einer gemütlichen Feier ein. In trefflichen und humorvollen Worten kamen hierbei die mannigfachen schätzenswerten Eigen­schaften unseres seitherigen Hrn. Amts­richters in dienstlicher und geselliger Be­ziehung zum würdigen Ausdruck. Dies möge dem beliebten Beamten beweisen, wie ungern man ihn scheiden sieht. Die Bewohner von Stadt und Land werden ihm ein freundliches Andenken bewahren. Seine Liebe zur Natur, vornehmlich zu unseren Schwarzwaldhöhen, bürgt uns aber dafür, daß er unserem Thal nicht für immer den Rücken kehrt, daß wir ihn vielmehr von Zeit zu Zeit hier als stets willkommenen Gast begrüßen dürfen.

Neuenbürg. (Eingesendet.) Am Mittwoch den 2. d. Mts. abends versam­melte sich im Saale des Gasthauses zum Bären dahier eine Anzahl Freunde und Bekannte des an das K. Amtsgericht Stutt­gart Amt seinem Ansuchen entsprechend versetzten Herrn Amtsrichters Kallm an n, um mit dem Scheidenden vor seinem Ab­gang noch einige gemütliche Stunden zu verbringen. Bedauerlicherweise ist eine Bekanntgabe dieser Zusammenkunft in weiteren Kreisen unterblieben; andernfalls hätten sich, wiemitBestimmtheitangenommen werden darf, die Bewohner von Stadt und Land zahlreich eingefunden, um dem schei­denden Beamten, der 9 Jahre lang im Oberamlsbezirk Neuenbürg segensreich ge­wirkt, durch ihr Erscheinen ihre Dankbar­leit und Anerkennung kund zu geben. Scheidet doch mit Herrn Kallmann ein ausgezeichneter Beamter aus dem Bezirk, der sich dienstlich und außerdienstlich das Vertrauen und die Achtung Aller in hohem Maße erworben hat. Dies kam auch in den am Abschiedsabende gehaltenen Reden zum Ausdruck und wird Herr Kall­mann das Bewußtsein mit sich genommen haben, daß seine langjährige Thätigkeit im hiesigen Bezirke eine ersprießliche ge­wesen ist und er sich im Herzen der Be­völkerung eine dauernde Stätte bereitet hat. Möge Hm Amtsricher Kallmann in seinem neuen Wirkungskreis in der Resi­denz auch der Stadt Neuenbürg, welche er ja am Abschiedsabende seine zweite Heimat genannt hat, und ,deren an land­schaftlichen Reizen so reichen Umgebung eine freundliche und dankbare Erinnerung bewahren!

Neuenbürg, 3. Januar. Wahl­betrachtung. Anfänglich schien die Ab­geordnetenwahl wenig Bewegung zu ver­anlassen, da die Ansicht vorherrschte, der Bezirk werde an dem bisherigen, hiezu be­fähigten und insbesondere um die speziellen Interessen des Bezirks verdienten Abge­ordneten Beutter festhalten, was auch in einigen Wählerversammlungen, in welchen derselbe über seine ständische Thätigkeit Bericht erstattete, zum Ausdruck kam. Inzwischen wurde in kleineren Kreisen der Wunsch rege, den Bezirk durch einenIn­dustriellen" vertreten zu sehen. Im Ver­folg dies lenkten sich die Blicke auf einen der größer» Industriellen des Enzthals, Hrn. Commerell in Höfen. Da dieser aber von vornherein eine Kandidatur ablehnte, so fanden sich beide Ansichten alsbald wieder auf die Kandidatur Beutter zusammen. Nach der Wählerversammlung in Wildbad,

welche sich in ihrer Mehrheit ebenfalls für Beutter aussprach, bekam die Wahlange­legenheit ein ganz verändertes Bild. Erst fühlend, dann ermutigt durch die Lauheit der andern trat die demokratische Partei mit einem Kandidaten in der Person des Hrn. Bijouteriefabrikanten Heinr. Bl eh er an die Oeffentlichkeit. Beide Kandidaten machen nun ihre Wahlreisen, auf denen sie ihre Grundsätze bekannt geben. Blcyer überdies an der Hand eines in Stuttgart ausgegebenen Programms und in Be­gleitung eines der Häupter der demokrat­ischen Partei daselbst. Der Bezirk befindet sich also in voller Wahlbewegung. Ohne der Einseitigkeit geziehen zu werden, wird man sich sagen müssen, daß die Aussichten des bisherigen bewährten Abgeordneten die weitaus günstigeren sind, zumal die Demokratie im Bezirk kein allzu üppiges Terrain vorsindet. Da jedoch nichts wandel­barer ist, denn die Volksgunst, so ist nicht undenkbar, daß in den letzten Stunden noch zwischen der volkstümlichen und reichs­treuen Richtung Beutters und der demo­kratischen Richtung Blcycrs ein heißerer Wahlkampf sich entwickelt.

In Hailfingen, OA. Rottenburg büßte in der Neujahrsnacht ein 17jähriger Bursche durch unvorsichtiges Hantieren mit einer Pistole das Leben ein.

Ausland.

Telegramm.

Stuttgart, den 5. Jan. 9 Uhr.

Triest. Zwischen Fiume und Buceaci ist ein Güterzug vom Sturm erfaßt und über den Bahndamm hinabgcworfen worden. Zwei Tote und mehrere schwer Verwundete.

Newhork, 2. Jan. Nach Berichten aus San Franeisco hatten die Beob­achtungen der totalen Sonnenfinsternis von verschiedenen Stationen guten Erfolg. Für die Mehrzahl derselben währte die totale Verfinsterung 110 Sekunden. Bei der Station Winnemneea (Nevada) und mehreren anderen Punkten wurde beobachtet, daß die Temperatur während der gänz­lichen Verfinsterung um mehrere Grade

fiel.(F- J-)

Misulleii.

Kin Weif in der Irühlingsnacht.

Novelle von H. S. Waldemar.

(Fortsetzung.;

Susanna fühlte sich in den neuen Ver­hältnissen ungefähr wie ein Vogel, der seinem Bauer entschlüpft ist und nun von seiner Freiheit keinen Gebrauch zu machen weiß und sich deshalb in seinen Kerker zurückwünscht.

Aus den strengen Regeln der Erzieh­ungsanstalt kaum entlassen, war sie nun vollkommen ihre eigene Herrin; sic durfte im Park, in den Wiesen und Feldern um­herstreifen, ohne irgend jemandem Rechen­schaft darüber adzulegen; nur wurde zu­weilen von ihr gefordert, daß sie sich an Besuchen in der Nachbarschaft beteiligte und weil bei solchen Gelegenheiten ihr Verlobter und dessen Mutter sie mit be­sonderer Rücksicht behandelten es galt ja, den Leuten den Glauben an eine Hei­

rat aus Liebe beizubringen so waren ihr dergleichen Ausflüge weniger peinlich, als es sonst wohl der Fall gewesen wäre.

Bei solchen Ausfahrten wurde dem jungen Mädchen bald ein besonderer Um­stand auffallend. In nächster Nähe von Wardenstein befand sich em anderes Gut, Dammhof so viel hatte Susanna zu­fällig erfahren, denn in der gräflichen Familie wurde dieser Name niemals er­wähnt. Ja man ging in Vermeidung alles dessen, was an die Existenz dieses Ortes erinnern konnte, so weit, daß der Kutscher ein für alle Mal den Befehl zu haben schien, das Dorf zu vermeiden, denn wenn der zu verfolgende Weg hindurch führen sollte, bog er vor den ersten Häusern in einen Feldweg ein und beschrieb so, trotz des zuweilen sehr schlechten Zustandes der Straße, einen Bogen um das ver­botene Dorf. Als Susanna das erste Mal diese Bemerkung machte, wurde ihre unbefangene Frage nach dem Grunde dieser Handlungsweise so abweisend beantwortet, daß sie keine weitere Erkundigung ver­suchte. Dammhof erhielt aber dadurch in ihren Augen einen gewissen geheimnis­vollen Reiz.

Susanna sehnte sich zurück zu ihren Schulgefährtinnen, zu ihren Lehrerinnen, bei welchen sie stets eine Freundschaft ge­funden, die sie hier vermißte; mit heißerer Sehnsucht noch gedachte sie der bescheidenen Häuslichkeit ihrer Pflegeeltern, mit welchen sie in regem Briefwechsel stand. Der einzige Platz in ihrer jetzigen Heimat, an welchem sie sich vollkommen heimisch fühlte, war das kleine Stübchen im Erdgeschoß, welches Jojephine bewohnte. Die alte Frau, die mit allen Verhältnissen vertraut war und das junge Mädchen bald lieb­gewonnen hatte, füllte manche Stunde mit Erzählungen aus der Kindheit und Jugend der beiden Geschwister, und wenn sie von Herbert sprach, von seiner Herzensgüte, seiner Großmut und Unneigennützigkeit, so sielen solche Worte als fruchtbares Samenkorn in das empfängliche Herz des Mädchens. Auch von Jngeborg wußte sie manch hübschen Zug zu erzählen, aber nur von dem Kinde Jngeborg, über ihre letzten Lebensjahre beobachtete sie ein unverbrüchliches Schweigen. Und doch hätte Susanna gar zu gern erfahren, was es war, das wie ein Reif in ihr Leben gefallen.

Eines Abends kam Herbert von der Jagd nach Hause, und während er sich umkleidete, fragte er den Kammerdiener, ob Besuch bei seiner Mutter sei.

Ja wohl, Herr Graf, die Frau Baronin von A nebst ihren beiden Fräulein Töchtern und Frau von W. nebst ihrer Fräulein Schwester. So eben wurde das Abend­brot serviert."

Brr!" schüttelte sich Herbert lachend, so will ich mir mein Abendessen bei Josephine ausbitten. Sagen Sie nichts davon, daß ich zu Hause bin."

(Fortsetzung folgt.'

Mit

einer Bekanntm.Stammholzverkauf" des Forstamts Neuenbürg und einem Wahprogramm des Lavdtagsabgeordneten Beutter.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.

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