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Kronik.
Deutschland.
Zum IS. Juni.
Heute vor einem Jahre ist Kaiser Friedrich gestorben. Der unerbittliche Tod hat der qualvollen Körper- und Seclen- pein des edlen Dulders, dem Liebling des Volkes, in den besten Mannesjahren ein Ziel gesetzt.
Die „Post" teilt mit, dass die vom Kaiser angeordnete Untersuchung der westfälischen Bergbauverhältnisse bereits eingeleitet sei Beide Teile würden gleich unbefangen und vorurteilsfrei gehört werden; die Arbeitervertreter würde» gut thun, ihre Beschwerden zu sammeln und deren Ergebnis baldigst mitzuteilen.
Nach der „K. Z." wir Kaiser Franz Joseph von Oesterreich vom 13. bis 16. August in Berlin verweilen.
Berlin, 13. Juni. Deutschland hält an der die Schweiz verpflichtenden Bestimmung des Z 2 des deutsch-schweizerischen Niederlassungsvertrages fest und ist in der Lage, da die zehnjährige Dauer des Vertrags abgelanfen ist. den Vertrag, wenn die Schweiz ihn nicht cinhält, sofort zu kündigen.
Berlin, 13. Juni. Der Schah reiste um lOsti Uhr vom Potsdamer Bahnhof ab. Von dem Kaiser, dem Prinzen Friedrich Leopold und dem Grafen Herbert Bismarck wurde er bis zur Wildparkstation begleitet, wo die Verabschiedung erfolgte. Der Schah reiste mit Gefolge und Ehrendienst weiter nach Cassel.
Pforzheim, 11. Juni. Die Orte des sog. Gebietes bei Pforzheim sind in trockenen Jahren wegen des eintretenden Wassermangels in einer schlimmen Lage. Die Gemeinde Huchenfeld hat nur einen laufenden Brunnen, und die Bewohner sind Sommers genötigt, ihr Wasser für das Vieh in der Nagold zu holen, was beidenTerrainverhältnissen seine Schwierig
keiten hat. Die großh. Regierung ist schon seit Jahren bemüht, diesen Mißständen abzuhelfen. Endlich scheint Aussicht auf Lösung der schwierigen Frage vorhanden zu sein. Von Seiten des Staates und vom Kreis wurden zur Deckung der Kosten für eine Wasserleitung ein Beitrag in Aussicht gestellt.
Württemberg.
Das Programm für die Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums Sr. Mas. des Kö nigs Karl von Württemberg ist von dem kgt, Obcrhofrat festgestellt. Es lautetu. A.:
Freitag 21. Juni. Vormittags 11 Uhr Empfang der Hofstaaten Ihrer Königlichen Majestäten zur Entgegennahme der Glückwünsche, desgleichen der Hofstaaten der hohen Mitglieder der K Familie. —- Samstag 22. Juni. Nachm l'/ü Uhr Empfang des diplomatischen Korps und der Abgesandten fremder Höfe; daran anschließend diplomatisches Diner. Abends Fest des Reserve- und Landwehroffizierkorps im Stadtgartcn. Abends 8 Uhr Festkonzert, gegeben von dem Stuttgarter Liederkranz in der Liederhalle. — Sonntag 23. Juni. Vorm. 10 Uhr Festgottesdienst in der Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr desgl. in den anderen Kirchen der Stadt. Vorm. 11 Uhr Enthüllung des Denkmals des Herzogs Christoph auf dem Schloßplatze. Vorm. Il'/s Uhr Huldigungsaufzug der württembcrgischen Kriegervereine. Nachm. 3Us Uhr Regatta des Stuttgart-CannstattcrRuderklubs „Neckar." — Montag 24. Juni. Vorm. 10Us Uhr Empfang der Stünde des Königreichs, des Staatsministcriums und Geh. Rats, der Generalität, der Deputationen fremder Regimenter, deren Chef S. Mas. der König ist, sowie der württ. Regimenter, deren Chef Ihre Maj. der König und die Königin sind, der großen Abordnung zu Ueberreichung der König Karl-Jubiläums- stiftung und der sonstigen zur Beglückwünschung, Uebergabe von Geschenken und Adressen re. erscheinenden Deputationen.
— Dienstag 25. Juni. Vorm. 10 Uhr Militärparade auf dem Cannstatter Wasen, daran anschließend Frühstück im K. Landhause Roscnstcin für die Generale und Stabsoffiziere des gesamten Armeekorps und die Deputationen der fremden Regimenter, deren Chef Se. Maj. der König ist, sowie der württ. Regimenter, deren Chef Ihre Majestäten der König und die Königin sind. Abends 9 U 2 Uhr Fackelzug zum Königlichen Residenzschlosfe, von der Stadt Stuttgart veranstaltet. — Mittwoch 26. Juni. Nachmittags 4 Uhr Gartenfest im Park Rosenstein und in der Wilhelm», wozu die Einladungen durch das königliche Obcrsthofmeisteramt ergehen werden. — Donnerstag 27. Juni. Abends 7 Uhr Aufführung des Vereins für klassische Kirchenmusik in der Stiftskirche.
Stuttgart. Am Donnerstag nachm. 2 Uhr fand in dem k. Landhaus Rosenstein ein Festmahl statt, zu welchem die Mitglieder der beiden Kammern der Ständeversammlung geladen und, soweit sie nicht verhindert, nahezu vollzählig erschienen waren. Die Tafel zeigte 135 Gedecke. Gegen die Mitte der Tafel erhob sich S. Maj. der König, um in einer längeren Rede einen Toast auf die liebe Heimat auszubringen. Er dankte für die Treue des Volkes gegen das Königshaus, die sich stets in Freud und Leid bewährt habe und den Ausspruch seines Ahnherrn, daß der König sein Haupt ruhig in jedes Untcrthancn Schooß legen tönne, heute noch bewahrheite. Der Präsident der ersten Kammer erwiederte namens der Heimat und brachte ein von der Versammlung begeistert erwidertes Hoch auf S. M. den König aus. Präsident v. Hohl feierte die Verdienste I. Maj. der Königin auf dem Gebiete der werkthätigcn Menschenliebe, der Jugenderziehung und der Kunst und schloß mit einem Hoch auf die Königin, in welches die Versammlung lebhaft einstimmte. Nach dem Mahle wurde eine größere Anzahl von Abgeordneten den Majestäten vorgestellt. Bei dem Feste trugen die sämtlichen Geladenen zum erstenmale die ihnen von Sr. Majestät gnädigst verliehene und neu gestiftete Jubiläumsmedaille.
S t u t g a r t, 12. Juni. Nachdem die Kammer der Abgeordneten zu Beginn der heutigen Sitzung in Konsequenz ihrer Beschlüsse in der Landarmenfrage die nötigen Nachexigenzeu im Betrage von ca. 227 000 M. für die beiden nächsten Etatsjahre bewilligt hatte, trat sie in die Beratung über die direkten Steuern ein. Der Herabsetzung des Steuersatzes von 3,9 pCt. auf 3,5 pCt. bei Grund-, Gefäll-, Gebäude- und Gewerbesteuer ward zugestimmt und das Bruttoerträge aus denselben mit 7 913 000 Mark für jedes der beiden Etatsjahre ein-