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bei Neustadt a. H. (Rheinpfalz).
Montag den 14. März nüchsthin mittags 12'/s Uhr
zu Haardt im Gasthaus „zum Weinberg" läßt Herr Friedrich Fischer, Gutsbesitzer allda,
ca. 600,000 Liter 1883er und „ 1000,000 Liter 1884er Weißwein, „ 1800 Liter 1884er Rotwein
vom mittleren und unteren Haardtgebirg, teils eigenes Gewächs, teils aus ange- kanften Trauben selbst gekeltert, öffentlich versteigern.
Probetage: 25. Februar, 7. März und dem Versteigerungstage.
Neustadt a. H„ 2. Febr. 1887.
Wolffhügel, k. Notar.
Liionik.
Deutschland.
Die beiden I a c o b i n i'sche n Schreiben vom 3. und 21. Januar haben in der Presse aller Parteien eine wahre Sturmflut von Kommentaren hervorgerufen in denen überwiegend die Frage erörtert wird, wie sich nunmehr das Zentrum diesen wiederholten Kundgebungen des Papstes für das Septennat gegenüber Verhalten werde. Liest man die Auslassungen hervorragender katholischer Preß- organe über diese für die Partei Windt- horst gewiß höchst fatale Affaire, so müßte man zu dem Schluß gelangen, daß die päpstlichen Wünsche und Kundgebungen da nur geringen Eindruck gemacht haben. Indessen liegen eine ganze Menge offenkundiger Thatsachen vor, welche auf den Zwiespalt der Zcntrumspartei — sowohl der parlamentarischen Vertreter, als der Partei im Lande — in der Septennats- frage Hinweisen und die wir hier nicht nochmals anführen wollen, welche aber offenbaren, daß man in einem erheblichen Teile der katholischen Wählerschaft das Septennat wünscht. Die beiden Schreiben'
des bisherigen Kardinal - Staatssekretärs haben diese septennatsfreundliche Stimmung nur verstärkt und mit letzterer werden die Zentrumsführer wohl oder übel rechnen müssen.
Berlin, 10. Febr. Die Nordd. A. Z. schreibt: Seit General Boulanger das Kriegsportefeuille in Frankreich übernommen hat, ist fast kein Tag vergangen, in welchem nicht unter gleichzeitiger offener Ankündigung der feindseligen Absicht aller dieser Maßnahmen der eine oder andere Schritt zur Verstärkung der Angriffskraft des französischen Heeres erfolgt wäre. Aber in keinem Blatt der gesamten französ. Presse haben wir dieses Vorgehen vom Gesichtspunkte der Unzweckmäßigkeit oder staatsrechtlicher Tiftelei anfechten sehen, und noch viel weniger hat sich ein französ. Blatt zu der Beweisführung erhoben, daß die friedliche, nur auf Wahrung ihrer Grenzen bedachte deutschePolitik Boulangers Eifer überflüssig erscheinen lasse. Was aber in Frankreich, was den Franzosen aus ihrem Empfinden heraus mit Recht als Ungeheuerlichkeit erschienen und sofort der allgemeinen Verachtung der Nation verfallen wäre, ist bei uns ein tägliches Schauspiel, seit die Notwendigkeit der Sorge um unsere Grenzen deutlicher hervorgetreten ist; ein Schauspiel unter erschwerenden Umständen, da dem deutschen Volke in den rühm- und chrengekrönten Schöpfern seiner nationalen Wiedergeburt di? vollwichtigsten Bürgen gegeben sind, daß die von diesem Volke für seine Sicherheit beanspruchten Opfer nur diesem und keinem anderen Zwecke dienen sollen. Was sind die Thaten der Grevy, Boulanger, Goblet, Flourens bei aller sonstigen Achtbarkeit ihrer Personen um Frankreich und das französ. Volk neben dem unsterblichen Wirken unseres ehrwürdigen Kaisers, unseres Bismarck, unseres Moltke um die deutsche Nation, und wie wird die Geschichte einst über die Kämpfe richten, welche diese unermüdlichen und unerschrockenen Paladine
der deutschen Ehre und Größe für ihr s Werk im eigenen Volke gegen die Selbst- j und Herrschsucht der nach der Parlaments- Herrschaft ringenden Parteigrößen auszu- ! fechten haben! Unwillkürlich drängen alle ' diese Gedanken und Erwägungen sich auf, wenn man den erhöhten Eifer wahrnimmt, i mit welchem unsere „deutschfreisinnige" ; und welfische Presse Frankreich von jeder s Verantwortung für die allgemeine Beunruhigung zu entlasten sich bemüht.
Die internationa le Lage ist am Schluffe der Woche noch ebenso unklar, als am Anfang. Von einer Besserung s derselben, wie sie von manchen Seiten konstatiert werden will, kann jedenfalls keine Rede sein.
Die Münchener „Neueste Nachrichten" lassen sich aus Rom melden, daß der Papst durch die Widerwilligkeit der Zentrumsführer anf's Schmerzlichste bewegt worden ^ sei und er in dem Fehlschlagen seiner Vorstellungen geradezu ein Symtom für den Verfall seines Einflusses erblicke.
Herr Ferdinand v. Miller sen. ist in M ü n ch e n einem Herzschlag erlegen. Als Inspektor der kgl, Erzgießerei in München hat v. Miller schon lange einen Weltruf genossen. Am 18. Oktober 1883 begieng der bahr. Kunstgewerbe-Bcrein die Feier des 70. Geburtstages Miller's unter lebhafter Beteiligung der deutschen Knnstge- werbe-Vereine. Der Name Miller's ist für immer verknüpft mit der Entwicklung der gesamten deutschen Kunstindustrie. Der Guß der Germania auf dem Niederwald ist u. A. auch von ihm. Der Kuust- gewerbe - Verein Pforzheim wird einen Lorbeerkranz am Grabe des Dahinge- schiedeuen niederlegen lassen.
Württemberg.
SeineKöniglicheMajcstät haben vermöge höchster Entschließung vom S. Februar dem K. Badearzt Geheimen Hofrat Dr. von Renz in Wildbad die nachgesuchte Erlaubnis zur Annahme und Anlegung des von Seiner Hoheit dem Herzog Ernst von Sachsen-Koburg und Gotha ihm verliehenen Komthurkreuzes erster Klasse des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens gnädigst erteilt.
Stuttgart. Die Uebersichtskarte der Truppen und Festungen Frankreichs, von der deutschen Grenze bis Paris und Lyon, von Frhr. v. Tröltsch, Major a. D. entworfen, ist an allen Anschlagsäulen angebracht unv in allen Buchhandlungen, soweit noch Vorrat, ausgestellt. Die höchst bündige Darstellung ist von schlagender Beweiskraft. Die Karten finden den ganzen Tag über die größte Aufmerksamkeit.
Stuttgart. Professor Keller- Le u z i n g e r ist von der Mission, die er als Mitglied einer Expedition im Auftrag des- deutschen Kolonialvereins nach Südamerika unternommen, hierher zurückgekehrt. Vier Monate lang saß er jeden Tag im Sattel, Die Reise ging zum Teil durch Gegenden, welche Prof. Keller-Leuzinger schon vor 20 Jahren mit seinem inzwischen verst, Vater bereiste. Der Reisende befand sich nach seiner Rückkehr zunächst bei dem Fürsten Hohenlohe-Langenburg in Berlin, um diesem, als dem Präsidenten des deutschen Kolonialvereins, vorläufigen mündlichen Bericht zu erstatten. (S. M.)
gerufen worden ist.
Neuenbürg, 14. Februar 1887.
Hodes-An zeige.
Verwandten und Freunden geben wir die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser lieber Sohn, Tochter- mann und Schwager
Karl Fetlmeth,
Metzger und Wirt
gestern mittag 1 Uhr im Alter von 31 Jahren nach nur zweijähriger Ehe unvermutet schnell aus diesem Leben ab-
Namens der trauernden Hinterbliebenen. Die tiefbetrübte Wittwe Uauttne Aessmeth, geb. Kröner. Beerdigung Dienstag mittag 3 Uhr.
l!i!ivei8al-lilliuil!- mul " -l!ai>ba»8.
ks-gust ä, 15 kl^. voll L. 0. Uousr & Oio. ill Ltllttgart.
2 u brrbon iv iVenenknrM boi Horron krnnr Viulrne 8 , 6 . I-ustuaiier, kstrru 4 . Mdler IVtn, Herrn IV. Köck; in kierieimlb bei Herrn Val. Iiro 8 iu 8 , in IVilli- dail bei Herren kr. kunk, Karl 8 ebobert, kr. Ireiber.
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Rom, 13. Agencia Stefani hat der König beauftragt, im Grafen Robilai bilden.
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