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Verbleiben in dem Korps wünschend. Die Feier des 15 jährigen Bestehens der Feuerwehr soll Montag 3. Oktober statt­finden.

Dobel, 20. Sept. Die am Sonntag stattgehabte Zusammenkunft der Schwarz­waldvereins - Sektionen nahm, begünstigt vom besten Wetter den schönsten Verlauf. Die Sektionen Karlsruhe, Baden und Pforzheim hatten sich besonders zahlreich beteiligt und in den gastlichen Räumen derSonne" vereinigt; wobei sie gefunden haben, daß sich auch auf dem hochgelegenen Dobel mit seiner prächtigen Aussicht recht gut wohnen und fröhliche Geselligkeit pflegen läßt. Ein großer Teil der Gäste nahm den Rückweg über Rothenbach, der andere über Neuenbürg und von da per Bahn; alle hochbefriedigt von der auch an Naturschönheiten so reichen Tour.

Stuttgart, 20. Sept. (Kartoffel- Obst- und Krautmarkt.) Leonhards­platz : 500 Ztr. Kartoffeln zu 3 50 L

bis 4 -/lL pr. Ztr. Marktplatz: 4000 Stück Kraut zu 1620 Per 100 Stück. Wilhelmsplatz: 100 Ztr. württemb. Obst zu 7 ^ 500 Ztr.

auswärtiges Obst zu 6 60 bis

6 80 per Ztr. Güterbahnhoi:

1000 Zentner auswärtiges Obst, waggon­weise zu 6 50 per Zrr.

Fellbach, 19. Sept. Die Kartoffel­ernte wird Heuer erst in 810 Tagen be­ginnen. Das Hinauszögern dieser Ernte geschieht deshalb, weil die Kartoffeln noch in vollem Wachstum sich befinden. Durch die eingetretene Feuchtigkeit haben die Kartoffeln aufs neue angefangen zu wachsen, und es wäre ein Schaden, wenn man das Ausreisen nicht abwarten würde. Es dürfte Heuer viel mehr Kartoffeln geben, als vor etlichen Monaten vermutet wurde; wohl sind sie etwas klein, aber an Güte lassen sie nichts zu wünschen übrig.

Schweiz.

Das Polizeidepartement des Kantons Basel-Stadt setzt auf die Entdeckung und Wiedererlangung eines dort geraubten Kindes eine Belohnung von Eintausend Franken aus und giebt folgende Beschreib­ung des Kindes: Dasselbe ist 5 Jahre 5 Monate alt, von kräftigem Körperbau und hat ein volles, gesundes Aussehen. Das Haar ist hellblond und ringsum ab­geschnitten, Augen blau und Nase stumpf. Ein besonderes Kennzeichen bildet eine kleine Narbe auf der Stirn. Es spricht Basler Dialekt und trug am 6 . August ein graues Unterröckchen mit Taille, eine weiße, vorn geflickte, mit Bändern einge­faßte Schürze und hohe Bundschuhe. Der mutmaßliche Entführer ist ein jüngerer Mann, mittelgroß, mit schwarzem Haar, brauner Gesichtsfarbe und kleinem Schnurr­bart.

Ausland.

Paris, 18. Sept. Die Deutschen­hetze erhält neue Nahrung durch die Mit­teilung, daß die französische Regierung eine Zählung der Fremden deutscher Nationalität in Paris angeordnet habe.

Amerika. Die in Chicago zum Tode verurteilten Anarchisten, deren Hin­

richtung der oberste Gerichtshof von Illinois auf den 11 . November festgesetzt hat, wollen nun an den obersten Gerichtshof der Bereinigten Staaten appellieren. Diese Leute, denen fremdes Leben keinen Pfiffer­ling wert ist, denken ihrerseits, wie man sieht, über den Wert ihres eigenen Lebens ganz anders.

Miszellen.

Reichsgericht. Das bei manchen Schlächtern beliebte Verfahren, einem un­ansehnlichen, schlaffen Fleische durch Ein­blasen von Luft mit dem Munde das Aussehen eines straffen, kernigen Fleisches zu verschaffen, eine besonders bei Kalb­fleisch angewendete Prozedur, ist jetzt vom Reichsgericht als ein Verstoß gegen 8 367 Nr. 7 des Reichsstrafgesetzbuches anerkannt worden. _

(Bezahlt sich das Annoncieren?) Da­rauf antworten die nachfolgenden ameri­kanischen Millionäre:Meinen Erfolg verdanke ich dem liberalen Annoncieren." Bonner.Der Weg zum Reichtum geht durch die Druckerschwärze." Barnum. Erfolg hängt von liberaler Unterstützung der Druckereien ab." I. I. Astor." Häufiges und beständiges Anzeigen brachte mir, was ich besitze." I. A. Stewart. Mein Sohn, mache Geschäfte mit Leuten, die anzeigen, Du wirst nie dabei verlieren." Benj. Franklin.Wie kann die Welt wissen, daß Jemand etwas Gutes hat, wenn er den Besitz desselben nicht an­zeigt." Vanderbilt.

Das Wachstum Londons ist noch immer in stetigem Steigen begriffen. Während die Bevölkerung der Stadt im Jahre 1800 erst 958 500 Köpfe betrug, war dieselbe im Jahr 1850 auf 2 360 000 gestiegen. Nach der Zählung im Jahre 1871 betrug sie 3 254 260 Seelen, im Jahre 1886 aber nach der Berechnung des britischen statistischen Amts nicht weniger als 4 766 000 . Sie hat sich also im Laufe von 36 Jahren um 2 406 000 Bewohner vermehrt.

(Das moderne Bethlehem.) Das in der biblischen Geschichte so berühmte Dorf Bethlehem, südlich von Jerusalem, wird jetzt schon mit Gas beleuchtet. Auch wird nächstens zu dem eine halbe Stunde von diesem Dorfe entfernten Grabe Rachel's, der Gattin des Patriarchen Jakob, über dem sich bekanntlich eine kleine Kapelle er­hebt, ein geebneter, beschotterter Weg her­gestellt werden.

(Eine hübsche Zimmerzierde.) Man nimmt eine ziemlich große, dunkelrote Rübe, an welcher der Kopf nicht weggeschnitten sein darf, sondern die Blätter weggebrochen sind. Die Rübe wird in der Mitte quer durchschnitten und ausgehöhlt. In die Höhlung gibt man eine in Moos ge­wickelte Hyacinthenzwiebel. Das Moos wird begossen und immer feucht erhalten. Die rote Rübe wird samt ihrem Inhalt an einer entsprechenden Schnur zuerst einige Tage in einem kalten, später in einem warmen Zimmer vor dem Fenster aufgehängt. Die Hyacinthe wächst nun

wie in einem Glase und ihr Behälter wächst mit ihr. Die intensiv roten Blätter der mit dem Haupte nach unten gehängten Rübe krümmen sich nach oben und geben einen schönen Kontrast mit dem Grün der Blätter und dem Weiß der Blüten und eine effektvolle Zierde.

(Weiße Wäsche.) Ein vortreffliches Mittel, die Wäsche schön weiß zu machen, ist gereinigter Borax. Man nimmt auf etwa 30 Liter Wasser eine Hand voll Borax; bei feiner Wäsche, wie Vorhänge, Spitzen und dergleichen kann man noch mehr nehmen. Der Borax muß wie bei Soda zuvor im heißen Wasser zerkochen und wird dann mit dem Waschwasser ver­mischt. Er greift die Wäsche nicht im mindesten an, macht das härteste Wasser weich und erspart viel Seife. Einen Beweis für die Vortrefflichkeit des Borax haben wir an der holländischen Wäsche, die ja wegen ihrer Sauberkeit und Weiße bekannt ist. Und in Holland nimmt man nie Soda zur Wäsche, sondern stets ge­reinigten Borax. Man kauft ihn bei jedem Droguisten.

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(Fische zu konservieren.) Um Fische n

lange Zeit frisch und so gut schmeckend ^

zu erhalten, wie frisch gefangen, wird der g

Fisch geöffnet, die Eingeweide entfernt, n

auf den fleischigen Teil etwas gestoßenen ^

Zucker gestreut und zwei bis drei Tage sj

horizontal gelegt, damit der Zucker gehörig h

eindringt. Lachses auf diese Weise vor h

dem Einsalzen und Räuchern behandelt, haben einen sehr angenehmen Geschmack; z

ein Eßlöffel voll Zucker ist für einen 2 -

bis 3 Kilo schweren Lachs hinreichend. -

Linladittig M AlmnikMk«!

auf den

Knzthäter

für das vierte Quartal 1 887.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.