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die, eine Vierzigerin, ihre Schönheit noch sehr zu konservieren gewußt hatte, deren Gesichtszüge aber durch einen hochmütigen Zug entstellt wurden.
„Weil ich nicht will, daß unsere Leute Einsicht in meine jetzige Korrespondenz haben!" entgegnete ernst der Freiherr, ein stattlicher Fünfziger, dessen zunehmende Korpulenz jedoch seinen Hausarzt mit einiger Besorgnis erfüllte.
„Ist die so ganz besonders, Papa?" fragte mit kaum unterdrücktem Gähnen — es war erst neun Uhr — Freein Wanda, die jüngere Tochter, während Baronesse Theodora, welche schon einen ihrer Briefe gelesen, sich an die Mutter wendend, sagte:
„Mama, dies Schreiben ist von Ella von Stern; sie ladet mich ein, die Festlichkeiten mitzumachen, die in der Residenz noch angesteüt werden, ehe sich der Hof für den Sommer zerstreut. Ich möchte wohl dieser Einladung, die von Frau von Stern ausgeht, Folge leisten, denn ich habe unsere Hauptstadt noch nie im Frühling gesehen."
„Davon kann nicht die Rede sein, mein Kind," sprach entschieden, fast heftig der Vater.
„Warum nicht, lieber Mann?" fragte überrascht die Freiherrin. „Mir däucht, wir sollten bereitwillig eine solche Einladung annehmen. Es sind jetzt in der Hauptstadt sehr viele Fremde, die verschiedenen Hofhaltungen geben ihre Frühlingsfeste — wer weiß, ob nicht Theodora — —"
„Ich aber sage nochmals, cs kann nicht sein, denn ein solcher Aufenthalt würde eine bedeutende Summe erfordern, die ich jetzt nicht herzugeben vermag."
Ungläubig blickten die Töchter auf ihren sonst so gütigen Vater, während seine Gemahlin in verdrießlichem Tone sagte: „Ich muß gestehen, lieber Mann, daß ich Deine jetzige Sparsamkeit, die bei jeder Gelegenheit hervortritt, weder begreife, noch billige. Ich habe meine französischeGesellschafterin aufgeben müssen, unsere Töchter ihre englische Erzieherin —"
„Können denn unsere Töchter nicht jetzt, da sie doch ein Alter erreicht —"
„O, ihr Alter brauchst Du nicht so sehr hervorzuheben!" sprach die Baronin einigermaßen empfindlich, da ihre zwanzigjährige hübsche, doch wenig liebenswürdige Theodora noch nicht vermählt war.
„Nun denn, könnt Ihr Euch nicht gegenseitig Gesellschaft leisten?"
„In jedem anständigen Hause ist doch eine französische oder englische Gesellschafterin -"
„So müssen wir eine Ausnahme machen, denn ich kann Euch keine halten, wie ich Euch sagen muß, daß wir diesen Sommer nur die allernötigsten Ausgaben machen dürfen, weder an Reisen noch Bäderbesuch denken können," und mit diesen Worten zog er einen der Briefe hervor und mit fast ängstlichen Blicken las er ihn, wobei sein Gesicht sich merklich verfärbte.
„Was ist's mit den Briefen?" fragte in besorgtem Tone Baronin Greifenberg, die ihren Mann beobachtet hatte.
„Dieser Brief enthält das Schrecklichste, was ich in diesem Augenblick erfahren kann! — Ich soll in zwei Monaten zehn Tausend Thaler bezahlen, die ich mit dieser Bedingung vor zwei Jahren geliehen, und weiß nicht, woher ich sie nehmen soll." (Fortsetzung folgt.;
„Kein Rasierer mehr, unfehlbares Mittel, den Rasierer entbehrlich zu machen, erhält man gegen Einsendung von 20 Diese Annonce, welche vor kurzem in vielen Zeitungen stand, lockte manche Leute an. Die Antwort, die sie erhielten, lautete: „Lassen Sie wachsen, was wächst, und Sie brauchen keinen Rasierer."
Wichse-Rezept.
Vorzügliche Oelwichse wird gewonnen aus 6 Teilen feinem Beinschwarz, 28 Teilen Shrup, 4 Teilen Runkelrückenzucker, 3 Teilen Fischthran oder Leinöl und einem Teile Schwefelsäure. — Alle diese Dinge werden tüchtig durcheinander gemacht , einen halben Tag der Ruhe überlassen und darauf mit 4 Teilen einer Loheabkochung, 4 Teilen Eisenbrühe, 18 Teilen Beinschwarz und 3 Teilen Schwefelsäure versetzt und durch wiederholtes tüchtiges Umrühren ganz gehörig durcheinander gebracht.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.