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In Ludwigsburg verunglückte der Dragoner Ernst von Bietigheim beim Be­spannen eines Fouragewagens. Als die Pferde plötzlich rasch anzogen, geriet er unter das Fuhrwerk und erlitt solche Ver­letzungen am Kopfe, daß er nach kurzer Zeit starb.

Vom Hohenloheschen, 23. März Das Sprichwort100 Pfennige geben 1 Mark" trifft bei nachstehendem Fall zu. Vor einiger Zeit starb in K. eine ledige Nähterin und wurden bei der Asignation ca. 2200 M. vorgefunden. Nachdem heute das Waisengericht die vorhandene Fahrnis aufnahm und so auch an einen alten, mit allerlei altem Hausrat gefüllten Kasten kam. wurde dicht unter den Lumpen steckend eine Schatulle bemerkt, bei deren Auf­brechen nicht weniger als 700 Mark, je 100 M. in ein Säckchen eingenäht, also in 7 Säcken, vorgcfunden wurden. Ein anderes Säckchen, welches bereits 10 M. enthielt, wollte die Verstorbene scheints auch mit einem solch netten Sümmchen füllen. Die Verstorbene, welche sehr spar­sam lebte, meist nur für Hungersterben , ja sogar, um kein Holz verbrennen zu müssen, im Winter mit Glacehand­schuhen nähte, wird wohl manchen Nadel­stich haben machen müssen, bis sie diese Sümmchen beisammen hatte. Die lachenden Erben der Verstorbenen können über diese Sparsamkeit nun vergnügt sein.

,W. Ldz.)

Ausland.

Stockholm, 27. März. Der Groß- herzog und die Großherzogin von Baden sind heute morgen hier eingetroffen. Am Bahnhofe wurden dieselben von dem Könige sowie von den Spitzen der höheren Militär- und Zivilbehörden empfangen. Der Kronprinz warben hohen Herrschaften bis Liljeholmen, einer Station in der Nähe von Stockholm, entgegengefahren.

Wolffs Bureau meldet aus Sansibar: Die Deutschen bombardierten am Samstag Sadaani.

DasFranks. Journ." meldet:Aus Kamerun ist die erste Sendung Cacao hier eingetroffen; derselbe erweist sich als ein vortreffliches Erzeugnis, welches dem der benachbarten Insel Fernando Po nicht nach­steht."

Mi sollen.

Drei

Methoden der Lieöes-Krkkärung.

Humoreske vou A. von Winterfeld.

An einem schönen sonnigen Herbsttage, gegen ein Uhr, schritt ein junger, elegant gekleideter Herr die Sonnenseite der Linden in Berlin herunter, nach dem Brandenburger Thore zu. Sein Haupt war keck emporgeworfen und ein eigen­tümlicher Glanz der Augen bewies, daß er nicht des gewöhnlichen Flanierens wegen hierhergekommen sei, sondern noch einen andern Zweck verfolge. Das konnte ein aufmerksamer Beobachter auch schon an den Beinen sehen, denn je kleiner die Entfernung bis zum Brandenburger Thor wurde, desto schneller.bewegten sie sich, als wenn sie von einer inneren Ungeduld getrieben würden.

Guten Morgen, Moorheim!" scholl es dicht hinter ihm. Der Angeredete wandte sich um . . .Ah, guten Morgen, Panten!" drückte er einem andern jungen Mann die Hand. Wohin willst Du, Moorheim?"Ich habe eine not­wendige Visite zu machen!"Bei wem, wenn ich fragen darf?"Bei Frau von Seeberg!"Und das ist so eilig, daß man Dir kaum folgen kann? Wenn Du erlaubst, begleite ich Dich", sagte er, vertraulich Moorheims Arm nehmend. Wohin, lieber Freund?Nun . . . zu der schönen jungen Witwe." Dem Andern schien das nicht angenehm zu sein. Hm!" machte er,zwei auf einmal, wie sieht denn das aus!" Mein Gott; man kann sich doch begegnen; außerdem bin ich ihr Cousin und habe in Folge dessen gewisse Vorrechte." Das schien dem Andern wieder nicht angenehm zu sein, aber er mußte gute Miene zum bösen Spiel machen und so schritten sie denn zusammen weiter die Linden hinab.

Als sie in die Nähe des Hotels Royal kamen, bemerkten sie einen dritten elegant gekleideten jungen Herrn, der auf den Briefkasten an der Ecke lossteuerte und, bei demselben angekommen, zu zögern schien, ob er etwas hineinstecken solle oder nicht.Ist das nicht Dornburg?" setzte Panten sein Lorgnon auf die Nase.

Gewiß!" bestätigte Moorheim. Was machen Sie da, schöner Graf!" rief der Andere, als sie noch wenige Schritte von Jenem entfernt waren. Der Ange­redete, der eben einen Brief in den Kasten stecken wollte, erschrak, zog die Hand schnell wieder zurück und verbarg das Billet in der Brusttasche seines Rockes.Was haben Sie denn da so lange an dem Kasten herumgekrabbelt, Dornburg!" fragte Panten mit einem leichten Anhauch von Malice.

Ah", geriet der Graf ein wenig in Verlegenheitda . . . guckte ein Brief heraus den habe ich nur tiefer hineingesteckt.So das ist ja sehr menschenfreundlich."Wohin gehen die Herren?" fragte der Graf, um der Unter­haltung eine andere Wendung zu geben. Wir wollen Visite bei Frau von Secberg machen", blickte ihn Panten pfiffig von der Seite an; kommen Sie mit, Dornburg."

Dieser zuckte, unangenehm berührt, zusammen, beherrschte sich aber sogleich wieder.Meinetwegen", sagte er dann, den Gleichgiltigen spielend;ich bin ihr ohnedies noch einen Besuch schuldig."

Panten lächelte auf eigentümliche Art und dann schritten die drei Freunde eine Weile schweigend neben einander fort.

Ein nettes Trifolium!" begann Panten endlich wieder.Wieso?" fragte Moor­heim.Nun . . . drei Nebenbuhler gehen harmlos, Arm in Arm, zu ihrer Angebeteten."Unsinn!" wies Moor­heim ab. Der Graf schwieg.Wes­halb uns denn vor einander verstellen", fuhr Panten fort;wir sind alle Drei mehr oder weniger verliebt in Frau von Seeberg."Alle Drei!?" fuhr Dorn­burg auf;ich für meine Person durchaus nicht."Laßt uns offen sein", sagte Panten;Einer von uns kann sie ja doch nur bekommen und diesen Glücklichen hat sie jedenfalls schon gewählt, es kommt

also nur darauf an, daß er auch uns bekannt werde und zu diesem Behuf müssen wir uns der Dame deutlicher erklären."

Ich bin nicht verliebt", protestierte Dornburg noch einmal.Ach!" drohte ihm Panten mit dem Finger;als wenn man nicht wüßte, daß Sie der Frau von Seeberg seit einem Jahr folgen, wie ih, Schatten ... ich möchte sogar daraui wetten, daß Sie es am ernstlichsten von uns Dreien meinen und daß Sie einen Liebesbrief für die Dame in der Tasche haben." Dornburg antwortete nicht. - Sei dem, wie ihm wolle", mischte sich Moorheim, der bis jetzt überlegt zu haben schien, wieder ins Gespräch;Panten hat Recht; es wird jetzt Zeit, daß Jeder von uns sein Glück versuche, damit wir wissen, woran wir sind, es ist nur die Frage, wie wir das anfangen sollen. Panten hnl als ihr Cousin und vis-a-vis das leichteste Spiel und wir müssen daher die Uneiqen- nützigkeit anerkennen, mit der er volle Gleichberechtigung vorschlägt."

Unter diesem Gespräch waren die drei Freunde an der Thür der Frau von See­berg angekommen, die ein Parterre ii» Tiergarten bewohnte. Panten zog die Hausglocke, die Thür sprang auf, dam, schellte er noch einmal an dem Logis selbst. Bald darauf erschien eine niedliche Zofe.

Frau von Seeberg zu sprechen?" fragte der Cousin.Die gnädige Frau sind noch bei der Toilette; aber ich werde einmal fragen", entfernte sich das Mädchen, um mit dem Bescheide wiederzukommen, die Herren möchten nur eintreten und sich ein klein wenig gedulden.

(Fortsetzung folgt.,

(Gründlich ausgesöhnt.) Aus London wird uns geschrieben: Vor dem Assisen- gericht Mayo stand vor einigen Tagen ein junger Mann, namens Higgins, unter der Anklage, einem jungen Mädchen, namens Bridget Swift, einige Ohrfeigen appliziert zu haben. Die Klägerin und der Angeklagte hatten ein einnehmendes Aeußere, und der Richter gieng auf den Vorschlag des Anwalts des Beklagten ein, den jungen Leuten Zeit zu geben, die Angelegenheit privatim zu besprechen. Higgins. der behauptete, nichtschuldig zu sein, wurde gegen Bürgschaft eine Stunde lang auf freien Fuß gesetzt. Nach Ab­lauf der Frist erschienen die beiden jungen Leute wieder, Higgins wies dem Richter den Trauschein vor, die junge Frau zog die Anklage zurück, und die Neuvermählten verlieben Arm in Arm mit Glückwünschen des Richters und Gerichtspersonals den Gerichtssaal.

(Ein Gönner.) Kommerzienrat:Junger Freund, Sie können den ganzen Sommer ungeniert in meinem Gartenhause ver­weilen. Es ist ein so lauschiges Plätzchen und zum Dichten wie geschaffen." - Das nehme ich mit großem Dank an, Herr Kommerzienrat."Und nebenbei, nicht wahr, schauen Sic darauf, daß kein Obst gestohlen wird?"

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.

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