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Anläßlich der Kirchweihe findet bei mir nächsten Sonntag
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statt, wozu höflich einladet
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Eingesendet. Im Enzthäler hat ein P. Lutz von Neuenbürg schon einigemal „Niebelsbacher Wein" per. Liter zu 30 ^ angetragen, obwohl er selbst noch keinen hier gekauft hat. Sei es nun, daß er den „Niebelsbacher" auf diese Art empfehlen will, oder hat er einen Wein, den er auf diese Weise los werden will. Daß man „Niebelsbacher Wein" um diesen Preis von einem Wirt bekommt, glaubt lein Mensch — auch wir nicht! Wir raten deshalb jedem, und wird sich auch empfehlen unter diesen Umständen den Bedarf an Wein direkt hier zu kaufen.
Oberniebelsbach den 15. Okt. 1888.
Gemeinderat.
Kronik.
Deutschland.
An den Kaiser geht während seiner Anwesenheit in Rom täglich zweimal ein Courier von hier bezw. Friedrichsruh ab und sind täglich drei Kabinelscouriere speziell mit diesem Dienst betraut. An jedem Tag empfängt der Monarch auf diese Weise eine große Schatulle mit dringenden Aktenstücken, und er arbeitet in Rom mit derselben Regelmäßigkeit wie in der Heimat.
* Der Kaiserbesuch in Italien hat noch kurz vor seiner Beendigung mit dem Besuche Kaiser Wilhelms in Neapel ein Bild entrollt, welches an Farbenpracht und Lebendigkeit mit demjenigen des Kaiserempfanges in Rom wetteifern kann. Am Dienstag nachmittags 2 Uhr trafen Kaiser Wilhelm und König Humbert, begleitet von den königlichen Prinzen sowie von den Ministern Crispi, in dem herrlich geschmückten Neapel ein, von der Bevölkerung mit echt neapolitanischem Enthusiasmus begrüßt. — Die Dispositionen für die Heimfahrt Kaiser Wilhelms haben, soweit bekannt, keine Veränderung erfahren und erfolgt demnach die Abreise von Rom am Freitag nachmittag 3 Uhr, die Ankunft in Potsdam am Sonntag vormittag gegen 9 Uhr.
Nach einer Depesche der „Frkf. Ztg." soll der Empfang in Neapel sich zu einem großartigen, unbeschreiblichen Volksfest gestaltet haben, welches die Ankunft in Rom völlig in Schatten stelle. Der Empfang seitens der besonders zahlreichen Arbeitervereine sei ein begeisterter gewesen.
In der Sitzung des Reichstags vom 20. März d. I. wurde der Antrag angenommen, den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstag in der nächsten Session eine Vorlage behufs Errichtung eines Denkmals des hochseligen Kaiser Wilhelm, des Gründers des Deutschen Reichs, zu machen. Wie die „Berl. Polit. Nachr." hören, haben auf Grund dieses Beschlusses, welchem der
Bundesrat bcigetreten ist, Vorbesprechungen zwischen den Einzelregierungen bereits stattgefunden und sind die diesbezüglichen Verhandlungen so weit gediehen, daß heute im Reichsamt des Innern unter Vorsitz des Vicepräsidenten des Staatsministeriums, Staatsminister v. Bötticher, eine Konferenz zusammentreten wird, zn welcher die einzelnen Bundesregierungen Delegierte entsandt haben.
Eine Alarmnachricht aus Ost- afrika. Die „Times" meldet, daß der deutsche Kreuzer „Möve" ein Schiff mit französischer Flagge nach dem Hafen von Dar-es-saloam brachte, weil die Besatzung desselben den deutschen Beamten Gewalt androhte, als diese die Vorzeigung der Schiffspapiere verlangten. An Bord des Schiffes wurden Eingeborene, mutmaßlich Sklaven, gefunden. Daß der Kapitän der „Möve" zu seiner energischen Handlungsweise gegen das verdächtige Schiff vollkommen berechtigt war, dürfte zweifellos sein; nur wird man in Frankreich gegen das „gewaltthätige" Auftreten des deutschen Offiziers nicht wenig spekta- kulieren.
Hamburg, 15. Oktbr. Der Zollanschluß von Hamburg und Altona vollzog sich in aller Stille und ohne Störung. Die Revisionsgeschäfte seitens der Zollbeamten gehen in der koulantesten Weise von statten, so daß die Eröffnung des freien Verkehrs voraussichtlich am Donnerstag stattfinden dürfte.
Leipzig, 17. Okt. Dem „Leipziger Tageblatt" zufolge hat das Reichsgericht die Anträge Geffckens und seines Verteidigers Wolfsohn auf Haftentlassung Geffckens abgelehnt. (F. I.)
Darmstadt, 16. Okt. Der Groß- herzogliche Hof ist durch das Ableben des Landgrafen Friedrich Wilhelm von Hessen, welcher auf seiner Weltreise auf der Fahrt von Batavia nach Singapore durch einen Sturz über Bord verunglückte, in Trauer versetzt worden. Die Schwester des Verstorbenen, verwitwete Erbprinzessin von Anhalt, reiste auf die traurige Nachricht sofort zu ihrer Mutter nach Frankfurt ab.
Baden-Baden, 18. Oktober. Die Herzogin von Hamilton, geborene Prinzessin Marie von Baden, ist heute früh gestorben.
Pforzheim. Evangcl. Kirchenchor Montag den 22. Oktober, abends '/-7 Uhr Kirchen-Konzert in der hiesigen Schloßkirche unter gefl. Mitwirkung der Konzert- Sängerin Frau Fr. Höck aus Karlsruhe, des Herrn Violinisten E, Schall, des Hrn. K. Schifferdecker und noch einiger hiesiger Musikfreunde.
Württemberg.
Stuttgart, 18. Oktbr. Die Einweihung des Marthahauses, der Zweiganstalt des evangelischen Diakoniffenhauses, ist gestern nachmittag in Anwesenheit Ihrer Majestät der Königin und Ihrer kaiserlichen Hoheit der Frau Herzogin Vera erfolgt.
Stuttgart. Am Montag abend hielt das Konnte des im Juni d. I. hier abgehaltenen VI. Deutschen Brauertages seine Schlußsitzung behufs Endabrechnung. Nachdem von dem verbleibenden Ueberschuß schon vor etwa 6 Wochen' dem Oberbürgermeister Dr. v. Hack 2000 vsL für den Wohlthätigkeitsverein und die Stadtarmen zur Verfügung gestellt worden, wurde beschlossen, dem Fonds zur Erbauung der Friedenskirche in der Neckarstraße 1000 und dem Verschönerungsverein 600 ^, ferner dem Brauerverein der hiesigen Braugehilfen in ihre Krankenkasse ebenfalls 600 «kL zu überweisen, lieber die Verwendung des bei der Fachausstellung für Brauwesen erzielten Ueber- schuffes (der in besonderer Verwaltung wardst schon früher berichtet. (St.-A.)
Stuttgart. Der Beginn der allgem. Weinlese ist für Stuttgart, Heslach und Gablenberg in Uebereinstimmung mit dem Vorschlag von Vertretern der Weinorte des mittleren Neckarthals auf Mittwoch den 24. Okt. festgestellt. Die Sachverständigen sprechen sich dahin aus, daß die Weinberge des Stuttgarter Thals Heuer von jeder Krankheit verschont geblieben, die Reben heute noch in sämtlichen Halden vollständig belaubt, 1>ie Trauben gesund seien und im allgemeinen einen solchen Reifegrad erreicht haben, daß bei sorgfältiger Auslese, wie sie hier gebräuchlich, ein guter Mittelwein erwartet werden dürfe.
Reutlingen, 16. Okt. Seine Exzellenz der Herr Staatsminister des Innern von Schmid ist gestern abend hier eingetroffen, um heute Fabriken zu besichtigen und einer Sitzung der Kreisregierung, zu welcher auch die Oberamtmänner des Kreises berufen waren, anzuwohnen; dem Vernehmen nach bildet den Hauptgegenstand der Beratung die König-Karl-Jubi- läums-Stiftung. Seine Exzellenz ist von den Herren Regierungsdirektor v. Rüdinger und Oberregierungsräten v. Bockshammer und v. Häberlen begleitet. (St.-Az.)
Aus dem Oberamt Münsingen, 16. Okt. Am vorgestrigen Sonntag nachmittags während des Gottesdienstes sind einem Taglöhner in Bremelau von einem Stromer, der ein Fenster erbrochen hatte, und in die Wohnung eingestiegen war, 320 ^ gestohlen worden, welche der Taglöhner und seine Frau sich mühsam erspart gehabt hatten.
Unterkochen, 14. Okt. In einem Garten steht ein junger Apfelbaum, von welchem das Obst erst kürzlich eingeerntet worden, zum zweiten Mal in schönster Blüte. Ein eigentümliches und seltenes Bild: während zweier Tage der letzten Woche eine förmliche Winterlandschaft und mitten in derselben einen blühenden Apfelbaum.
Beim „Aachrühren" in Jsny, d. h. dem Reinigen des der gräflichen Standes- Herrschaft gehörigen Anteils des Aach- Flüßchens und dem damit verbundenen