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Pflegschaftsgeld können gegen Sicherheit zu bis 1 . Juni ausgeliehen werden.
Joh. Fr. König, Hauerobmann.
Theater in Neuenbürg.
Direktion: PH. Koppenhöfer.
Im Saale des Gasthofs zur „Sonne". Freitag den 10. Mai 1889:
Stadt und Land
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DerWeMlidkr aus Höerösterreich.
Posse mit Gesang in 3 Akten von Friedr. Kaiser.
Preise der Plätze:
Nr.-Platz 1 -M, I. Platz 80 L, II. Platz 50 III. Platz 30 Abonnementsbiletts:
I. Platz 12 St. 10 -M. II. Platz 12 St. 5 ^ sind in meiner Wohnung zu haben. Kasseneröffnung 7'/s Uhr, Anfang 8 Uhr.
oder-
chemisches Wetterglas
sowie ein
Rlivli»» invtv»
auf einem hübsch nusgestatteten Wandkarton mitKalendarium oder Abreißkalender für 1889 empfiehlt Jak. Meeh.
Im Interesse Aller, die auf Reinlichkeit halten.
„Zacherlin", das Vorzüglichste gegen alle Insekten, ist das wirksamste, einzig bewährte Mittel zur gründlichen und rapiden Ausrottung des lästigen Ungeziefers und dessen Brut. Es vernichtet total die Wanzen und Flöhe; es reinigt die Küchen gründlich von der Schwabenbrut; es befreit auf's Schnellste von den Fliegen; es schützt unsere Haustiere und Pflanzen vor allem Ungeziefer und den daraus folgenden Erkrankungen; es bewirkt die vollkommene Säuberung von Kopfläusen rc., daher empfiehlt es sich vorzugsweise zur Reinigung von Wohnräumen, Küchen, Stallungen, Gärten, Zimmerpflanzen und Vogelkäfigen und ist für Hotels, Gasthäuser, Wirtschaftsbesitzer, Fellhändler und Kürschner, überhaupt für Jedermann unentbehrlich, der auf Reinlichkeit und Gesundheit hält. Jedes echte Fläschchen „Zacherlin" ist mit Schutzmarke und Namenszug „A. Zacherk" versehen und ist wohl zu unterscheiden vom gewöhnlichen Insektenpulver, welches offen ausgewogen, in Schachteln, Dosen, nachgcahmtcn Flaschen oder sonstiger Verpackung verabreicht wird. Man verlange daher bei Einkauf ausdrücklich „Zachcrlin" und achte hiebei auf Namenszug „I. Zach erl" und weise auf Täuschung berechnete Nachahmungen zurück. Im klebrigen verweisen wir aus die in unserer heutigen Nummer erschienene diesbezügliche Anzeige.
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 9. Mai. Der Reichstag ist heute beschlußfähig. Nach unbedeutender Debatte wird Z 18 g. der Altersversicherung (Höhe der Renten) in der Fassung des letzten, auf Verständigung beruhenden Kommissionsantrags von einer ziemlich erheblichen Mehrheit angenommen. Vom Zentrum waren fast bloß die für das Gesetz Stimmenden anwesend. Man nimmt an, daß die Annahme des ganzen Gesetzes durch die heutige Abstimmung entschieden ist.
Das rote Gespenst in Deutschland. Es kann nicht mehr dem geringsten Zweifel unterliegen, daß die sozialdemokratische Agitation in Deutschland den Versuch macht, einmal durch massenhafte Arbeitseinstellungen und Arbeitsunruhen zu zeigen, welch eine unheimliche Macht der Sozialdemokratie innewohnt. Arbeitseinstellungen der Arbeiter auf den mannigfaltigsten Industriegebieten finden seit einigen Wochen in fast allen Städten statt, und wenn es früher dabei nicht zu Unruhen kam, so war dies meistens dem Umstande zu verdanken, daß die Arbeitgeber die verlangten Lohnerhöhungen ganz oder teilweise bewilligten, oder auch die brotlosen Arbeiter sich rechtzeitig eines Besseren besannen und die Arbeit wieder aufnahmen, ohne allzu hartnäckig auf ihren Forderungen zu bestehen. In den westfälischen Bergwerks- und Jndustriebezirken haben aber die von den Aposteln der Sozialdemokratie verursachten Währungen unter den Arbeitern nicht nur massenhafte Arbeitseinstellungen, sondern in der aufblühenden Industriestadt Gelsenkirchen auch Unruhen und revolutionäre Ausschreitungen zur Folge gehabt. Arbeiter der Zeche Hibernia bei Gelsenkirchen hatten die Arbeit eingestellt und forderten eine Erhöhung des Schichtlohnes um 20 Pfennige. Man legte der Sache erst weiter keine Wichtigkeit bei. Als die Forderung der Arbeiter aber nicht bewilligt wurde, rotteten sie sich zu tumultarischen Haufen zusammen. Es kam zu Reibereien mit der Polizei. Daraus entspann sich ein völliger Aufruhr und die Polizei mußte sich zurückziehen, um Verstärkung zu holen. Darauf entspann sich zwischen den Polizisten und Tumultanten eine förmliche Schlacht auf dem Neumarkt in Gelsenkirchcn, Militär wurde herbci- geholt, Schüsse fielen, zuletzt hieb das Militär auf die Ruhestörer ein und ein Tumultant blieb tot auf dem Platze, viele andere wurden verletzt, aber auch Polizisten und Soldaten haben Verwundungen davongetragen. Inzwischen ist das Militär in Gelseukirchen und in den umliegenden Zechen, wo fast überall die Bergarbeiter streiken, verstärkt worden. Die Streikenden verlangen jetzt allgemein 15"/„ Lohnerhöhung, weitere Unruhen sind nicht vorgekommen, aber die Arbeiter halten auch an ihrer Forderung fest, und sind nach den Vorgängen vom 5. und 6 . Mai weitere Unruhen zu befürchten. — Das Recht höhere Löhne zu fordern, und falls diese nicht bewilligt werden, die Arbeit einzustellen, muß den Arbeitern unbedingt zuerkannt I werden, und insofern die Arbeiter zur Er-