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Ofterdingen, Gönningen, Oeschingen und Wssingen. Wenn irgendwo, ist hier werkthätige Nächstenliebe angezeigt, haben doch eine Menge Familien nicht einmal die Mittel, um nur ihre demolierten Gebäude wieder wohnlich zu machen.
Für die Hagelbeschädigten des Steinlachthales nehmen Gaben entgegen
Schullehrer Braun in Neuenbürg,
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Auch kleine Beiträge sollen dankbar befördert werden.
' Aronik.
Deutschland.
* Zum deutsch-schweizerischen Konflikte weiß die „Nat.-Ztg." zu berichten, daß eine formelle Kündigung des Niederlassungsvertrages von 1876 seitens Deutschlands bislang noch nicht stattge- funden hat. Es erscheint sogar nicht aus-, geschlossen, daß diese Kündigung überhaupt picht erfolgt, wenn die Schweiz den Worten die That folgen läßt und durch die Errichtung eines Bundesstaatsanwaltes und die Reorganisation der Fremdenpolizei die Gewähr bietet, daß Deutschland in Zukunft keinen erneuten Anlaß zu Beschwerden erhält.
Berlin, 18. Juli. Der Vorschlag der streikenden Bäcker, in einer heute unter Vorsitz des Stadtsyndikus Eberly abzuhaltenden Versammlung eine Einigung herbeizuführen, wurde von den Meistern abgelehnt, weil der Streik durch den Zuzug fremder Bäcker gegenstandslos geworden sei; die Versammlung fand deshalb nicht statt.
Lübeck, 20. Juli, Zum Boulanger- prozeß bestätigt die „Lübecker Zeitung", daß die artistische Anstalt von Gustav Scitz in Wandsbcck 1 400 000 Portraits für Boulanger geliefert hat.
Straßburg, 19. Juli. Der nächste Sonderzug nach Berlin fährt von Basel über Straßburg-Weißenburg am 4. August unter den bekannten Bedingungen und verläßt Straßburg an jenem Tage um 12 Uhr mittags. Der Sonderzug von Basel nach Berlin über Offenburg-Appen- weier fährt am 12. August, und zwar aus Offenburg um 1und aus Appenweier um 1°' (Anschluß Straßburg 12°°) Uhr ab.
* Die Erkrankung des Erbgroß- großherzogs von Baden findet in ganz Deutschland in Erinnerung an die schweren Schicksalsschläge, welche das badische Herrscherpaar im vorigen Jahre getroffen haben, tiefe Teilnahme.
Ittersbach, 20. Juli. Fahnenweihe. (Unliebsam verspätet.) Am Sonntag den 7. Juli feierte der hiesige Militär- Verein das Fest seiner Fahnenweihe. An dem Festzug beteiligten sich 27 auswärtige Militär- und Gesangvereine. Auf dem Prächtig geschmückten Festplatz angekommen, begrüßte Lehrer Kunz die aus Nah und Fern herbeigeströmten Festgäste, sowie die Krieger, die auf den blutgetränkten Feldern Frankreichs das deutsche Kaiserreich errichten halfen. Das von demselben ausgebrachte Hoch galt dem deutschen Heer. Hierauf erfolgte die Uebergabe der Fahne. Die von echt patriotischem Geiste durchdrungene Festrede hielt Herr Pfarrer Bauer in Langenalb. Mit rührenden^
Worten schilderte der Herr Redner die traurigen Zustände unseres deutschen Vaterlandes zu Anfang dieses Jahrhunderts und stellte denselben die jetzigen gegenüber. Die Macht und Stärke unseres lieben Vaterlandes ist im deutschen Heere verkörpert, an dessen Spitze unser mächtiger Kaiser Wilhelm II. steht. Sein Hoch auf unfern obersten Kriegsherrn und auf den Protektor der badischen Militärvereine, auf unfern allverehrten Großherzog Friedrich von Baden, wurde von den Anwesenden mit stürmischem Beifall ausgenommen. Nach der Festrede trug der hiesige Gesangverein unter Leitung des Herrn Dirigenten Kunz das Lied vor: „Auf. ihr Brüder, hebt die Fahne!" Darnach übergab Frl. Anna Kern von Mühlburg dem hiesigen Militärverein nach einer innigen Ansprache einen Lorbeerkranz. Sodann erfolgte der Festzug , durch die festlich geschmückten Straßen des Orts. Nach der Wiederankunft der Vereine auf dem Festplatz erheiterten die auswärtigen Vereine das Fest durch verschiedene Gesangsvorträge. Abends war Festball in den Gasthäusern zum „Lamm" und „Löwen."
Im deutschen Reich wohnen dermalen 156 762 Oesterreicher und Ungarn, von 152 040 auf Cisleithanien und nur 4722 auf Transleithanien entfallen. Seit dem Jahre 1871 hat sich die Anzahl der Oesterreicher in Deutschland mehr als verdoppelt. Der Wanderzug aus Oesterreich nach Deutschland scheint bedeutend lebhafter zu sein, als die Gegenbewegung aus dem deutschen Reiche nach Oesterreich.
Württemberg.
Der „Staatsanz." enthält eine königliche Danksagung an das Eisenbahnpersonal für dessen Thätigkeit und umsichtiges Verhalten während der Jubiläumstage. Diese Thätigkeit war in der That keine geringe: es sind in den Tagen vom
22. bis 27. Juni, an welchen einfache Fahrkarten auch für die Rückfahrt Giltigkeit hatten, ca. 116 000 Karten nach Stuttgart gelöst worden, mit einem Erlös von ca. 123 000 ütL Die Personenbewegung auf dem hiesigen Bahnhof wird am
23. auf ca. 70 000, am 25. auf ca. 85 000 Personen berechnet. ZurBewältigung dieses außerordentlichen Verkehrs konnte der eigene Personenwagen-Park nicht ausreichen; es wurden daher, wie der „Staatsanz." berichtet, von den Nachbarbahnen (badische, bayrische, pfälzische, elsaß-lothringische Bahn und schweizerische Nordostbahn) 150 Personenwagen entlehnt; außerdem mußte eine größere Anzahl bedeckter, mit Sitzbänken ausgerüsteter Güterwagen zur Personenbeförderung benützt werden. Außer den 126 fahrplanmäßigen Zügen, welche täglich im hiesigen Bahnhof verkehren, wurden zur Bewältigung der riesigen Menschenmassen am 23. Juni (Sonntag) 53. und am 25. Juni (Dienstag) 49 Sonderzüge ausgeführt, und am 23., 24., 25. und 26. Juni im ganzen 113 Sonderzüge, dazu noch 3 Kaiserliche und 6 Militär-Extrazüge expediert: wahrlich eine großartige Leistung!
Ofterdingen, 16. Juli. Gestern beerdigte man hier nach der Tüb. Krön. > eine infolge des Schreckens von einem Herz
schlag getroffene 50jährige Frau; noch liegen mehrere Schüler und gegen 12 Erwachsene, teilweise sehr schwer (durch die Eisklumpen) verwundet, unter ärztlicher Behandlung darnieder. Nach ungefährer Schätzung durch O.A.Baumeister Lusser von Rottenburg bedarf die Gemeinde zur notwendigen Bedachung der 350 Gebäude L 2000—3000, zus. gegen 900000 Ziegel, was, das Tausend zu 45—50 berechnet, samt den nötigen Schindeln einem Posten von gegen 600 000 gleichkommt. Fürwahr viel für eine ohnedies ziemlich arme Gemeinde. Der Ernteertrag ist, die noch zu gewinnenden als Streu zu brauchenden Stoppeln abgezogen, wörtlich genommen gleich Null; das große, beinahe 1 Stunde lange und 1 Viertelstunde breite Baumfeld ist so zerschlagen, daß wir auf Jahre hinaus keinen vollen Ertrag zu hoffen haben. (S. M.)
Der frühere Turnwart des Stuttgarter Turnerbundes, Staiber, welcher in Dresden beim deutschen Turnfest einen der ersten Preise davontrug, hat bei dem am 24. v. Mts. in Cincinnati abgehaltenen Nordamerikanischen Bundesturnfest den 7. Preis errungen.
Stuttgart. Neues im Lande s- Gewerbemuseum.) Eine Majolika- Base mit Henkeln, 60 cm hoch, mit reichem Dekor (italienische Motive mit Scharffeuer- sarben und Vergoldung), nach Entwurf von Professor Toifel in Wien; Geschenk der Firma Villeroy L Boch in Schramberg. — Eine Kollektion Schutzapparate für Arbeiter rc.. bestehend aus einer Normal- Schutzbrille (System Stroof); einem waschbaren Arbeiter-Respirator; einer verbesserten Rauchbrille; einer Wendschuch'schen Staubmaske; einer Univerfal-Arbeiterschutz- brille; einer Staub- oder Lederbrille; einer Gesichtsdrahtmaske; von Carl Merz in Frankfurt a. M.
O e st e r r e i ch.
Mit dem Kaiser Franz Josef wird, einer Wiener Meldung zufolge, entweder sein Bruder der Erzherzog Karl Ludwig, oder dessen ältester Sohn, Erzherzog Franz Ferdinand, als zukünftiger Thronerbe zum Besuche des deutschen Kaisers Wilhelm nach Berlin kommen.
Ausland.
Die gegen Boulanger erhobene Anklage giebt der Presse von Neuem Veranlassung, der Lage in Frankreich eine aufmerksame Betrachtung zu widmen. Doch nicht sowohl der Prozeß selbst ist es, der den Gegenstand der Erörterung bildet, denn dieser Prozeß gilt nur als ein Gradmesser für den Punkt, bis zu welchem der Kampf zwischen der Republik und dem Boulangismus gediehen ist. sondern die allgemeine Situation in Frankreich bildet den Kern der Betrachtungen. Die „Nordd. Allg. Zeitung" glaubt die Situation dahin verstehen zu sollen, daß die Tage der Republik, wenn auch nicht gezählt, so doch so schwere geworden sind, daß sie zu den letzten Mitteln greifen muß, ihre bedrohte Existenz zu erhalten. Nicht der Gerichtshof, sondern .das Plebiszit würde über die Anklagen entscheiden, die die kämpfenden Parteien sich gegenseitig zuschleudern.