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Das Kurtheater in Wildbad hat am 31. August seine diesjährigen Vor­stellungen mit „Doktor Klaus" geschlossen. In dem Zeitrume vom 8. Juni bis 31. August wurden in 75 Vorstellungen 89 Stücke gespielt, darunter 33 verschiedene, eine Zahl, auf welche Dr. Liebig und seine wackere Künstlerschar mit Befriedig­ung zurückblicken kann.

Obstpreise. Eßlingen. Hessi­sches Obst 5.50—6 der Ztr. — Kirch- heim u/T. Fremdes Obst 5—6 der

Ztr. — Reutlingen. Mostobst aus Hessen, der Pfalz und Rheingegend 5.50 bis 6.50 der Ztr. — Tettnang. Be­trächtliche Beifuhr. Mostobst 4—4.50 der Ztr., Tafelobst 1.70—2 das Simri.

Stuttgart, 9. Septbr. (Kartoffel- Obst- und Krautmarkt.) Leonhardtsplatz: 150 Säcke Kartoffeln ä 2 30 Pf. bis

3 vlL 20 Pf. Pr. Zentner. Wilhelmsplatz: 400 Säcke Mostobst L 6 50 Pf. biZ

7 20 L Pr. Zentner. Marktplatz:

1000 Stück Filderkraut u 15 bis 20 pr. 100 Stück.

Neuenbürg. Kartoffel-Markt.

10. Sept. Rote und weiße Rastatter ge­mischt 2 20 pr. Ztr., rasch verkauft.

11. September. Rosenkartoffel eben daher

2 . ^ 20 .

Turnvater Jahn's Leben und Wirken, m.

In den beiden nächsten Jahren finden wir Jahn teils im elternlichen Hause und bei einem Freunde mit seiner Schrift „Volkstum" beschäftigt, teils auf Reisen, die offenbar im Zusammenhänge standen mit den verschiedenen patriotischen Be­strebungen und Erhebungen. — Gegen Ende des Jahres 1809 kam Jahn nach Berlin, um bei dem Einzuge des nach mehr­jähriger gezwungener Abwesenheit in die Hauptstadt zurückkehrenden königlichen Paares, Friedrich Wilhelm III. und der gefeierten Königin Louise zugegen zu sein. — Wir wollen nur daran erinnern, wie die edelsten Männer ihre Kraft daran setzten, eine neue Zeit anzubahnen, wir wollen hier nur aus die durch Scharnhorst in Verbindung mit Gneisenau und anderen Männern bewirkten Neuschaffung des Heeres, auf die tief einschneidende aber segensvolle Um- und Neugestaltung der inneren Verhältnisse Preußens durch Stein und seine Mitarbeiter Hinweisen; wir wollen nicht unerwähnt lassen, die patriotischen Be­strebungen der unter dem Namen „Tugend­bund" vereinten Männer und der That des Philosophen Fichte gedenken, der in seinen Reden an die deutsche Nation im Winter 1807/08 dieselbe mit feurigen Worten aus ihrer Versunkenheit empor­rüttelte. Der kühnsten aber einer war Jahn

Sprache des Buches, kernige Kraft war in demselben enthalten. Trotz der vielen Zensurstriche erscheint es unbegreiflich, daß Jahn unverfolgt geblieben ist. Uner­schütterlich ist Jahns Hoffnung auf die bessere Zukunft des deutschen Volkes, auf die Befreiung von dem Joche des fremden Unterdrückers. „Meine Hoffnung für Deutschland und Deutschheit lebt" sagte er, „mein Glaube an die Menschheit wankt nicht, denn unverrückt sehe ich die ewige Ordnung der Dinge walten. Deutschland, wenn es einig mit sich, als deutsches Ge­meindewesen seine ungeheuren, nie ge­brauchten Kräfte entwickelt, kann einst der Begründer des ewigen Friedens in Europa, der Schutzengel der Menschheit sein." — Einigkeit und Einheit, das sind die Grund­gedanken, die sich durch das Buch hindurch ziehen. Ein Gott, ein Vaterland, ein Haus, eine Liebe. Und das Einheitsver­langen ist das erste Sichselbstbewußtwerden eines beginnenden Volkes. Gleichheit des Maßes, Gewichts, Münzfußes, der Weg­einteilung, allgemeines bürgerliches und peinliches Recht, Gleichstellung und Geltend­machung der deutschen Sprache im Verkehr mit dem Auslande: das alles hat Jahn im Jahre 1810 verlangt! Man hat es damals freilich als Wunderlichkeit ange­sehen.

lFortsetzung folgt.)

MisMen.

Ein deutsches Mädchen.

Novelle von Alexander Römer.

(Fortsetzung.)

Es war für den andern Morgen eine Fahrt nach der griechischen Kapelle und dem Neroberg verabredet. Dort trafen unsere Reisenden denn auch Assessor Eckhart. Der Staatsanwalt hatte schon am frühen Morgen an Waldows Lager seinen Besuch abgestattet und ihn verhältnismäßig wohler und voll brennender Sehnsucht und Hoff­nung getroffen, ob der Arzt nicht heut eine Ausfahrt verstaute, damit er die Damen sehen könne.

Das herrlichste Wetter begünstigte den Ausflug der übrigen. Die griechische Kapelle, wie sie gleich einem kleinen Juwel von dem Berge herunterleuchtet, machte auf die Damen,, welche sie zuerst sahen einen bedeutenden Eindruck. Die animierte Stimmung sämtlicher Teilnehmer erhöhte den Reiz der Fahrt, und der Assessor hielt sich an diesem Morgen vorzugsweise an Hildegards Seite. Er gab sich heute voll­ständig anders, als bei der ersten Be­gegnung, wo er ernst, schweigsam und passiv geblieben. Seine Unterhaltung kenn- zeichnete ihn als einen Mann von un­

gewöhnlichen Geistesgaben, klaren Lebens­anschauungen und gediegenen Charkter- eigenschaften, und Hildegard war sehr ge­fesselt von ihrem angenehmen Begleiter. Sie betraten noch den griechischen Kirchhof neben der Kapelle, und die schönen, zum Teil künstlerische Meisterwerke vors Auge führenden Grabmonumente, meistens mit russischen Inschriften versehen, gaben man­chen Stoff zum Austausch ihrer Ansichten.

Hildegard konnte sich nicht darein finden, daß das Porträt eines Generals mit seiner zahlreichen Ordensreihe auf der Brust über einem Grabe angebracht war: es erschien ihr als ein Eitelkeitskultus nach dem Tode. Dagegen fiel eine eigentüm­liche deutsche Inschrift auf einem andern Marmorstein ihnen beiden auf: „Die Gräber sind die Bergspitzen der Ewigkeit!" Unergründlich tief gedachtes Wort. — Unter einer fast tropisch üppigen Flora lag an einer andern Stelle ein einfaches Marmor­kreuz, darauf mit goldenen Lettern nur: „Unser einziges Kind!" eingegrabcn stand. Schweigend wies Hildegerd auf die viel, sagende, seltsam ergreifende Grabschrift, und Eckhart sagte warm: „Sie haben Recht, dies hier sagt dem fremden Be­schauer mehr, als jenes Mannes Bild mit allen seinen Orden."

Hildegard lenkte dann das Gespräch auf Waldow. Der Assessor erzählte aus­führlich von seinem Leben und Streben. „Es wohnt ein männlicher Feuergeist und doch eine fast weiblich ergebungsvolle und duldungsfähige Seele in diesem jetzt so zerstörten Körper," sagte er. „Wenn Sie ihn früher gekannt hätten — welch eine Blüte von Kraft und Schönheit — ich bin kaum dazu gekommen, den Verlust meines Fußes so zu empfinden und zu beklagen, weil sein ungleich härteres vorher ging, weil man so schwer sich ge­wöhnen konnte, bei ihm an solche Zerstör­ung eines vollkommenen Menschenbildes zu glauben. — Gott wollte es so, und er trägt sein Schicksal. Trotz allen körper­lichen Schmerzen und Gebrechen hat seine eiserne Energie es erreicht, ein neues Studium zu beginnen und mit Erfolg durchzuführeu. Er ist ein tüchtiger Jurist und wird ein glänzendes Examen bestehen."

(Fortsetzung folgt.)

(Abreise aus dem Bade.) Badegast beim Empfang der Rechnung: Wenn Sie so Ihre Preise vervierfachen, so scheu Sie mich nicht mehr wieder. -— Wirt: Ich muß es thuii, denn wenn man einmal zu mir gekommen ist, so kommt man niemals wieder.

Calw. Notizen über Preis und Gewicht der verschiedenen Getreidegattungen

Volkstum." Er war sich wohl bewußt, welches Wagestück er unternahm. Den edlen Freund, dem er das Werk gewidmet hätte, nannte er nicht, um ihn nicht in

Quantum

Gattung

Gewicht per Simri

hoch

Preis per Simri

rster

höchstes

mittleres

niederstes

ster

mittlerer

niede

die Gefahren mit hineinzuziehen, die ihm

Pfd.

Pfd.

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das Buch bereiten konnte. Nur kurz können

Simri

Kernen .

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31

30

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2

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2

75

wir dieses deutsche Wahrbuch besprechen,

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Dinkel .

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das damals eine gewaltige Wirkung her-

Haber

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vorbrachte. — „Deutsches Volkstum", schon

Roggen .

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das Wort war neu, eigentümlich war die

Gerste .

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Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.