eben I" schrie ich und schlug dabei mit der Hand auf mein Knie.Schon derhalb, wenn nicht um deiner Mutter willen, muß ich hier fort und zwar bald. Der alte Hawke mag dann denke«, ich hätte Clifton verlassen."