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Verwandte und Freunde benachrichtigen wir hiemit von der bevorstehenden
und erlauben uns, Sie auf nächsten
Sonntag den 2V. Januar L-r „L^o-r-rs"
hiezu aufs Freundlichste einzuladen.
Josef Beyle, Katharine Weit
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/^ZurEinsendung von Neuen - bürg vom 14. Jan. — So notwendig hat man es, die süße» Friedensschalmeien zu blasen? und wir sind bösartig genug, uns Wachs in die Ohren zu stopfen? Nein, feindselig sind wir gar nicht aufgelegt, aber die Gegner sollen uns auch nicht für so naiv halten, daß wir über das Wahlergebnis nicht alles sagen, was wir auf dem Herzen haben. Es ist vielleicht gut für ein andermal.
Naiv ist jene Logik — und sie ist gewiß nicht blos vereinzelt — die dem alten Vertreter unseres Bezirks das uneingeschränkteste Lob spendet, aber es für möglich ansieht, daß der Bezirk durch einen anderen Vertreter auch gut vertreten werde; und darauf hin läßt man das Gewisse fallen und erlaubt sich eine Probe auf's Mögliche! Das sind Spielereien, für welche das Leben zu kurz und die Gegenwart zu ernst ist. Zu solchen Sachen darf man im Interesse des öffentlichen Wohls nicht schweigen.
Gut! demokratisch ist also unser Bezirk nicht. Daß die Gegenpartei es ausgesprochen, erkennen wir dankbar an. Auch wir haben es trotz des Wahlergebnisses angenommen; indessen erst auf das Zeugnis von drüben durften wir uns bei dieser Annahme beruhigen. Aber dann besteht ein grundsätzlicher Widerspruch zwischen einem nichtdemokratischen Bezirk und seinem demokratischen Abgeordneten. Wer deckt diese Thatsache zu? Aber man scheint diesen Widerspruch nicht zu fühlen, darum müssen wir den Finger auf diesen Punkt legen und den Wählern sagen: seid demokratisch, dann wählt einen Demokraten! und ebenso bestimmt auch dem Kandidaten: verzichte darauf, Demokrat zu sein, dann wage es, einen nichtdemokratischen Bezirk als „gewissenhafter Mann" in allen Fragen zu vertreten! —
Mit Widersprüchen ist man noch niemals gut gefahren. Erst solche schreiende Widersprüche weg, dann proklamiere man den Frieden! Wir lieben unsere Mitbürger, wir können auch Brutus lieben — aber die Wahrheit über alles!
Neuenbürg, 18. Jan. fEinge- sendet.j Auf das Konzert des Kirchenchors und Liederkranzes, welches morgen Samstag im Hotel zur Post statlfindet, erlauben sich Einsender, an dieser Stelle noch besonders aufmerksam zu machen. Das Programm, wie solches im letzten Dienstag- Enzthäler ersichtlich gewesen, bietet neben den Chören der beiden strebsamen Vereinen unter ihrem Dirigenten Schramm einige Streichquartette, was hier gewiß als eine willkommene Neuerung und Bereicherung des Programms angesehen werden dürfte. Da man an den Konzertgebenden gewohnt ist, daß sie bei öffentlichen Anlässen ihre schöne Aufgabe erfüllen, so würden sie in einem ansehnlichen Besuch des morgigen Konzerts Wohl die beste Anersennung erblicken.
M b IN ff-
Deutschland.
Die Spezialberatung des Etats des Auswärtigen Amtes, mit welchem Gegenstände sich der Reichstag am Dienstag beschäftigte, gestaltete sich durch das wiederholte Eingreifen des Fürsten Bismarck zu einer hochinteressanten und bedeutungsvollen Verhandlung. Den ersten Anlaß zum rednerischen Auftreten des Reichskanzlers gab die Bemängelung der Forderung für Anstellung eines Vizekonsuls in Zanzibar, behufs Unterstützung des dortigen deutschen Generalkonsuls, seitens des Abg. Eugen Richter. Der Reichskanzler betonte, daß ein Konsul in tropischen Gegenden das doppelte Recht zu einem mehrmonatlichen Urlaube im Jahre habe und daß er während der Zeit seiner Abwesenheit eines geschäftskundigen Vertreters bedürfe, weshalb sich die Bewilligung der Stelle eines Vizekonsuls in Zanzibar empfehle. Weiter bemerkte Fürst Bismarck, daß er sich aus eine vom Abg. Richter angeregte kolonialpolitische Diskussion im großen Stile für jetzt nicht einlassen könne und werde hierzu die Vorlage für Ostafrika Anlaß geben. Der Reichstag genehmigte schließlich den Posten für Zanzibar mit großer Mehrheit.
Berlin, 16. Jan. Auf der Tagesordnung der morgen stattfindenden Plenar
sitzung des Bundesrats befindet sich eine Vorlage betreffend das gerichtliche Verfahren gegen Professor Geffcken. Die Veröffentlichung des Aktenmaterials erfolgt auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers infolge eines Berichts des Reichskanzlers vom 13. Januar. Die Vorlage enthält den Beschluß des Gerichts, die Anklageschrift nebst den Zeugenaussagen.
Hamburgs Einwohnerzahl (mit Vorstädten und Vororten) hat nunmehr die halbe Million überschritten. Sie beläuft sich auf 516 070 Personen. Das bedeutet gegen 1887 eine Vermehrung um 23 552 (4,78 Proz.)
Aus Hirschberg (Schlesien) 15. Jan. wird berichtet: Das Schwurgericht verurteilte heute die Eheleute Krebs aus Ruhbank zum Tode. Die Frau hatte ihrem Kinde von 16 Wochen die Nahrung entzogen und es langsam absterben lassen. Der Mann hatte die Frau hierzu angestiftet.
Würzburg, 15. Jan. Schauerlicher Tod. Heute Nacht gegen 1 Uhr nahmen die Nachbarn an den Fenstern eines Hauses in der Saalgasse im Mainviertel eine außergewöhnliche Helle wahr, welche auf einen dort ausgebrochenen Zimmerbrand schließen ließ. Man öffnete gewaltsam das verschlossene Zimmer, woselbst sich den Eintretenden ein schauerlicher Anblick bot. Die ganze Zimmereinrichtung brannte lichterloh und in dem halbverbrannten Bette fand man die verkohlte Leiche des Zimmerinsassen, des 75- jährigen verwitweten und alleinstehenden früheren Metzgermeisters Hellmuth vor. Wahrscheinlich hatte der alte unbeholfene Mann die Nachtlampe umgeworfen, wodurch das Bett und die Zimmereinrichtung in Brand geriet und er selbst auf so schauerliche Weise ums Leben kam.
Frankfurt, 15. Jan. (Erweiterte Fürsorge für Nichtraucher auf den Eisenbahnen.) Zur Abstellung zahlreicher Beschwerden des reisenden Publikums hat Minister v. Maybach jetzt für den ganzen Umfang der Staatsbahnen bestimmt, daß künftig in der Regel in allen Personen befördernden Zügen mindestens die Hälfte der vorhandenen Coupes 2. Klasse und mindestens ein Drittel der Coupös 3. Klasse (in beiden Klassen einschließlich der Frauencoupes) in der vorgeschriebenen Art als Coupe für Nichtraucher und Frauencoupes zu bezeichnen sind. Dem Zug- rc. Personal soll im Weiteren ernstlich in Erinnerung gebracht werden, daß in den Coupes für Nichtraucher das Rauchen auch mit Zustimmung sämtlicher Mitreisenden nicht gestattet werden darf und daß gegen Personen, welche in Coupes für Nichtraucher mit brennender Zigarre einsteigen oder rauchend darin betroffen werden, auch ohne Beschwerden der Mitreisenden, sofort selbstständig einzuschreiten ist. (F. I.)
Pforzheim, 10. Januar. Wohl der älteste Verein der civilisierten Welt ist die hiesige Singergesellschaft. Dieselbe verdankt ihre Entstehung einer schweren Zeit. Als im Jahre 1501 der sog. schwarze Tod in unserem Lande wütete, da war hier kein Haus, in dem nicht Tote lagen. Die Bevölkerung war dermaßen von der Seuche ergriffen, daß an eine ordentliche Totenbestattung nicht mehr zu