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Neuenbürg.

Frischer

Portland-Cement

ist wieder eingetrosfen und empfehle solchen zu gefl. Abnahme.

Gg. Haizmann.

Neuenbürg.

Lehrlings-Gesuch.

Ein kräftiger junger Mensch findet als­bald eine Lehrstelle bei

Christian Hagmayer. Bäcker.

Knzlhalöahn.

Die kleinen Plakate, die Abfahrtszeiten der Station Neuenbürg in großen Ziffern

enthaltend, als schnell übersichtlich und be­sonders brauchbar für Comptoire, Gast­häuser. Geschäftslokale. Bureau-Bedienstete s. w. sehr empfehlenswerth, sind ü 10 zu haben bei I. Meeh.

Briefbogen und UostkarLen

mit der Ansicht von Neuenbürg empfiehlt

3. Meeh.

Nwmll.

Deutschland.

K a r l s r u h e, 28. Mai. In der Stadt Baden ist in voriger Woche ein Zweig- Verein des Evangelischen Bundes gegründet worden.

Pforzheim, 31. Juni. Wie wir in Erfahrung bringen, ist in Oeschelbronn nnd den umliegenden württembergischen Bezirken wiederum die Maul- und Klauen­seuche ausgebrochen. Mit Rücksicht darauf ist zu gewärtigen, daß die Abhaltung des nächsten Viehmarktes am 3. Juni behörd­licherseits wird verboten worden.

M-B.)

Ellmendingen, 30. Mai. An einer Kamerz hier befinden sich blühende Trauben.

Württemberg.

Stuttgart, 28. Mai. Wie mit­geteilt wird, hat das auch in Nr. 73 des Enzth. vorläufig veröffentlichte Programm für die Feier des 25jährigen Regierungs- Jubiläums Seiner Königlichen Ma­jestät folgende Aenderungen beziehungs­weise Ergänzungen erfahren:

1) für Samstag 22. Juni ist weiter vorgesehen

Nachmittags l'/r Uhr Empfang des diplomatischen Korps und der spez­iellen Abgesandten fremder Höfe; daran anschließend ein diplomatisches Diner.

Dagegen beteiligt sich das diplomatische Korps nicht bei dem Empfang am 24. Juni.

2) Der Festgottesdienst am 23. Juni beginnt in den städtischen Kirchen um 9 llhr.

3) Die Militärparade am 25. Juni ist auf 10 Uhr bestimmt.

Weiter ist für diesen Tag vorgesehen: Nachmittags 2'/- Uhr Ausfahrt der Radfahrer Württembergs vor dem K. Residenzschloffe, veranstaltet von dem Stuttgarter Radfahrer-Verein. A Dagegen wird die für 25. Juni in Glicht genommene Aufführung des Ver­

eins für klassische Kirchenmusik auf Donners­tag 27. Juni, abends 7 Uhr, verlegt.

5) Unter den weiteren festlichen Ver­anstaltungen sind endlich noch die am 12. Juni, nachmittags, stattfindenden Kinder­feste der Museums-Gesellschaft auf der Silberburg, des Liederkranzes in dem Garten der Liederhalle, der Bürgergesell­schaft und Schützengilde im Stadtgarten aufgeführt.

Die Drucklegung des definitiven Fest- Programms wird erst in etwa 8 Tagen erfolgen. (St.-Anz.)

Stuttgart, 31. Mai. Heute vor­mittag I I Uhr wurde die Jubiläumsaus­stellung des Kunstgewerbevereins eine Konkurrenz-Ausstellung von dekorativen Holzarbeilen rc. rc. dem öffentlichen Be­such geöffnet. Punkt 11 Uhr fuhren Ihre Majestäten der König und die Königin am Königsbau vor, um die Jubiläumsausstellung Höchstselbst zu besuchen bezw. zu eröffnen.

Stuttgart. Die am 1. Juni zu eröffnende Jubiläums - Ausstellung oder graphische Ausstellung des württemb. Ver­lags- und Druckgewerbes wird trotz der durch den Charakter dieser Ausstellung bedingten Beschränkung auf Württemb. Ausstellungs-Gegenstände nicht nur auf eine großartige und originelle Weise den heutigen Stand des württembergischen Druck- und Verlagsgewerbes zur An­schauung bringen, sondern auch den nicht- württembergischen Besuchern, namentlich den Fachgenoffen, welche zur alljährlichen Buchhändler-Messe Hieherkommen,zur Lehre und zur Ehre" der graphischen Gewerbe, im Ausstellungswesen neue Fingerzeige geben. Ebenso wird auch der Katalog ein bleibendes Andenken an die Repräsentation des hiesigen Verlags bilden.

Stuttgart. Heute, den 1. Juni, wird das gegenwärtig die Schießübung in Hagenau haltende Fußartill.-Bat. Nr. 13 durch den Generalinspekteur der Fuß­art., Generallieut. v. Roerdantz, besichtigt werden. Um derselben beizuwohnen, hat sich heute der kommandierende General v. Alvensleben mit dem Adjutanten Major v. Hänel nach Hagenau begeben. Ebenso begaben sich schon gestern der Chef des Generalstabs des Armeekorps, Oberstlieut. v. Massow, und der Hauptmann v. Kro­sigk vom Generalstabe nach Hagenau, um den Schießübungen beizuwohnen.

Tuttlingen, 30. Mai. Am Abend des 29. Mai kam die Nachricht hieher, es sei eine Zigeunerbande von der Stockacher Straße her im Anzug, worauf sofort die verfügbare Schutzmannschaft ab­gesendet wurde, welche an der Grenze, beim sogen. Hühnerhof, mit der Zigeuner­gesellschaft zusammentraf, die mit 7 Wagen und 35 bis 40 Personen den Eintritt in würtl. Gebiet erzwingen wollte, und als dies nicht ausführbar war, ganz nahe an der Grenze sich lagerte, die Nacht ein großes Feuer unterhielt und endlich am Vormittag des 30. Mai den Rückweg wie­der antrat, nachdem sie einsah, daß ihre Drohungen gegen die Schutzmannschaft ohne Wirkung blieben. In einer kleinen badischen Ortschaft sollen sie viele Lebens­mittel, insbesondere auch 40 Pfund Fleisch sich verschafft haben, alle Vorübergehenden wurden angebettelt, zur Unterhaltung des

Feuers Holz gehauen, wo es ihnen be­liebte, so daß die Bewohner des Hühner­hofs und der Thalhöfe, welche auf der Gemarkung Tuttlingen gelegen sind, sehr dankbar waren, daß sie den nötigen Schutz vor dieser Bande fanden, deren Benehmen auch in sittlicher Hinsicht höchst anstößig war. (S. M.)

Wasseralfin gen, 27. Mai. Letzten Samstag abend wurde im K. Hüttenwerk durch schlagendes Eisen großes Unheil an­gerichtet. Drei Arbeiter waren damit be­schäftigt, eine Pfanne voll flüssigen Eisens im Gewicht von 4 bis 5 Zentnern vom Hochofen nach der Gießstätte zu tragen. Da glitt einer derselben aus, fiel zu Boden und der Inhalt der Pfanne ergoß sich teilweise über ihn. Die glühende Masse floß über eine feuchte Bodenstelle hin und wurde unter furchtbarem Schlag in die Höhe geschleudert, um als Feuerregen wieder niederzufallen. Gefährliche Brand­wunden trug außer dem schon genannten Arbeiter, Fuchs mit Namen, niemand da­von.

MisMen.

Der «eue Madearzt.

Von Karl Berger.

Die Gemeinde eines bedeutenderen Badeortes hatte die Stelle eines Kurarztes zu vergeben, und der Bürgermeister ver- lautbarte dies in den Zeitungen mit dem Bemerken, daß den Gesuchen auch die Photographie des Petenten beizuschließen sei. Tatsächlich hatte das entscheidende Wort bei dieser Neubesetzung die Frau Bürgermeisterin und ihre hübschen Töchter zu sprechen, welchen daran gelegen war. an Stelle des verstorbenen alten Arztes einen jungen hübschen Arzt zu bekommen, der nebst der wissenschaftlichen auch die Befähigung hatte, in den Heiratscalcul der Frau Bürgermeisterin einbezogen zu werden. Ein ganzer Berg von Kompetenz­gesuchen war von der strengen Frau Bürgermeisterin einer gewissenhaften Prüf­ung unterzogen worden, aber keinem der Gesuchsteller war es gelungen, durch die mitgesandte Photographie ihr Wohlgefallen oder jenes der Töchter zu erringen. Da kam eines Tages ein Packet mit dem Post­stempel der Residenz. Es wurde geöffnet und bald darauf stürzte der Bürgermeister in das Zimmer seiner Gattin, woselbst zufällig auch die liebenswürdigen Töchter des Stadtoberhauptes anwesend waren. Kinder", rief der Bürgermeister»da habt Ihr Euren neuen Badearzt!"

Mit diesen Worten legte er eine Kabinetsphotographie auf den Tisch des Hauses. Ein allgemeiner Ausruf der Bewunderung folgte dieser Handlung, und in der That, der junge Mann, dessen Konterfrei der Photograph auf die Matritze gezaubert hatte, war von tadelloser Schönheit.

Soeben aus der Hauptstadt angelangt, Doktor Arnheim, praktischer Arzt in der Residenz, vierunddreißig Jahre alt, katho­lisch, ledig ja, der Tausend, das steht nicht in dem Gesuche. Sehr fatal", sprach der Bürgermeister neuerlich.

Aber hier, auf der Photographie, steht es", rief Emilie, die zweiundzwanzig- jährige, älteste Schöne des Bürgermeisters.