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Pol. Nachr." fügen ihren früheren Meldungen hinzu, daß englische und amerikanische Waffenarbeiter zum Zwecke der französischen Gewehrfabrikation nach Frankreich engagiert sind. In Verdun wird, ebenfalls nach einem offiziellen Blatte, eine Bombenfabrik errichtet, um 200,000 Bomben darin fertigzustellen. An der Errichtung von Baracken wird dort mit allem Eifer gearbeitet, nachts sogar mit Hilfe elektrischen Lichts. Das „N. Wiener Tagebl." glaubt, daß mehrere Regierungen (die englische und österreichische) in Paris darauf aufmerksam machten, es müßte doch ein Grund dafür angegeben werden, warum nur an der deutschen Grenze solche Baracken ein Bedürfnis geworden seien; und es wird angenommen, daß der französische Botschafter Herbette dem Grafen Herbert Bismarck beruhigende Aufklärungen darüber zu geben versucht habe. Dagegen bringt der Pariser „Matin" aus Wien datirte Nachrichten, wonach in Oeflerreich die Situation als sehr gefahrdrohend angesehen wird und wonach die militärischen Vorbereitungen in Oesterreich auf Deutschlands Anraten geschehen. Deutschland sei über Rußlands Haltung im Falle eines deutsch-französischen Krieges nicht beruhigt und habe Oesterreich eingeladen, sich entsprechend vorzusehen. Mol tkes und Wälder see's Meinung wäre, jetzt fei der günstige Augenblick, um Krieg mit Frankreich zu führen, später- seien die Chancen nur mehr gering. Allerlei Mißliches wird auch über die russisch-deutschen Beziehungen berichtet. ohne daß es möglich ist. das Richtige aus dem Wirrwarr von Kombinationen und Sensationsnachrichten herauszufinden.
Der „Alla, Ztg." schreibt man von Berlin: „Die Nachrichten über französische Kriegsrüstungen, die sich an der deutschen Grenze augenfällig bemerkbar machen, sind von einem großen Teil der freisinnigen Presse auf die leichte Achsel genommen und als Erzeugnisse der gouvernementalen Wahlmache hingestellt worden, obgleich ihr Ursprungsort — reichsländische Lokalblätter — gänzlich unverdächtig war. Es wird wiederholt bestimmt versichert, daß man sowohl in den leitenden militärischen Kreisen als auch im auswärtigem Amt den Vorgängen an der Grenze die ernsteste Aufmerksamkeit widmet und nicht an dem Ernst der Lage zweifelt.
Berlin, 5. Febr. Competenten Orts erfahren wir, daß die Absicht, den Antrag auf eine Kriegsanleihe von 300 Millionen einzubringen, nicht besteht. (F. I.)
Metz, 4. Febr. Der Wahl-Aufruf Antoine's wurde polizeilich beschlagnahmt. Die Redaktion und Druckerei des „Moniteur de la Moselle" wurde geschlossen.
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Der Ortsgesundheitsrat inKarlsruhe erläßt in seinen Bekanntmachungen folgendes: „In einer in sechs Sprachen abgefaßten Reklame preist ein gewisser H. Clery in Marseille ein Pulver gegen Asthma an, welches durch den bei der Verbrennung sich entwickelnden Dampf selbst in den schwersten Fällen der Schwindsucht heilsam wirken soll. Die Untersuchung ergab, daß das Pulver ein Gemisch von Salpeter und eingetrockneten Blättern des Lobelienkrautes ist. Die
Wirkung kann nur eine ganz vorübergehende sein; jedenfalls ist das Mittel zur Heilung Schwindsüchtiger gänzlich ungeeignet. Die Schachtel mit Inhalt ist höchstens 50 wert, weshalb der Preis von 3 Frcs. 50 C. als ein übermäßiger bezeichnet werden muß. Wir warnen vor dem Ankauf dieses angeblich von den Ufern des Roten Meeres stammenden Mittels."
Württemberg.
Neben den in A 8 Ziff. 3 der württem- bergischen Zusatzbestimmungen vom 1. Sept. 1881 zum Betriebsreglement für die Eisenbahnen Deutschlands vorgesehenen Schul- Abonnementsfahrkarten für 12, 6 und 3 Monate werden solche Karten künftig auch für einen Monat, und zwar zum Betrag der 24 fachen für die betreffende Person und Klaffe sich berechnenden Taxe, ausgegeben.
G e r b - R i n d e n - V e r st c i g e r u n g zu Heilbronn a. N. Am Montag den 14. Februar d. I., dem Tage vor dem Ledermarkt, von vormittags 10'/- Uhr an findet in dem Saale des Gasthofes „zum Falken" dahier, die alljährliche Rinden- Bersteigerung statt, bei welcher ein großer Teil des Rindenerzeugnisses aus den Staats- und Kommunal- rc. Forsten des Unterlandes zum Verkauf gebracht wird. Angemeldet sind ca. 33 000 Zentner. Eine Beilage der Nr. 6 des Gewcrbeblattes bringt ein ausführliches Verzeichnis des Rindenerzeugnisses nach Staats-, Gemeinde- rc. Forsten, Revieren, Hiebsorten und Sortimenten. — Den Kaufsliebhabern ist vor der Versteigerung Gelegenheit zur Besichtigung der Rindenmuster und Besprechung mit den Verkäufern gegeben.
Vaihingen a. E. 4., Febr. Vor 2 Tagen erlitt ein in den besten Jahren stehender, verheirateter hiesiger Messerschmied schwere Brandwunden, welchen er heute nach unsäglichen Schmerzen erlegen ist.
Altensteig, 3. Febr. Gestern fand hier eine Plenarkonfereuz unter Teilnahme sämtlicher Lehrer und mehrerer Geistlichen aus den beiden Konferenzsprengeln Nagold- Altensteig statt, auf welcher sich Bezirksschulinspektor Stadtpfarrer Mezger in Altensteig, welchem die Pfarrei Plieningen und das Bezirksschulinspektorat für den Stuttgarter Amtsbezirk übertragen wurde, von den Lehrern verabschiedete.
Neuenbürg, 6. Febr. Der hiesige Turnverein hielt gestern abend sein jährliches Tanzkränzchen in der „Alten Post" ab. Die damit verbundene Maskerade gab dem Ganzen einen lebhaften, heiteren Charakter. In den Tanzpausen ließ sich der Turnergesangverein unter Leitung des Hrn. Bader mit einigen passenden Liedern hören. Auch das ernste Spiel des Turnens kam durch gelungene Stabübungen einer besonderen Riege, ein- gcübt durch Turnwart Vogt zum Ausdruck. Was noch besonders hervorgehoben zu werden verdient, ist die gutbesetzte Musik, ein Streichfcxtett von der Kapelle der bad. Dagoner zu Karlsruhe, welche auch heute bei „Essig" konzertierte. Die Ordnung wurde durchaus aufrecht erhalten, was besonders bei der großen Zahl der tanzenden Paare geboten war und so kann
der Verein auf ein gelungenes Faschings- Kränzchen zurückblicken.
Oesterreich. !
Wien, 5. Febr. Das Amtsblatt veröffentlich das im Einvernehmen mit der i ungarischen Negierung erlassene Pferde- i Ausfuhrverbot für sämtliche Grenzen des ; österr.-ungarischen Zollgebiets, welches mit ' dem Tage des Bekanntwerdens bei den j Zollämtern in Kraft tritt. !
Ausland.
Die französischeRegierung zeigt i ein starkes Bedürfnis, die in den letzten ^ Tagen zu einer wahren Panik gesteigerte - Besorgnis der französischen Bevölkerung zu beschwichtigen. Von allen Seiten werden beruhigende Erklärungen abgegeben, . welche das Verhältnis zwischen Deutsch- i land und Frankreich als ein ungetrübtes i erscheinen lassen sollen. Aus allen Mit- ^ teilungen leuchtet nur das hervor, daß den Franzosen das Risiko eines Krieges mit Deutschland allmählig zum Bewußtsein kommt. Diese Erkenntnis mag dazu beitragen, unsere Nachbarn jenseits der j Vogesen vor unbesonnenen Abenteuern zu warnen; an der Thatsache aber können alle friedlichen Versicherungen nichts ändern.
London, 4. Febr. Nach einem Telegramm des Berliner Correspondenten des „Standard" versicherte Fürst Bismarck gestern dem Botschafter einer befreundeten Macht, er halte die in seiner jüngsten Rede erteilte Versicherung, Deutschland werde unter keinen Umständen Frankreich > angreifen, vollständig aufrecht; Deutschland müsse jedoch schlagfertig fein, um einen j etwaigen plötzlichen Angriff Frankreichs abzuwehren. (F. I.) .
MisMen.
(Coulante Maxime.) Kellnerin: „Herr Wirt, a Maß Bier für'n Herrn Huber." — Wirt: So, da steht grad' eine." — Kellnerin: „Aber dös Bier steht ja scho' a ganze Stund' da, dös is ja kaput." — Wirt: „Thut nix'n; der Huber ist Stammgast, der kommt doch immer wieder!"
Die Weisheit ist bekanntlich aus dem Gehirn Jupiters entsprungen. Was Wunder, daß sich so viele, aus deren Gehirn auch die Weisheit entsprungen ist, für Götter halten.
(Zur Vertilgung der Schwaben läßt sich folgendes Mittel anwenden.) Man nehme ein Waschbecken oder eine größere glasierte Schüssel, schütte etwas Bier hinein und stelle dieselbe des nachts auf den Fußboden des Raumes, wo sich die Schwaben aufhalten. Außerhalb um die Schüssel wickele man Tücher herum. Die Schwaben, durch den Geruch des Bieres angezogen, klettern an den um die Schüssel gewickelten Tüchern leicht bis an den Rand I derselben hinauf und rutschen an der ! glatten, glasierten inneren Seite der / Schüssel hinab ins Bier, ohne wieder - emporklettern zu können. ;
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.
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Nr. 23.
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Niebelsbach klac entwichenen Christian Unterr wegen Schade! Anträge auf T zur Bezahlung pflegungs- rc. Folge der von übten Körperve klagten zur mb Rechtsstreits v Neuenbürg auf Dienstag vori
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