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Neuenbürg.

Fohriiii-Verßkiskr««-.

Dienstag den 12. Februar d. I. von morgens 8 Uhr an versteigert der Unterzeichnete gegen Bar­zahlung:

Frauenkleider, Betten, Weißzeug, Schreinwerk, 1 Sopha, 1 Kommode, 1 Kasten, 3 Bettladen samt Rösten, 1 Küchenschrank, 2 Tische, Stühle, 1 Backmulde, 3 Spiegel, Portrait, Kanarienvogel samt Käfig, 1 Baro­meter, 2 Uhren, etwa 50 Flaschen, Gläser, Porzellan, Zinn, verschiedenes Küchengeschirr, Faß- und Bandgeschirr, 1 Krautstande samt Kraut, Garten­geräte, sowie verschiedener Hausrat und etwa 2'/» Rm. gespalt. dürres buchenes Brennholz.

Chr. Sanier.

Neuenbürg.

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Marie Frautz.

Neuenbürg. Heute Samstag

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E. Lustnauer z. Sonne.

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Neuenbürg.

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Karl Gauß, Sesenschmied.

Iiiraer-Kesaiix-Vereiil.

Heute Samstag abend : Singstunde.*

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werden gegen gesetzliche Sicherheit, mög­lichst zur Hälfte in Gütern, voraussichtlich auf längere Zeit zu mäßigem Zinsfuß ausgeliehen.

Jnformativscheine abzugeben bei der Redaktion des Enzthälers.

Langenbrand.

Zur Landtagswahl.

Erklärung.

Der gedruckte Bericht des ständischen Ausschusses in Betreff der Legitimation des Abgeordneten des Obcramts Neuen­bürg (I. Beil.-Bd. Beil. 3, Bericht­erstatter: v. Gemmingen) hat, neben anderem, wörtlich folgenden Inhalt:

Oberförster Köhler in Langenbrand ferner habe in der dortigen Wähler- Versammlung für Bleyer nach Beant­wortung einiger an diesen gestellten Fragen erklärt: er sei mit der Kan­didatur und dem Programm Bleyers einverstanden, was um so wichtiger gewesen sei, als der letztere in seiner Wahlrede gesagt habe, es hätte noch viel mehr Streu aus den Staats­waldungen abgegeben werden können."

Diese Darstellung stützt sich auf die bei dem ständischen Ausschuß gegen die Wahl des Abgeordneten Bleyer eingelaufene An­fechtungsschrift und es soll darin von den Fällen angeblicher Wahlbeeinflussung der auf Langenbrand entfallende Part ge­kennzeichnet sein.

Lediglich im Interesse der Wahrheit gebe ich dazu folgende Berichtigung:

1. Es ist nicht wahr, daß ich bei der Bleyer'schen Wähler-Versammlung in Langenbrand eineWahlrede" gehalten habe

2. Es ist nicht wahr, daß ich bei jener Versammlung mit derKandidatur und dem Programm des Herrn Bleyer mich einverstanden erklärte."

3. Es ist nicht wahr, daß ich kurzweg, und in einem logischen oder rhetorischen Zusammenhang mit letzterem angeblichen Einverständnis, von der Möglichkeit noch weiterer Streuabgaben aus den Staats­waldungen gesprochen, oder sonst auf eine Art im Sinne der Anfechtungsschrift die Landtagswahl beeinflußt habe;

sondern Wahrheit ist:

1. daß, nachdem Herr Bleyer der Ver­sammlung sich vorgestellt, als der erste in der Ansprache an ihn Herr Schultheiß Fischer in Langenbrand den Wahlkandi­daten über seine eventuelle Stellungnahme zu dem für die Waldorte vitalsten Interesse der Streuversorgung und damit zusammen­hängend einer Straßenverbindung nach Höfen interpellierte, und hernach ich das­selbe Thema noch näherhin und in rein sachlicher Weise erörterte, die Landtags­wahl, Herrn Bleyer und sein Programm dabei vollständig ignorierend;

2. daß erst hierauf, und nach er­gangener Aufforderung von Seiten des Wahlkandidaten, etwa aus der Versamm­lung beliebte Fragen an ihn zu stellen, ich ihm deren zwei von der Beschaffenheit vorlegte, daß das Bleyer'sche Programm dabei wiederholt unberührt blieb, und nur

die durch dasGerücht einer Schcinkandidatur bedrohte Ehrenhaftigkeit des Kandidaten im einen Fall salviert, im andern ihm ein Prüfstein für seine Gesinnungstüchtigkeit im Allgemeinen vorgesetzt worden ist;

3. daß ich allerdings sagte:es hätte noch mehr Streu aus den Staatswald- > ungen abgegeben werden können", jedoch i im gleichen Atemzug als Nachsatz beifügte:s wenn nicht ungünstige Witterung und' der Mangel an Arbeitern dem Streumachen ein vorzeitiges Ende bereitet hätten."

Das ist die Wahrheit; und nun er­suche ich alle ihre Freunde, die zum Beleg bei der Redaktion ds. Blattes zu Jeder­manns Einsicht aufliegenden Protokolle und Bescheinigungen gefällig einzusehen.

Theodor Köhler,

K. Oberförster.

moink.

Deutschland. >

Die erziehliche Macht der allgemeine» Wehrpflicht. i

Völker bedürfen die Erziehung wie der s Einzelne, wenn sie sittlich und geistig fort- ^ schreiten und die Tugenden in ihnen er- ' zeugt und entwickelt werden sollen, welche den nationalen Charakter eines Volkes k ausmachen und diesem dauernde Blüten ^ verbürgen. Wo diese Volkserziehung fehlt, stürzen sie, so gewaltig sie auch auf kurze Zeitabschnitte emporstiegen und eine so hohe Stufe der Jntellegenz in ihnen auch , einzelne Individuen einnahmen, bald wieder i hinab von der kaum erlangten Größe, so- s bald der Eine dahingeht, dessen über­ragender Geist sie zu der Höhe geführt. So brachen die Staatenbildungen des Altertums zusammen, so fielen die Reiche der späteren Zeit, sobald der die Augen schloß, dessen gewaltiger Geist der Träger ! jener Größe war. Denn die Macht und: Größe eines Staates muß auf den Eigen­schaften der ganzen Nation begründet sein, wenn zu Bedeutung und Glanz auch die Dauer sich gesellen soll.

In Deutschland hat man das frühe erkannt. Die Sorgfalt, welche auf die Tüchtigkeit guter Volksschulen und auf die Pflege höherer Bildung seit dem Ausgange des Mittelalters gelegt worden ist, legt ! dafür das beste Zeugnis ab. Aber die! Schulen vermögen als nationales Er­ziehungsmittel doch nur eine bedingte und ! einseitige Wirkung auszuüben, da ihre ' Wirksamkeit der Natur der Sache nach mehr nach der Ausbildung des Geistes hin liegt und auf den ganzen Menschen sich mehr nur mittelbar zu äußern vermag. Viel unmittelbarer grade in dieser Richtung ist der Einfluß, der, wenn er auch in weiteren Kreisen längst anerkannt ist, gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Wie man im Volke selbst das zu schätzen weiß, beweist schon die landläufige An­schauung, nach welcher störrige, widersetz­liche, schlechterzogene Menschen in der ^ härteren Schule des Militärdienstes ge­bessert und zu brauchbaren Gliedern der menschlichen Gesellschaft gemacht werden.

Die Vorzüge, welche die allgemeine Dienstpflicht zu dem bedeutendsten und wirksamen nationalen Erziehungsmittel machen und als solches ihren ungestalteten Einfluß auf den Gesamtcharakter des

Volkes mit der Zeit o nicht besser und treffen! wie dies kürzlich von geradezu begeisterter V geschehen ist, welche de Englands im Rathause halten hat. Der Lord selben die Notwendig!, Wehrpflicht zunächst a Hinweis auf die Wel Europa hiäge, eine L eine solche nach seine vorher gegeben habe, sehen von dieser Wett gemeine Wehrpflicht ein für die Nation als s Mann werde zur kri Lebens der lasterhaft welcher sich die Juge: gemeiniglich bewegen, Jahre lang an Ordnur Achtung vor Gesetz ur wöhnt. Auf diese W körperliche und sittlb welche ihn späterhin b< pflichten besser zu ers der nicht gedient habe, sich diese Wehrpflicht c wenigen Menschenaltei Männern und Weiber: spielsweise die englische Wehrpflicht nur als m auffasse. Wolseley ho in Zukunft über di^ England ein milderes daß der Tag kommen > in England die Zügen in irgend ein derartige werde.

Diese Worte sind eines Engländers dop und es kann nicht fehle englischen Volke einen hall finden werden un freien Organismus des Wesens, der so sehr auf ständigkeil des Jndivid dies neue Glied ebenst geführt werden wird, t Mischen Republik ber Für uns aber, die w allgemeinen Wehrpflick freuen, möge die erz derselben für unsere Na mehr zum allgemeine bracht werden. Das so fester an das Vaterl Liebe zu dem festigen des deutschen Heeres o Schirmherrn verehren.

Pforzheim, 6. Der vorgestrige Mar Pferden, 32 Fohlen, 7 und 48 Kälbern und Der Handel war ziemli Zuchtvieh und gutes Ä entsprechenden Preisen

Württem . Stuttgart, 6. mittag li Uhr fand in brche ein feierliches Kronprinzen Rudolf von statt. Der mit vielen Katafalk mar mit ? Schleifen in den öfter und Wiener Farben ges