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vergilbten Brief geschrieben, am Sonnenwirt würde gerächt sein, so würde sie Ruhe finden.
Und nun war es alles Täuschung. Sie merkte nichts von der Süßigkeit befriedigter Rache. — Sonst, wenn die Leute Sonntags zur Kirche giengen, hatte sie ihnen nachgeschaut, Spott und Hohn auf den Lippen; was scherte sie Gott und Kirche! Sie hatte mit beiden reinen Tisch gemacht seit sie siebzehn Jahre alt war, sie hatte auch nie Sehnsucht nach einer neuen Gemeinschaft mit Gott und Kirche empfunden.
Jetzt mußte sie oft zurückdenken an die Zeit, da sie eingesegnet wurde und die darauffolgenden Jahre! — Da hatte sie nichts Lieberes gekannt, als Kirche und Gottes Wort — da war sie so glücklich gewesen! Wenn sie jetzt die Leute zur Kirche gehen sah, im besten Sonntagsstaat, das Gesangbuch in der Hand, giengs ihr wie ein Stich durch Herz, — wenn die Glocken vom Dorfkirchlein herabklangen und zur Kirche riefen, «änderte sie unstät in ihrem Stübchen auf und ab, ihr war es, als wenn die ehernen Glockenzungen riefen: „Komm, komm!" Früher hatten sie immer nur gesagt: „bam, bum", jetzt riefen sie: „komm, komm." Sie' schloß die Fenster fest zu, sie wollte Glockenklaug und Orgelton nicht hören. Aber der Glockenklang drang durch die Fenster. Sie stopfte sich Watte in die Ohren, sie wollte doch nichts hören, aber auch das half nichts. So antwortete sie denn auf das freundliche: „komm komm" mit einem harten, trotzigen: „nein, nein!"
Aber an dem einen Sonntag wurde das Glockenklingen zu mächtig, die innere Leere und Verzweiflung und das Grauen vor dem sie verfolgenden Schatten zu groß, ihr war's, als würde sie mit Ketten gezogen, sie mußte gehen.
Sie trat auf die Straße und schaute sich um — es war kein Menjch zu sehen — und als sei sie aus bösen Wegen begriffen, so schnell und scheu eilte sie dem Kirchlein zu. Sie öffnete eine Seitenthür, schlich unbeobachtet hinein und verbarg sich hinter einem Pfeiler. Niemand konnte sie sehen, weder der Pastor noch die Kirchenleute, und sie konnte auch niemand sehen, hatte auch keinen Blick auf Kanzel und Altar. Das war ihr gerade recht, denn sie vermeinte in ihrem ganzen Leben es nicht ertragen zu können, einen Pastor vor dem Altar und auf der Kanzel und eines Pastors Frau im Pfarrstuhl zu erblicken. (Fortsetzung folgt.'-
(In der Schule.) Lehrer: ich habe euch nunmehr den Unterschied zwischen der direkten und indirekten Frage erklärt. Peter, Dein Brüderchen wird heute getauft; knüpfe an diese Thatsache eine indirekte Frage. Peter: Da wird der Herr Lehrer wohl zum Taufschmaus kommen? Lehrer: Das ist gar keine Frage.
(Eine feine Masse.) „Wollen Se nich kaufen eine hochfeine Uhrkette, billig, bleibt immer blank wie neu und ist unverwüstlich" —
„Was ist denn das für eine Masse?"
„Nu, was wird's sein — Konkursmasse."
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.