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Neuenbürg.

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Kalender

pro 1887

bei _ Jak. Meeh.

AiSeln, Sprrrchöücher, Lesebücher I. u. II. Teil, Bibeln, Biblische Geschichten, Rechenbücher

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Schreibhefte, Schiefertafeln und die übrigen Schreibmaterialien empfiehlt Jak. Meeh.

Schröter's Familien-Wochenblatt, (Ver­lag von Schröter L Meyer, Stuttgart, enthält in feiner Nummern 21:

Es war nicht bös gemeint!" Gedicht von I. Bücher. Aus der Jugend­zeit, Erzählung von Marie Rupp. (Fortsetzung.) Erziehungsbilder III. IV. von M. B. Die älteste Betracht­ung von C. v. Breckheyde. Klein Mariechens Weihnachten, Kinder-Szene mit Gesang, von Frau Lina Sch.-A. Bilder aus Süd-Afrika, von E. Mathiae. (Fortsetzung.) Allerlei aus aller Welt. Briefkasten, Briefwechsel der Abonnenten unter sich. Litera­tur. Inserate. Beilage:Koch­schule" Nr. 11 d. N. F.

Der Preis von Mk. 1.25 vierteljähr­lich ist für dieses treffliche Blatt in der That ein sehr niedriger zu nennen.

Neuenbürg. (Eingesendet.) Nach einem Erlaß der Generaldirektion der K. Württ. Staatseisenbahneu vom 27. v. M. findet von Mittwoch den 1. Dezember d. I. bis 28. Februar 1887 in dem an Werktagen um 6.45 vorm, in Pforzheim abgehenden, um 7.8 in Neuenbürg an- kommenden Zug Personenbeförderung in III. Wagenklasse statt. Das gesamte Pub­likum wird der K. Generaldirektion für dieses Entgegenkommen aufrichtigen Dank gerne zollen.8.

Monist-

Deutschland. Berlin, 29. Nov.. Der Kaiser empfing heute mittag '/ 2 I Uhr das Prä­sidium des Reichstags. Der Kaiser sprach über die Aufgaben der Reichstagsscssion und betonte die Militärvorlage, auf deren Annahme er rechne. Auch in andern Ländern zeigen sich die Parlamente den Forderungen für die Armee zustimmend, Deutschland überdies müsse sich vergegen­wärtigen, daß es von den Nachbarstaaten bereits überflügelt sei. Der Kriegsminister werde nicht anstehen, hierüber sowie über alles wünschenswerte Aufschluß zu geben. Ueber die auswärtige Lage sprach der Kaiser nur in flüchtigen Andeutungen und gab schließlich der Hoffnung auf Erhaltung des Friedens warmen und bestimmten Ausdruck.

Wie die Berliner Zeitungen berichtet haben, wurde die Wahl unseres Lands­manns, des Freiherrn Hermann von Soden zum zweiten Prediger der Jeru­salemskirche daselbst durch das Branden- burgische Provinzialkonsistorium bestätigt. Wir freuen uns, daß nunmehr der evan­gelischen Geistlichkeit Berlins, die seit dem Tode des Oberhofpredigers W. Hoffmann (1873) keinen Schwaben mehr in ihrer Mitte gezählt hat, auch unser Land wieder seinen Vertreter gefunden hat.

Zu dem im Reichstag vorgelegtcn Heercsgesetzentwurf bemerkt der Londoner Standard":Weit davon entfernt, dem Deutschen Reiche einen Vorwurf aus seinen militärischen Vorbereitungen zu machen, sollten die anderen Länder zugeben, daß Deutschland darin eine Mäßigung gezeigt hat, welche seine Nachbarn nur hätten nachahmen sollen. Zwischen einer Mili­tärautokratie und einer militärischen Re­publik liegend, könnte man es Deutschland nicht verübeln, wenn es die Stärke seiner Armee bedeutend über 470 000 Mann brächte. Zum Glück haben weder das deutsche Volk noch seine Lenker die Absicht, die furchtbare Waffe, welche sie sich ge­schmiedet, in leichtsinniger Weise zu ge­brauchen. Dem deutschen Heere verdankt Europa die fünfzehn Jahre verhältnis­mäßiger Ruhe, und der Friede Europas würde ohne dasselbe nach unserer Meinung auch nicht einen Pfifferling wert sein."

Pforzheim, 20. Nov. Gestern fand die Bestattung der hier eingetroffenen Leiche des Herrn Aug. v. Brancas aus dem neuen Friedhofe statt. Der Beob. sagt über den zu früh Dahingerafften, daß derselbe im Jahre 1831 zu Paris geboren wurde und im Jahre 1834 mit seinem Vater, der das erste Estamperiegeschäft hier errichtete, Hierherkain. Auf einem Spaziergange nach dem Kupferhammer wurde gestern Bijouteriefabrikant Herr Theodor Müller, Moritz Müller's Sohn, in der Calwerstraße von einem Herzschlag betroffen, der dem Leben des beliebten Mannes ein zu frühes Ende bereitete.

Pforzheim. Brotpreise der Bäckergenossenschaft vom 1. Dezbr. 1886. Schwarzbrot 1. Sorte: lange Form 2 Kilo 50 Pf. lange Form 1 Kilo 25 Pf runde Form 2 Kilo 48 Pf. runde Form 1 Kilo 24 Pf. 1 Weißbrot 17 Pf., 1 Tafelbrot 20 Pf.

Württemberg.

Im Vollmachtsnamen SeinerMaje- stät des Königs haben Seine König­liche Hoheit der Prinz Wilhelm am 29. November d. I. die erledigte Haupt­lehrstelle an der Klasse Va. des Gymnasiums in Heilbronn dem Oberprazcptor Bokel an derselben Anstalt gnädigst übertragen.

Zufolge Entschließung des K. Mini­steriums der auswärtigen Angelegenheiten, Abteilung für die Verkehrsanstalten vom 19. November d. I. wird vom 1. Dezember d. I. bis 28. Februar 1887 in dem an Werktagen um 6.45 vorm, in Pforzheim abgeheuden, um 7.08 in Neuenbürg au- kommenden Zug Personenbeförderung in III. Wagenklasse statlfinden. Der Zug hält in Brötzingen und Birkenfeld an.

Dem württembergischen Landes- v er ein der Kai ser-Wil h e lms-Stift- ung für deutsche Invaliden ge­ruhten Ihre Majestät die Königin in treuem Gedenken der siegreichen Kämpfe der Württemberger am 30. November und 2. Dezember 1870 auch in diesem Jahre wieder die reiche Gabe von 600 gnä­digst zu bewilligen.

Der Staats-Anz. vom 30. November bringt die Bekanntmachung der K. Prüf­ungskommission für Einjährig-Freiwillige. Die Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Dienst darf nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr nachgesncht werden. Der Nach­weis derselben ist bei Verlust des Anrechts spätestens bis zum 1. April des ersten Militürpflichtjahrs, d. h. desjenigen Jahres, in welchem der Wehrpflichtige das 20. Lebensjahr vollendet, zu erbringen. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs­kommission nachgesucht, in deren Bezirk der Wehrpflichtige gestellungspflichtig ist, also von allen in Württemberg gestellungs­pflichtigen Wehrpflichtigen bei der Prüf­ungskommission für Einjährig-Freiwillige in Stuttgart.

Stuttgart. Die Erinnerung an die Ehrentage der württemb. Armee bei Cham- pigny und Villicrs wird auch dieses Jahr von den vier Kriegervereinen Stuttgarts am 2. Dezember abends 8 Uhr im Fest­saal der Liederhalle festlich begangen werden. Die Beteiligung Seitens des Präsidiums des Kriegerbundes, der Genera­lität und der Offizierkorps ist zugesagt.

Stuttgart. Am Sonntag den 5. Dezember d. I. versammeln sich die An­gehörigen des früheren 3. Reiter-Regi­ments (jetziges Ulanen-Regiment Nr. 20) König Wilhelm" im großen Saal von Paul Weiß, Kathariuenstraße hier, zum Zwecke des Wiedersehens und zur Er­innerung an das Gefecht bei Mont Mesly im Kriege 1870/71, an welchem das Re­giment ruhmvoll sich beteiligte.

Stuttgart. 26. Nov. Der Congrc- gatiou der barmherzigen Schwestern vom dritten Orden des heil. Franziskus ist die staatliche Anerkennung und zugleich die juristische Persönlichkeit verliehen worden.

Stuttgart, 28. Nov. Gestern starb dahier der als Schule machender Mediziner weithin berühmte Leibarzt der Königin, Professor Dr. G. v. Rapp, 68 Jahre alt. Derselbe war früher in Tübingen als Docent, daun in Rottweil als Ober­amtsarzt thütig.

Stuttgart, 28. Nov. Während die Angehörigen so ziemlich aller Berufsartcn sich zu Vereinen zusammengcfundeu haben, bestand bis jetzt unter den Eisenbahnbe­amten Württembergs ein derartiger Zu­sammenhang nicht. In neuerer Zeit haben nun eine Anzahl von Stuttgarter Eisen­bahnbeamten einenEisenbähnbeamten- verein Stuttgart" gegründet, welcher der- Vorläufer eines Landesvereins der wärt- tembergischen Bahnbeamten werden soll.

Stuttgart, 29. Nov. Wie wir er­fahren , ist bei der hiesigen Reichsbank­hauptstelle der Privatdiskontsatz auf 3'/- Proz. gesetzt worden. Der offizielle Dis­kontsatz ist auf 4°/» erhöht worden. So­lange der offizielle Diskontsatz 4°/» beträgt, erhöht sich der Lombardzinsfuß für Dar­lehen gegen Verpfändung ausschließlich