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Rechter Hebelkalender.
Hebel's Rheinländischer Hausfreund für
1888. — Preis 30 — Verlag von
I. Lang in Tauberbischofsheim — hat soeben seine Wanderung durch das deutsche Vaterland angetreten. Ist derselbe längst schon als einer der besten deutschen Volkskalender bekannt, so bietet auch der Jahrgang 1888 auf 108 Quartseiten mit 62 Bildern wieder eine reiche Fülle ausgewählten Unterhaltungsstoffes. Der berühmte Volksschriftsteller Anzengruber eröffnet den unterhaltenden Teil mit einer markigen Dorfgeschichte. Rosegger bringt eine Geschichte aus Steiermark, Geres eine historische Erzählung aus dem Schwarzwalde, Barack witzsprühende Humoresken, und vorzüglich geschrieben: „Die Geschichte des Requiem von Mozart." Die Grundsteinlegung des badischen Ständehauses mit einem Vollbild von Maler Issel. Diesem folgt noch vieles andere Belehrende und Erheiternde. An Inhalt und Bilderschmuck aber ragt besonders bervor: „Unser Kaiser", der Lebensgang desselben bis zu seinem 90. Geburtstag. Eine gut illustrierte Weltschau bildet den gelungenen Schluß desselben.
Der „Deutsche Landeskalender" bietet für den Preis von 20 gleichfalls einen reichen, gut illustrierten Unterhaltungsstoff.
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Berlin, 26. Sept. Se. Mas. der Kaiser ist um 6 Uhr 30 Min. mit großem Gefolge nach Baden-Baden abgereist.
Berlin, 26. Sept. Die N. A. Z. meldet: Dem Fürsten Bismarck sind aus Anlaß seines 25jährigen Miuisterjubiläums aus allen Teilen Deutschlands, sowie aus dem Auslande, namentlich aus Oesterreich, Italien und England, zahlreiche wohlwollende Begrüßungen zugegangen. Die Zahl der Telegramme beläuft sich auf viele Hunderte, an deren Spitze die Glückwünsche der Kaiserin, der kronprinzlichen Herrschaften, verschiedener deutscher Souveräne und ihrer Minister sich befinden. Besonders sympathische Kundgebungen hat der Reichskanzler von Sr. Mas. dem König von Italien und dem Minister-Präsidenten Crispi erhalten.
Die heute ausgegebene Nummer des Reichsgesetzbl., sowie der Reichsanzeiger veröffentlichen eine kais. Verordnung vom 23. September betr. die Besteuerung des Branntweins im Königreich Württemberg.
München, 27. Sept. Die Abgeordneten nahmen den Gesetzentwurf betreffs der strategischen Bahnen ohne Debatte in zweiter Lesung einstimmig mit 135 Stimmen au. (F. I.)
Ein bedauerlicher Zwischenfall an der deutsch-französischen Grenze, der sich bei Raon sur Plainc (in der Nähe von Nancy) am vorigen Samstag ereignet hat, setzt in Paris die Gemüter in gewaltige Aufregung. Auf einen französischen Offizier und einen Piqueur, die bei der Jagd unmittelbar au der Grenze postiert waren, sind von deutscher Seite drei Schüsse abgegeben worden, durch welche der Offizier schwer verletzt und der Piqueur getötet wurde. Der Vorfall ist noch nicht ge
nügend aufgeklärt, das Wahrscheinlichste ist, daß deutsche Forstschutzbeamte aus die Franzosen als vermeintliche Wilddiebe geschossen haben.
Straßburg, 27. Sept. In einer Darstellung der „Landeszeitung" wird aus Grund der amtlichen Ermittlungen über den Grenzvorfall bestätigt, daß die Schüsse des Soldaten Kaufmann auf deutschem Boden abgegeben wurden und auf deutschem Boden einschlugen; Kaufmann feuerte erst, nachdem ein dreimaliges Haltrufen erfolglos geblieben war. (F. I.)
Pforzheim, 26. Sept. Heute Mittag verunglückte Bierführer Ruck von der Karlsruher Unionbrauerei in der Linden- straße dadurch, daß die Axe seines Wagens brach, infolge dessen Ruck vom Wagen fiel und ihm durch ein nachrollendes großes Bierfaß die Brust eingedrückt wurde. Der Schwerverletzte wurde sofort in's städtische Krankenhaus gebracht. verschied aber bei seiner Ankunft daselbst; er hinterläßt eine Frau und 5 kleine Kinder. (Pf. B.)
Württemberg.
F rie drichs h a f e n, 26. Sept. Ihre Königlichen Majestäten erhielten heute den Besuch Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Luise von Preußen, Höchstwelche gegen 2 Uhr Nachmittags hier eintraf, an der K. Tafel teilnahm und Abends wieder nach Schloß Montfort zurückkehrte.
Stuttgart, 26. September. Von Seiner Majestät dem König ist Mitte voriger Woche an den Fürsten Bismarck, welcher bekanntlich sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Minister der auswärtigen Angelegenheiten am 23. d. M. gefeiert hat und am 8. Oktober als Ministerpräsident feiert, nachstehendes Telegramm gerichtet worden: „Ich kann mir nicht versagen. Ihnen, hochverehrter Fürst, Glück zu wünschen zu dem Doppeljubiläum, welches Sie in nächster Zeit feiern. Möchte Ihnen stets treue Anhänglichkeit zu Teil werden in der Anerkennung Ihrer Verdienste um Kaiser und Reich in so schweren Zeiten."
Der Fürst hat hierauf mit folgende» Worten gedankt: „Eure Majestät bitteich unterthäuigst für das huldreiche Telegramm meinen ehrfurchtsvollen Dank in Gnade» entgegennehmen nehmen zu wollen."
tSt.-Anz.>
Das Regierungsblatt Nr. 32 vom 27. Sept. enthält eine Bekanntmachung des Finanzministeriums, betr. die Besteuerung des Branntweins. (Bekanntgabe des Gesetzes vom 8. Juli 1868, betr. die Besteuerung des Branntweins in verschiedenen zum Norddeutschen Bunde gehörenden Staaten und Gebietsteilen, welches mit den in Z 40 des Ges. vom 24. Juni d. 3-, betr. die Besteuerung des Branntweins, bezeichneten Aeuderungen und Ergänzungen mit dem 1. Okt. d. I. für das ge- sammte Gebiet der Branntweinsteuergemeinschaft in Kraft tritt.)
Der Staatsanzeiger Nr. 226 vom 28. September enthält die Verfügung des K. Finanzministeriums, betr. die Erhebung einer Nachsteuer von Branntwein vom 27. September 1887, worauf wir die Interessenten aufmerksam machen.
Der „Staatsanz." enthält eine Bekanntmachung der Stadtpflege Stuttgart,