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troffen haben, welche von derselben für die Verkehrsverhältnisse, die Förderung der Volkswohlfahrt, die Landesverteidigung und die Staatsfinanzen gehegt wurden, und sich in jeder Beziehung als segensreich erwiesen habe. — Bekanntlich hat sich die Eisenbahnpolitik des Hrn. v. Maybach von deutsch-freisinniger Seite her sehr heftiger Angriffe zu „erfreuen" gehabt.
An der Berliner Börse waren heute (1. Mai) neue Zwanzigmarkstücke mit dem Bildnisse des Kaisers Friedrich in Umlauf, für welche in einzelnen Fällen ein Agio von 5 ^ für das Stück gezahlt wurde.
Wie die „Nordd. Allg. Ztg." mitteilt, ließ der König von Dänemarck dem Kopen- hagener Komite für die Unterstützung der deutschen Ueberschwemmten tausend Kronen überweisen. Das Blatt fügt hinzu, die Kunde dieser hochherzigen Gabe König Christians werde allenthalben in Deutschland mit Dank und aufrichtiger Befriedigung vernommen werden.
Karlsruhe, 1. Mai. Unser Fürsteu- paar ist heute Vormittag gegen 12 Uhr hierher zurückgekehrt. Obwohl ein feierlicher Empfang nicht stattfand, hatten sich doch außer den Mitgliedern des Fürstenhauses die Vertreter der obersten Behörden und die Bürgermeister am Bahnhof eingefunden.
(Präsident Lamey.) Am 1. Mai sind es 40 Jahre, daß August Lamey in die badische zweite Kammer eingetreten ist. Es gibt wohl wenig Parlamentarier, die auf eine so lange, die namentlich aber auf eine so hervorragende und segensreiche Wirksamkeit als Volksvertreter zurückschauen und sich, man kann wohl sagen, von allen Parteien eine so unbedingte Hochachtung erworben und bewahrt haben wie Lämey. Am 21. März d. I. richtete unser Großherzog an Lamey die schönen Worte: „Wir Beide sind in der Arbeit für's Vaterland ergraut, aber unsere Kraft gehört ihm nnd der Heimat." Damit hat der Landesvater seinem treuen Berater das wohlverdiente Denkmal in der Geschichte Badens gesetzt.
Karlsruhe, 1. Mai. In Durlach fand heute die feierliche Eröffnung der Drahtseilbahn Durlach-Thnrmberg statt. — Die Rheinbrücke in Maxau ist noch nicht völlig hergestcllt. Eine fliegende Fähre vermittelt den Personen-, Gepäck- und Exprcßgutverkehr. Die Güter gehen vorerst über Bruchsal-Germersheim.
Pforzheim, 28. April. Die Sammlungen für ein hier zu errichtendes „Kaiser- Wilhelm-Denkmal" haben bis jetzt über 15 000 -4L eingetragen. Mil der Erstellung eines würdigen Monuments will man aber noch zuwarten, bis Entwürfe und Modelle aus Künstlerhand, welche wohl in Auswahl zu erwarten sind, zur Verfügung gestellt werden. Da man hier etwas Schönes errichten will, so dürfte ein all- falsiger Mehraufwand leicht aufzubringen sein.
Pforzheim. Das Jahresfest der Rettungsanstalt Niefernburg wird Donnerstag, den 10. Mai (Himmelfahrtsfest,) Nachmittags, gefeiert Anfang 2 Uhr.
Württemberg.
Am 3. d. M. rückten die Ersatz-Reservisten zur Ableistung ihrer 3. (4wöchigen) Uebung bei den Infanterie-Regimentern und dem Pionier-Bataillon ein. Zur Unterbringung der bei de» Infanterie-Bataillonen in Stuttgart eintreffeuden IlO Ers.-Res. müssen 47 Mann des aktiven Dieuststandes vom 3. bis 30. d. M. bei den Bürgern auf Dach und Fach untergebracht werden; für die übrigen 63 Ersatz-Reservisten ist genügend Raum in den Kasernen.
Infolge der an den Schullehrer- Seminaren zu Nürtingen und Nagold vorgenommenen Aufnahmeprüfung sind nachstehende Präparanden zum Eintritt in ein Staatsseminar ermächtigt worden und zwar: In das Seminar zu Nagold: Büchlcr, Gottfried, von Schwann, Herrigel, Hermann, von Neuenbürg, Pfeiffer, Albert, von Dobel, Schuon, Sigmund, von Dobel.
Stuttgart, 2. Mai. Der Eröffnung der 4. evangelischen Landessynode gieng um 10 Uhr ein öffentlicher Gottesdienst in der Stiftskirche voran. Die Predigt hielt Stiftsprcdiger Oberkonsi- storialrat Dr. v. Burk über Matth. 28, 20: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." Bei der Eröffnung im Saal der ev. Gesellschaft waren die Mitglieder vollzählig anwesend. Der Kgl. Kommissär Se. Exz. der Herr Staatsminister des Kirchen- und Schulwesens Dr. v. Sarwey, abgeholt von einer Deputation der Synode, erschien in Begleitung von Prälaten und Mitgliedern des Konsistoriums und ließ zuerst durch Oberregierungsrat v. Finkh das in Z 20 der Synodal-Ordnung vorgeschriebene Gelöbnis verlesen, welches darauf die Mitglieder der Synode nach Namensaufruf einzeln vortretend mit den Worten „Ich gelobe es" in die Hand des K. Kommissärs ablegten. Darauf hielt Se. Exz. der Herr Minister die Eröffnungsrede und erklärt im Namen Sr. Majestät des Königs die IV. evangelische Landessynode für eröffnet. Der Alters-Präsident Herr Prälat Dr. v. Merz richtete hierauf an den Herrn Slaatsminister eine Ansprache.
Cannstatt, 3. Mai. Die Nachtigallen sind heute Nacht hier angekommen und erfreuen die Besucher unserer nun wieder im schönsten Grün prangenden Kuranlagen mit ihrem herrlichen Gesang.
(S. M.)'
In Gmünd fand am Samstag abend eine Versammlung in Sachen des Hohen- stausenvenkmals statt.
Wildbad, 2. Mai. Die offizielle Eröffnung der Kurzeit hat gestern in üblicher Weise stattgefunden. Verschiedene Anzeichen, wie z. B. Bestellung von Wohnungen schon für die nächsten Tage lassen hoffen, daß die Aussichten für die heurige Saison günstige sein werden.
Neuen bü rg , 3. Mai. Die wenigen Frühlingstage haben unerachtet ihrer noch zwischen Regen und Külte schwankenden Witterung Wunder gewirkt und bereits die Frühbäume zum blühen gebracht. Freunde der Natur können wir darauf aufmerksam machen, daß hier und in den untern Amtsorten demnächst die Bäume in allgemeiner Blüte stehen werden. Versäume niemand,
sich an ihrem Anblick zu erfreuen. Auch auf unsere reine, heilsame Tanne n- luft darf besonders aufmerksam gemacht werden; die schönsten Schwarzwaldparticen laden zu ihrem Genüße ein und so sei allen Erholungsbedürftigen und Leidenden wie allen Naturfreunden unsere Gegend in Erinnerung gebracht und aufs best? empfohlen.
Ausland.
In Folge der Begegnungen, welche die Königin von England auf ihrer jüngsten Reise durch Europa gehabt hat, wird eine Kundgebung Salisburys erwartet, welche die Freundschaft Englands mit den Friedensmächten betont.
Rom, 2. Mai. Bei dem heute m Fort Tiburtino stattgehabten Versuchsschießen mit dem neuen Sprengstoff, welchem der Kronprinz beiwohnte, sprang eine Büchse. Durch die Eisensplitier wurden mehrere Offiziere verwundet; auch der Kronprinz erlitt leichte Verletzungen.
Mi sollen.
Eine abenteuerliche Seereise.
Auf dem Bremer Schiffe „Erwin" erzählt nach den Mitteilungen eines Verwandten.
(Schluß.)
Was die Seeleute über die dort weilenden Missionare erzählen, muß jeden erfreuen, der für die richtige und würdige Ausübung der Mission Interesse hat. Tie loben an ihnen neben der Freigebigkeit und Gastfreundschaft das unbedingte Gotl- vertrauen, mit dem sie getrost in die Zukunft blicken. Nachdem die Mannschajt hier in Ooshovia einige Wochen verweilt hatte, landete das französische Kriegsschiff „Romanche", welches der meteorologischen Station der Franzosen beigegeben war, an der Insel und der Korvettenkapitän erklärte sich bereit, die Mannschaft aufzunehmen und nach Punta Arenas in der Magelhaensstraße zu bringen. Sie schifften sich eia und wurden an Bord des Schiffes, wo sie 20 Tage blieben, sehr gut und trotzdem der Raum beschränkt war, außerordentlich freundlich ausgenommen und behandelt. Kapitän und Steuerleute mußten an den Mahlzeiten der Offiziere tcilnehmen, Bootsmann und Zimmermann bei den Unteroffizieren essen. Das Mitleid schlug hier siegend alle Schranken der Nationalität nieder und einigte sich zu schöner Kameradschaft. Von da an hört die Reise auf abenteuerlich zu sein. Ein Hamburger Frachtdampfer brachte die Mannschaft nach Montevideo, von wo aus sie mit einem Hamburger Postdampfer nach Hamburg zurückkehrte.
Ist es nicht fast ein Wunder, daß nach allen obenerzählten Gefahren und trotz der furchtbaren Entbehrungen die ganze Mannschaft gesund und wohlbehalten von der Reise zurückkam? Im Hinblick auf die erst am dritten Tage nach der Abfahrt ent» deckten Schuhputzer erzählen den tapferen Seeleute noch heute mit schalkhaftem Lächeln, daß sie mit einer Mannschaft von
21 Mann ausgerückt seien, und daß dieselbe bei der Landung in Montevideo aus
22 Mann bestanden, sich also um einen vermehrt habe, trotzdem keine Frau mit an Bord gewesen sei.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.
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