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wie Nr. 664, Calw ab 4.05, Pforzheim an 5.40 früh soll wegfallen.
An deren Stelle sollen
3) Personenzüge eingelegt werden:
Pforzheim ab 9.50 vorm.
Horb an 12.45 nachm.
und
Horb ab 6.20 abds.
Calw an 7.55 „
Calw ab 5.00 früh.
Pforzheim an 5.42 „
4) Der Personenzug Nr. 183, Pforzheim ab 2.05, Eutingen an 4.11 nachm., soll vorgerückt werden:
Pforzheim ab 12.45 nachm.,
in Calw Anschluß an den Zug Nr. 171 nach Stuttgart,
Eutingen an 2.50 nachm.,
zum Anschluß an den Schnellzug Nr. 225 nach Jmmendingen und (in Hochdorf) an den Personenzug Nr. 425 nach Freudenstadt.
5) An Sonn- und Feiertagen soll ein ein Lokalzug ausgeführl werden:
Pforzheim ab 2.30 nachm.,
Teinach an 3.32 „
und
Calw ab 8.10 abds.
Pforzheim an 9.00 „
Für die vorstehenden Aenderungsvor- schläge wurde Seitens der zunächst beteiligten Mitglieder des Beirats der Dank der Bewohner des Nagoldthales ausge- drückl. Dem weiteren, schon früher vorgetragenen Wunsche wegen des Anhaltens im Bedarfsfälle mit dem beschleunigten Personenzug Nr. 182 an dem Haltepunkt Thalmühle konnte wegen der gespannten Kurslage dieses Zuges eine Berücksichtigung wieder nicht in Aussicht gestellt werden.
XV. Wildbad —Pforzheim.
Der Fahrplan soll wie im vorigen Sommer eingerichtet werden.
XVI. Calw —Stuttgart.
Aenderungen sind von der General- direktion der Staatseisenbahnen nicht vorgeschlagen.
Von einem Beiratsmitglied wurde der im vorigen Jahre abgelehnte Antrag, betr. die Hinausrückung des letzten Zuges von Stuttgart nach Calw, die in Calw allgemein , insbesondere von den Gewerbetreibenden, gewünscht werde, wieder ausgenommen.
Von Seiten der Eisenbahnverwaltung wurde aus die ungünstigen Erfahrungen, die im Jahre 1886 mit den späten Kurszeiten des Zugs 174 gemacht worden seien, hingewiesen; bei dem Widerstreit der Interessen sei es ohne Einführung eines weiteren Zugs schwierig, eine befriedigende Lösung zu finden; jedenfalls könne, wenn der Zug 174 später gelegt werde, von einer Fortsetzung desselben bis Pforzheim kein Rede sein. Von der Einschaltung eines täglich verkehrenden weiteren Zugs müsse aber, abgesehen von dem beträchtlichen Kostenaufwand, schon wegen der Schwierigkeit der Rückverwendung des Zugs abgesehen werden, höchstens könnte in Frage kommen, an Sonntagen und an einem Werktag (etwa Montags) den Zug 176 von Leonberg bis Calw fortzusetzen.
Von dem Herrn Vorsitzenden wurde weitere Erwägung in dieser Richtung zugesagt.
Miszellen.
Schloß Aergenhorst.
Novelle von Maria Widdern.
(Fortsetzung.;
Justizrat Glöckner hatte seiner Zeit gemeint, die bedauernswerteste Person in der ganzen bösen Geschichte wäre fraglos der Generaladministrator. Wie recht er mit dieser Behauptung gehabt, sah man aber erst jetzt, nun der würdige, streng rechtliche Mann die Nachricht von den verbrecherischen Machinationen seiner Tochter erfuhr. Der alte Haushofmeister hatte den erprobten Bediensteten seines verstorbenen Herrn zu sich auf das Schloß rufen lassen und er allein teilte Stett- müller so vorsichtig und rücksichtsvoll mit, in welcher Weise sich Hilda vergangen. Starr, totenbleich hatte der alte Mann den Worten des Greises gelauscht. Jetzt, nun auch das letzte gesprochen, sank er mit einem wilden, markerschütternden Schrei in seinen Sessel zurück.
„Sie ist die Enkelin Wladislaw Lubo- strow's!" stöhnte er. Dann brach der starke Mann in lautes Schluchzen aus. Er rang die Hände und gebärdete sich, wie Jemand, der mit dem Leben zerfallen und nichts mehr von einem Dasein hofft, zu dem er nur noch gezwungen war. —
Noch an demselben Tage bat Stett- müller um seine Entlassung. Und eine Weile darauf hatte er in Begleitung der Blinden, die er bei sich behalten, und
deren Wärterin die Gegend verlassen.
* *
Sieben Jahre waren vergangen. Richard von Wilchingen ruhte nun auch, wie er gewünscht, neben seiner angebeteten Mutter. Aber er hatte es doch noch erlebt, daß ein süßes Kinderstimmchen in dem alten, feudalen Schloß der Bergenhorst jubilierte und ein kleines, blondlockiges Knäbchen auf seinen Knieen spielte, das ihn „Großchen" nannte, und kein größeres Vergnügen kannte, als wenn der hinfällige Onkel ihm ein Märchen erzählte.
Jetzt hatte die liebenswürdige Schloßfrau ihrem Gatten auch ein Töchterchcn geboren und heute sollte die Taufe der- selben stattsinden. Schon am frühen Morgen waren von weit und breit Gäste angelangt, während die Eltern aus Schlesien mit der Doktorin bereits am Abend vorher eingetroffen waren.
Die alten Guntruns hatten sich wenig verändert. Ja, die Zeit war fast spurlos an ihnen vorübergegangen. Und gar wohl und rüstig erschienen sie Beide. Was Wunder auch, nun die Sorge von ihren Schultern genommen. Der Sohn hatte das Gut beinahe vollständig entlastet. Die vor Jahren als Schmerzensgeld von dem Grafen erhaltenen zwanzigtausend Thaler cedierte er dagegen der Schwester. Emma war nun auch eine gute Partie; sie wurde viel umworben, noch aber hatte sie keine Wahl getroffen. Die Eltern wünschten, daß derGuntruns- hof in der Familie bliebe und so dachte das junge, verständige Mädchen in erster Linie daran, daß ihr künftiger Gatte auch ein tüchtiger Landwirt sei und gewillt wäre, den Namen Guntrun neben den seinen zu setzen. — — — —-
Die Taufe der kleinen Erdenbürger hatte in der prachtvollen SchloßkaM stattgefunden. Jetzt, nachdem man ein solennes Dejeuner eingenommen, beweg,e sich die Patengesellschaft zu Paren in den, wundervollen Schloßgarten auf und nieder.
In dem Pavillon aber, den Prinzeß Bei« Lubostrow sich erbaut, saß die junge Schloßfrau; Justizrat Glöckner hatte Li« sagen lassen, er habe ihr eine Mitteil,ig zu machen, die sie sehr interessies würde. Und nun erwartete die jiH Frau, welche der Sitte gemäß sich „itz an der Tausfestlichkeit beteiligt, den n- probten Freund des Schlosses in dm entzückenden kleinen Raum, in dem di, erste Gattin Graf Bergenhorst's so gen, i geweilt.
Der Justizrat ließ denn auch „ich! lange auf sich warten. Er hatte sich ! gewandt der Unterhaltung mit ein« . alten Militär aus Gonten, der auch zu j Gaste geladen, zu entziehen gewußt. M seine beiden Hände der jungen Schloß- srau entgegenstreckend, trat er jetzt in de« Pavillon.
„Da bin ich, meine Gnädigste," ruf : er Lucie zu. „Und einen ganzen Sack voll Neuigkeiten bringe ich auch mit!"
Lucie war eine gar schöne Frau geworden, die Figur vollendeter, die Halnmg , stolzer; aber in den Augen lag immer , jene unendliche Herzensgüte, die fofoil Jeden für sie einnahm, der sie kenne« lernte.
„Machen Sie sich es vor allen Dinge« s bequem!" sagte sic jetzt freundlich und l deutete mit der Hand auf ein Plätzchen neben dem Sessel, auf dem sie ruhte. „Und nun — ich errate fast, was Sie mir bringen." Der Justizrat nickte.
„Sie edle, schöne Seele, konnten ja ^ keine Ruhe finden, ehe Sie erführe«, was ans Ihrer Vorgängerin geworden. Weiß der Himmel, ich Hab mir jahrelang alle Mühe gegeben, um mich über das Schicksal Hilda Stettmüller's zu informieren, ohne daß es mir gelungen wäre. Nun ist mir der Zufall zu Hilfe gekommen. Aber hören Sie, Gnädigste, es ist eine ziemlich lange Geschichte, die ich Ihnen mitzuteilen habe. „Vor einigen Wochen", erzählte der Justizrat dann, , „rief mich der Wunsch meines Bruders nach der Oberförsterei Steinkrug bei Lch bergen. Er war krank und sehnte sich nach mir. Ich blieb einige Zeit bei ihm. An dem vorletzten Tage meiner Anwesenheit auf Steinkcug aber unternahm ich eine kleine Exkursion in die reizende Um- . gegend — per pockos, Gnädigste, wie ich - das so liebe. Ich hatte mich schon eine ganze Weile, vergnügt wie ein Rohrsperling, durch die üppigen Getreidefelder gewunden, als ich plötzlich frappiert stehe« bleibe. Eine entzückende kleine Villeggiatur lag vor mir, das reizendste malerische Hem, welches sich denken läßt. Sofort lenm ich meinen Fuß nach dem zierliche« Schweizerhäuschen und hatte mich demselben schon hundert Schritte genähert
als ich plötzlich einen gellenden Schreib
dann eine bebende Frauenstimme rufe» hörte: „Vater, komm — komm ^ Hilfe, der — Häscher ist schon da!"
(Fortsetzung folgt.;
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg
Anzeiger
Weint Z»te«»tag, Io
»Bezirk vierteljährli
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Bei der Revision Quartal 1887/88 vo gereichten Nachweisen rnsene Dienstpflichtig zahlte Marschgebührr daß bei den Geme Anwendung der 2 Marschgebührnisse be Dienst rc. vom 22. s Bl. von 1887, S. 6 gehörigen Marschgeld Zweifel bestehen.
Die Ortsvorstehc darauf hingewiesen, de in allen Fällen, in bühr Seitens der B den Gestellungsordre- Gebühr auszubezahll wenn diese Angaben ^ meinden den in ihren vermerkten Betrag z>
Da einige Gemein den früheren, vom 1 gehobenen Bestimm» verfahren, so werden künftigen Vermeidung die außer Kraft gesel Oberamt einzusenden
Sehr häufig kom die einberufenen Mi ihrer Gestellung zur herigen Aufenthalts» mit Umgehung der und Anmeldung dein einen andern Ort, me oder Geburtsort bec Marschgcbühr bei dei meinde in unrichtig« Da aber dem Beor Gebühr zusteht, welc fernuna zwischen dein ordre verzeichnten, sp verlassenen Aufentha! stellungs- bezw. Best so sind künftighin Ai gebührmsse, welche Gemeinde erhoben r Weiteres zurückzuweü
Sodann werden ! die Bestimmung in -
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tvonach die einzusend, dst eigenhändigen Ur Mager zu enthalten werken hingewiesen,