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niedergelassen, wohne im Realschulgebäude, dem Bahnhof gegenüber und bin täglich von 10—12 und 2—4 Uhr zu sprechen.
v. VoiZt,
approbierter Zahnarzt.
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Bau». Lols
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Neuenbürg.
Alle 1864iger
sowie ihre Freunde sind auf nächsten
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dem Altersgenossen
Gottlob Schill zum Hirsch freundlichst eingeladen.
inonilr.
Deutschland.
* Mit fast südländischem Enthusiasmus hat die Bevölkerung der Reichshauptstadt die erlauchten Gäste Kaiser Wilhelms, den König Humbert und den Kronprinzen Viktor Emanuel von Italien, bei ihrer am Dienstag vormittag erfolgten Ankunft und ihrem Einzuge in das überaus festlich geschmückte Berlin begrüßt. Alle Meldungen über dieBerlinerEmpsangsseierlichkeiten stimmen darin überein, daß wohl kaum jemals ein fremder Souverän in der Hauptstadt des deutschen Reiches mit so brausendem Jubel, mit so aus echtem Volksherzen kommender Begeisterung ausgenommen worden ist, als jetzt König Humbert und in dieser so herzlichen Begrüßung des königlichen Gastes aus dem Süden gelangte offenbar die Empfindung weiter Bolkskreise, in dem Herrscher Italiens nicht nur den persönlichen Freund, sondern auch den treuen Verbündeten Kaiser Wilhelms begrüßen zu
können, mit zum spontanen Ausdrucke. Auch durch die farbenprächtige und mit künstlerischem Verständnisse ausgeführte Ausschmückung der vom gleichfalls herrlich dekorierten Anhaltischen Bahnhofe zum königlichen Schlosse führenden Einzugsstraßen hat Berlin seine hohe Freude über den Besuch des erlauchten italienischen Monarchen bekundet und hierüber geruhte König Humbert dem Oberbürgermeister v. Forckenbeck und dem Stadtverordneten- Vorsteher Dr. Stryck, welche beide Herren dem König durch den Kaiser selbst vorgestellt wurden, seine huldvollste Anerkennung auszudrücken. Die Begrüßung zwischen König Humbert und seinem kaiserlichen Gastfreund vollzog sich in denkbar herzlichster Weise, daneben begrüßte der König besonders den Reichskanzler Fürsten Bismarck in gewinnendster Weise und auch das Wiedersehen zwischen letzterem und dem italienischen Ministerpräsidenten Crispi war augenscheinlich ein freudig bewegtes. Beide Staatsmänner saßen auch beim Einzüge der Fürstlichkeiten zusammen in einem Wagen und sie wurden von der Menschenmasse immer wieder mit jubelnden Zurufen empfangen. — Nach der Ankunft im Schlosse ward hier König Humbert von der Kaiserin Augusta begrüßt; es war die erste Begegnung zwischen ihnen und entsprach sie in ihrer Herzlichkeit ganz der unfern Kaiser mit dem König verbindenden innigen Freundschaft. — Der König und der Kronprinz fuhren später, geleitet vom Kaiser und vom Prinzen Heinrich, nach Charlottenburg zum Besuch des Mausoleums, woselbst König Humbert einen prachtvollen Kranz am Sarge Kaiser Wilhelm I. niederlegte. Am Abend fand im Bildersaale des Berliner Residenzschlosses große Galatasek statt. Am Mittwoch vormittag wohnten der König und der Kronprinz der in glänzender Weise verlaufenden Parade der Garden auf dem Tempelhofer Felde bei.
* Es ist zweifellos, daß der gegenwärtige Besuch des italienischen Monarchen am deutschen Kaiserhofe erneuerten Anlaß zum Austausch hochbedeutsamer Kundgebungen zwischen Kaiser Wilhelm und seinem königlichen Gaste an festlicher Tafel geben wird. In ihnen wird der enge Bund ihrer Völker und Regierungen wiederum zum beredten Ausdruck kommen und ganz Europa wird von Neuem von allerhöchster Stelle die feierliche Versicherung hören, daß die Friedensallianz zwischen Deutschland und Italien so manchen feindlichen Gegenströmungen zum Trotz unerschütterlich weiter besteht. In diesem Sinne ist König Humbert bei seinem Erscheinen auf deutschem Boden einstimmig von der öffentlichen Meinung begrüßt worden und auch die von jenseits der Alpen vorliegenden
Meldungen zur Berliner Reise des Königs lassen erkennen, daß auch die italienisch Nation in ihrer großen Mehrheit dieser bedeutungsvollen Nordlandsfahrt ihn; Souverains begeistert zustimmt und dem, Beweggründe und Bedeutung vollständig zu würdigen weiß.
Die Stimmung ist übrigens eine sehr fröhliche. Was in so vielen Artikeln der Tagesblätter heute früh zum Ausdrui gekommen, hier findet es seine Bestätigung, das Volk freut sich von Herzen diejr- Besuches. Auch etwas wie Stolz misch sich hinein, daß unsere Stadt anscheinend Unmögliches in so kurzer Zeit fertig gebracht. Allerdings ohne die dankenswerteste Aufopferung der Künstler und Architekten wäre das nicht möglich gewesen.
Das festliche Treiben in Berlin wnch nach dem Eintreffen der Gäste im Königsschloß von Stunde zu Stunde; auf der weiten «strecke vom Schlosse bis zum Anhaltischen Bahnhof sah man bis in die tiefe Nacht drei bis vier Wagenreihen nebeneinander sich hin- und herbewegen, während auf den Fußwegen sich eine nach Hundderttausenden zählende Menge schrittweise vorwärts bewegte. Das farbenprächtige Bild der geschmückten Straßen im Sonnenglanze gewann neuen Reiz, als die Sonne untergegangen war und nun vielgestaltig die Wirkung des elektrischen Lichtes in ihre Rechte trat. Die Linden, der erleuchtete Häuser- und Straßenschmuck boten einen feenhaften Anblick. Den Glanzpunkt bildete die Schloßbrücke; mitten aus dem Wall bewimpelter und bekränzter Masten stiegen aus dem Wasser die Fontänen auf, durch bengalisches Feuer beleuchtet; alle Welt war voll Bewunderung. — König Humbert hat gegenüber dem Kaiser wie allen Personen, mit welchen er in Berührung gekommen ist, versichert, daß er von den Eindrücken dieses Empfanges völlig überwältigt und daß er sicher sei, das ganze italienische Volk werde ein volles Verständnis für diese Sympathiebezeugungen haben.
Berlin, 22. Mai. Die gestrigen Toaste der Souveräne bei dem Galadiner nach der Parade bilden durch ihren politischen Inhalt den Höhepunkt der Bcsuchs- feierlichkeiten, ihr Eindruck in politischen Kreisen, besonders in italienischen, ist ein großer. Auch der Besuch des Königs bei dem Kanzler und der lange Empfang des letzteren bei König Humbert wird viel besprochen. Die Italiener sind in jeder Beziehung aufs höchste befriedigt. (S. M.)
Berlin, 22. Mai. Der König von Italien besuchte heute nachmittag 4'/- W den Fürsten Bismarck. Von der Wohnung des Reichskanzlers begab sich König Humbert in das Palais des Prinzen Albrechl. Um 5 Uhr, noch während der Anwesenheit des Königs daselbst fuhr auch Ministerpräsident Crispi vor der Wohnung des Reichskanzlers vor. ^
Berlin, 23. Mai. Der Kaiser schenkte Crispi als Zeichen besonderer Hnw sein wohlgetroffenes Oelbild und ernannte den Kronprinzen von Italien zum M- Meister im 13. Husaren-Regiment.
Potsdam. 23. Mai. Bei Besuch der Friedenskirche legte König Humbert am Sarge Kaiser Friedrichs einen Krunz nieder.
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