suchurig, insbesondere durch die gerichtliche Leichenschau und Leichenöffnung keine Be­stätigung gefunden habe. Die Beschaffen­heit der Verletzungen spreche mit über­wiegender Wahrscheinlichkeit dafür, daß ein Eingriff von dritter Hand nicht statt­gefunden.

Durlach, 7. April. DieBad. Landesztg." schreibt: Nach einer Bekannt­machung des großh. Bezirksamts ist am 2. d. M. dahier ein etwa öljähriger Mann verhaftet worden, welcher über seine Her­kunft und seinen Namen jede Auskunft verweigert. Er sagt, er sei aus dem Königreich Württemberg, was nach seiner Sprache richtig zu sein scheint, er habe sich wegen Uneinigkeit mit seiner Frau von seiner Heimat entfernt und gebe über seine Persönlichkeit nichts an, weil er seiner Heimatsgemeinde keine Schande an- thun wolle.

Pforzheim, 9. April. Heute wurde im Schlachthause ein Arbeiter durch Aus­strömen von Ammoniakdämpfen ohnmächtig, so daß er sofort bewußtlos zu Boden sank. Sein Zustand ist nicht ganz unbe­denklich. Gegen Mittag soll auch ein Heizer von demselben Unfälle betroffen worden sein.

Lebensmittelverfälschung. In Gießen wurde der Kommerzienrat, Herr Noll, ein hochangesehener Kaufmann, vor der Straf­kammer wegen Verfälschung von Safran zu einer Geldstrafe von 6000 Mark ver­urteilt.

Würzburg, 7. April. Gestern wurde von mehreren Arbeitern aus dem Wall beim Bauplatze des Justizgebäudes ein Schuß entfernt, welcher schon längere Zeit da gesteckt hatte. Der Schuß entlud sich aber mit donnerähnlichem Krach und schleuderte den einen Arbeiter etwa in Manneshöhe empor; er überschlug sich und blieb am Boden mit gequetschten Händen und Füßen liegen, dem armen Manne sind die Augen aus dem Kopfe geschlagen und fast alle Zähne eingeschlagen. Ein zweiter Arbeiter wurde ebenfalls schwer, ein dritter leichter verletzt. Die zwei ersteren, Marx und Ziegler aus Rotten­bauer, wurden ins Juliusspital verbracht.

Württemberg.

Stuttgart, 9. April. J.J. K.K. H.H. der Prinz und die Frau Prinzessin Wilhelm wohnten gestern abend einer Soiree an. die anläßlich der Wiederkehr des Vermählungstages der hohen Herr­schaften von I. K. H. der Frau Prinzessin Friedrich gegeben wurde.

Stuttgart, 6. Apr. Mit Schreiben des K. Staatsministeriums ist dem Prä­sidium der Kammer der Abgeordneten der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Kommunalbesteuerung des Hausiergewerbe­betriebs, zur weiteren Behandlung zuge­gangen.

Stuttgart, 9. April. Nach Nills Tiergarten war gestern als am Tage nach der Konfirmation auf dem Lande eine wahre Wallfahrt. Der Garten war der­art besucht, wie noch in keinem Jahre.

Kirchheim u. T., 7. April. Am Dienstag begieng Herr Oberamtspfleger Hirzel dahier mit seiner Gattin, einer ge­borenen Greiner, die Feier der goldenen

Hochzeit. Der Jubilar steht im 80. Lebens­jahr, seine Gattin ist um einige Jahre jünger. Beide erfreuen sich noch einer sehr seltenen Rüstigkeit, was dafür spricht, daß Herr Hirzel heute noch seinem Dienst als Oberamtspfleger mit allem Pflichteifer obliegt und dem von ihm beliebten Jagd­sport in altgewohnter Weise huldigt. Als Oberamtspfleger ist er nun 52 Jahre im Dienst. Die ganze Einwohnerschaft findet sich einig in dem Wunsche, daß dem ehr­würdigen Jubelpaar ein recht freundlicher und ungetrübter Lebensabend beschicken sein möge. (W. Lds.-Ztg.)

Horb, 7. April. Heute Nacht kam in dem an die Scheuer des Adlerwirts in Weitingen angebauten Wagenschopf Feuer aus, welches so schnell um sich griff, daß beide Gebäude bis auf den Grund ab­brannten und gar nichts gerettet werden konnte, nicht einmal eine ganz neue, in der Scheuertenne gestandene Kutsche; je­doch ist die Fahrnis versichert. Am schlimmsten daran ist eine Händlerin aus Eningen, welche in der Unglücksnacht im Adlerwirtshause übernachtete, und ihr Fuhr­werk mit den unversicherten Waren im Werte von 3000 von welchen nichts gerettet werden konnte, in der abgebrannten Scheune untergebracht hatte. Es wird Brandlegung vermutet.

Oberndorf a. N., 7. April. Gestern wollte das 4jährige Töchterchen einer im 4. Stock eines hies. Gebäudes wohnenden Familie seiner eben das Haus verlassenden Mutter durch das Fester nachschauen, be­kam hiebei das Uebergewicht und siel her­unter auf einen hölzernen Gartenzann, wobei es einen Armbruch, mehrere be­deutende äußere Verletzungen und die Ver­schiebung einer Rippe erlitt. Der Zustand des verunglückten Kindes, welches bei dem Sturz nicht einmal das Bewußtsein ver­lor, ist glücklicherweise nicht besorgnis­erregend. (S. M.)

Friedrichs Hafen, 6. April. Eine den besseren Ständen angehörige Frau wollte auf der Fahrt von Konstanz nach Friedrichshafen den an der Seite befind­lichen Namen desDampfbootes lesen, bog sich zu weit über das Geländer, bekam das Uebergewicht und stürzte in die hohe See, sank aber in Folge ihrer vielen Kleider nicht unter und wurde mittelst eines Rettungsnachens sofort an Bord gebracht; glücklicherweise erfolgte der Sturz hinter dem Radkasten, wäre es vor dem­selben gewesen, wäre sie vom Rad erfaßt und unfehlbar in die Tiefe gezogen wor­den. Sie befindet sich im hiesigen Spital.

lS. M.)

Heilbronn, 8. April. DerHeilb. Ztg." zufolge befand sich an Bord des im Hafen von Apia untergegangenen KreuzersAdler" auch ein Heilbronner, der Matrose Gustav Uhlmann. Wenn in derHeilbr. Ztg." hinzugefügt wird, daß derselbeunter den Geretteten leider nicht aufgeführt" sei, so liegt hier ein Irrtum vor. Die imReichsanz." veröffentlichte Liste war eine Verlustliste. Da Uhlmann in derselben nicht aufgeführt ist, so ist anzunehmen, daß er sich unter den Ge­retteten befindet.

Der Bauer Ensle von Großsachsen­heim legte sich am 9. d. M. morgens 4

Uhr 40 Min. bei Posten 37 der Bahn­abteilung Großsachsenheim in selbstmörder­ischer Absicht auf das Eisenbahngelch und wurde von Güterzug 603 überfahren und getötet.

Wildbad. Am Donnerstag fand die Uebernahme der neuqestifteten Orgel unserer Stadtkirche durch Oberlehrer Hagel, von Nagold statt. Das prächtige Wer! der berühmten Firma Walcker von Lud­wigsburg fand den vollen Beifall W Sachverständigen und ist erstmals vorder Gemeinde am Sonntag bei der Konfir­mation gespielt worden.

Neuenbürg, 10. Apr. Viehmack. Zutrieb in Großvieh 12 Kühe, 1 Rind,

1 Kalb; Handel flau. Läuferschweine 72, Milchschweine 68, Handel lebhaft. Preise ! Läufer niederster Pr. Paar 36, höchster 66 M., Milchschweine 16 bis 24 M. !

Ausland ^

Brüssel, 8. April. DieJndepeu- dance" undRcforme" halten gegenüber ! allen Ableugnungen die Richtigkeit der Meldungen von geheimen Zusammenkünften Boulanger's mit dem Prinzen Victor Napoleon aufrecht. (F. I.)

Wie in hiesigen diplomatischen Kreisen erzählt wird, hat der französische Gesandte in Brüssel thatsächlich unmittelbar nach dem Eintreffen Boulangers daselbst an den belgischen Minister des Auswärtigen das Ersuchen gerichtet, Boulanger aus Belgien auszuweijen. In einem sofort einberufenen Ministerrat wurde indessen beschlossen, diesem Verlangen der franzö­sischen Regierung vorläufig nicht zu ent- ^ sprechen. Boulanger soll übrigens die > Absicht haben, in einiger Zeit freiwillig ! Brüssel zu verlassen.

Paris, 8. April. Senator Naquet ! und die Abg. Laguerre und Laisant sind f heute früh mit zahlreichen Koffern und j Kisten nach Brüssel abgereist. Man nimmt ! an, daß sie einer Verhaftung aus dem Wege gehen wollten.

London, 6. April. Die Herzogin von Cambridge, eine Tante der Königin von England, ist, nahezu 92 Jahre alt, gestorben.

Aus New-Jork wird telegraphiert: , Die Prairiefeuer, die in Dakota seit Mon­tag wüten, haben einen erschrecklichen Umfang angenommen und sind auch nach Minnesota übergesprungen. Viele Dörfer und fünf Städte sind ganz oder teilweise eingeäschert. Ueber Hunderte von Quadrat- meilen dehnt sich das Flammenmeer aus. Weidevieh ist zu Tausenden erstickt und verbrannt. Der Schaden beträgt viele Millionen.

Der Queenslander Unterkolonial­sekretär für Landwirtschaft hat sich an das württembergifche Ministerium mit der Bitte um Ueberlassung einer Quantität , Einkorn (Spelz) gewendet, um damit in i Queensland Versuche anzustellen. Der Auftrag ist durch dort lebende süddeutsche Kolonisten veranlaßt worden.

Bestellungen auf den KnztMr

können täglich bei allen Postämtern ge­macht werden.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.