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Deutschland.

* Mit dem wahrhaft begeisterten Em­pfang. den München, die Metropole Süddeutschlands, dem Kaiser bereitete, hat die Triumphfahrt des Reichsoberhauptes durch die süddeutschen Gaue ihren würdigen und erhebenden Abschluß gefunden. Die bayerische Hauptstadt hat schon wiederholt glänzend Zeugnis von ihrer echt nationalen, ..echt deutschen Gesinnung abgelegt und diese bekundete München auch diesmal wieder.

Seit Mittwoch weiltKaiser Wilhelm II. als Gast des österreichischen Kaisers in der Wiener Hofburg. Damit sind die Traditionen erneuert, welche seit einer Reihe von Jahren die Herrscher der beiden deutschen Kaiserreiche verbinden. In erster Linie gilt die Reise des Kaisers Wilhelm nach Wien der offenen Bekundung der persönlichen Freundschaft, welche zwischen ihm und dem Kaiser Franz Joseph besteht; dann aber ist diese Reise ein erneuter und aller Welt zugänglicher Beweis für die über den Wechsel der Personen erhabene unerschütterliche Fortdauer der Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn, welche in dem Bündnis der beiden Staaten ihren Ausdruck gefunden haben.

Berlin. Wie wir hören, sind in den letzten Tagen für etwa 45 Millionen Mark Erdarbeiten zum Nordostseekanal vergeben und haben norddeutsche Firmen und eine speziell auf diesem Gebiete bewährte bayer­ische Firma den Zuschlag erhalten.

(F- I.)

Karlsruhe, 2. Oktober. Die ver­söhnende Vermittlung unseres Großhcrzogs in Fragen deutscher Politik hat sich eines neuen schönen Erfolges zu erfreuen. Es ist dies der Besuch des Herzogs von Nassau und dessen Begegnung mit dem jugendlichen Kaiser auf Schloß Mainau. Damit ist eine 22jährige Epoche der Entfremdung nach den großen weltgeschichtlichen Wend­ungen von 1866 abgeschlossen. (S.M.)

Pforzheim. In der Gemeinde Huchenfeld Herrscht der Typhus epi­

demisch und ist in Folge dessen großer Notstand. Der Frauenverein ist ins Mittel getreten und hat einen Aufruf um Hilfe­leistung erlassen.

Pforzheim. Der Unterricht an der Kunstgewerbeschule beginnt Montag den 8. Oktober.

Württemberg.

Lt. Bekanntmachung des Kgl. Mini­steriums des Innern v. 29. Sept. werden von den Angehörigen des Kgl. Landjäger­korps wegen vorzüglicher Dienstleistungen u. A. öffentlich belobt: Stationskomman­dant Schiler in Neuenbürg und Landjäger Eisenmann in Birkenfeld.

Infolge der im Monat September zu Markgröningen vorgenommenen Dienst­prüfung ist zu Versetzung von unständigen Lehrstellen an Volksschulen u. A. Sophie Conzelmann von Herrenalb für be­fähigt erklärt worden.

Aus Stuttgart verlautet zuverlässig, daß Kaiser Wilhelm vor seiner Ab­reise seine bestimmte Absicht ausgesprochen hat, im nächsten Jahre seinen Besuch am württembergischen Hofe zu wiederholen und zum Rcgierungsjubiläum König Karls anwesend zu sein.

Stuttgart. Wie man hört, wird Se. Mas. der König am 20. d. Mts., vormittags 9 Uhr, mittelst Sonderzugs von hier nach Nizza abreisen. Ihre Maj. die Königin soll bis Neujahr in der Residenz verweilen. Kaiser Wilhelm hat der städtischen Armenbehörde zur Ver­wendung für hiesige Arme die Summe von 500 zustellen lassen, welche vor­zugsweise unterverschämte Arme" aus- geteilt werden soll.

Stuttgart, 4. Oktober. Die sonst regelmäßig in die Sommermonate fallende ökonomischen Musterungen sind in diesem Jahre für die Infanterie- und Artillerie- Truppenteile in den Herbst verlegt wor­den, einesteils um den Truppen für die vielseitigen Beschaffungen und Abänder­ungen der neuen Infanterie-Ausrüstung genügend Zeit zu lassen, andernteils um auch den Besitzstand an diesen Stücken prüfen zu können. Aus diesem Grunde werden auch in diesem Herbst bei allen Infanterie-Regimentern die Musterungen vorgenommen, während sonst das einzelne Regiment nur alle zwei Jahre gemustert wird. Gegenwärtig findet die Musterung bei den Regimentern der 52. Jnf.-Brig. statt. Heute rückten bei dem hiesigen Ulanenregiment die Rekruten ein.

Stuttgart, 1. Okt. Der Landes­verband des Vereins derVogelfreunde in Württemberg hielt bei Nill seine General­versammlung. An Landjäger sind für Anzeige solcher Personen, die sich gegen den Vogelschutz vergehen, 118 ausbe­zahlt worden.

Eine neue Zugabe zum Cannstatter Volksfest bot am Samstag nachmittag der Verein für Hundefreunde durch seine Wasserprüfungen fürHunde, welche zwischen Gittersteg und Eisenbahnbrücke abgchalten wurden. In der I. Abteilung apportierten 16 Hunde mittlerer Größe verschiedene ins Wasser geworfene Gegen­stände, n. a. eine Kinderpuppe in Lebens­größe. Die II. Abteilung bot 4 Jagd­hunden Gelegenheit, ihre Dressur zu zeigen. Es wurden auf einen Schuß Wildenten

ins Wasser geworfen, welche von den Hunden rasch und sicher apportiert wurden. In der III. Abteilung brachten 11 Hunde größter Rassen große Gegenstände (die Figur eines Erwachsenen, eine Wiege mit einem Kinde rc.) ans Land; 2 Hunde retteten sogar ein ganzes Boot mit Jn- saßen aus dem Wasser. Den Schluß machte ein Dauer- und Wettschwimmen großer Hunde, wobei die ganze Strecke zwischen den beiden Brücken durchschwommen werden mußte.

Ehingen, 1. Okt. In der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag wurde dem hiesigen Ochsenmetzger Schaupp das Pferd aus dem Stalle gestohlen. Der Dieb hinterließ einen Spazierstock und Zündhölzchen. Bei seinem scharfen Ritt begegnete er jemand, der ihn um den Zweck seiner nächtlichen Eile befragte und er gab sich für einen Feuerreiter aus. Doch scheint den frechen Menschen das Gefühl der Sicherheit verlassen zu haben, er band das Pferd am Ende der Stadt an einen Garlenzaun, so daß der Bestohlene es am Morgen zurückerhielt.

Der Knecht eines Lederfabrikanten in Backnang sollte einen Wagen Schult in die Murr leeren. Die Hinteren Räder des Wagens rutschten rückwärts ins Wasser und zogen Wagen und die kräftigen Pferde nach sich. Der Knecht sprang ins Wasser, sie loszumachen, was wegen der Tiefe nicht gelang. Die Pferde ertranken; die Tiere hatten einen Wert von über 2000 Mark.

Aus dem Murgthal, 30. Sept. Vor einigen Tagen wurde die im Laufe des Sommers bei der Jlgenbacheinmündung über die Murg erstellte Brücke dem Ver­kehr übergeben, durch welche das über zwei Stunden lange holzreiche Jlgenbachthal eine bequeme Ausfahrt und Verbindung mit der Murgthalstraße erhalten hat. Bisher befand sich dort nur eine schwer zu passierende Furt, welche der Schrecken aller Holzfuhrleute und der tägliche Schau­platz von Tierquälereien war. Groß und allgemein ist deshalb die Befriedigung, daß diesem Uebelstand jetzt abgeholfen ist. Die von Baurat Rheinhard entworfene Brücke ist ein Seitenstück zu der vor zwei Jahren von demselben Techniker erbauten Heselbacher Murgbrücke und bildet, wie letztere, mit ihrem kühn geschwungenen Bogen und ihren gefälligen Formen eine bemerkenswerte Zierde der Gegend.

Die Bauarbeiten an der Stadtkirche in Calw sind nach 4'/-jähriger Arbeit nahezu vollendet. Die Malerei wurde von Professor Kolb aus Stuttgart aus­geführt. Die Einweihung ist auf den 7. Oktober festgesetzt.

Calw. Aus dem Programm zu der am Sonntag den 7. Oktober stattfindenden Einweihung der evang. Stadt kirche: Festchoral vom Turm. Um 7 Uhr FeL gcläute. Von 9 Uhr an Sammlung ztt» Kirchgang im Rathaus. Um '/»10 Uhr Zug in die Kirche: Schulen, Geistliche, Kirchenälteste, geladene Gäste, Einwohner­schaft. Vor dem Haupteingang Gesang der Schüler. Festgottesdienst: Kirchenge­sangverein:Heilig ist der Herr Zebaoth," von Mendelssohn-Bartholdy. Eröffnungs­ansprache und Weihegebet von Herrn Dekan Braun. Festpredigt von Herrn Dekan Berg von Heilbronn. Kirchengesangverein: