78

land, Oesterreich-Ungarn,Rußland,Schweiz, Großbrittannien, Dänemark, Holland, Italien, Rumänien, Schweden, Norwegen, Bulgarien etc., aus Asien besonders Java, Sumatra, Ostindien, aus Afrika: Kap- land, ferner Nord- und Süd-Amerika und Australien. Die Eltern der Schüler gehören hauptsächlich dem Stande der Fabrikanten und Gewerbetreibenden an, ein Beweis für das Vertrauen, welches das Technikum in den maßgebenden Fach­kreisen genießt. Die Aufnahmen für das Sommerhalbjahr beginnen am 15. April. Programm und Jahresbericht erhält man unentgeltlich von der Direktion des Tech­nikum Mittweida (Sachsen.)

und Kammgarne für Kerren- und Knaven- kkeider, reine Wolle u. nadelferiig, ca. 140 ew breit L 3.45 per Mir. versenden direkt an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei ins Haus Buxkin-Fabrik-Dspöt Hettknger «. Ko., Arankfurt a W. Muster unserer reichhaltigen Collektionen bereitwilligst franko.

Liwilill.

Deutschland.

Berlin. Der Reichsanzeiger publi­ziert die Ernennung des Staatssekretärs v. Schelling zum Staatsminister und Justizminister.

Berlin, 31. Jan. (Reichstag.) Der Präsident gedachte in tiefbewegten Worten des Todes des Kronprinzen Rudolf, des Jugendfreundes Kaiser Wilhelms II. und Sohnes des naheverbündeten österreichischen Herrschers.

Das 11. preußische Ulanen-Regiment, das preußische Kaiser Franz-Grenadier- Regiment, das 2. bayerische Infanterie- Regiment und das 34. russische Infanterie- Regiment, deren Chef der Kronprinz ge­wesen, entsenden Abordnungen zur Leichen­feier.

Dem Deutschen Turn-Verein in Paris ist es durch den Deutschenhaß der Franzosen unmöglich gemacht worden, seine rühmliche Wirksamkeit fortzusetzen. In einem Schreiben, zwischen dessen Zeilen vieles zu lesen ist, kündigt er s«ne Auf­lösung an.

Dem Werke des Engländers I. Johu- ston „Ein Jahrhundert christlichen Fort­schritts werden über die Konfessions­bewegung in der Zeit von 1786—1886 folgende Daten entnommen. Im Jahre 1786 gab es in Europa 37 Millionen Protestanten, 80 Millionen römische und 40 Millionen griechische Katholiken ; 1886 dagegen 85 Will. Protestanten, 154Mill. römische und 83 Millionen griechische Katholiken, so daß sich die Protestanten 2,30 mal, die Griechen 2,7 mal und die Römischen 1,92 mal, während dieser hundert Jahre vermehrt haben. Sehr in's Gewicht fällt dabei Frankreich, wo bei der letzten Volkszählung 10 Millionen Kinder kath. Eltern als zu keiner Kirche gehörig an­gegeben worden sind. Was speziell Groß­britannien betrifft, so hat sich dort die Zahl katholischer Kirchen, Klöster, Priester und Diözesen namhaft vermehrt, aber die vor hundert Jahren ein Drittel betragende

katholische Bevölkerung ist auf ein Siebentel zurückgegangen, auf 5'/»—5'/- Millionen unter 37 Millionen. Anders steht cs in Nordamerika, wohin sich der Strom irischer Einwanderung gewandt hat; dort waren es 1786 2,7 Mill. Protestanten und an­geblich nur 190 000 Katholiken, 1886 47 Millionen Protestanten und 9 930 000 Katholiken, so daß die ersteren um 17,41 Proz., die letzteren um 52,25 Prozent an­gewachsen sind. In dem Jahrzent von 1870—1880ist indes wieder eine Aenderung zu Ungunsten der katholischen Vermehrung eingetreten; dieselbe beträgt nur'/r Proz., dagegen die protestantische 8'<4 Prozent. In dem genannten Jahrhundert hat sich Europa und ganz Amerika zusammen- genvmmen, die protestantische Bevölkerung um 3,36 Prozent, die katholische um 1,81 Prozent vermehrt. (Pf. B.)

Württemberg.

Stuttgart, 31. Jan. Se. K. Hoh. Prinz Wilhelm stattete heute morgen dem K. K. österreichisch-ungarischen Ge­sandten am hiesigen Hofe, Baron von Herbert-Rathkeal anläßlich des Ablebens Sr. Kaiser!. Hoh. des Kronprinzen Rudolf einen Kondolenzbesuch ab.

Stuttgart, 31. Januar. In ihrer heutigen ersten Sitzung wählte die Kammer der Abgeordneten zu ihrem Präsidenten mit 87 von 89 abgegebenen Stimmen den seitherigen Präsidenten v. Hohl. Frhr. v. Gemmingen berichtete über das Legiti­mationsgeschäft des ständischen Ausschusses, erwähnt die Anfechtungen, welche gegen die Wahlen der Oberämter Göppingen, Neuenbürg, Heilbronn (Amt) und Weins­berg erhoben worden sind und verweist auf die gedruckten Berichte (s. Ständische Druckschriften.) Der ständische Ausschuß sei von dem Gesichtspunkt ausgegangen, daß die Einhändigung der Wahlurkunde an den Gewählten diesem ein Recht zum Eintritt in die Kammer gebe, daß nur solche Einsprachen gegen die Wahl eines Abgeordneten in Betracht kommen können, welche glaubwürdig bescheinigt seien und welche sich auf Thatsachen gründen, welche an sich als erheblich erscheinen. Daher sei der ständische Ausschuß zu dem Be­schluß gekommen, den vorläufigen Eintritt der in den genannten 4 Oberämtern Gewählten nicht zu beanstanden und das Weitere der Kammer zu überlassen. Der Bericht des ständischen Ausschusses in Betreff der Legitimation des Abgeordneten von Neuenbürg sagt: Unter dem 26. Januar ist eine Eingabe vom 24. Januar bei dem ständischen Ausschuß eingekommen, in welcher die Wahl Meyers als ungiltig angefochten und beantragt wird, es möge der Ausschuß die behufs Ungiltigkeits- erkläruug der Wahl erforderlichen Beschlüsse fassen. Der Begründung dieses Gesuches wird vorangeschickt, daß die Wahl Bleyers, welcher eine Mehrheit von 183 Stimmen gegenüber dem Stadtschultheißen Beutter in Herrenalb erlangt habe, nur durch Ver­letzung fundamentaler Voraussetzungen einer giltigen Wahl und durch gesetz­widrige Beeinflussung seitens einzelner Personen erreicht worden sei. Hieran reiht sich sodann eine Darlegung der einzelnen Gründe der Anfechtung und eine Aufzähl­ung von Thatsachen betr. die Abstimmung der Holzhauer. Endlich macht die An­

fechtungsschrift geltend, eines ungesetzlichen Einflusses habe sich auch ein Ortsvorsteher schuldig gemacht. Der ständische Ausschutz hat beschlossen: den Fabrikanten Bleyer zum Eintritt in die Ständeversammlung vorläufig für legitimiert zu erklären, das Weitere aber der Kammer der Abgeordneten anheimzustellen.

2. Sitzung der Kammer der Abge­ordneten, Freitag I. Febr. T.O.: 1) Wahl des Vizepräsidenten; 2) Wahl von 8 Schriftführern; 3) Wahl einer Ge­schäftsordnungskommission von 9 Mit­glieder». — Der Namensaufruf ergiebt die Anwesenheit von 88 Mitgliedern. Zum Vizepräsidenten wird vr, Göz mit 68 Stimmen gewühlt; 14 leere Zettel wurden abgegeben, 4 Stimmen zersplitterten sich auf v. Rümelin, Becher, Probst, Abel, vr, Göz nimmt die Wahl an. Es folgt die gemeinschaftliche Sitzung.

1. gemeinschaftliche Sitzung der beiden Kammern der Ständeversammlung Freitag 1. Febr. Vorm. 11 Uhr. T.O.: Wahl einer gemeinschaftl. Kommission für die Leitung der Staatsschuldenverwaltung. I) Mitglied aus der Kammer der Standes- . Herren, 4Mitglieder aus der Kammerder Abgeordneten.) Der Namensaufruf ergiebt die Anwesenheit von 112 Mitgliedern. Gewählt werden: aus der 1. Kammer Staatsrat vr. v. Riecke mit 108 Stimmen, aus der 2. Kammer v. Hofacker, Probst mit je 108, Stälin, Gock mit je 107 Stimmen.

Stuttgart, 1. Febr. Wie man hört, wird die Vertretung auswärtiger fürstlicher Personen bei der Leichenfeier in Wien auf Wunsch des Kaisers Franz Josef unterbleiben und deshalb voraus­sichtlich auch vom württemb. Hofe eine solche nicht stattfinden.

Heidenheim a. d. Brenz. Wild- ^ wasser über Nacht angerückt. Verkehr ^ unterbrochen, Schulen und Fabriken ge­schloffen. (S. M.)

Von der Donau. Am 29. d. Mts, fand in Ertingen ein gemeinschaftlicher Nadelholzstammholzverkauf der Gemeinde Ertingen, der Fürstl. Fürstenbergen'schen Forstverwaltung Sigmaringen und des Staatsreviers Heiligkreuzthal statt, wobei 4184 Festm. mit einem Gesamterlös von! 57 360 ^ zum Verkauf kamen. Der Ver- ! kauf gieug bei zahlreicher Beteiligung, ins- ! besondere auch auswärtiger Holzhändler! und Holzstofffabrikanten sehr lebhaft und wurde erlöst: bei Borgfrist von der Ge­meinde Ertingen 124°/», von der Forst­verwaltung Sigmaringen (bei höheren An­schlägen) 101 °/o, bei Baarzahlung vom Staatsrevier 116 °/o des Ausbots. Der gemeinschaftliche Verkauf größerer Quan­titäten fand bei den Holzhändlern großen Anklang. (S. M.)

Gerabronn, 27. Jan. Im Auf­träge und durch Vermittlung des Stutt­garter Exportmusterlagers geht in den nächsten Tagen vom hiesigen Obstbauverein eine Mustersendung gedörrter Aepfel und Birnen nach Batavia, Hauptstadt der Insel Java (Sundainseln) ab.

Gerabronn, 27. Jan. Unter- lehrer B. von M. kaufte vor einigen Jahren ein altes Klavier um den Preis von 40 Vor kurzem feierte die Schied- mayer'sche Pianofortefabrik in Stuttgart

die Fertigstellung des ments, das aus ihrer Aus diesem Anlaß s Ausschreiben in den aus ihrer Fabrik herv, Zusällig war obiges Instrument. B. san! Fabrik und erhielt die dafür ein neues Prack Pianino aus Mahago

* Auf die am 11 findende Verlosung v gationen und die am Hypoth. Pfandbriefen nnd Rechner besonders s, Staatsanzeiger rc.

O e st e r

Der Tod des Kro von Oestl

Wien. 30. Ja> erschüttert durchström die Höfe der kaiserlich erregt fragt ein Mo das, einem Blitzstrahl wahr sei. Vergeblich - reichs haben den Verl vollen, edlen, von der getragenen Prinzen zi Gefühl von etwas Un die Gemüter, da mit einzige Sohn des K ins Grab gesunken, schmerzliches Gefühl, l lagert. Ein Todesfal wartete mit Bangen, Schmerzgefühle der erste offizielle Nachrick der amtlichen Wiener selbe. Ein Schlaganf trat in der Nacht vor Mittwoch ein. —Als welche von dem Prin in der Nähe von Bal war, heute früh sich des Kronprinzen erkui schrcckensvolle Kunde Prinz sei tot.

Wien, 31. Jan. einem Trauerhause, d tiefste Niedergeschlagen Schichten der Bevöl! öffentlichen und eine: bäuden wehen Trauer morgens traf der Sonl des Kronprinzen auf dl

Wien, 31. Jan. der Trauerbotschaft in die Presse nachstehend: in Jägertracht um h Hofburg an und bega Kabirret des Kaisers, Viertelstunde wieder w darauf eilte der Kaiser nach ersten Augenblick die übermenschliche 5 Seite des Kaisers sich zu verfügen. Nur mi Kaiserpaar die Krön Entschlüsse sofort nach' abzubringen. Der Kl Gemächer zurück und nachmittags mit sein sodann erteilte der Kai zur Ueberführung der

Die Leiche wurde dem Sarg auf das B