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Württemberg.
Am « März.
Das Geb u risse st Seiner Majestät unseres Königs Karl hat diesmal seine besondere Bedeutung für Fürst und Land. Das württembergische Volk bereitet sich vor, in diesem Jahre das 25 jährige Jubiläum der segensreichen Regierung Sr. Majestät zu begehen und spricht heute dankbaren Herzens „Heil unsrem König Heil!" Wie Se. Majestät bisher „furchtlos und treu" zu seinem Lande gestanden, steht das Volk in alter Treue zu König Karl und seinem Hause und sieht am heutigen Tage in guter Vorbedeutung der Zukunft mit froher Zuversicht entgegen mit den Worten:
„Hie gut Württemberg allweg!"
Anläßlich des Geburtsfestes des Königs sind zahlreiche Orden und Auszeichnungen verliehen. U. A. erhielten den Olga-Orden die Frau Gräfin v. Walder- see in Berlin und ihre Schwester Freifrau v. Wächter-Lautenbach in Stuttgart.
Stuttgart. Die militärische Feier des Geburtstages Sr. Maj. des Königs wird Allerhöchstem Befehl gemäß am 7. d. Mts. ganz wie in früherer Art und Weise und so, als ob Seine Majestät in Stuttgart Sich befänden, begangen werden.
Stuttgart, 4. März. (Regierungsjubiläum.) In den nächsten Tagen trifft der Historienmaler Hr. v. Faber du Faur aus München hier ein, um sich mit den OWeren der hiesigen Infanterie-Brigade, welche nach seiner künstlerischen Anordnung das lebende Bild „Champigny" bei dem Huldigungsfeste des Vereins zur Förderung der Kunst am 24. Juni stellen werden, zu besprechen. Es besteht, wie wir hören, der schöne Gedanke, daß bei diesem Bild diejenigen Offiziere, welche die Ruhmestage des 30. Nov. und 2. Dez. 1870 mitgekämpft haben, selbst Mitwirken und die Mannschaften durch die jüngeren Offiziere der Regimenter dargestellt werden. Gerade dieses Bild wird sicherlich nicht verfehlen, einen hervorragenden Eindruck bei allen Fcstteilnehmer hervorzurufcn. (S. M.)
Am 8. Mai werden es fünfzig Jahre, daß das Schillerdenkmal mit großen Festlichkeiten unter Teilnahme des ganzen Landes enthüllt und eingeweiht wurde. Wie wir hören, wird das heurige „Schillerfest" des Liederkranzes sich zu einer Erinnerungsfeier an diesen Tag gestalten.
Ludwigsburg, 28. Febr. Wie bekannt ist eine Eskadron des hiesigen Dragoner-Regiments Königin Olga in Stärke von 60 Mann vor einiger Zeit versuchsweise mit Lanzen bewaffnet worden. Die Hebungen mit dieser Waffe wurden seither fleißig fortgesetzt; nun ist nach der Cannst. Zig. eine Anzahl ganz aus Metall bestehender Lanzen hier eingetroffen; dieselben bestehen aus stählernen Röhren, sind etwas leichter, aber dünner und länger als die seither von den Dragonern benützten hölzernen Lanzen, welche von dem hiesigen Ulanenregiment abgegeben worden waren.
Winterlingen, 1. März. Zu Ehren des Jubiläums Seiner Majestät des Königs wird hier ein Gedenkstein errichtet werden. Es ist dazu ein großer, 1 Meter langer, 1 Meter breiter und dicker Felsenstein
bestimmt, der eine Inschrift erhält. Die- Mittel werden durch freiwillige Gaben der Gemeindeangehörigen aufgebracht.
Den Bemühungen beteiligter Geschäftsleute in Gmünd ist es gelungen, eine Telephonverbindung mit Pforzheim herbeizuführen. Der von der Reichspost verlangte Betrag von 1000 -46 jährlich ist in Pforzheim bereits unterzeichnet und damit die für beide Städte hochwichtig^ Verbindung gesichert.
Weingarten, 3. März. Der große Kaiserstein (ein Findling aus dem 10 km von hier entfernten Vogter Walde) hat heute zur Freude der Einwohnerschaft seinen Bestimmungsort erreicht. Vormittags kam er, reich bekränzt, auf starkem, stämmigen Schlitten angefahren. Die gute Schlittenbahn der letzten Tage hat seinen Transport wesentlich gefördert. Seine schöne Form und ungewöhnliche Größe machen ihn besonders geeignet, zu einem Gedenkstein für den Heldenkaiser.
Künzelsau. Auf dem gestrigen Holzmarkt in den städtischen Waldungen wurde das Rm. Scheiter für 9—10 -M, hundert Wellen für 14—15 -46 verkauft.
Die Abreise des Kameruner Zollverwalters Pa hl von Aalen ist auf den 31. März verschoben worden. Mit Herrn Pahl werden noch vier Zollwärter von Hamburg nach Kamerun gehen, dieselben sollen aber erst noch in die englische Sprache eingeweiht werden.
A u s l a u d.
Paris, 4. März. Als sicher ver- laulet, daß aus den in den Bureaux der Patriotenliga beschlagnahmten Listen und Korrespondenzen hervorgche, daß die Liga in der letzten Zeit eine eifrige Propaganda für Boulanger in der Armee gemacht, und mehrere Offiziere und Unteroffiziere der aktiven Armee und der Reserve zum Eintritt in die Liga verführt hat. Dies gebe dem Staatsanwalt Veranlassung, auf Grund des Artikels 208 des Code militaire die Anklage gegen den Vorstand der Patriotenliga wegen Verführung von Militär-Personen zu erheben.
Eines ist gewiß, wegen ihres Hetzens gegen Deutschland konnte die Patriotenliga noch lange unbehindert weiter existieren. Ja dieser Teil ihres Programms wird sogar als Entlastungsmoment für sie zur Geltung gebracht werden. Darüber giebt sich auch wohl in Deutschland Niemand einer Täuschung hin, daß der gegen die Liga geführte Streich einzig undallein dem Boulangismus gelte.
Rom, 3. März. Der König hat eine Reihe von hervorragenden politischen Persönlichkeiten empfangen und von allen die Versicherung erhalten, daß Crispi der geeignetste Mann zur Neubildung des Kabinets sei. Der König hat darauf Crispi mit der Neubildung betraut, die übrigens kein leichtes Stück Arbeit ist und auf allerlei Schwierigkeiten stoßt.
Der Niagara-Fall hat sein Aussehen wesentlich verändert. Nachdem im vorigen Jahre auf der amerikanischen Seite ein mehrere hundert Tonnen schweres Felsstück fortgebrochen war, haben am 4. und 5. Januar auf der canadischen Seite zwei große Felsstürze stattgefunden, durch welche die Form des Hufeisenfalls erheblich ver
ändert worden ist. Der letzte Sturz war von solchem Umfange, daß die in der Nähe des Falles stehenden Gebäude heftig erschüttert wurden.
MisMeii.
Schloß Aergerchorst.
Novelle von Maria Widdern.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Louison umschlang die Gestalt der Wankenden und führte sie zu einem Sessel. Dann zog sie ein niederes Tabouret herbei und ließ sich zu den Füßen der Nonne nieder.
„Wollen Sie mich anhören, Schwester?" flüsterte sie. „Wollen Sie mir helfen, den Machinationen zweier Elenden ein Ende zu machen, die nur auf Raub und wieder Raub ausgehen und dabei vor keinem Mittel zurückscheuen?!"
„Ja", hauchte die Schwester. „Vorher aber sagen Sie mir, wer sind Sie eigentlich, Mädchen? Denn daß auch Sie hier nur eine angenommene Rolle spielen, werden Sie doch nicht bestreiten wollen."
Die Zofe der Gräfin Hilda von Bergenhorst schüttelte den Kopf; dann erwiederte sie langsam: „Ich bin die Braut eines deutschen Edelmannes, den man hier um sein Erbe betrügen will, und heiße — Lucie Hillmann."
Die Diakonissin schwieg — eine Pause entstand — dann kam es leise über ihre bleichen Lippen: „Erzählen Sie, Signora, ich bin ganz Ohr."
Lucie gehorchte. (Wir dürfen unsere junge Freundin, die sofort bereit gewesen, den Wunsch des Bräutigams zu erfüllen, und nach Italien gekommen war, um in der Rolle eines Kammermädchens die Geheimnisse des Palastes Bonetti zu erforschen, ruhig wieder bei ihrem Namen nennen.) Lange, lange saßen die beiden Frauen dann so dicht beieinander, die eine eifrig redend, die andere noch eifriger zuhörend. Aber als Lucie nach einer geraumen Zeit ihren Bericht geendet, schlug die Schwester die Hände ineinander und stöhnte.
„Und dazu Hab' ich ihnen noch ge- halfen! O, Ihr Heiligen! Deshalb rief mein armer Patient, der leider Gottes kein Wort Italienisch versteht und auch viel zu wenig von der französischen Sprache, um sich iu dieser mit mir unterhalten zu können, auch Anfangs so oft, wenn ich ihn Gras nannte: Monsieur 1e eowte? 0 non, monsiour le baron!"
„Aber was gedenken Sie nun zu thun, Signora, und was verlangen Sie von mir?"
Lucie blickte einen Augenblick sinnend vor sich nieder.
„Ich will alle Prüderie bei Seite lasten und meinen Bräutigam in seinem Hotel besuchen, um mit ihm zu beraten. Sie aber, Schwester, dürfen auf keinen Fall auch nur das Geringste von dem verraten, was Sie jetzt wissen. Pflegen Sie Ihren Patienten nach wie vor. Lange wird es ja so wie so nicht mehr dauern, dann —"
„Ich verstehe, Signora!"