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Blicken wir heute auf unseren großen Kanzler, wie er noch immer, den alten Eichen seines Vaterlandes gleichend, fest neben seinem greisen Herrn, unserem geliebten Kaiser steht, so müssen wir ihm unsere dankbare Bewunderung zollen, wie in den Tagen des bewegtesten Kampfes. Kampf ist sein Leben noch heute, nach Innen wie nach Außen. Er ist der best- gescholtenste, ruhmvollst angefochtene Minister, den die Welt je gehabt hat, und er bleibt unerschütterlich auf seinem Posten, stets fertig zu geistvoll schlagender Rede, keinen Zoll breit weichend, erfüllt vom Mute der Ueberzeugung und von der Bedeutung seiner Mission.
Welche Schwierigkeiten sich diesem eisernen Manne jetzt in auswärtigen Fragen entgegenstellen mögen, das entzieht sich allem Laienurteil, aber je deutlicher sich die Spuren der Schwierigkeiten zeigen, desto mehr muß es der Nation zum Bewußtsein werden, daß dem getreuen Kämpen für Deutschlands Ehre und Größe heute wie je die allgemeine Sympatie gebührt und daß für die deutsche Politik sich niemals ein mehr ruhmvoller, gewiegterer und zuverlässigerer Führer denken und wünschen läßt, als Fürst Bismarck.
Württemberg.
Fri edrich s ha fen, 22. Sept. Heute hatte der gegenwärtig auf seiner Besitzung bei Konstanz weilende K. Preuß. Finanzminister Dr. v. Scholz die Ehre, von Ihren Königlichen Majestäten zur Tafel geladen zu werden. Abends traf der Kais. Gouverneur von Kamerun, Freiherr v. Soden, einer allerhöchsten Einladung folgend, im K. Schlosse ein.
Durch Entschließung des K. Ministeriums des Innern vom 17. Septbr. wurde der Stationskommandant Schiler in Neuenbürg wegen vorzüglicher Dienstleistungen öffentlich belobt.
Stuttgart, 23. Sept. Wie wir erfahren, ist bei der hiesigen Reichsbankhauptstelle der Privatdiscontosatz auf 2fi«°/„ heraufgesetzt worden.
Anläßlich des Cannstatter Volksfestes werden am 27., 28. und 29. September je nachmittags von 1 bis 9 Uhr zwischen Stuttgart-Cannstatt, Cannstatt-Eßlingen und Stuttgart-Bietigheim (27.) außerordentliche Personenzüge ausgeführt.
Aus Stuttgart, Böblingen, Ellwangeu, Gmünd und aus dem Brenzthal wird von Reif und Frösten berichtet, welche verschiedenen Pflanzen schädlich geworden sind.
Oberndorf, 22. Sept. Der Artillerist, welcher bei den Manöverübungen in der Nähe von Seedorf verunglückte, ist nicht, wie gestern berichtet, gestorben; derselbe sieht vielmehr seiner vollständigen Heilung und alsbaldigen Entlassung aus dem hiesigen Spital entgegen.
Neuenbürg, 24. Septbr. (Kartoffelmarkt.) Bei stetigen kleinen Zufuhren rote gesunde Kartoffeln 3 20
Pr. Ztr. Einheimische sind zu 4 angeboren.
Miellen.
Are Aragonermütze.
Humoreske von A. Oskar Klaußmann.
(Fortsetzung.)
(Nachdruck verboten.)
Vor der Hausthür angekommen, machte das Stiftsfräulein seiner sittlichen Entrüstung durch die Worte Luft:
„Es ist ein Skandal! In der That, es ist ein Skandal, daß sich die Alte" — Fräulein von Werkenheim war zwei Jahre älter als das Stiftsfräulein — „zu solcher Schändlichkeit hergiebt. Wenn es sich um ein anständiges Verhältnis handelte, wäre doch keine Heimlichkeit notwendig. Aber fortwährend zu thun, als ob man von nichts wüßte, während heimliche Rendezvous im Hause stattfinden, das finde ich stark, ja, mehr als stark, das finde ich unverzeihlich!"
„Hm, hm!" entgegnete der Lcgations- rat, „was wollen Sie, meine Liebe, Art läßt nicht von Art. Ich erinnere mich eines Gerüchtes aus früheren Jahren, nach welchen das werte Fräulein Benjamins zu gewissen Zeiten heimlichen Rendezvous auch nicht abhold war. Allerdings hieß es später, jenes Gerücht wäre unbegründet gewesen, aber wer einige diplomatische Anlagen hat, läßt sich nicht täuschen. Jung gewohnt, alt gethan!"
„Sie mögen recht haben, lieber Legationsrat! Aber ich halte es für meine Pflicht, unsere Bekanntschaft auf das aufmerksam zu machen, was hier draußen in der Villa vorgeht. Wir gehören zu einem exklusiven Zirkel und haben die Verpflichtung, denselben rein zu erhalten."
Es gibt in unserm gesellschaftlichen Leben nichts Schlimmeres als gehässige Klatscherei, und leider ist dieses Uebel unglaublich weit verbreitet. Ich fürchte, es gibt unter den werten Lesern und Leserinnen nur wenige, deren Inneres nicht leider einmal bis in seine tiefsten Tiefen durch Klatschunglück aufgeregt worden ist, und ebenso genau weiß ich, daß die von diesem Unglück Betroffenen mit mir der Ansicht sind, daß eine bösartige Nachrede, die wie ein fürchterliches Gift heimlich die Ehre einer unschuldigen Person zerfrißt, zehnmal schlimmer ist, als ein räuberischer Uebcrfall, bei welchem der betreffende angreifende Lump doch noch den Mut haben muß, seine Person und Sicherheit in die Schanze zu schlagen.
Als am nächsten Abend Fritz in das Offizicrkasino kam, rief ihn der Rittmeister von Trautvetter beiseite und sagte in sehr ernstem Tone:
„Hören Sie, Herr Kamerad, ich komme soeben aus einer Gesellschaft, in der sich unser gemeinschaftlicher Bekannter, der Legationsrat, und mit ihm das unvermeidliche Stiftsfräulein befanden. Zu meinem Bedauern ist dort über Sie und über eine Dame, die mir unbekannt ist und die sich im Hause Ihrer Tante auf- haltcn soll, in einer Weise der Stab gebrochen worden, daß ich jedenfalls für Sie eingetrcten wäre, wenn ich mit den einschlägigen Verhältnissen Bescheid gewußt hätte. So bleibt mir nichts weiter übrig, als Ihnen Mitteilung zu machen und mich Ihnen für alle Fälle zur Verfügung zu stellen!"
Fritz von Brause war so bestürzt, daß er erst nach einiger Zeit den Rittmeister fragen konnte, was über ihn und die Dame gesprochen worden sei.
Der Rittmeister von Trautvetter erklärte kurz, daß es sich um heimliche Rendezvous handeln sollte, durch welche nicht nur auf die Dame, sondern auch auf den Offizier ein sehr schlechtes Licht falle.
Wenige Minuten später stürzte Fritz von Brause aus dem Offizierkasino nach dem Lokale, in dem, wie er wußte, Drachenborn jeden Abend seinen Whist spielte.
Nach einer halben Stunde kehrte er zurück und erklärte dem Rittmeister: „Ich habe den Verleumder öffentlich vor der Gesellschaft zur Rede gestellt und ihn, als er bei seinen verläumderischen Behauptungen beharrte, gezüchtigt. Ich bitte Sie, seinen Beauftragten hier zu erwarten und alles Weitere zu veranlassen. Damit Sie aber orientiert sind, gebe ich Ihnen mein heiliges Ehrenwort, daß auch nicht ein Wort der über mich und jene Dame in Umlauf gesetzten Gerüchte wahr ist! Ich schwöre Ihnen zu, daß ich in den letzten fünf Tagen, während welcher Zeit gerade jene Rendezvous stattgcfunden haben sollen, die Villa meiner Tante gar nicht betreten habe."
Als Fritz von Brause nach Hause kam, natürlich nicht, um sich zur Ruhe zu legen, sondern um alles für das bevorstehende Duell in Ordnung zu bringen, brach der verhaltene Groll aus ihm erst recht hervor. Es war ihm unbegreiflich, wie dieses elende, verläumderische Gerücht entstehen konnte, durch das die junge Dame viel mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde als er selbst. Die arme Sophie! Mein Gott, sie war ihm ja gleichgültig! Aber wenn es eine Fremde gewesen wäre, so würde er ja auch für ihre Ehre eingetreten sein.
Und sie war keine Fremde, nein, nein, seine Freundin, seine gute Freundin, und gleichgültig war sie ihm auch nicht, nein, ganz und gar nicht, trotzdem er sich das gern cingeredet hätte. Vergebliche Versuche zu diesem Einreden hatte er ja vier Tage lang gemacht.
V.
Es war am nächstfolgenden Abend.
Fritz von Brause saß an seinem Schreibtisch und schrieb eifrig Briefe. Der Rittmeister von Trautvetter war nachmittags bei ihm gewesen, um ihm mitzuteilen, daß für den nächsten Morgen sechs Uhr an einem bestimmten Orte außerhalb der Stadt ein Pistolenduell verabredet sei. Die Forderungen war sehr scharf. Sie lauteten auf fünf Schritt Distanz und dreimaligen Kugelwechsel mit beliebig langem Zielen. Es war kaum anzunehmen, daß bei der Schwere der Beleidigung und den schweren Bedingungen das Duell unblutig verlaufen werde.
Fritz von Brause war auch auf das Schlimmste gefaßt. Es war ihm zwar nicht angenehm, jetzt schon aus dem Leben zu scheiden, aber die Vorfälle der letzten Stunden hatten ihn mit furchtbarer Erbitterung erfüllt, und dann gab es auch noch ein quälendes, ihm selbst unverständliches Etwas in seinem Innern, das ihm den Wunsch nahe legte, von allem Nachdenken überhaupt befreit zu werden.