284

verfügt worden: Die erste (lOwöchige) Uebung bei der Infanterie und den Pioniere» wird vom 17. August bis 25. Oktober, bei der Fuß-Artillerie vom 1. September bis 9. November stattfinden; beim Train-Bataillon üben diesmal keine Ersatzreservisten. Zu dieser ersten Uebung werden die in diesem Jahr beim Aus­hebungsgeschäft als übungspflichtige Ersatz­reservisten bezeichneten Leute einberufen; eine Nachübung wird voraussichtlich vom 5. November ab bei der Infanterie an­geordnet werden. Zugleich mit den Er­satzreservisten der Infanterie rücken am 17. August die im Jahr 1888 ausgehobenen und die in diesem Jahr zur Aushebung kommenden Volksschullehrer ein, da die­selben gesetzlich anstatt 3 Jahre nur 10 Wochen zu dienen haben (früher nur 6 Wochen.) Aus den einberufenen Ersatz­reservisten werden besondere Kompagnien gebildet, denen auch die Bolksschullehrer zugereilt werden. Das Ausbildungsper­sonal wird vom aktiven Dicnststand ent­nommen. Die zweite (öwöchige) Ueb­ung der Ersatz-Reservisten wird bei der Infanterie und den Pionieren vom 14. Sept. bis 25. Okt., bei der Fußartillerie vom 29. September bis 9. November dauern. Zu dieser Uebung werden die­jenigen Volksschullehrer einberufen werden, welche nur eine abgekürzte aktive Dienst­zeit abgeleistet und im Beurlaubten-Ver- hältnis noch nicht geübt haben. Die dritte (4wöchige) Uebung der Ersatzreser­visten wird bei der Infanterie und den Pionieren vom 11. Mai bis 7. Juni, bei der Fußartillerie vom 1. bis 28. Sept. stattfinden. Diese Ersatzreservisten werden bei der Infanterie und den Pionieren in die Linien-Kompagnicn, beim Fußartill- erie-Bataillon in die Ersatz-Reserve-Kom- pagnie eingestellt werden. Hier rücken zu einer zweiten (4wöchigen) Uebung vom 11. Mai bis 7. Juni eine Anzahl der­jenigen Volksschullehrer ein, die im Re­serve-Verhältnis erst einmal geübt haben. Die Uebungen finden bei den 7 Infanterie-Regimentern des Kgl. Armee­korps in sämtlichen Garnisonen, bei den Pionieren in Ulm und bei der Fuß­artillerie auf dem Artillerie-Schießplatz Hagenau statt; bei dem 8. Infanterie- Regiment Nr. 126 in Straßburg üben keine Ersatzreservisten.

Die am 1. März beim Train-Bat. Nr. 13 in Ludwigsburg zur Ableist­ung der ersten (lOwöchigen) Uebung ein­gestellten Ersatzreservisten werden am 25. d. Mts. in die Heimat entlassen; des­gleichen kommen beim Train-Bat. die im November v. Js. eingestellten zu halb­jährigem Dienst ausgehobenen Train­soldaten am 30. d. Mts. zur Entlassung, wogegen am 1. Mai die für den Früh­jahrstermin bestimmten Trainsoldaten'zur Einstellung gelangen.

Stuttgart, 23. April. Die Jubi- läums-Gartenbauausstellung wurde gestern abend geschlossen, nachdem am Sonntag bei 50 Pf. Eintrittsgeld 4200 Personen, gestern bei 30 Pf. 10000 zum Besuch derselben gekommen waren. Die Gesamt­einnahme aus Eintrittsgeldern beträgt 12 700 ükL. der zahlenden Besucher waren es im ganzen 28 600. So viel man hört,

sind viele Verkäufe abgeschlossen worden; ganze Blumensortimente und auch dauer­haftere Bindereien giengen an auswärtige Gärtner oder an Private über, und auch die Gartengerät-Jndustrie dürfte ihre Ge­schäfte gemacht haben. Unter anderem hatte der hübsche eiserne Pavillon von der Eisenmöbelfabrik Th. Fritz in Leon­berg wenige Stunden nach der Eröffnung der Ausstellung schon einen Käufer ge­funden.

Stuttgart. Im Landesgewerbe- Museum waren von Mitte Januar an die Sammlungen an den Dienstag und Freitag abenden auch von 68 Uhr ge­öffnet und war der Besuch stets ein zahl­reicher, durchschnittlich dürften 500 Per­sonen an einem Abend die Sammlungen besichtigt haben. Mit dem Eintritt der besseren Jahreszeit hören die Ausstellungs- abende wieder aus.

InStuttgart stehen einzelne Mandel­bäume in Blüte; an der Bahnlinie Hall- Heilbronn sind die Klrschenbäume ziemlich voran.

Zu Eßlingen hatte ein Mann in einem Gasthause ein Senftöpfchcn mit­laufen lassen und wurde vom Stuttgarter Landgericht zu 4 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

Biberach, 22. April. Am Osterfest fand der Sohn eines Mechanikers in der Nähe des Schießhauses eine kleine röhren­artige Hülse, welche er. zu Hause ange­kommen, mit einer Stricknadel zu durch­bohren versuchte. Plötzlich erfolgte ein heftiger Knall. Die linke Hand des Knaben war gänzlich zerschmettert und mußte an der Handwurzel abgenommen werden. Desgl. wurde ein Auge stark verletzt. Der Inhalt der Hülse ließ sich nicht ermitteln, doch dürfte wohl Dynamit angenommen werden.

Wie dieser Tage berichtet, wurden in Salmbach durch G. Zoll 2 prächtige Auerhahnen erlegt. Nun hat auch in letzter Woche Hofmarschall Freih. v. Plato in den Waldungen bei Oberkoll wangen ein prächtiges Exemplar geschossen.

Neuenbürg. 23. April. Ein höchst bedauerlicher Unfall ist gestern nachmittag dadurch passiert, daß ein junger Mensch ein Tuch voll Heu aus dem oberen Giebel­fenster eines Hauses in der Hafnersteige herauswauf, ohne vorher auf die Straße zu sehen, während sich gerade in diesem Augenblick das achtjährige Mädchen des Schlossermeisters Franz Fischer an jener Stelle befand. Das unglückliche Kind wurde von der Wucht des Bündels zu Boden geschleudert und ihm beide Beine gebrochen.

Schweiz.

Die Bundesregierung in der Schweiz hat es offenbar satt, künftighin der nihilistischen Umsturzpartei Asyl­recht zu gewähren. Nach Nachrichten von dort herrscht jetzt eine förmliche Russen­furcht in der Schweiz. Und das mit Recht. Die Hausbesitzer wollen von russischen Studenten nichts mehr wissen und alle der nihilistischen Gesinnung verdächtigen Russen sollen zunächst aus Zürich ausgewiesen werden. Man kann voraussichtlich darauf rechnen, daß eine Beschränkung des Asyl­

rechts zu gewärtigen ist, daß der Bundes, rat aus der Schweiz doch keine Freistätte für Meuchelmörder machen lassen kann.

Ausland.

Spanien. Ein Dynamit-Attentat wird aus Valencia gemeldet: In dkk Kathedrale daselbst explodierte am Fch tag während des Gottesdienstes bei da Hochaltäre eine große mit Pulver gefüllt! Petarde. Unter den Andächtigen, von denen das Gotteshaus vollständig gefüllt war, entstand eine panikartige Verwirrung, viele Frauen wurden ohnmächtig. Da Hochaltar wurde zerstört. Die Urheber des Verbrechens sind bis jetzt nicht er­mittelt.

New-Jork, 20. April. Das Feuer, welches gestern abend hier ausbrach, war das größte, welches in Newyork seit Jahre» dagewesen. In einer Schmalzsiedcrei, einem 5stöckigen Gebäude beginnend, er­griff der Brand ein Warenhaus. Die ' Flammen sprangen sodann über einen Raum von 100 Fuß nach Jorks großem ; Elevator A. und von da über dieselbe i Entfernung nach dem Elevator B. und verzehrte alle diese massiven Gebäude und deren Inhalt. Eine gedeckte Landungs­brücke (Pier), auf welcher Mengen für den Import und Export bestimmten europäischen Maaren lagerten, wurde ebenfalls einge­äschert. Die Flammen verzehrten alles, was in ihren Bereich kam. Die Speicher waren mit Baumwolle. Bierfässern und anderen Maaren gefüllt und in den Ele­vatoren lagerten 113 000 Bushel Hafer und Gerste. Das Feuer wütete 6 Stunden lang und die Spritzen waren außer Stande, i irgend welche zugängliche Stellungen zu - erreichen, aber die auf den Feuerbooten befindlichen Spritzen entsandten ihre Wasser­strahlen die ganze Nacht hindurch auf die brennende Masse. Ein Führer der Feuer­wehr sagt, daß es 3 Tage bedürfen würde, um die rauchenden Trümmer gänzlich zu dämpfen; infolge dessen bleibt eine große Anzahl von Feuerwehrleuten auf der . Brandstätte. Der Gesamtschaden wird aus 3 012 500 Doll, veranschlagt. -

MisMen.

(Pappeln.) Vor den Thoren einer Stadt soll eine Pappelallee nicdergelegt werden und bekam der Unternehmer dieses Geschäfts von einem in einem benach­barten Dorfe wohnenden Taglvhner sag­enden Brief:Lieber Herr A'.! Ich er­laube mir mit diesem Brif Innen meine Dünste anzutragen sie können mich ich habe leze Winter schon in der Stadt dem eisen mit gehollfen und rüchte die Bild an sie, daß sie, daß sie mich jetzt auch , Pappeln lasen ich habe sieben Meiler znin Ernähren und kann im Augenblig nichts zum verdünnen. Sie dürsten eS nur ^ der Bötte sagen und dann komme ich ; herein wenn sie wollen. Ihr sie dam- f barer Dommele. '

Auflösung des Logogryhs in Nr- 62 Lahn, Lohn.

Aigei

Rr. «».

Erscheint im Bezirk viel

^ .l,

der Weinbau

Bezirks werdei Abs. 4 der Mi örtlichen Aufs dienst bei de: April 1888 H fordert, umgc Jahre eingetre Personalbestar in der Einteil her anzuzeige zusenden.

Zugleich darauf aufmer 1. Mai d. I. Mitglieder un! nannten Minii Befugnis, die i stücke jederzeit zu betreten, ii zu machen sin nis ausdrücke Mitgliedern di Ortsvorsteherr

Den 24. i

N

Uar

Durch Erl Reutlingen vc den 1. Mai d Herrenalb we und Klauense zirken Pforzh worden, was l ins gebracht t Den 25. i

Amtmar

Revie

Aaum- ui

am Dien von vi auf dem altei a»S den Staat Tannberg unl 679 Nadc forchen m meist Rots Baustange Eichen-Scl 1 Rm. dt

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.