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Ist die Butter zu stark mit Salz ver­setzt, so wird sie ungleich in der Farbe, streifig und knistert unter dem Messer. Ist die Butter mit Potasche oder Soda gefälscht, so erscheint sie trocken, krümlich und streifig und hat einen etwas bittern Geschmack; auch ist das Volumen im Ver­hältnis zum Gewicht gering.

Hat man die Butter mit Kartoffel­masse oder Mehl gefälscht, so zeigt sie fleckige Stellen und fühlt sich trocken an. Ist sie mit Eiweiß gemischt, so riecht sie flockig beim Kochen und Braten. Hat man aber die Butter mit Talg gefälscht, so zeigt sie dunklere Flecken und Streifen und nimmt einen häßlichen Talggeruch an.

Ist die Butter gefärbt, so läßt sich dies sehr leicht dadurch Nachweisen, daß man sic einige Zeit ins Wasser legt und dann ausknetet. Das Wasser nimmt den Farbstoff auf, was bei reiner, ungefärbter Butter nicht vorkommt.

Das sicherste Mittel wird natürlich immer sein, die Butter zu versuchen; zer­fließt sie leicht auf der Zunge, schmeckt sie süß und milde und hinterläßt keinen salzigen oder bitteren Nachgeschmack oder gar einen trockenen, mehligen oder schleim­igen Rückstand, jo ist die Butter rein und unverfälscht.

(Die Regenschirme) kamen zur Zeit Ludwigs XIV. in Frankreich wohl zuerst auf. Sie wurden anfangs so unter dem Arme getragen, daß sie nur im Falle eines Regens genommen wurden. Erst später, zu Anfang unseres Jahrhunderts, wurden sie umgekehrt und als Stock ge­tragen. In England galt es lange als Stutzerei mit einem Regenschirm zu gehen; gewöhnlich gab es ein großes Paraplüe in den Vorzimmern der Adeligen, welches, wenn es regnete, zwischen Kutsche und Thür gehalten wurde. Wenn sich einer öffentlich mit einem Regenschirm sehen ließ, so wurde er von dem Pöbel ver- höhnt, namentlich von Kutschern und Chaisenträgern insultiert, weil diese durch die Regenschirme viel von ihrem Geschäft einbüßten. Als jedoch der Schotte John Macdonald, der sich 1778 einen schönen seidenen Regenschirm aus Spanien mitge­bracht hatte, etwa drei Monate sich ge­duldig dem Gelächter prcisgegeben hatte, kamen die Regenschirme allmählich in die Mode. In Deutschland kamen sie erst nach 1730 auf, obgleich der Bischof von Salzburg schon im Jahre 800 dem Abt Alknin von Tours einen Regenschirm sandte. _

(Unerwartete Antwort.) Irgendwo war angeordnet, daß die nach 10 Uhr aus Re­staurationen nach Hause Gehenden nicht singen und nicht lärmen durften. Mehrere Studenten gehen nach 10 Uhr singend auf der Straße einher. Ein Nachtwächter tritt ihnen mit der Frage in den Weg, ob ihnen das Verbot nicht bekannt sei, Nachts beim Nachhausegehen auf der Straße nicht zu singen?Ei freilich« sagt Einer,aber wir gehen noch nicht nach Hause."Das ist etwas Anderes," sagt der Nachtwächter.Das konnte ich nicht wissen."

(Aphorismen.) Dieselben Meinungen erscheinen bald als wahr, bald als falsch, je nachdem man ein Interesse hat, sie über das Eine oder das Andre zu halten.

Mancher weiß den Stuhl in allen Sprachen zu nennen und setzt sich doch daneben.

Eine Frau braucht sich nicht immer zu erinnern, wie alt sie ist, aber sie darf es niemals vergessen.

Die Liebe hat, wie unsere Erde, zwei Pole und eine Mittagslinie. Bleibe, wenn es Dir möglich ist, in den gemäßigten Gürteln; denn nicht wenige, wenn sie die Linie passieren, büßen darüber den Ver­stand ein.

(Ein sicheres Mittel gegen das Rosten der Nägelj in Spalieren und an Garten­zäunen, die den Witterungseinflüssen sehr stark ausgesetzt sind, besteht darin, daß man vor dem Gebrauche dieselben bis zum Rotglühen erhitzt und sofort in kaltes Leinöl wirft.

(Als Mittel gegen Sommersprosse^ wird empfohlen: Man mische 1 Liter de­stilliertes oder auch Rosenwasser mit 2 Deka kohlensaurem Kali, 3 Deka Benzoe- tinktur, 5 Deka Borax und befeuchte das Gesicht zweimal täglich nach dem Waschen mittels eines Schwämmchens mit dieser Flüssigkeit, ohne abzutrocknen.

(Mittel gegen Fliegen.j NachGraun's medic. Botanik" genügt für Zugtiere, selbst in der größten Wärme, um sie vor den Belästigungen der Fliegen zu schützen, der Saft oder eine Abkochung von kol^Aoimm lixäropipoiflKnöderich, Wasser­pfeffer). Wird damit das Tier eingerieben oder abgewaschen, so bleiben die Fliegen fern.

Auflösung des Rätsels in Nr. 111.

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.