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„So ist es, und das sind schon zu Viele."
John Eskell ging an den Tisch, entfernte die Karaffinen, aus denen sich sein Wirt immer wieder eingeschenkt hatte und stellte sie auf einen Schrank.
„Was soll das heißen?" fragte Randal Whardale zornig. „Alle Teufel, Eskell, willst Du mir vielleicht andeuten, daß ich betrunken bin?"
„Durchaus nicht, lieberFreund," lautete die ruhige Antwort, „indessen hast Du vorläufig wohl genug getrunken. Geschäfte muß man immer mit kühlem Verstand ab- thun. Du bist in einer unangenehmen Lage, so viel steht fest. Ich will mich aber wieder einmal als Deinen Freund zeigen und Dir heraushelfen."
„Möchtest Du das wirklich?" rief der Andere lebhaft aus, dessen hübsches, plumbes Gesicht plötzlich Ausdruck bekam. „Du bist doch ein netter Kerl, Eskell, ein wahrer Freund. Bei Jupiter, ich werde Dir's auch gedenken, wenn mir's gut geht. Bin ich erst Graf von Hantowers —"
„Ja wohl, ich weiß schon, inon gargou," unterbrach ihn sein Gast mit einem Lächeln, welches anzudeuten schien, daß er sehr viel mehr wisse und beabsichtige, als Randal Whardale ahnen könne.
„Aber bleiben wir bei der Sache, das ist das Wichtigste."
Nach einer halben Stunde erhob sich Eskell, um, wie er sagte, einer Verabredung nachzukommen.
„Adieu, alter Bursche," sagte Randal Whardal und schüttelte ihm die Hand, „ich werde Dir das nie vergessen, niemals. Das nächste Mal, das ich sic sehe, probiere ich's, und das wird bald sein."
„Ich würde Dir raten, keine Zeit zu verlieren. Wenn Lady Braisemere so schön ist, als der Ruf sie schildert, wird es ihr an Bewerbern und Dir an Nebenbuhlern nicht fehlen."
„Verlaß Dich auf mich. Ich weiß am besten, daß die Sache nicht ohne Gefahr ist."
„Die größte ist, fürchte ich, der alte Tarrant. Wenn er Verdacht schöpft, könntest Du Dich in Acht nehmen."
„Bah, darauf will ich's noch ankommen lassen. Aber merke Dir, daß das Geheimnis keinem Menschen verraten werden darf; nur wir Beide dürfen darum wissen."
„Eine überflüssige Mahnung, inon runi. Ich hoffe, bei Deiner Hochzeit mit der reizenden Witwe Trauzeuge zu seiu. Gute Nacht und viel Glück."
Randal Whardale begleitete seinen Freund bis zur Thür, sagte ihm, daß seiu Zimmer bis zu seiner Rückkehr für ihn bereit sein würde, gab ihm einen Drücker und kehrte daun in das Zimmer zurück.
Er holte sich wieder die Karaffine, trank und grübelte, grübelte und trank, lachte zuweilen mit brutalem Triumph auf und vergoß dann wieder halb trunken Thräneu über seine eigene Thorheit und sein grausames Schicksal.
Währenddessen wanderte John Eskell schnell, aber gedankenvoll unter dem bestirnten Himmel die Straße entlang, bis er eine reizende Billa erreichte, die rings von Gärten umgeben war. Durch ein oder zwei Fenster schimmerte noch Licht.
„Sie ist noch nicht schlafen gegangen. Ob sic es mir wohl sehr übel nehmen würde, wenn ich zu so später Stunde bei ihr einträte?" dachte John Eskell, indem er sich über das Gitter lehnte. „Horch," fuhr er fort, als eine ferne Uhr zwölf schlug, „schon Mitternacht. Nein, es geht nicht. Ich muß mich damit begnügen, das Haus zu betrachten, welches mein Glück, mein Leben, mein Alles cinschlicßt."
Kaum hatte er das gesagt, als der Vorhang eines Fensters zu ebener Erde zur Seite gezogen wurde, die Glasthür sich aufthat und eine Dame auf die Terrasse trat, deren Kopf und Schultern von den Falte» einer weichen Mantille cingehüllt waren.
John Eskell's Herz klopfte in lauten Schlägen; er öffnete das Gitter, trat ein und überschritt den Rasen. Bon seiner unerwarteten Erscheinung erschreckt, wollte die Dame augenscheinlich beunruhigt zurücktreten, aber sie hielt inne, als das Mond- licht auf ihn fiel. Sie neigte sich schnell nach vorwärts und rief überrascht:
„Herr Eskell, Sie, zu dieser Stunde?"
„Ich bin's, verehrte Frau Vincent. Ich wollte blos das Etui sehen, aber ein günstiges Schicksal belohnt mich mit dem Anblick des unschätzbaren Kleinods, das es enthält."
„Pfui, mein Herr," sagte die Dame, die noch in voller Abendtoilette dastand, und ein silberhelles Lächeln begleitete ihre Worte, „ein Kompliment kommt so schnell auf Ihre Lippen." —
„Wie ein süßes Lächeln auf die Corallcn der Ihrigen," unterbrach er sie.
„Schon wieder. Nein, nein, kommen Sie nicht herauf. Es ist zu spät, um mehr als einen Gruß zu wechseln."
„Auch nicht, wenn ich Ihnen ein Stück aus der ellroniguo seenckalouZe von Heath Hill zu erzählen habe?" fragte er, indem er in ihr Gesicht aufblickte und ihre weiße, diamantengeschmückte Hand hielt.
„Ollroinguo seanckalousv? Wie kann eine Frau solcher Lockung widerstehen? Auf wen bezieht es sich denn?"
„Auf Ihren Liebling, den ochsenäugigen Adonis Randal Whardale."
„Randal Whardale! Vor einer Stunde sah ich ihn. Was ist's mit ihm?"
„O, das kann man nur flüsternd im Schutze von vier Mauern erzählen, die ijeden Horcher ausschließeu. Darf ich herein?"
„Nein," sagte Frau Vincent. „Es würde sich nicht schicken. Es ist zu spät, selbst für ein Stück der ollroniguo, die uns daun selbst verzeichnen möchte. Kommen Sie morgen um elf vor der Visitcnstuude; bis dahin gute Nacht."
Sic entzog ihm ihre Hand, die er mit Inbrunst an seine Lippen drückte, dann nickte sie ihm heiter lächelnd zu und zog sich zurück.
John Eskell wartete bis die Glasthür sich wieder schloß und die Vorhänge fielen. Dann kehrte er auf den Weg zurück, der zu der Wohnung seines Freundes führte. Wollte er diesen Freund verraten? Wie viel vvu seinem Geheimnis wollte er prcis- gcben? Seine gegenwärtige Absicht ging nicht weiter, als der Witwe, in die er über Hals und Kopf verliebt war, zu ihrem Vergnügen zu erzählen, daß Randal
Whardale in eine ländliche Liaison verwickelt sei, und das zu einer Zeit, wo ihm Alles daran lag, die schöne Lady Braisemere zu heiraten.
5. Kapitel.
Frau Vincent macht zwei Entdeckungen.
Frau Vincent war eine schöne, fast Aufsehen erregende Frau von vierzig Jahren, die, Dank einer guten Konstitution und einer vortrefflichen „Kunst," kaum älter als dreißig erschien. Groß und üppig von Wuchs, besaß sie eine Haltung, die besonders auf das andere Geschlecht eine allgemeine Wirkung ausübte. Ihre Züge waren zart, wohlgebilvet und auffallend, wenn nicht geradezu schön zu nennen. Ihr Teint war außerordentlich schön, ihr Haar hellblond und ebenso ihre langen, dichten Wimpern, welche Augen von seltsamer Farbe umschatteten, einem lichten Graugrün. Diese Augen waren des wechselndsten Ausdrucks fähig. Bald blickten sie in angenehmster, humoristischer Laune oder in Zärtlichkeit, ganz wie es ihrer Besitzerin beliebte, aber sic konnten auch in Tigerwildheit, mit aller Bosheit des Neides und der Eifersucht aufblitzcn. Egoismus und Eitelkeit waren die Hcmpttriebfcdern in der Seele dieser Frau, welche als geschicktes Weib sehr wohl verstand, dieselben unter anziehenden und sanften Manieren zu verbergen. Sie war mit einem Wort eine vollendete Heuchlerin. Ihr Lachen war über alle Beschreibung reizend, es war aber so sorgfältig studiert worden, wie die Kadenzen einer Primadonna. Ihr Lächeln, ihre Blicke waren gleichfalls Erzeugnisse eines eifrigen Spiegelstudiums und wurden täglich neu eingeübt. Das Alles geschah aber mit so feiner Kunst, daß cs aussah wie das Geschenk einer gütigen Natur, und nur ihre Jungfer ^ kannte die Geheimnisse der Frau Vincent.
^ Trotzdem betrachtete sie die Gesellschaft von Heath Hill, die sie in ihre Kreise ausgenommen hatte, schon nach kurzer Zeit mit einer Art leichter Mißachtung. Sie zeigte gewisse Freiheiten im Verkehr mit Männern, eine gelegentliche Mißachtung >des Herkömmlichen und vor allen Dingen ein lebhaftes Bedürfnis, bewundert zu werden, das sich mit dem guten Ton wenig vertrug.
Außerdem war ihr Vorleben ein Geheimnis. Vor drei Jahren war sie nach ihrer Angabe direkt vom Kontinent zurück- gekehrt. Sie hatte die Villa Heatherbell gemietet, erschien in der Kirche, trug elegante Toilette, stand in allen Wohlthätig- keitslisten' und war augenscheinlich die Besitzerin eines ansehnlichen Vermögens. Demzufolge gaben die Damen Heath Hills ihre Karten in der Villa ab, die Witwe erwiderte diese Höflichkeit und war somit in ihren Kreis ausgenommen.
Im Anfänge war Frau Vincent besonders von den Herren als eine Errungenschaft begrüßt worden. Wenn die Damen später kühler über sie dachten, so war das bei den Hcrrcn nicht der Fall und sie fand als reiche und schöne Witwe eine große Zahl von Verehrern, unter denen John Eskell der ergebendste war. Schließlich war Frau Vincent auch eine schlaue Intrigantin. Sie nahm daher die Huldig-