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Franz Andräs.

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Gottlieb Craubner, Gärtner.

Neuenbürg.

Ein noch ganz neues

Oval Fatz,

606 Liter haltend, verkauft

Ernestine Kappler.

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William Lübeck in Altona

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Kaushattungsschule für junge Mädchen.

In den beiden, der evangel. Diako­nissenanstalt gehörigen Marthaschulen in Karlsruhe (Waldstraße und Leopoldstraße,) finden weitere confirmierte Mädchen, welche sich für Haushaltung oder Dienst aus­bilden lassen wollen, unter günstigen Be­dingungen sofortige Aufnahme.

Näheres bei Pfarrer Walter in Karls- ruhe.

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Lriek- unü 8ebreibmappen, Brieftaschen und Wotizbücher,

Hetlk-McäcLe« ll. Fs/tekreE,

Photographie- und Schreib-Album olnpüelllt Reell.

LU6IÜK.

Deutschland.

Berlin, 22. Sept. Der Kaiser hat den Prinzen Wilhelm beauftragt, den Fürsten Bismarck morgen zu dessen 25- jährigem Ministerjubiläum zu beglück­wünschen.

Der zweite Schnäbele-Fall erweist sich als ein Zwischenspiel ohne ernstere Bedeutung. Selbst die Pariser Chauvi­nistenblätter mögen sich diesmal nicht er­hitzen undParis" versteigt sich sogar zu

der Behauptung, man würde allseitigeine Intervention zu Gunsten des dummen Jungen mißbilligen." Die Methode indessen, die in solchen Vorkommnissen erkennbar wird, darf man nicht aus dem Auge verlieren. Es zeigt sich darin die Ohnmacht der Pariser Regierenden, die Spektakelpatrioten zur Ruhe zu verweisen. Wie soll es aber möglich sein, die Frank­tireurs des Chauvinismus an der Grenze zur Raison zu bringen, während die Re­gierung selbst eine reguläre Schaar von Kundschaftern unterhält, um im amtlichen Frieden halbamtlichen Krieg gegen Deutsch­land zu führen und den Einfall der be­waffneten Macht in Elsaß-Lothringen vor­zubereiten.

Das Reichstagsgebäude ist jetzt schon zu stattlicher Höhe emporgediehen. Bis zum dritten Stock ist der Bau anf- geführt, die großen Bogenfenster zeigen sich in ihrer Vollendung, und auch die Sand­steinbekleidung ist bereits bis über den ersten Stock hinaus fertiggestellt. Der Dachstuhl wird binnen kurzem aufgeführt, und damit beginnt die erste Benutzung von Holz für den bisher ausschließlich nur in Steinen aufgeführten Bau.

Einige 20 junge Damen sind dieser Tage in Berlin als städtische Beamte, nämlich als Fleischbeschauerinnen, vereidigt worden. Meist sind junge Mädchen und jüngere Witwen mit scharfem gutem Auge bevorzugt worden.

Karlsruhe, 22. Sept. Die Vierte Internationale Konferenz der Vereine vom Roten Kreuz nahm heute vormittag 10 Uhr mit der Delegiertenversammlung ihren Anfang, welche der Vorsitzende des Deut­schen und Preußischen Zentralkomite's, Otto Graf zu Stolberg, eröffnete. Nach­mittags 3 Uhr fand im Sitzungssaale der zweiten Kammer die Eröffnungssitzung statt. Derselben wohnten der Großherzog und die Großherzogin bis zum Schluffe bei, ebenso Prinz Karl mit Gemahlin. Nach der Geschäftsordnung der Konferenz muß jede deutsch gesprochene Rede fran­zösisch, jede fremdsprachige deutsch wieder­holt werden.

Mannheim, 19. Sept. Für den kürzlich verstorbenen General der In­fanterie, Grafen v. Werder, den Führer der badischen Truppen im deutsch-franzö­sischen Kriege, soll hier ein Denkmal er­richtet werden. Der hiesige Verein deut-i scher Kampfgenossen erläßt einen Aufruf an sämtliche Militärvereine Badens be­hufs Sammlung von Beiträgen.

Eutingen, 22. Sept. Kaum hatten wir heute einem geachteten hiesigen Bürger, den beim Fuhrwerk zwischen Büchenbronn und Brötzingen ein jäher Tod ereilte, die letzte Ehre erwiesen, so durcheilte eine neue Schreckenskunde den Ort. Die Pferde des Herrn Sägmühlebesitzers Z. hier wurden zwischen Kieselbronn und hier plötzlich scheu und rannten die Höhe herunter, den Knecht unter den Rädern schleifend. Merk­würdig ist, daß die Tiere mehreren Hinder­nissen unterwegs sorgsam auswichen und selbst wohlbehalten im Sägmühlhof an­kamen, wo der verunglückte Knecht nach wenigen Minuten den Geist aufgab. Der­selbe, Wilh. Dahlinger aus Langenalb, diente treu seinem Herrn schon eine Reihe von Jahren. (Pf. B.)

Zu Jürst Mismarcks 25MigU Ministerjuöicäum.

(Aus dem Hausfreund d. N. Nachr. Berlin 1 (Schluß.)

Die Garantien, welche man nach dm Jahre 1815 gegen dieselben französisch«, Gelüste und für den europäische» Friede, in der heiligen Allianz und anderen » europäischen Interesse getroffenen G richtungen gesucht hat, haben im Lause de Zeit ihre Wirksamkeit und Bedeutung Va­loren. so daß Deutschland allein sich schltz lichUrankreichs hat erwehren müssen, m auf eigene Kraft und seine eigenen Hift mittel angewiesen. Eine solche Anstrenz- ung, wie die heutige, darf der deutsch« Nation nicht dauernd von Neuem ang« sonnen werden; und wir sind daher ge­zwungen, materielle Bürgschaften und d« Sicherheit Deutschlands gegen Frankreich! künftige Angriffe zu erstreben, Bürgschaft zugleich für den europäischen Frieden, k, von Deutschland eine Störung nicht j, ! befürchten hat. Diese Bürgschaften hck , wir nicht von einer vorübergehenden K gierung Frankreichs, sondern von da französischen Nation zu fordern, welche x zeit hat, daß sie jeder Herrschaft in d« Krieg gegen uns zu folgen bereit ist, N die Reihe der seit Jahrhunderten >m Frankreich gegen Deutschland geführt« Angriffskriege unwiderleglich darthun.

Wir können deshalb unsere Form­ungen für den Frieden lediglich da»j richten, für Frankreich den nächsten L griff ans die deutsche und namentlich a die schutzlose süddeutsche Grenze daduch zu erschweren, daß wir diese Grenze ui! damit den Ausgangspunkt französW Angriffe weiter zurücklegen und die Öl­ungen, mit denen Frankreich uns bedrtz als defensive Bollwerke in die GeWl> Deutschlands zu bringen suchen."

Das war die Sprache, welche Bis»' schon lange vor der gänzlichen Niedn- werfung Frankreichs durch die deutsch« Waffen führte; er hat die Verhandlung zu Deutschlands Ruhm und Ehre gMlst zu Ende geführt und durch seine fast m» Initiative gleichende Mitwirkung an i« Wiederaufrichtung des Deutschen 3W . das Werk krönen helfen. Er hat dies die bekannten Versailler Verträge M deutschland mit Norddeutschland verbuftr » jer hat durch Vorlegung des Entwuft der deutschen Reichsverfassung den inneni Ausbau des neuen Staatenverbande» g fördert, und hat dann auch nach Auft durch seine bewundernswerte diplomatW Aktion wir erinnern an den ewig dar würdigen Berliner Kongreß dem De«- sehen Reiche das gebührende Ansehen » den gebührenden Anteil an der Entscheid ung wichtiger internationaler Fragen ge­sichert. ..

Von allergrößtem Belang sind ft« wiederholten erfolgreichen Auseinander setzungen mit dem in maritimen Angelegen­heiten stets eifersüchtigen und eigennützig^ Großbritannien über Deutschlands Stellung zur See und zu überseeischen Ländern.

Ebenso ist ihm die schwierige Anbahn­ung versöhnlicher Beziehungen zu Oester­reich und der glückliche Abschluß rine- Freundschaftsbundes mit dieser Macht z» verdanken.