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Erizthal, Oberamts Nagold.
Wald-Verkauf.
Unterzeichnete bringt ihre Waldungen, nämlich:
Parzelle Nr. 1344. 15 Morgen in Lägerhalde,
„ „ 1350. 11'/- Morgen in Lägerhalde,
„ „ 1302. 9'/- Morgen im Spielberg
a,n Samstag den 2S. Mai d. I., nachmittags 1 Uhr im Gasthaus zum Lamm" in Gompelscheuer im letztmaligen Aufstreich znm Verkauf, wozu Kaufs- Wliber freundlich eingeladen werden.
Rohnbach den 9. Mai 1889.
Schultheiß Maiber's Wtw.
auf Sonntag den 28. Mai
K in unser etternliches Kaus das Gasthaus zur „Sonne"
dahier aufs Freundlichste einzuladcn.
» Philipp Merkte. Marie Kult.
B i r k e n f e l d.
Ein solider
K ü h s«t t e r e r
kann sofort eintreten bei
Fr. Oelschläger z. Adler.
Wein-Versteigerung
in Edenkoben (Rheinpfalz).
Montag den 27. Mai 1889 vormittags 11'/» Uhr läßt Hr. Ed. Schnitzler aus Straßburg i. E.
>m Gasthaus zum goldenen Schaf ca. 215,000 Liter 1887 er naturreine Weine
durch den Unterzeichneten kgl. Notar Börsch versteigern.
Probetage am 13. Mai im Hause der Frau Jakob Boelcker Wtw. am Kirch- platze und am Bersteigerungstag im Ver- steigernngslokale.
Wegen näherer Auskunft, Proben, Listen re. beliebe man sich an die Herren S. Wormser L Cie., Wcinkommissionäre in Neustadt a. H. zu wenden.
Edenkoben den 6. Mai 1889.
Börsch, k. Notar.
Merklingen, OA. Leonberg.
Zwei schöne Simmenthaler
Darren.,
der eine jährig, der andere ^/«jährig, hat zu verkaufen
Fr. Holzhäuser, Oekonom.
«»mutiert rZLSr,
75 Hst. bis M. 1.4s per Meter, Leinen und Hnrntuche in solidesten Qualitäten versenden direkt an Private in einzelnen Metern sowie ganzen Stücken portofrei ins Haus Buxkin-Fabrik- Depüt Hetlinger L Gie., Frankfurt a. Zl. Muster unserer reichhaltigen Kollektionen bereitwilligst franko.
Krornk.
Deutschland.
* Die Strikebewegnng unter den deutschen Bergleuten hat wenigstens in Bezug auf den Ausstand der westfälischen Bergarbeiter eine Wendung zum Besseren genommen. Die sinkenden Bergleute in den westfälischen Kohlenrevieren haben unter dem Eindrücke der Worte des Kaisers beim Empfange der Arbeiter-Vertreter wie der Abordnung der Grubenbesitzer und der in Berlin stattgefundenen Vergleichsverhandlungen teilweise noch in voriger Woche die Arbeit wieder ausgenommen und allem Anschein nach wird dieses Beispiel von einem weiteren Teile der Sinkenden im Laufe der jetzigen Woche nachgeahmt werden. In der am Freitag in Dortmund stattgefundenen Versammlung der Grubenarbeiter, in welcher die Arbeiter- Deligierten Schröder und Bunte über ihre provisorischen Abmachungen mit dem Reichstagsabgeordneten I)r. Hammacher, als dem Vorsitzenden des Vereins der westfälischen Grubenbesitzer, in Berlin Bericht erstatteten, stimmten 5000 Bergleute den vereinbarten zehn Paragraphen zu.
Der „Rhein. Wests. Ztg." zufolge halten bis vorigen Freitag 30,29 6 Mann die Arbeit in den westfälischen Kohlenbezirken wiederaufgenommen; es ist dies ungefähr ein Drittel der Sinkenden. Was das Aachener Revier anbelangt, so finden zwischen den dortigen Bergwerksgesellschaften und den sinkenden Bergleuten Verhandlungen statt, welche ebenfalls ein baldiges Ende des Ausstandes auch im Aachener Bezirke erhoffen lassen.
Wesentlich ungünstiger nimmt sich das Bild der Strikebewegnng in den schlesischen Kohlenbezirken aus. Es giebt sich unter den sinkenden schlesischen Bergleuten eine sehr gereizte Stimmung kund, die sich z. B. dadurch dokumentiert, daß die ausständischen Bergleute der fürstl. Pleß'scheu Gruben, etwa 4000 Mann, die augebotene lOprozentige Lohnerhöhung ab- lehntcn.
Aachen, 19. Mai. Der Ausstand der Grubenarbeiter im Wurmrevier zieht sich in die Länge wegen der großen Differenz zwischen den Forderungen der Streikenden und den Zugeständnissen der Vereinigungsgesellschaft. Der Regierungspräsident und der Landrat sind lebhaft bemüht, eine Einigung herbeizuführen.
Einer der größten westfälischen Industriellen wendet sich in einer an die „Post" gerichteten telegraphischen Erklärung gegen die von der klerikalen westfälischen „Volkszeitung" Hand in Hand mit der „Freisinnigen Zeitung" verbreiteten tendenziösen Unwahrheiten und giebt zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, es werde solchen jesuitischen, vereint mit freisinnigen und sozialdemokratischen Agitationen nicht gelingen. die Bergleute von der Wiederaufnahme der Arbeit abznhalten. Diese müsse die Vorbedingung einer Verständigung bleiben, der Kontraktbruch könne im Rechtsstaate unmöglich geduldet und auch nicht entschuldigt werden. (F. I.)
* Seit vorigem Freitag berät der Reichstag in dritter und letzter Lesung über das Alters- und Jnvaliditätsver- sicherungsgesetz und kann es kaum mehr einem Zweifel unterliegen, daß dasselbe nach den zur dritten Lesung eingebrachten Kompromißanträgen vom Abgeordneten der beiden konservativen Fraktionen, der Nationalliberalen und des Zentrums angenommen werden wird.
Berlin, 18. Mai. Die Samoakonferenz erledigte gestern auch die Herr- schastsfrage (einheimische Königswahl), womit die Aufgabe der Konferenz in der Hauptsache beendigt ist. (S. M.)
München. Die am 17. ds. verstorbene Königin Marie von Bayern war die jüngste Tochter des Prinzen Friedrich Wilhelm Karl und der Prinzessin Anna von Preußen. Sie wurde am 15. Oktober 1825 zu Berlin geboren. Als die Ereignisse des Jahres 1848 hereinbrachen und König Ludwig I. dem Throne entsagte, bestieg Prinzessin Maria an der Seite ihres Gemahls den bayerischen Königsthron.' Sie teilte die große Popularität ihres Gemahls, des Königs Maximilian. Auf schöne Jahre des Glückes folgte für Königin Maria eine lange, schwere Leidenszeit, wie sie bitterer kaum je einmal einer Königin beschicken war. König Max starb plötzlich am 10. März 1864 zu München und der jugendliche Ludwig II. bestieg den Thron. Was in der Folgezeit über die hohe Frau hereinbrach, steht in aller Erinnerung. Zuerst Prinz Otto und hernach auch König Ludwig versanken in die Nacht des Wahnsinns. Die Freude und der Stolz der königlichen Mutter verwandelte sich in das schwerste Leid, das Menschen widerfahren kann. Das Schwerste erfuhr die verwitwete Königin in den Pfingsttagen des Jahres 1886, aber sie ertrug die Schicksalsschläge mil wunderbarer Kraft. In Hohenschwangau, an der Stätte ihres jugendlichen Eheglücks ist sie, 25 Jahre nach dem Tode ihres Gemahls, nach den schwersten seelischen und körperliche» Leiden sanft verschieden.
Pforzheim, 17. Mai. Zwei Be- wohner aus dem Thal gingen an die Tötung eines Hundes. Der eine von