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„Eskell, ich sage Dir, ich werde wahnsinnig , wenn diese rötliche Ungewißheit noch länger dauert. Ich muß wissen, was ich von Tarrants zu erwarten oder zu befürchten habe."
„Wie kannst Du das? Wenn Du noch eine Vertraute wählen wolltest!"
„Eine Vertraute! Wie meinst Du das?"
„Wenn Du Jemand brauchst, der Dir helfen soll, so glaube ich, Dir eine Vertrauensperson empfehlen zu können."
„Wer ist es?" fragte Randal furchtsam und argwöhnisch.
„Es ist eine Dame!"
Randal starrte seinen Freund erstaunt an.
„Ja. eine Dame. In solchen Angelegenheiten am Besten zu brauchen , und überdies hat sie eine ausgesprochene Vorliebe für Dich."
„Wen zum Teufel kannst Du meinen?" rief Whardale, den Andern unterbrechend aus.
„Frau Vincent. Bleibe nur! Sie gehört zu den großmütigen und unternehmenden Frauen, die sich geschmeichelt fühlen, wenn man sie um einen Dienst bittet. Wenn Du jemals den Beistand einer Frau bedarfst, so wende Dich an sie. Das ist mein Rat, und Du thätest gut, ihn zu befolgen."
„Solltest Du ihr schon etwas davon gesagt haben?" fragte Nandal mit gefalteter Stirn.
„Keine Silbe. Hab' ich Dir's nicht geschworen? Ich sagte, wenn Du der Hilfe bedarfst."
„Deren bedarf ich nicht."
„Doch und zwar sogleich. Ich wollte mit Dir wetten, daß, wenn Frau Vincent Deine Verlegenheit kennen würde, sie sofort ihren Ponywagen bestellen und nach Tarrent's Farm hinüber fahren würde, um dort wie Ariel Deine Wünsche zu erfüllen."
(Fortsetzung folgt.!
Vorsichts-Maßregeln bei Behandlung von
Petroleum und Petroleumlampen.
(Schluß.)
7) Die Flamme darf nicht zu stark brennen, weil sie sonst rußt und der Brenner zu heiß wird.
8) Das Oel im Behälter der Lampe soll nie ausbrennen oder soweit sinken, daß der Docht nicht mehr in das Oel eintaucht , weil sonst leicht die Flamme im Brenner hinabbrennt, den Petroleumrest erwärmt und durch Entzündung des hiedurch gebildeten Gases unter Umständen eine Explosion verursacht.
9) Alle Umstände sind zu vermeiden, durch welche eine Erhitzung des Oeles in dem Oelbehälter der Lampe herbeigeführt werden könnte. Die Lampe darf daher nicht auf einen geheizten Ofen, eine brennende Lampe nicht unter eine mit Petroleum gefüllte Hängelampe rc. gestellt werden.
10) Die Lampe darf nicht in stark zurückgedrehtem Zustande gebrannt werden, weil sonst der Brenner sich erhitzt und übelriechende, gesundheitsschädliche Gase entwickelt werden. Das Zurückdrehen erzeugt keine Petroleum-Ersparnis.
11) Die brennende Lampe darf nicht starkem Luftzug ausgesetzt werden, weil sonst leicht die Flamme zurückschlägt, wodurch Brenner und Oelbehälter beschädigt werden.
12) Beim Auslöschen der Lampe ist der Docht zuerst etwas niederzudrehen und alsdann über den Glascylinder leicht, aber anhaltend zu blasen. Das Ausdrehen sowie das Blasen in den Cylinder kann ein unbemerktes Fortbrennen oder ein Zurückschlagen der Flamme herbeiführen.
Beim Auslöschen soll die Lampe nicht in der Hand gehalten, sondern erst niedergestellt werden, damit nicht durch eine ungeschickte Bewegung ein Unfall veranlaßt wird.
Endlich empfiehlt es sich noch, Hängelampen anzuwenden, weil dieselben weniger leicht umgeworfen werden, als Stehlampen.
(Bäcker und Müller.) Aus Westhofen in Rheinhessen wird berichtet: Die fünf Bäcker des Ortes beschlossen, die Preise des Brotes für den vierpfündigen Laib Brot aus 50 und für den sechspfündigen auf 72 Pfennige zu erhöhen. Kaum war dies bekannt geworden, so wurde durch den Gemeindediener ausgeschelll, daß bei Müllermeister B. vier Pfund Brot 40 Pf. und sechs Pfund Brot zu 60 Pf. zu kaufen seien. Auf diese Konkurrenz hatten die Bäckermeister offenbar nicht gerechnet und zwei derselben haben bereits ihre Preise wieder herabgesetzt.
(Ein fatales Kompliment.) Sekretärin: „Jst's denn wahr, Frau Kanzleirat, daß der Herr Verwalter mit Ihrer Klara verlobt ist?" Kanzleirätin: „Ja, ja! Er ist zwar ein Springinsfeld — aber er kommt ja in eine anständige Familie und unter der Obhut einer so verständigen Schwiegermutter, wie ich bin, wird er sich wohl bald an ein geordnetes Familienleben gewöhnen!" Sekretärin: „Na, bei solchen schönen Aussichten kann er sich gratulieren. (V. a. Schw.)
(Die weiblichen Tausnamen.) Lehrer: Die weiblichen Taufnamen werden meistens aus denen des männlichen Geschlechts durch Anhängen der Silben „a" oder „ine" abgeleitet, z. B. Augusta von August, Wilhelmine von Wilhelm, Karuline von Karl. Du, Meyer, woher leitet sich nun wohl der Name Katharina? — Meyer: Von Katarrh.
(Telegraphische Zärtlichkeit.) Ein Ehemann, der kurz nach seiner Hochzeit eine Geschäftsreise autreten mußte, machte sich den elektrischen Draht in origineller Weise dienstbar, indem er an seine Gattin folgendes Impromptu telegraphierte:
Beim Reisen hat dein holdes Bild Entzückend mich umstrahlt.
Wer ist wie du, so hold, so mild?? . .. Rückantwort ist bezahlt.
(Aus Kalau.) Weshalb kann man von dem kleinen Belagerungszustand in Berlin so wenig sehen? — Weil er verhängt ist.
Bei den meisten Ausstellungen haben diejenigen die-meisten Ausstellungen zu machen, die nichts auszu - stellen haben.
sPutzpulver für die Glasscheiben der Schaufenster.) Ein Putzpulver für die Glasscheiben der Schaufenster, welches keinen Schmutz in den Fugen zurückläßt, bereitet man durch Befeuchten von cal- cinierter Magnesia mit reinem Benzin, so daß eine Masse entsteht, die hinreichend naß ist. um durch Pressen einen Tropfen deran perlen zu lassen; diese Mischung bewahre man in Gläsern auf, die mit eingeriebenen Glasstopfen versehen sind, um das leicht flüchtige Benzin zurückzuhalten. Um die Mischung zu gebrauchen, gebe man davon ein wenig auf Baumwollenbäuschchen und reibe damit die Glastafeln ab. Diese Mischung kann man auch zum Reinigen von Spiegeln benutzen.
(Heißes Wasser für Verrenkungen und Verstauchungen.) Man halte den verwundeten Teil 15 oder 20 Minuten lang in Wasser, welches so warm sein soll, als man es aushalten kann. In gewöhnlichen Fällen werden dann die Schmerzen sich legen. Heißes Wasser mittelst eines Tuches aufgelegt, ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen Nervenschmerz und Seitenstechen. Bei Brandwunden und Verbrühungen wende man Tücher an, welche gut in kühlem Alaunwasser gesättigt sind, und halte die wunden Teile gegen die Berührung mit der Luft bedeckt.
W ä t f e r.
Ich weiß eine Zahl, einst nannte sie wohl Der Weise von Samos*) der Weisheit Symbol,
Als deutsches Wort doch sie Vorsicht lehrt, Wohl dem, der ihr warnend Rufen hört!
Auch manchen schlug dem Wetter gleich Ihr Spruch und jagt' ihn durch's ganze Reich, Den Ruheport schließt ihr furchtbarer Bann, Kühn trotzte ihm einst jener Gotlesmann.
Noch hat manch' Herrschgebiet die Zahl,
Der Krieger Uebungsfeld zumal,
Mit einem Schlage bannt sofort Gefesselt die Reih'n ihr Kommandowort.
Doch auch an der Stätte des Friedens still Sie lehrend und warnend walten will,
In Schule und Haus zur Zucht dem Kind Ruft Lehrer und Vater sie crnstgesinnl.
Wo sie steht die Zahl, noch sag' ich's dir:
Ein böses Weib sieht zur Linken ihr.
Wie dieses man zähmt, hat scherzend gelehrt Ein britischer Dichter**) wahlbewährt.
Zur Rechten aber im Friedensschein
Ihr lächelt der göttlichen Jungfrauen Reih'n,
Die mild uns verschönen das Erdenthal.
Weißt du, wer sie sind? wer das Weib und die Zahl? .t. 11.
*) Pythagoras.
**) Shakespeare.
Zufolge Entschließung des K. Mini- sterinms der auswärtigen Angelegenheiten, Abteilung für die Verkehrsanstalten vom 19. November d. I. wird vom 1. Dezember d. I. bis 28. Februar 1887 in dem a» Werktagen um 6.45 vorm, in Pforzheim abgehenden, um 7.08 in Neuenbürg an- kommenden Zug Personenbeförderung in III. Wagenklasse stattfinden. Der Zug hält in Brötzingen und Birkenfeld au.
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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.