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K.
l a n d.
li. Heute morgen gleiste ein Schnell- tünchen bei Rohr- Weichenstellung. .Ingolstadt; Ober- Oberforstrat Bah- direktor Renz mit
amtmann Schöllen
u und ein Kind, ne und leicht ver- >en, (F. I.) Nachdem das Ver- innützigen Vereins ffs Beleuchtung cht und die nötigen nurde beschlossen, im «Lamstag den 0 Uhr. stattfinden ; wird derart ins gauptsächlich von,
:m Konversations- g beobachtet wer- Abendfest. resp. ; :m alten Schlosse 10. August statt-
verein Pforz- i 14. Juli 188g, csammlung in der Bortrag des Hrn. tatur als bildende klung der Bienen- ihre Verwandten
e mit der Jahres- :tig in Mannheim l sicht geboten sein
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Majestät haben iießung vom 2S. en General der utanten Seiner d Königs, Ches nee Grafen von ccuz des Ordens :one mit Schwer-
li. Die Stadt- auenarbeitsschule 'ubiläums Seiner eiden Majestäten nit rotem Pliisch- n, dessen Decke gestickte württ. s darstellt. Die ehrer Schwenzer ul. Paulus ent- anz selbstständig llichkcit durchge- ler Technik und und Freude der Maße, daß Frl. Meinen großen des k. Residenz-
Königin
Bei mttgart llt sein Lehr- ie, als m Ver- M.)
Neuenbürg, 7. Juli. Hr. Theodor TrÄhaas, Sensenfabrikverwalter, ist gestern Mittag nach kurzem Unwohlsein überraschend schnell aus diesem Leben abgerufen morden. Der unerbittliche Tod hat seinen trauten Familienkreis in niederbeugende, schmerzliche Trauer versetzt und läßt in dem großen industriellen Unternehmen eine empfindliche Lücke zurück. Mit ihnen trauert ein großer Kreis teilnehmender Freunde. Nach dem vor 12 Jahren erfolgten Tode seines Vorgängers, des Hm. Fr. Loos, mit welchem er zuvor in treuer Mitarbeit und Freundschaft verbunden gewesen, wurde Hr. Trill Haas von den Fabrikeigentümern als dessen Nachfolger berufen und hat in diesem viel umfassenden Wirkungskreis durch treue Umsicht und erprobte Gewissenhaftigkeit das in ihn gesetzte Vertrauen in vollem Maße gerechtfertigt. Seme trefflichen Charaktereigenschaften, um deren willen er die allgemeine Achtung genoß, kamen ihm hiebei sehr zu statten. Am Wohl und Wehe der unterstehenden Arbeiter hat er stets warmen fürsorglichen Anteil genommen. — Deutsche Gesinnung und Vaterlandsliebe wurden von ihm hochgehalten; auch unserem heimatlichen Gemeindeleben brachte Hr. Trillhaas warmes Interesse entgegen, was in aufeinanderfolgenden Wahlperioden durch seine wiederholten Wahlen in den Gemeinderat und Psarrgemeinderat gewürdigt wurde und zur Folge hatte, daß ihm vor 9 Jahren das Kollegium und seine Mitbürger eine Löjährige Jubiläumsfeier des Gemeindedienstes bereiteten. Auch diese stets uneigennützige Wirksamkeit wie sein ächter Bürgersinn werden unvergessen bleiben.
Rottweil, 5. Juli. Gestern wurde ein 24jähriger Arbeiter von Dotternhausen, der bei einem hiesigen Maurermeister in Arbeit stand, dadurch schwer verletzt, daß er einen Sprengschuß, der ihm zu lange nicht losgehen wollte, in dem Augenblicke nachsah, als die Explosion erfolgte. Er verlor das linke Auge, auch wurden dem Unglücklichen beide Daumen hinweggerissen.
(S. M.)
Stuttgart. Neues im Landes- Gewerbemuseum.) Vier Tableau mit Mustern von Kerbschmttarbeiten, den Slusengang des Kerbsschnitts darstellend; von Gustav Flinta in Hedemora (Schweden). ^ Zwei Tableau mit zusammen 49 Mustern von Rahmenleisten; Geschenk der Firma F. Maßmann in Kiel.
Cannstatt, 3. Juli. In unfern Weinbergen richtet der Heuwurm bedeutend Schaden an und es wird da und dort energisch Jagd auf ihn gemacht.
... Die zur Feier des Allerhöchsten 25- Migen Regierungsjubiläums gestiftete Erinnerungsmedaille in Silber (s. Nr. 105 des Enzth.) ist gleichzeitig auch dem Stadt- lchultheißen Beutler in Herrenalb verliehen worden.
A u's l a n d
^ lieber das schreckliche Grubenunglück in ^l-Etienne bringen Pariser Blätter n. A. folgende Meldungen: Das Unglück demfft die Schächte Verpilleux, Saint- Els und teilweise Jabin. Um ll^/VUhr erdröhnte ein Knall gleich einem Kanonen
schlag, der den Boden weithin erschütterte. Starr vor Schrecken standen die außerhalb der Gruben beschäftigten Arbeiter. Da drang eine dicke Rauchwolke von scharfem, widerlichem Geruch aus der Schachtöffnung heraus. Ein Zweifel war ausgeschlossen: das war das schlagende Wetter. Die Grube Verpilleux steht mit den Gruben Saint-Louis und Jabin, in welch letzterer das Unglück vom Jahre 1876 geschah, in Verbindung. Mit blitzartiger Geschwindigkeit verbreitete sich der Brand alsbald über diese drei Schächte. Glücklicherweise waren die Arbeiter nicht so zahlreich wie gewöhnlich. Immerhin aber waren 147 in den Verpilleux, 30 in Saint-Louis und 7 in Jabin eingefahren. Bei dem Knall der Exlosion strömte die ganze Bevölkerung der Viertel des Soleil und von Moons zusammen und schleunigst schickte man sich an, Hilfe zu bringen, wozu die Grubenbeamten und Ingenieure Anleitung gaben. Zwei der letzter» waren unter den ersten am Platze, Chr. Buisson und Math. Desjoyeux. Sie vollbrachten eine That heldenhafter Aufopferung. Trotzdem die Ausdünstung des giftigen Gases aus dem Schacht den Atem fast benahm, fuhren die beiden auf der Förderschale ein, in ihrer Begleitung ein Arbeiter Laval, dessen Sohn sich in der Tiefe befand. Die Schale sank, aber plötzlich ertönte die Signalglocke stürmisch. Die Insassen verlangten zurückgezogen zu werden, der Abstieg zu den Gallerten ist unmöglich. So schleunig als möglich wird das Seil aufgemunden; bewußtlos liegen die beiden Ingenieure auf dem Boden der Schale, Laval war in den Schacht abgestürzt. Halb vergiftet, die Kehle verbrannt von den tückischen Gasen, hatten die Männer gerade noch Kraft gefunden, Signal zu geben. Buisson hatte außerdem durch die Rille des Aufzuges noch das Handgelenk durchschnitten, sein Zustand ist bedenklich. Endlich gelingt es einer Rettungskolonne hinabzukommen, aber ein Vordringen ist unmöglich, die Stollen sind zerstört. Die durch den Einsturz der Stollen verschütteten Arbeiter zu retten, ist wenig oder gar keine Aussicht. Sind sie verloren, dann wird die Zahl der Opfer über 150 betragen. Was die Ursache dieses Ausbruches schlagender Wetter betrifft, so stehen wir auch hier vor demselben unheimlichen Fragezeichen wie sonst: War es die Unvorsichtigkeit eines Bergmanns? war es der Funken eines Pickeschlags? war es ein atmosphärischer Vorgang? Das weiß kein Mensch. Wir sehen nur die gräßlichen Folgen.
Misu'llkn.
Jer Sonnenwirt.
Von Erich Norden.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.;
Die Schande blieb an ihr mit haften, sie war des Verbrechers, des Zuchthäuslers Weib, wer sollte es wagen, mit ihr Umgang zu pflegen? Aber sie glaubte es nicht und konnte es nicht glauben, daß ihr Mann so ruchlos gewesen sei, und Tag und Nacht hatte sie nur einen Ge->
danken, nur ein Gebet, daß Gott im Himmel ihres Mannes Unschuld an den Tag bringen möge. Und wenn sie bedachte, daß ihr Mann unschuldig sein könne, ja müsse, dann fragte sie sich, wie Gott im Himmel, der doch nur gerecht wägt, solches zulassen könne. Dann fiel ihr plötzlich die Blumen-Rosel ein und was sie von deren Jugend wußte, aber da war ihr Mann ;a im vollen Recht gewesen, da traf ihn keine Schuld.
Wenn die Sonnenwirtin auf die Rieke schaute, flößen ihre Thränen schneller und reichlicher. Die Rieke welkte dem Grabe zu und würde sie bald ganz allein lassen. Sie war nicht mehr gesund geworden seit dem Brande und jetzt nahmen ihre Kräfte mit jedem Tage ab. Mühsam nur schleppte sich die Rieke noch mitunter ein Stückchen ins Feld hinaus; wie lange würde es dauern, so trugen ihre Füße sie überhaupt nicht mehr, und bald würde sie die Stube nicht mehr verlassen, bis man sie im engen Bretterstübchen zur letzten Ruhestätte tragen würde.
Auch dies Häuschen mit seinem Gram und seinem Elend hatte der neue Pastor betreten, seine Besuche waren den beiden einsamen Frauen Lichtblicke in ihrem trüben Dasein und Gottes Wort aus des Predigers Munde erschien ihnen gar trostreich und bewahrte sie vor Bitterkeit und Verzweiflung.
Ja, schon zwei ganze Jahre saß der Sonnenwirt im Zuchthaus. Die Blumen- Rosel hätte zufrieden sein müssen, ihre Verwünschungen hatten ja eine Erfüllung gefunden, ihr Haß- und Rachegefühl mußten befriedigt sein.
Dennoch war sie nicht zufrieden und fand sie keine Ruhe. Am Tage schaute sie sich oftmals um, ihr war's, als folge ihr ein Schatten auf Schritt und Tritt, als schaue der Sonnenwirt mit schneeweißem Haar und gramdurchfurchtem Gesicht aus den Ecken heraus und gebe ihr Schuld um ihres Hasses und ihrer bösen Wünsche willen an seiner Verurteilung. Nachts fuhr sie manchmal aus dem Schlafe auf, ihr war's, als habe der Sonnenwirt auf ihrer Brust gekniet und gedroht, sie umzubringen. Sie sagte sichs wieder und wieder, daß ihr Haß gegen ihn ein gerechter sei, daß sie ein Recht habe, ihm zu fluchen, daß sie ein Recht habe zur Befriedigung, weil nun endlich, endlich die Vergeltung gekommen sei.
Aber sie kam zu keiner Freude und Befriedigung, und all das Grübeln und Denken, das Grauen vor dem sie scheinbar verfolgenden Schatten, dessen Anklage und ihre eigene Rechtfertigung verwirrten sie oftmals so, daß sie glaubte, sie müsse den Verstand verlieren. — Sie hätte aufschreien mögen vor innerer Verzweiflung und Ratlosigkeit, aber sie war ja allein, ganz allein, ihr Schrei wurde un- gehört verhallen, und sie hatte ja auch niemand, zu dem sie eilen, dem sie ihr Herz mit aller seiner Bitterkeit, all seinem Haß und seiner Qual ausschütten konnte, die Blumen-Rosel hatte keinen Freund. Sie hatte leinen gewollt und nie geglaubt, daß eine Zeit in ihrem Leben kömmen könne, da ihre Einsamkeit sie fast zur Verzweiflung treiben könne. Sie > hatte gemeint, wenn der, welcher den