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A«tttche Metsautmachnugeu.

A« die Gemeindebehörden.

Bekanntmachung, betr. die Einleitung der Jahresschätznng der Gebäude.

Da nach dem Erlaß deS K. VrrwaltungsratS der GebäudebrandversicheeungS-Anstalt vom 28. Juli ds. Js. Nr. 3304 (Amtsbl. S. 290) mit der Einleitung zu der Jahresschätzung der Gebäude und ihrer Zu­behörden und zu der hienach auf den 1. Januar des nächsten Jahres zu vollziehenden jährlichen Aenderung der Feueroersicherungsbücher nunmehr zu beginnen ist, so werden die Gemeindebehörden unter Hinweisung auf Art. 12 des Gesetzes vom 14. März 1853 und auf Ziffer 9 Abs. 15 des Normal-Erlasses vom 16. März deSs. JahrsS (Kiumpp'S 3. Handausgabe S. 18 Buchstabe u) bezüglich der Schätzung der­jenigen Neubauten und Aeuderunge«, welche au Fabriken, sonstige« größeren gewerblichen Anlage« und wertvollen Gebäudezubehörden seit der letzten Schätzung eingetreten sind, beauftragt, die Beteiligten zur unoerweilten Anmeldung aufzu­fordern, hierauf die Durchsicht der auf Fabriken und ähnlichen Gebäude bezüglichen Einträge deS Feuer- versicherungSbuchs unter Beachtung der durch Erlaß de» K. Verwaltungsrats vom 18. Oktober 1892 (Min -Amtsbl. S. 478) erteilten Weisung vorzunehmen und die hienach sich ergebenden Aenderungsanträge spätestens bis SV. k. Mts. dem Obrramt anzu­zeigen. Die der Schätzung zu unterwerfenden Gegen­stände (Gebäude oder Zubehörden) sind unter Angabe deS mutmaßlichen Werts einzeln und möglichst de- tatltert zu bezeichnen, damit entnommen werden kann, ob die Abssndung des BrandoersicherungS-Jnsp-ktorS erforderlich ist, auch ist der für dis Schätzung not­wendige Zeitaufwand soweit möglich anzugeden. Da­bei wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß auch die elektrischen Beleuchtungs­anlage« und Kraftübertragungen, soweit die­selbe« als Gebäudezubehörden erscheine«, in das Anmeldeverzeichnis anfzuuehme« find.

Diensiag, rerr 4. September 1900.

In der zu erlaffenden öffentlichen Aufforderung sind die beteiligten Gsbäudebesitzer noch besonders auf obigen Termin mit dem Anfügen aufmerksam zu machen, daß spätere Anmeldungen als außerordentliche auf Rechnung der Fabrikbesitzer vorzunehmendeu Schätzungen behandelt werden können.

Hinsichtlich der sonstigen Gebäude wird späterhin weitere Bekanntmachung erfolgen.

Calw, den 31. August 1900.

K. Oberamt.

Stv Amtm. Münz, A.-V.

De« Schultheihenamtern

hat man mit der Post die AnblümnngSüberfichteu pro IVVV wieder zugehen lasten, da gemäß der unten aufgeführten Ziffer 3 der Min.-Verf. betr. dir land- und forstwirtschaftlichen Aufnahmen im Jahr 1900 vom 18. Mai 1900 (Req.-Bl. Nr. 25 S. 361 S) bezw. Ziffer I, 4 und Ziffer V des gedruckten Erlöstes des K. statistischen Landesamtes betr. diese Aufnahmen vom 25. Mai 1900 die An!>iümungsübrrfichten nun­mehr auch bezüglich des Flächeninhalts der Neben- «ntzungeu zu ergänzen sind.

Spätestens bis IS. September d. I. sind dis Uebsrstchten hierher ergänzt zurückzugeben.

Ziffer 3 Min.-Verf. vom 18. Mai 1900 lautet:

Außerdem sind im Spätsommer 1900 Er­hebungen über den Umfang der Nebennutzungen auf Acker und Gartenländereien vorzunehme».

Ziffer I, 4 und Ziffer V des Erl. deS statist. LandeSamtS vom 25 Mai 1900 lauten:

I. 4. Durch die örtlichen Sachverständigen sind im Monat September dis dem Anbau der ein­zelne» Gewächse auf Acker- und Gartenländereien als Nebenfrncht oder Nebennutznug gewidmeten Flä­chen schätzungsweise fefizustellen. DaS Ergsbuis ist unter Rubrik 0 Spalte 3 und 4 der AnblümungS- übersicht von 1900 Seite 24 dem Vordruck gemäß einzutragen (oetHl. auch nachher V).

Für die Nebennutzung oder Nebenfrucht kann nur eine Anbaufläche in Betracht kommen, welche bereits als mit einer Hauptfrucht besetzt in Spalte 2 der

BtrrteljShrltcher SdovnementSprei« in der Stadt ML. L.10 in« Hau« gebracht, ML. 1. IS durch die Post bezogen im Bezirk« Süßer Bezirk ML. 1. SS.

Rubrik L der Anblümungsübersicht sich verzeichnet findet. Insbesondere sind unter Nachfristen diejenigen Früchte zu verstehen, welche wie z. B. Sroppel- rüben auf eine im Jahr 1900 gewonnene Haupt­frucht folgen und noch im gleichen Jahre geerntet werden. Nicht zu den Nachfrüchten zu rechnen sind also die erst im nächstfolgenden Jahr Ertrag liefernden Früchte (z. B. im Herbst 1900 angesäte Winterfrucht, unter Halmfrucht gesäter Stoppelklee rc), ebensowenig auch der zweite Schnittt von Futterpflanzen (z. B. von Klee).

V. Behufs Eintragung der Flächen der N e b en- nutzungen (vrrgl oben 14) werden die Anblümungs- übersichten den Gemeinden durch. Vermittlung der Oberämter auf 1. Septemb er 1900 wieder zugehen. Nachdem die Spalten 3 und 4 vorschriftsgemäß auS- gefüllt sind, sind die AnblümunMbersichten vom OrtSvorstrher spätestens bis 15. September an das Oberemt und von dem Oberamt nach erfolgter Prüfung ohne weitere Zusammenstellung auf 1. Oktober d. I. an das Statistische LandeSamt wieder vorzulsgen.

Calw, den 31. August 1900.

K. Oberamt.

Sto. Amtm. Münz, A.-V.

Lagesnenigkeiten.

* Calw, 3. Sept. Der Lieder kr anz veranstaltete gestern nachmittag im Garten des Badischen HofeS für seine Mitglieder eine musikalische Unterhaltung, mit welcher zugleich ein kleines Kinderfest verbunden war. Für die Kinder wurden verschiedene Spiele arrangiert; Wettlauf, Klettern, Sackhüpfen, Seilziehen u. a. boten reiche Abwechslung und gaben zu manchen drolligen Scenen Veranlassung. Mit Obst und Süßigkeiten reichlich beschenkt, sah man unter der Kinderschar allenthalben recht vergnügte Gesichter. Die Sänger trugen 2 schöne Chöre vor, während die Instrumentalmusik die Liebenzeller Badkapelle übernommen hatte. Die

Gine Alpenwanderung.

ck. L. Ein herrlicher Augusttag war eS, als uns die rhätische Bahn von Land­quart in das sonnige Prätigau über Klosters nach DavoS Platz brachte. Die schäumende Landquart, neben welcher Eisenbahn und Landstraße daherzieht, hat einen mächtigen GebirgSstock durchbrochen und sich den Eintritt in daS Rheinthal erzwungen. Welch ein Genuß, an solchem Tag der großartigen Bergwelt immer näher zu kommen! Froher Erwartung voll schaut man zum Fenster hinaus, und die hochragenden Spitzen scheinen förmlich zum Besuch einzuladen. Reizend liegt der Davoser See da; sein Abfluß, die Landwasser» ist sehr bedeutend. Die Straßen in DavoS sind fast menschenleer, eS herrscht eine ganz respektable Hitze und DavoS hat ja den Hauptoerkehr nicht im Sommer, sondern im Winter. Wir halten uns in dem stattlichen, größtenteils aus Hotels bestehenden Ort nicht lange auf und begeben uns nachmittags auf den Weg in daS Albulagebiet. Durch daS enge, sehr romantische Davoser Hochthal, das von der brausenden Landwafser durchflossen wird, wandern wir an dem wilden Bärent, itt und dem tiefabstürzenden Zobelwafferfall vorbei und kommen nach einem Marsch von 22 km abends in dem klemm Gebirgsdörfchen Schmitten an, wo wir be­scheidene Unterkunst fanden. Nachts hörten wir von vorbeiziehenden Hirten Helle Alpenjodler und Alpenlieder singe»; besonder» ergreifend war das prächtige Lied: Heil, Helvetia, Heil! Am andern Morgen ging e» scharf bergab durch eine prächtige Alm nach Filisur, wo sich die Landwaffer mit der Albula vereinigt. Der Weg führt sodann steil hinauf durch Wald an den Bergünrr Stein. Der brausende Fluß verschwindet im gähnenden Abgrund, nur sein Zische» und Tosen verkündet sein Dasein. Bald darauf öffnet sich der schöne Thalkeffel und da» letzte größere Dorf des Albulagebiet», Bergün, liegt vor un«. Bergün ist al» Sommeraufenthalt viel besucht, auch bietet e» rüstigen Fußgängern eine Menge lohnender Ausflüge, sei e» in die vielen Thälrr und Schluchten, sei e« auf einen der hohen Gipfel; besonder» bekannt ist der un­

mittelbar aus dem Thal sich erhebende überaus stattliche Piz d'Sela. Wir hielten unS aber nicht lange auf, sondern strebten rasch der Paßhöhe zu. Bei dem kleinen Dörfchen Naz, daS auch wieder in einem ebenen Kessel, aber schon 1709 w hoch liegt, konnten wir die Tunnelarbeiten zu der Eisenbahn von ThusiS nach Bever» beobachten; die Gegend wimmelt von italienischen Arbeitern. Eine neue Thalflufe bringt uns zu dem schönen Palpurguasee; dort hört die Waldzone auf. Dis Straße war an diesem Tage sehr belebt; Wagen um Wagen fuhren an uns vorüber. Um 1 Uhr kamen wir in Weißenstein, 2050 m hoch» an, wo wir Mittag machten. Nachdem wir gerastet hatten, stiegen wir auf staubiger Landstraße auf die Paßhöhe 2345 m. Das Albulahospiz hat einige ein­fache, jevoch ordentliche Logier-Zimmer und ein Telegraphenvureau. Auf der Höhe des Paffes befindet sich ein klarer See; an den futterreichen Hängen weiden große Rinderherden. An den steilen Rrsrnbändern finden wir das liebliche Edel­weiß und pflücken e» zum schönen Strauße. Der Albulapaß ist während der Eommersaison der beliebteste und wohl auch frequentiertest« der Engadinerpäffe, indem über denselben das Engadin von Chur aus am kürzesten erreicht wird, ganz besonders aber auS dem Grunde, daß die ganze Albularoute gar reich ist an erhabenen und malerischen Naturscenerieen. Vom Hospiz senkt sich die Straße zuerst langsam, dann immer tiefer abwärts, die hohen Berge der Engadin» werden sichtbar, zahlreiche Kehren führen hinab in» Thal, hochbepackte Wagen fahren rasch hinunter, der Inn erscheint in leichtem Lauf, wir sind im oberen Engadin, in Ponte, angekommen. Nach kurzer Rast ging e» weiter im Innthal auf» wärt» über Bevers nach Samaden, wo wir im Hotel äss eine nett« bürgerliche Herberge fanden und un» nach einem Marsch von 42 km auSruhen konnten. Samaden ist der politische Hauptort de» Oberengadin», wo früher die Landsgemeinde abgehalten wurde und da» KreiSgrricht seine Sitzungen hält. Prachtvolle neue, sowie in großartigem Stile erbaute alte Häuser, ein» Menge von bedeutenden Warrnläden, sowie eine große. Zahl von Fuhrwerken auf den Hauptplätzen und da» rege, bewegte Leben geben dem Orte fast ein städtische»