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Der Enzthäler.
Anzeiger und Unterhaltungsblatt für das Einthal und dessen Umgegend.
Amtsblatt füv öerr Hbermmtsbezivk Weuenbüvg.
45. Jahrgang.
Neuenbürg, Dienstag den 22. März 18
Nr. 46.
Erscheint Atenstag, Donnerstag, Samstag L Sonntag — Preis in Neuenbürg vierteljährl. 1 -4L 10 ^, monatlich 40 durch die Post bezogen im Bezirk vierteljährlich 1 -4L 25^j, monatlich 45auswärts vierteljährlich 1-4L 45 ^Z — Jnsertionspreis die Zeile oder deren Raum 10
ZU Kaiser Wilhelms 90. Geburtstag.
„Unser Leben währet 70 Jahre nnd wenn es hoch kommt, so sind es 80 Jahre und wenn es köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen." Fürwahr diesen Ausspruch der heiligen Schrift muß man sich immer wieder vor Augen halten, wenn man an dem Ehren- und Freudentage des deutschen Volkes, so voll und ganz die Gnade Gottes erfassen will, mit der er unfern greisen Heldenkaiser und damit auch uns gesegnet.
gethan, es steht mit goldenen Lettern im Buche der Geschichte, aber noch unvergänglicher im Herzen das deutschen Volkes geschrieben. Kind und Kindeskinder werden noch singen und sagen von ihm und den spätesten Geschlechtern wird er ein leuchtendes Vorbild deutscher Fürstenhoheit sein und bleiben für alle Zeit.
Aber mischt sich in den Jubel des heutigen Tages nicht eine wehmutsvolle Ahnung, fällt nicht in den Becher der
90 Jahre vollendet und von den Hinfälligkeiten des i Freude ein Wermutstropfen bei dem Gedanken an das so
Alters noch glücklich verschont! Ein Dezennium über den Hochpunkt der menschlichen Altersgrenze hinübergelangt und noch in vollem Besitze aller geistigen Kräfte, noch im Stande, die Geschicke eines großen Volkes mit weiser Hand zu lenken!
Ein solches Beispiel steht in der Weltgeschichte einzig da, gar nicht daran zu gedenken der unvergleichlichen LebenS- laufbahn des verehrten und geliebten Monarchen.
hohe Alter des kaiserlichen Herrn? Die Furcht ihn vielleicht bald zu verlieren, wird sie nicht bei jeder Wiederkehr seines Geburtsfestes größer? Wenn es hoch kommt, so sind es ja nur 80 Jahre!
Möchte die gütige Vorsehung die uns das teure Oberhaupt der Nation bis heute erhielt, auch ferner ihren starken Schild über dasselbe halten, möge sie Kaiser Wilhelm bewahren vor allen den Gebrechlichkeiten und Leiden, die ja
Ihm, der in seiner Jugend Deutschland in tiefster Er- : so häufig im Gefolge des Alters einhergehen, möge sie ihm niedrigung gesehen, ist es gegönnt gewesen, es wieder mit! dagegen noch lange Leben und Gesundheit schenken. Das aufzurichten und sich an seine Spitze zu stellen an Ehren sei unser Wunsch am heutigen Tage, darum laßt uns vor wie an Siegen reich. Was Kaiser Wilhelm für Deutschland Allem Gott bitten.
Gott segne das ehrwürdige Oberhaupt des deutschen Reichs !
Kett Kaiser Wilhelm
Trotzt auch der Winter noch so lang Und hält die Welt in Lisesbanden,
So inacht Natur mit kräft'gem Drang Die Herrschaft endlich doch zu Schanden.
Und hat der Winter auch entlaubt Die Bäume all' in ihrem Reiche,
So hebt im Walde stets das Haupt Doch immerhin die Deutsche Eiche.
Manch' andrer Baum wird hingerafft, wenn Sturm und Frost vereinigt Hausen, Jedoch das Abbild Deutscher Kraft:
Die Eiche, trotzt des Sturmes Brausen.
Und was im Wald der Lichenbaum,
Das ist im Reiche unser „Kaiser".
Der uns erfüllt der Väter Traum, wie Frühlingstrieb die jungen Reiser.
Zwar stürmt's im Innern oft und braust, Man spricht, die Geister sich entzweien, Die Einigkeit wird oft zerzaust Im Tageskampfe der Parteien.
Zum Trost für Den, der Unheil scheut, Steht über dem Parteigetriebe, wie eine Hochburg aufgebaut:
Zu Reich und Kaiser „Treue klebe."
Und d'rum an jenem Frühlingstag,
Der einst dem Kaiser gab das keben, weiß man, in gleichem, vollem Schlag, Die deutschen Herzen all' sich heben.
wo Deutsche auf dem Erdenrund Nun wohnen, tönt es Allewegen Begeistert heut von Mund zu Mund: „Heil Kaiser Wilhelm! Heil und Segen!!"
Amtliches.
Nenenbür g.
Den Gemeindebehörden
gehen mit heutiger Post je 1 Exemplar des Regierungsblattes Nr. 8 von 1887, enthaltend die Verfügung der Ministerien des Innern, des Kriegswesens und der vom 13. März d. Js, betreffend d>e Vollziehung derjenigen Bestimmungen
der Dienstvorschrift über Marschgebührnisse vom 22. Februar 1887, welche sich auf die Verpflichtungen der Gemeinden beziehen, nebst einer Marschgeldertabelle mit dem Auftrag zu, sich mit den neuen Bestimmungen, welche vom 1. April d. Js. ab Anwendung finden, alsbald bekannt zu machen.
Den 21. März 1887
K. Oberamt.
Hofmann.
Neuenbürg.
Lang- mdKleimntzhih-NnImI
Am Mittwoch den 23. d. M. nachmittags 2 Uhr
werden aus dem Stadtwald Buchberj Mühlteich und Mißebene auf dem Rathau hier verkauft:
49 St. tannen Langholz IV. Kl. iw 19 Fm..