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Deutschland.
Wie von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, hat in letzter Zeit ein sehr herzlicher Depeschenwechsel zwischen der Königin Victoria von England und dem deutschen Kaiser stattgesunden, in dessen Verlauf Kaiser Wilhelm die Einladung der Königin mit großem Dank angenommen und zugesagt hat, im Hochsommer seine erlauchte Großmutter in England zu besuchen. Die Beziehungen zwischen den Höfen von Berlin und St. James haben überhaupt seit dem Aufenthalte des Lord Beresford in Berlin eine erheblich freundlichere Gestaltung erfahren. Das ist umso wertvoller, als auch die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und England vortreffliche sind, wie verschiedene öffentliche Aeußerungen des Fürsten Bismarck und des Grafen Herbert Bismarck dargethan haben.
* lieber eine bevorstehende Wiederauf- hebung des auf Grund des Sozialistengesetzes ergangenen Verbotes der Berliner „Volkszeitung" ist noch nichts bekannt. Die „Nordd. Allg. Ztg." widmet dem Sensationsfalle in ihrer Abendausgabe vom 19. März einen Leitartikel, in welchem das offiziöse Blatt zu dem Schluffe gelangt, daß die Anwendung des Sozialistengesetzes gegen die „Volkszeitung" vollkommen gerechtfertigt sei, da letztere seit Jahren thatsächlich Bestrebungen vertrete. die auf den Umsturz der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung zielten.
Berlin, 20. Mürz. Die Zeitung „Zukunft", welche vom Verlag der „Volkszeitung" herausgegeben wurde, ist heute Abend beschlagnahmt und deren ferneres Erscheinen verboten worden. (F. I)
Kiel, 20. März. Der heute unserm Prinzenpaar geborene Sohn ist der erste Hohenzoller, der in unserm alten Schloß am Meer das Licht der Welt erblickt und zugleich der erste deutsche Prinz, dem ein deutsches Kriegsschiff den ersten Salut in seinem Leben gegeben hat.
Frankfurt. Eine ruchlose That. Am Dienstag wurden, wie die „Kl. Pr." berichtet und wie uns vom Polizeipräsidium im Allgemeinen bestätigt wird, zwei Knaben am Eschenheimer Thor von einem Manne mit weißem Bart gebeten, ihm in der nächsten Bäckerei ein Brötchen zu holen. Die Knaben kamen dem Wunsch des Alten, der nur mit Mühe gehen zu können vorgab, bereitwillig nach und erhielten dann zur Belohnung einen Apfel. Der eine Knabe brachte den Apfel mit nach Haus, und als er dort auseinandergeschnitten wurde, fand man im Innern abgebrochene Nähnadeln, mit Haken versehene Stecknadeln rc.; der Genuß des Apfels hätte dem Knaben zweifellos den Tod gebracht. Wie es dem zweiten Knaben gegangen ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Ein ähnliches Verbrechen wurde vor einigen Tagen in Worms verübt.
(F. J-)
Württemberg.
von Württemberg. Nach Anhörung Unseres Staatsministeriums haben Wir den Wiederzusammentritt der vertagten Ständeversammlung auf Mittwoch den 3. April
d. I. bestimmt. Wir befehlen demnach,
daß sich die Mitglieder beider Kammern an diesem Tag zur Eröffnung ihrer Sitzungen in Unserer Haupt- und Residenzstadt Stuttgart wieder versammeln. Gegeben Nizza, den 20. März 1889. Karl. Mittnacht. Renner. Faber. Steinheil. Sarwey. Schmid.
Die Legitimationskommission der Kammer der Abgeordneten hat, dem Vernehmen nach, zu Berichterstattern für die angefochtenen Wahlen bestellt: Backnang: Abg. Eggmann; Eßlingen: Abg. Sachs; Göppingen : Frhr. v. Seckendorfs; Heilbronn Amt: Abg. Klaus; Neuenbürg : Abg. Baur; Weinsberg: Abg. Haußmann.
(Ständische Druckschriften.) Erschienen sind weitere Anträge der Finanzkommission der Kammer der Abg. zu dem Entwurf des Hauptfinanzetats vom 1. April 1889 bis 31. März 1891 und zwar betr. das Departement der Justiz. (Berichterstatter Ebner.) Dieselben lauten dem Entwurf in allem Wesentlichem zustimmend.
Cannstatt, 21. März. Der Neckar steigt seit gestern langsam und hat am Pegel bei der Wilhelmsbrücke die Höhe von 2 m erreicht. (S. M.)
Fcllbach. Der Erlös aus 500 Rm Scheiterholz und 50 Festmeter Nutzholz, das am Samstag aus dem Gemeindcwald verkauft wurde, beträgt nahezu 8000 M. Die Preise stellten sich für Tannenholz auf 6—7 M., für Buchenholz auf 10 bis 11 M. pr. Raumm., für Nutzholz auf 15 bis 35 M. pr. Festm.
Aus Eßlingen wird geschrieben: Gestern war Reg.Rat Fleischhauer aus Stuttgart hier, um zunächst die Wünsche der bürgerl. Kollegien bezüglich der aus der letzten Stadtschultheißenwahl mit den meisten Stimmen hervorgegangenen Kandidaten, Gerber Schaller und Stadtpfleger Weith, zu hören. Der Gemeinderat erklärte sich mit 15 gegen 2 Stimmen für Schaller, der Bürgerausschnß mit 12 gegen 5 Stimmen für Weith. Im Gemeinderat wurde geltend gemacht, daß die Bestätigung Schalters umsoweniger zu Mißständen führen werde, als die Stadtverwaltung schon seit ca. Jahresfrist ohne einen Stadtschultheiß habe geführt werden können.
(S. M.)
Tübingen, 20. März. Das erste theol. Examen haben nach der gestern abgeschlossenen Prüfung sämtliche 14 Kandidaten bestanden, welche auch sofort im Kirchendienst zur Verwendung kommen.
lS. M.)
Ausland.
der Kleinen. Plötzlich macht sie ein verwundertes Gesicht und sagt: „Bete die Stelle noch einmal, Milch!" Herzblättchen thut es, und mit kaum verhaltenem Lachen geht die Tante hinaus und fragt die Mama: „Sage mal, wie lautet eigentlich Milchs Abendgebet?" — Es ist bersche Vers aus: Nun ruhen alle Wälder." - „Und der heißt?"
„Breit' aus die Flügel beide,
O Jesu, meine Freude,
Und nimm Dein Küchlein ein; Will Satan mich verschlingen,
So laß die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein. Aber weshalb willst Du's denn wissen?' — „Weil", antwortet lachend die Tante, „Deine Milch anstatt: „Dies Kind soll unverletzet sein" ganz ernsthaft betet: „Dies Kind soll unser letztes sein."
Königliche Verordnung, betreffend den Wiederzusammentritt der Ständeversammlung. Karl, von Gottes Gnaden König
Paris, 20. März. Gutem Vernehmen nach werden der Präsident Carnot und Gemahlin am 2. April einer Einladung des deutschen Botschafters, Grafen Münster, zum Diner Folge leisten.
Miszellen.
(Aus der Kinderstube.) Am Bett der vierjährigen Milch, der jüngsten von 6 Geschwistern, sitzt die Tante und lauscht dem andächtig gesprochenen Abendgebet
Gemeinnütziges.
(Für Haus und Garten.) Ueber die Zerstörung der Engerlinge mittelst Benzin hat S. Croize-Desnoyers neuerdings einig! interessante Versuche angestellt. Als Resultat derselben ergab sich, daß dasselbe weit energischer auf die Maikäferlarm wirkt als Schwefelkohlenstoff, Benzol oder Naphtalin. Die verhältnismäßig geringe Menge von 3§ Pro Quadratmeter genügt, um den Erdboden vollständig von diesen schädlichen Insekten zu säubern.
für das
II. WertetzaHr 1889
des
Enzthälcrs
wollen die Leser bald möglichst bewirken, damit in der Zustellung keine Unterbrechung eintritt.
Wir werden fortgesetzt bemüht sein, durch weitere Vervollkommnung des Gebotenen das Vertrauen zu rechtfertigen, mit dem unsere Freunde die Entwicklung des EnzthälerS bisher wohlwollend begleitet haben und bitten wir dieselben auch ferner für die Verbreitung des Blattes in ihren Kreisen sich freundlichst verwenden zu wollen.
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Bekanntmachungen der verschiedenste« Art ist durch den Enzthäler unbestritten der beste Erfolg im Bezirk gesichert. -
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.
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der letzten i der Verkehrsanstalten dent v. Mittnacht K M Anregung der Hc Immer Heilbronn voi sei, daß künftig auf dn Telegramme ne ach die Ankunftszeit gkmrlt werde, was inkdigung aufgenomr Der Staatsanz. Bekanntmachung timmgsrats, betreffe gcschüft und den Ein die Unteroffizier-Vo Unteroffizierschulen.
Nichtwürttemberg waren bisher zu dl derjenigen Gemeinde i sie als die erste im : Landtag soll nun e zehen, welcher sämtlich an eine Abgabe aufm dem mittleren Durch einzelnen Gemeinden > Kommunalsteuer ents Stuttgart, abend 9 Uhr wurdn von Cannstatt nach Zusel gieng, in der ! Bades, auf Cannsta einem Mann, welchei mittelst eines Handbc auf den Kops gesch griffene hat um Hil des Angriffs erwehr greiser die Flucht Richtung nach Berg durch den Angegriffe Schutzmannes festgen Thäter hatte wahr Absichten, ist aus E verschiedener Vergehe straft.
Zum Wettsingen allgemeinen Liederfest haben sich 46 Berei Dar 9 für den lau U für den höheren dm Kunstgesang un trägen (ohne Preisbe >!t eine überaus gros höchste Stand 34.
Tübingen, 1 aus der Geschworene! 1889. Christian G. «oh«, Holzhändler Karl Haisch jun.. T bell; K. Hegelml von Neuenbürg; Villabesitzer von Wil Holzhändler von Hö Rottweil. 1 Mittag verstarb ein d Lorenz Weruz von der erhaltenen Brand .Leutkirch, 2 ,
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